Nix oh je.
Wir werden hier aber ohnehin nicht überein kommen. Der Berliner Dom ist ein Spezialfall. Und am Ende ist das wohl eine Geschmacksfrage.
Berliner Dom
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Ich akzeptiere die modernen Kuppeln so wie sie jetzt sind auf dem Dom,aber kritisch gesehen passen sie nun mal optisch nicht so richtig.Die Proportionen zum Dom insgesamt stimmen nicht überein(zu gedrungen).Da muss man kein Fachmann sein um das zu erkennen wenn man einen bildlichen Vergleich vorher nacher macht.
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Kaiser Karl: zu den Farbfotos aus den 30ern oder frühen 40ern - interessant daß der Dom schon damals kaum 3 Jahrzehnte nach Fertigstellung teilweise so dunkel war bzw. oxidiert/patiniert. dachte immer daß dies erst später kam
Hinsichtlich der Kuppel-Diskussion hier einige Reduktions-Entwürfe:
Schon 1917(!) gab es diesen Entwurf zur Reduktion des Domes rechts:
Entwurf von 1936, Ziel hier die Antikisierung des Domes:
Wiederaufbau- und Reduktionsentwurfe von 1957:
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito,
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Sehr interessant!
Der Anti-Eklektizismus hielt ja schon mit dem Reformstil Einzug.Die Variante von 1917 würde auch in Kombi mit der heutigen eine enorme Aufwertung bringen.
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Toller Fund! Der Variante von 1917 kann auch ich in der Tat was abgewinnen! Die anderen greifen zu stark in den Bestand ein. Die von 1936 und 1957 kommen ja quasi einem Neubau gleich.
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Die erstgezeigte Variante von 1957 finde ich aber hochinteressant! Klar, das Gebäude wäre gar nicht mehr wiederzuerkennen gewesen – aber der klassizistische Ansatz hätte gut mit dem Alten Museum und dem neuerstandenen Stadtschloss harmonieren können.
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Da haben wir ja wirklich nochmal Glück gehabt! Zumindest die Varianten mit den gekappten oder völlig fehlenden Türmen finde ich unpassend.
Hier hat man vielleicht eine vage Vorstellung, wie das ohne Seitentürme gewirkt hätte (eigenes Bild vom letzten Sommer):
und hier mit Türmen
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Ist das noch Raschdorff, oder schon Schinkel-Nachahmung? Der Berliner Dom ist global (stellenweise aber auch national) bezogen nicht recht bekannt, da ihm das einzigartig, unglaubliche Alleinstellungsmerkmal unter den großen Dom- und Kuppelkirchen fehlt und im Schatten von Brandenburger Tor, Fernsehturm und Reichstag steht. Eine Annäherung der Kuppel an den Petersdom in Rom, dem Kapitol in Washington oder der Londoner St.Pauls Kathedrale wird da nicht helfen.
[...] Mir reicht auch der typisch eingesparte Dom mit den ursprünglichen Kuppeln und der DDR-Laternenhaube oben drauf [...]
Ich habe das glaube hier zwar schon mal gepostet, aber hier nochmal meine favorisierte Form des Domes. Die Spitzen der Laternen der vier kleinen Kuppeln könnten auch durch der derzeitigen (wie ich sie gerne nenne) Weihnachtsbaumspitzen ersetzt werden, aber das Grundprinzip von Raschdorff wäre dennoch wiederhergestellt und passt meiner Meinung nach besser zum "Kaiserdom". Vielleicht auch ein Kompromiss zu den Weniger-ist-mehr-Vertretern.
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Wow! Auf den ersten Blick top! Man müsste das mal rendern, um eine realistische Grafik zu haben. Sieht aus als hätte man die heutige Laterne auf eine Art Podest gesetzt, damit sie sich vom oberen Kuppelkranz mehr abhebt . . . das würde mal eine detaillierte Ausarbeitung erfordern. Ob das überhaupt technisch sauber zu lösen ist.
Man sieht sofort, was insbesondere auch die Laternen auf den Seitentürmen ausmachen. Mich würde mal interessieren, was sich WES LandschaftsArchitektur HAMBURG dabei gedacht haben. Oder ob das nur aus der Laune heraus so dargestellt wurde.
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Schon 1917(!) gab es diesen Entwurf zur Reduktion des Domes rechts
Also gab es schon damals, ein gutes Jahrzehnt nach Fertigstellung Stimmen, welche die Gestalt der Haupt- und Nebenkuppeln überladen fanden und eine Vereinfachung anstrebten, wie sie in DDR-Zeiten dann auch erfolgte. Interessant aber, dass man eine vollwertige Laterne für unerlässlich hielt. Eben diese Laterne aus der rechts gezeigten Variante sollte dem heutigen Dom anstelle der derzeitigen verkümmerten Version aufgesetzt werden. Dann hätte der Dom für mein Empfinden eine stimmige Gestalt - natürlich unter Einbeziehung der Denkmalkirche.
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Was die alte Domkuppel so überladen macht ist der zusätzlich zwischen Kuppel und Laterne eingeschobene Umgang mit seiner Balustrade, also eine Art Laternen-Podest. Allein den wegzulassen hätte viel gebracht unter Beibehaltung der alten Laternenform. Allerdings wäre es auch eine schöne Aussichtsplattform ...
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Ja, es wäre immernoch deutlich besser mit der 1917er als die heutige Version, auch wenn es mE nicht an die Pracht der Originals heranreicht. Auch mit den kleinen Aufsätzen auf den Laternen und den Gauben.
Alle drei Varianten mal im Direktvergleich der Westfassade:
Heute
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Berlin_2012_(90).jpg
Mehr: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…ral_west_facadeEntwurf 1917
Im Vergleich dazu der Schinkeldom von 1821, mE viel zu fade und schlicht: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…_(1750_building)Original 1905
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dom_….jpg?uselang=de
Nochmal, 1939: https://aph-bilder.de/images/2018/02/27/Dom-Berlin-1939.jpgVon welchem Architekten stammt der 1917er Entwurf sowie die Wiederaufbauentwürfe der 1950er eigentlich, und woher hast du die Abbildungen @Lupi?
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Hier übrigens noch ein schönes Farbfoto von der Spreeseite an Berliner Dom und Stadtschloss, 1903, als der Dom kurz vor der Fertigstellung war und der Sandstein unschuldig strahlte - dieses Farbfoto von Adolf Miethe ist wohl das erste vom Berliner Dom und Stadtschloss überhaupt:
Quelle und einige weitere Farbbilder dieser Zeit: https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv…otos-von-berlin -
Und die gleiche Ansicht nach der Stunde Null:
Interessanterweise haben die beiden Laternen der hinteren Turmkuppeln bis 1978 alles überlebt. Ebenso die Kaiserauffahrt.
Schade, dass man 12 Jahre vor der Wende die hinteren Kuppeln nicht instandgesetzt, sondern ebenfalls, wie die Kaiserauffahrt, abgerissen hat. -
Erbse, ernsthaft, wie wäre es, wenn du nicht immer nur die unvorteilhaftesten Perspektiven der heutigen Kuppel zum Vergleich mit den originalen oder den Kuppelentwürfen heranziehen würdest? Gar kein Wunder, dass die heutige Kuppel dann sehr unproportional im Vergleich wirkt.
Wenn ich mir die anderen Umbauentwürfe so anschaue, bin ich noch zufriedener mit der Version von heute.
(Ich hätte übrigens gar nichts gegen eine Rekonstruktion der alten Kuppeln, nur finde ich sie nicht unbedingt schöner oder stimmiger.)Da fällt mir wieder einmal mehr auf, dass man nicht mehr die Kupferleuchter, welche die südöstliche Turmkuppel umstanden haben, angebracht hat, obwohl diese allesamt noch erhalten waren. Der kleine nordöstliche Turm besitzt diese Leuchter noch.
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wenn du nicht immer nur die unvorteilhaftesten Perspektiven der heutigen Kuppel
Entschuldigen euer Hoheit, aber das ist nunmal die Perspektive, in der 90% der Berlin-Besucher den Dom nunmal voll zu Gesicht bekommen. Am Lustgarten.
Auch mit etwas mehr Entfernung wird der Eindruck ja jetzt nicht bedeutend besser:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Berlin_Cathedral_AvL.JPG
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2009…by-RalfR-53.jpgIn dieser Form wirkt der Dom auf mich einfach unvorteilhaft und pummelig, etwas klobig.
Wenn, dann hätte man wirklich auch den steinernen Teil des Domes purifizieren müssen, das wäre nur konsequent gewesen. Eines von beidem geht nur, ein purifiziertes Kuppelgespann mit purifiziertem Unterbau, oder eben alles wilhelminisch.So ist der Dom doch weder Fisch noch Fleisch!
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Ich möchte noch hinzufügen, dass ich neben den originalen Kuppeln bitteschön auch noch das Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms des Dritten haben möchte . . . ja, ich giere geradezu danach!
Quelle: Wikimedia Commons, Bundesarchiv, Bild 146-1998-013-31A / Schneider, Franz / CC-BY-SA 3.0
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Ich möchte noch hinzufügen, dass ich neben den originalen Kuppeln bitteschön auch noch das Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms des Dritten haben möchte . . . ja, ich giere geradezu danach!
Warum auch nicht... Wenn Du es schaffst, die Zustimmung des Senats zur Wiederaufstellung zu bekommen, würde ich auch etwas für die Neuanfertigung des Denkmals spenden - im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten
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Entschuldigen euer Hoheit, aber das ist nunmal die Perspektive, in der 90% der Berlin-Besucher den Dom nunmal voll zu Gesicht bekommen. Am Lustgarten.
Hier im Forum kannst du dir die standesgemäße Anrede ruhig sparen, Erbse, da sehe ich es nicht so eng.
Aha, und das war damals nicht so, oder warum sieht man den Dom auf diesen Bildern immer aus gebürlichem Abstand?
Hier, ich hab noch einen viel besseres Bild gefunden, um deinen Standpunkt zu unterstreichen:
Quelle: https://www.slevomat.cz/sleva/906117-v…mista-v-berline
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Was kann ich dafür, dass die Fotografen der Wiki Commons fast durchweg die Nahansicht bevorzugen? Flickr dito. Die Fernansicht ist eben nicht so gefragt, ist ja auch ziemlich verschmutzt heutzutage die Fassade, da erkennt man kaum was aus der Ferne...
Und das kann man ja letztlich nicht mir vorwerfen, sondern muss man den Nachkriegsarchitekten vorwerfen. Klassische Architekten haben noch alle möglichen Sichtachsen bedacht und komponiert. Das selbe Problem der "gequetschten" Proportion findet man bei der Reichstagskuppel von Foster.
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