• @ Flyer.

    Guck mal nach dieses sehr imponierendes Gemälde einer versunkene Epoche

    http://www.allposters.com/-sp/Berlin-Dom…rs_i262932_.htm
    Suche mit "G. Geidel" oder "Dom Berlin"

    G.Geibel und Wofgang Tritt haben Berlins Dom und Umgebung wirklich super dargestellt. Tritt hat auf vielen Gemälde auch die malerische Ostflügel des Schlosses presentiert.

    Zu Berlin: die meisten Photo-galerien über Berlin 1900-1920 zeigen einen industriellen Stadt. Noch keinen Metropol wie London oder Paris. Berlin hatte niemals die Glanz dieser Weltstädte doch konnte gleichen Tritt machen mit Wien oder Budapest.

    Noch etwas besonderes: kein Stadt wuchs in solch einer kleinen Zeitspanne aus zum Weltstadt. Das bedeutete das in Berlin vielen Häuser im selben Still gebaut wurden. Die Stadt is dadurch besonders schön gewesen. Alle diese Prachtalleen, Plätze: sehr viel regelmäsigkeit im Traufhöhe und Still. Was Paläste oder Riesenbauten angeht: das waren dann die bekannte monumentale Bauten in der Mitte, geprägt von Dom, Schloss, Museeninsel, UdL und Gendarmenmarkt. Dann weiter die malerische Innenstadt mit Börse, Nicolai & Marienkirche, Stadthaus, Rathaus, ein halb dutzend Warenhäuser, gigantische Polizei und Gerichtsgebäuden.
    Diese Ensembles bieten auch Budapest und Wien und manchal selbst noch grösser!!! Heute stehen die noch fast allen, in Berlin sind die meisten verschwunden.

    Was Berlin erst recht hervorhebt waren die ausgedehnten Wohnviertel: Moabit, Wedding, Prenzlauerberg, Friedrichshain, Kreuzberg/ Neukölln, Tempelhof, Schöneberg, Wilmersdorf, Friedenau/ Steglitz, Charlottenburg und Siemenstadt. Hier kommen Budapest und Wien nicht mehr mit aber auch London und Paris besitzen diese ausgedehnte Viertel. Berlin hatte den pech gehabt das Krieg und Nachkriegszeit hier vielen Wunden geschlagen haben, besonders in Kreuzberg und Wilmersdorf.

  • Zitat

    Alle diese Prachtalleen, Plätze: sehr viel regelmäsigkeit im Traufhöhe und Still.

    Das konnte nur geschehen aufgrund einer weitsichtigen Stadtplanung: dem Hobrecht-Plan. Bereits in den 1860er Jahren wurden Stadterweiterungspläne im größten Umfang erstellt und tatsächlich auch bis zum Ersten Weltkrieg beachtet. Dieaser Plan war seiner Zeit weit voraus, so wurden die Ausfallstraßen in einer Breite geplant, dass in der Mitte immer noch ein Grünstreifen verbleiben konnte, ebenso die Ringstraßen (z. B. Danziger Str. im bezirk Prenzlauer Berg). Auch wurde in bestimmten Abständen stets ein Häusertquartier als Stadtteilplatz "ausgelassen". Das Einhalten der planungsvorgaben über 60 Jahre in der Zeit schnellster städtebaulicher Entwicklung führte zu eine sehr einheitlichen, harmonischen Stadtbild. Nicht zuletzt dieser Stadtplanung mit verhältnisssmässig vielen Freiräumen ist es zu verdanken, dass wärend des Zweiten Weltkrieges kein Feuersturm entstanden ist, die Brände blieben immer auf kleinere Quartiere begrenzt, die bis zu 40 m breiten Straßen wirkten da gut als Brandschneisen...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Ein_Hannoveraner. Es gab aber doch einen Feuersturm über Berlin anfang februar 1945 als die Amerikaner ein riesiges Bombenteppich zwischen Anhalter Bahnhof und die Moritzplatz in Kreuzberg legten. Das ganze Stadtgebiet dazwischen bis an der Spree richtung Schlesischer Bahnhof brannte aus. Das war Berlins furchtbarster Nacht. Hier standen die Häuser auch eng neben einander. Hier gab es keinen breiten Alleen oder Parks. Nach dieser Nacht gab es 8 km2 Schutt extra in Berlin. In der Tag nach dieser Bombardement regnete es weisse Asche über die Vorstädte Berlins.

    Alle übrige Bombardements waren tatsächlich nicht so verheerend dann gegen die andere Deutsche Städten. Die Engländer beklagten sich öfters: "Berlin brennt nicht"!!! Die weiträumige gliederung der Stadt, der vielen offenen Räumen waren Ursachen aber auch die dicke Mauer der Wohnhäuser. Leider gingen vielen Bauten, die den Krieg überstanden haben, nach den Krieg doch verloren.

    Frage: welches grosses Gebäude stand am Friedrichswerder auf der Bilder rechts?

  • Sorry, nochmal offtopic:

    Zitat

    Es gab aber doch einen Feuersturm über Berlin anfang februar 1945 als die Amerikaner ein riesiges Bombenteppich zwischen Anhalter Bahnhof und die Moritzplatz in Kreuzberg legten. Das ganze Stadtgebiet dazwischen bis an der Spree richtung Schlesischer Bahnhof brannte aus.

    Dieses Stadtviertel - die sog. Luisenstadt - wurde auch schon vor Hobrechts Planungen angelegt, in den 1840er Jahren nach Plänen von Lennè. In dieser Zeit hatte sich der Brandschutz auch noch nicht weitgehend durchgesetzt, so wurden z.B. oft in den Erdgeschossen unverkleidete gusseiserne Säulen eingebaut, was bereits im 19. Jahrhundert gelegentlich zu grossen Katastrophen geführt hatte, weil die Häuser schnell bei einem Brand zusammenbrachen (nachzulesen in alten Architekturzeitschriften).

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • @ Ein_Hannoveraner.

    Genau. In Berlin waren die Luisenstadt und Spree-insel Stadt die am meist empfindliche Stadtteilen für Feuerstürme. Die Luisenstadt (inkl. Belle Alliance Platz) ist dabei dann auch volkommen zerstört worden, selbst ein modernes Büro-komplex (heute noch teilweise dort aber ohne ehemalige Ausstrahlung) am Köllnischen Park.

    I

  • Zitat von "youngwoerth"

    Perfekt! Genau das vermisse ich am zeitweilig eintönigen Paris. Ich liebe überladene Protzigkeit und der Dom im Ursprungszustand gefällt mir außerordentlich gut. Uninteressante Bauten :augenrollen: --> Bitte nicht verallgemeinern. Für Dich vielleicht.

    Es ist natürlich völlig legitim Gebäude wie der Berliner Dom als spitzenleistungen der Dt. Architektur zu sehen :zwinkern: Manchmal verstehe ich die Liebe zur Gründerzeit hier im APH-Forum aber nicht ganz. Die Gründerzeitler sind natürlich weit schöner als die Bauten, die nach 1960 errichtet wurden. Aber im Vergleich zu den Barockbauten oder auch Gebäude, die von 1910 bis 1930 enstanden sind, finde ich sie eher minderwertig.

    Berlin ist und war für mich nie eine wirklich schöne Stadt. Aber trotzdem liebe ich diese Stadt und fahre so oft wie möglich hin.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Nun ja...ich schätze mal, du hast Berlin nicht in seiner alten Pracht erleben dürfen, oder? Von daher kannst du nicht wirklich beurteilen wie es damals aussah. Auf alten Bildern sieht Berlin jedenfalls absolut atemberaubend aus. Für mich schöner, kleinteiliger und andererseits auch prächtiger als z.B. Paris, mit seinen eintönigen Boulevard-Fassaden.
    Heute empfinde ich Paris, als die wohl schönste Großstadt der Welt. Ich kann auch gar nicht mehr zählen wie oft ich schon da war...

  • Zitat von "Däne"

    Die Gründerzeitler sind natürlich weit schöner als die Bauten, die nach 1960 errichtet wurden. Aber im Vergleich zu den Barockbauten oder auch Gebäude, die von 1910 bis 1930 enstanden sind, finde ich sie eher minderwertig.


    Ja - Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Zitat von "Däne"

    Berlin ist und war für mich nie eine wirklich schöne Stadt. Aber trotzdem liebe ich diese Stadt und fahre so oft wie möglich hin.


    Wie wahr!
    Diese Stadt ist ein Moloch - aber ich liebe sie!

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • @ Treverer

    Das ist natürlich eine Geschmacksfrage. Das Berlin von 1914 hatte ja keineswegs die einmaligen historischen Bauten (Notre Dame, Sainte Chapelle, Panthéon, Palais Royal, Les Invalides usw.), die in Paris Heute noch zu bewundern gibt. Aber ich hätte natürlich gerne das Vorkriegsberlin erlebt.

    Die sehr breiten Strassen Berlins finden manche Leute am ersten Mal ziemlich abschreckend. Dadurch wirkt die Stadt an manchen Stellen ziemlich Menschenleer. Sie ist ja auch weit weniger dicht bebaut als Paris und London.

    Warst du schon in Petersburg? Diese Stadt ist wahrscheinlich genau das richtige für dich - ich fand sie auf jedem Fall unglaublich imposant.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Wie hoch stehen die Chancen, dass die Kuppel und die Turmhauben vom Dom wiederhergestellt werden? Das wäre für meine Begriffe die wichtigste Maßnahme nach dem Wiederaufbau des Stadtschlosses.

    Zur Erinnerung - der unverstümmelte Dom:
    http://www.berlinerdom.de/images/stories…ff-dom-foto.jpg

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Berlin_1900.png

    Erbärmlicher Zustand im Jahre 1964:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…stern_front.jpg

    Nach der halbherzigen Rekonstruktion:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…in_Dom_2005.jpg

    Und seit einer gefühlten Ewigkeit auch noch des Kuppelkreuzes beraubt... :klaresnein:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Kuppelkreuz.jpg


    Wie kann man eine solche Landmarke (ein Wahrzeichen der Hauptstadt gar) nur so sträflich vernachlässigen? Finde, da sollte sich mal etwas tun.
    Stadtbild Deutschland muss das unbedingt ins Programm aufnehmen oder zumindest einen Artikel bzw. Bildvergleich mit anführen.
    Und diese Abneigung den Kaiserbauten gegenüber gehört auch endlich abgebaut. Diese Zeit brachte uns einen Großteil dessen, was heute noch eine gewisse Restschönheit der deutschen Städte ausmacht, vielen (Groß)Städten fehlt ältere Architektur ja inzwischen nahezu völlig...

  • Soweit ich weiß, gibts da nichts neues. Die Gemeinde ist dagegen, mehr weiß ich nicht. "Des Kreuzes beraubt" ist ja auch etwas übertrieben. Das kommt ja schließlich wieder - wenns Geld für die Sanierung da ist.

    Mich würde mal interessieren, wie der Stand bei der Parochialkirche ist. Davon hört man ja gar nichts mehr...

  • Wie schaut es mit Wiederaufbau des Berliner Domes aus? Bekommt der Dom historische Erscheinungsbild wie vor 1945? Damit ist es gemeint, ob vier Domtürmchen ihre Laterne und der prunkvolle Kuppel wiederaufgebaut werden?
    Weiß jemand darüber?
    Danke.

  • Naja, war ja mit zu rechnen.
    Mal ne Frage/Idee:Wenn der Dom eine der bedeutendsten prot. Kirchen D's ist, selbst aber nicht das nötige Geld für ne Reko hat, wieso kann dann nicht jede prot. Kirchengemeinde in D alle einen minimalen Betrag spenden, um "ihre Repräsentanz in der Hauptstadt" wieder herzustellen. Laut Wiki gibt es in D 57.992 prot. Gemeinden. Ein 50er von jeder, und man hätte schon knapp 3 Millionen...Dasselbe gilt für die Hedwig, nur eben für die kath. Kirchen, oder wieso nicht sogar der Vatikan? Der müsste doch genug haben.

  • Die Domspitze wird nicht im Mai sondern erst "im Sommer" fertig sein?
    Hoffentlich wenigstens Mitte Juli, wenn ich in Berlin bin... :augenrollen:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Ich finde die Wiederherrstellung des Erscheinungsbild der ehemalige Dom furchtbar wichtig für Berlin und ganz Deutschland.

    Es gibt leider nur noch wenige grosse historischen Bauten mit Substanz und die wenigen werden auch noch mal wenig liebevoll gepflegt oder in alten Glanz versetzt. Es geht hier wirklich sehr mühsam. Genau wie die endlosen Debatten rund die beide Schlösser, der neumarkt (Gewandhaus) und das Neue Museum. Is mich völlig klar was man machen soll, aber ..........

    Lieber 1 sehr schönes eindrucksvollen Gebäude (Zukunft) dann 10 amputierte und/ oder total verstümelten Gebäuden (wie heute).

  • Zitat von "Benni"

    Naja, war ja mit zu rechnen.
    Mal ne Frage/Idee:Wenn der Dom eine der bedeutendsten prot. Kirchen D's ist, selbst aber nicht das nötige Geld für ne Reko hat, wieso kann dann nicht jede prot. Kirchengemeinde in D alle einen minimalen Betrag spenden, um "ihre Repräsentanz in der Hauptstadt" wieder herzustellen. Laut Wiki gibt es in D 57.992 prot. Gemeinden. Ein 50er von jeder, und man hätte schon knapp 3 Millionen...Dasselbe gilt für die Hedwig, nur eben für die kath. Kirchen, oder wieso nicht sogar der Vatikan? Der müsste doch genug haben.

    Weil es wichtiger ist die Kollekte für ausländische Organisationen und Programme zu sammeln, als erstmal im eigenen Land etwas Gutes zu tun :zwinkern:

  • Zitat

    Rückkehr der goldigen Kugeln

    Spektakuläre Montage: In rund hundert Metern Höhe haben Industriekletterer vier vergoldete Kugeln auf den Turmspitzen des Berliner Doms angebracht. Für 125.000 Euro wurden die Ornamente aufwendig restauriert. [...] Vier vergoldete Kugeln prangten ursprünglich auf den vier Spitzen des Gotteshauses. Im Laufe des Tages kehren sie auf das Dom-Dach zurück. Die Restaurierung der Kugeln kostete nach Angaben einer Dom-Sprecherin 125.000 Euro. Wegen der Arbeiten sind Teile der Karl-Liebknecht-Straße gesperrt.

    Die Schmuckelemente waren im Oktober vergangenen Jahres demontiert worden, weil sich in ihnen Wasser gesammelt hatte. Die Kugeln wurden dadurch langsam vom Rost zerfressen. Entdeckt worden waren die Schäden bei Untersuchungen des Daches. [...] Der 1894 bis 1905 nach Plänen von Julius Raschdorff in Anlehnung an italienische Hochrenaissance und Barock errichtete Dom gehört zu den bedeutendsten protestantischen Kirchenbauten Deutschlands und steht heute unter Denkmalschutz.


    Drei Bilder befinden sich unter dem kompletten Artikel unter: http://www.spiegel.de/kultur/gesells…,544268,00.html

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)