• Zitat von "Treverer"

    Sie verlangen doch auch Eintritt für den Dom (Was für mich als Katholik eh eine Frechheit ist!).


    Naja - in den Gottesdienst selbst kommt man aber umsonst ´rein.

    Die Gemeinde hat ca. 500 reguläre Mitglieder und die gleiche Zahl noch einmal als Fördermitglieder.
    Da reicht das Geld vorne und hinten nicht... :augenrollen:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Naja. eine Million geht ja noch...Auch wenns bestimmt noch mehr wird.

    Zitat

    In der Sichtachse vom Brandenburger Tor kommend, hat der Dom eine solche städtebauliche Funktion, dass Derartiges nicht zu machen ist.

    Was ist denn das für ein Argument? Das ganze Brandenburger Tor war bereits mit Werbeplanen verhangen, sowie mehrere Bauten UdL. Und nachdem über Jahrzehnte der PdR die Sichtachse dominiert hat, wird auch Paar Monate Werbeplanen auf dem Dom nicht "wehtun"...Und wenns bei der Hedwig geht...?

  • Das mit den Werbeplanen ist ein Armutszeugnis dieser Republik.
    Wenn man sieht, für welchen Unsinn Geld ausgegeben wird und dann betrachtet, was für ein vergleichsweise geringer Betrag für die Wiederherstellung der Würde der Hauptstadt ausgegeben werden müßte, dann kann man nur bitter lachen. :weinen:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Zitat von "Benni"

    Was ist denn das für ein Argument? Das ganze Brandenburger Tor war bereits mit Werbeplanen verhangen, sowie mehrere Bauten UdL. Und nachdem über Jahrzehnte der PdR die Sichtachse dominiert hat, wird auch Paar Monate Werbeplanen auf dem Dom nicht "wehtun"...Und wenns bei der Hedwig geht...?

    Naja, man könnte argumentieren dass man nur verhängen kann was man auch restauriert, und beim Dom sind es ja (bis jetzt) eigentlich nur bestimmte Ecken und Details, ob man da grossartige Werbeeinahmen erzielen kann?
    Aber wenn der Staat für einen kirchlichen Bau zahlen soll (wogegen ich in Anbetracht von Geschichte und Dimension des Baus erstmal gar nichts per se habe), muss man von Seiten der Kirche zumindest alles probieren den Staatsanteil so gering wie möglich zu halten.

    Und ob die Würde der Hauptstadt nun von ein paar Teilen am Dom abhängt.

  • Reinhard schrieb:

    Zitat

    Risse in der Plexiglaskuppel: Sanierungskosten steigen auf 1,5 Millionen Euro:

    Das sind doch gute Nachrichten, jetzt hoffen auf noch höhere Sanierungskosten so das man der Original Kuppel billiger rekonstruieren kann!
    :gg:

  • Zitat von "Benni"

    Was ist denn das für ein Argument? Das ganze Brandenburger Tor war bereits mit Werbeplanen verhangen, sowie mehrere Bauten UdL. Und nachdem über Jahrzehnte der PdR die Sichtachse dominiert hat, wird auch Paar Monate Werbeplanen auf dem Dom nicht "wehtun"...Und wenns bei der Hedwig geht...?

    So ganz verstehe ich das Verhängen von Bauwerken nicht. Worum geht es den Firmen eigentlich bei so einer Aktion?
    Geht es um das eigentliche Verhängen des Bauwerks oder um die exponierte Lage ihrer Werbefläche?

    Wenn es um Letzteres geht, könnte man doch neben dem Dom, auf der Rasenfläche dort wo sich die Denkmalskirche befand, ein Gerüst aufbauen, um dort Platz für Werbeplanen zu schaffen. :?

  • Ist es nicht so, dass die Firmen die bauarbeiten (teilw.) finanzieren und als "gegenleistung" dafür werbung kriegen. wäre interesant zu wissen, wie sehr sich die umsätze von samsung im bereliner raum erhöht haben, nachdem das charlottenburger tor 3 jahre oder so mit ihrer werbung verhangen war :).

  • M.W. ist es so. Auf jeden Fall weiß ich sicher, dass die Telekom damals die Sanierung des BT bezahlte und dafür werben durfte. Kann aber auch sein, dass die Stadt oder Kirche selbst viell. während einer Sanierung werben will.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Seit November 2006 bietet das Gotteshaus am Lustgarten ein trostloses Bild, nachdem das Domkreuz und andere Symbole demontiert wurden.
    Hinter den Kirchentüren ist nun ein heftiger Streit im Gange.
    Befürworter einer Wiederherstellung der historischen Kuppel sind offenbar unerwünscht.

    http://www.morgenpost.de/desk/1508448.html

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
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  • Zitat

    Für die Domgemeinde ist die historische Kuppel nicht realisierbar. Dom-Sprecherin Antje Zimmermann: "Die jetzige Form steht unter Denkmalschutz und kann nicht verändert werden."


    Quelle: Morgenpost-Artikel

    Warum unterstuetzt der Denkmalschutz doch immer wieder feig den Falschen?

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Reinhard"

    Seit November 2006 bietet das Gotteshaus am Lustgarten ein trostloses Bild, nachdem das Domkreuz und andere Symbole demontiert wurden.
    Hinter den Kirchentüren ist nun ein heftiger Streit im Gange.
    Befürworter einer Wiederherstellung der historischen Kuppel sind offenbar unerwünscht.

    http://www.morgenpost.de/desk/1508448.html

    Diese dreist-bockige Sturheit ist eine Schande. Ausgerechnet jetzt, wo es sich mehr den je lohnen würde den Dom in seine ursprüngliche Form zurückzuversetzen.
    Wie kann überhaupt die aktuelle Domkuppel (die ja leider auch denkmalgeschützt ist) über den Denkmalschutz der früheren, originalen gestellt werden?

    Das so lange nichts geschieht und keiner Geld geben will (und sich keiner verantwortlich sieht) ist auch eine Schande für Berlin. Sowas gäbe es in Paris, London (oder anderen großen Hauptstädten) sicher nicht, das Hauptsehenswürdigkeiten so vor sich hin gammeln.

  • Wenn ich das richtig gelesen habe, wurde der Dom ja erst 1981 wiederhergestellt. Also ist die neue, mittlerweile marode, Kuppel aus dem 80er Jahren.

    Sind die 80er aber mittlerweile auch schon unter Denkmalschutz, wie es ja viele 50er-Jahre-Häuser bereits sind? Warum können dann aber viele Gründerzeitler weiterhin so bedenkenlos abgerissen werden oder gar klassizistische Villen, wie unlängst in Dresden?

    Wäre dem so, dann würde doch eigentlich jedem offenbar, daß der Denkmalschutz langsam zu meinem Mittel verkommt, Rekonstruktionen mit windigen Argumenten zu verhindern.

    Oder liege ich bei diesem Beispiel völlig falsch?

  • ^^:pfeil: Nein, da Hast du mit Sicherheit recht!

    Denkmalschutz ist zwar nicht schlecht, aber wenn Gebäude bzw. Bauwerke in einem Zustand sind, das sie der Renovierung bzw. der Rekonstruktion bedürften, so verhindert der Denkmalschutz die Sanierung bzw. Reko des Gebäudes.

    Traurig, aber war...

    mfg :augenrollen:

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Der Denkmalschutz wird für mich immer lächerlicher. Wurde er nicht in den 70ern ins Leben gerufen, um wenigstens die verbliebenen Reste des Krieges zu schützen?! Eigentlich eine gute Sache.
    Aber heute hat sich diese Erfindung total zum negativen geändert. Jeder Schrott ist geschützt. Und zwar Schrott aus der Nachkriegszeit. 50er Jahre Müll, wie das Stuttgarter Rathaus oder das heutige Pellerhaus sind plötzlich unantastbar, während man nicht einmal mit der Wimper zuckt wenn, zum Beispiel, eine Kirche aus dem 19. Jahrhundert beseitigt wird.

    Das geht mir einfach nicht in die Birne. Nach welchen Kriterien werden Bauten denn unter Schutz gestellt. Wird das etwa ausgewürfelt? :keine ahnung:

    Diesen Eindruck habe ich immer wieder.

  • Ich glaube eine originalgetreue Rekonstruktion ist erst möglich, wenn die Bevölkerung wie im Falle des Schlosses ausreichend informiert wird und sich eine Plattform für die alte Kuppel gebildet hat. Erst mit vielen Befürwortern lässt sich auch Druck auf patzige Dommitglieder ausüben!

    "... der Mensch mit den modernen Nerven, braucht das Ornament nicht, er verabscheut es." (Adolf Loos, Ornament und Verbrechen)

    Diese Aussage ist ein Verbrechen

  • Naja, solche Aussagen/Reaktionen ist man als architekturbegeisterter Deutscher ja unlängst gewohnt.
    Dass der Dom seine originale Kuppel wiederbekommen sollte, müsste eigentlich außer Frage stehen. Dass sich der Denkmalschutz in dieser Hinsicht bockbeinig verhält, war zu erwarten - eine Rekonstruktion solcher Ausmaße bedeutet natürlich auch erheblichen Finanzaufwand.

    Ich denke, dass das ganze Bausystem der BRD komplett umgekrempelt werden sollte - Der Denkmalschutz in seiner bisherigen Form gehört abgeschafft und unter nachvollziehbaren Kriterien neu organisiert. Die Baulobby muss dementsprechend Richtlinien zur Erhaltung & Aufbesserung unserer Stadtbilder einhalten, welche allerdings nicht völlig investitionshemmend wirken dürfen. Bauherren sind sorgfältig auszusuchen, sofern dies möglich ist (wie bspw. am Neumarkt). Private Bauherren sind Immobilienlöwen dabei stets vorzuziehen. Und zu guter Letzt ist es erforderlich, baupolitisch grundsätzliche Normen & Definitionen einzuführen, was architektonisch schützenswert ist und was nicht. 80er-Jahre-Umbauten bzw. Wiederaufbauleistungen á la Berliner Dom zähle ich unter letzterem.

    Was ich sagen will, ist: Es kann einfach nicht angehen, dass sich für jede noch so kleine Stadtverbesserungs-Aktion ein eigenes Bürger-Engagement bilden muss, dass dann jahre-, wenn nicht jahrzehntelang für die Durchsetzung ihrer (eigentlich bescheidenen) Ziele kämpfen muss. Warum kann die Politik nicht einmal "auf eigene Faust" entscheiden, hier eine immanente Verbesserung eines historischen Wahrzeichens anzugehen? Stattdessen wird für das eigentlich reichlich knappe Steuergeld, also aus Bürgertasche, so ein Mist wie am Neuen Museum auf der Museumsinsel verzapft. Für diese millionenschwere Kaputtsanierung hätte man wohl auch eine komplett rekonstruierte Domkuppel und eine historisch akkurate (bzw. zu ergänzende) Museumsrestaurierung vornehmen können. An derer statt lässt man einen "Stararchitekten" an einem Nationalmonument herumpfuschen, was zur mMn. absoluten Entwürdigung des Bauwerkes führt. Ich weiß, wir haben dieses Thema hier schon bis zum Erbrechen durchgelutscht - aber es hört einfach nicht auf, mich zu erzürnen. Vorallem im Hinblick auf die Kosten dieses Bauverbrechens, und die Verbesserungen, die mit solchen Mitteln möglich gewesen wären. :boese: Stattdessen lässt man weiterhin die schrecklichsten Ausgeburten der Moderne gewähren (nichts gegen moderne Gebäude, aber sowas...) und die ohnehin schwer mitgenommene Hauptstadt weiter verunstalten.

    Ich bin wohl ein wenig zu sehr abgeschweift. Eines sollte aber recht deutlich aus meinen Worten hervorgegangen sein: Es braucht einen Umbruch an der Substanz, nicht das Engagement im Detail. Diese Bürgerinitiativen entwickeln sich zu einer unendlichen Geschichte, auch wenn solche schon viel Positives hervorgebracht haben. Meine Aussagen sollen auch nicht gegen diese gerichtet sein, natürlich sind sie weiterhin notwendig. Eben WEIL sich das System (noch) nicht ändert. Es ist ein Appell an die obersten Institutionen erforderlich.

    Fraglich natürlich: Wie kann man eine Umstrukturierung des Denkmalschutzes erwirken? Welchen Einfluss können wir darauf nehmen, wie kann die Politik uns dabei unterstützen? Und: Wie kann man die Betonkopf-Generation endlich zu einem Umdenken in der Städtebaupolitik bewegen, wie lassen sich ihre alteingesessenen Dogmen sprengen?

    Es gibt sicher noch viele weitere zu klärende Fragen. Wenn wir (ich spanne mal das gesamte deutsche Volk damit ein) in einem schöneren Land leben wollen, gilt es diese zu klären und in Antworten umzusetzen. Dafür bedarf es schlagkrfätiger Argumente, von denen wir allerhand vorzuweisen haben - nun gilt es, diese klug und überzeugend einzusetzen. Die Gegenargumente wissen wir ja erfahrungsgemäß mit Leichtigkeit zu widerlegen - nur der Funke zu einem allgemeinen Umdenken will nicht so recht überspringen. Vielleicht bedarf es nur einer ausreichend großen Flamme, um endlich den Großbrand auszulösen, der das gesamte Land überzieht und den Phönix aus der Asche emporsteigen lässt...

    Ich weiß, diese Zeilen gehören eigentlich in einen allgemeinen Denkmalschutz-Strang - aber ich musste sie an dieser Stelle loswerden, um die Zusammenhänge deutlich machen zu können. Man möge mir vergeben, ist schließlich Neujahr - Zeit für neue Träume, Wünsche und Hoffnungen :zwinkern:

  • Was Berlin braucht sind große Rekonstruktionsprojekte wie der Anhalter Bahnhof und klare Forderungen, wie die Stadt in einigen Jahren aussehen soll. Das mindeste ist, dass man aufbauend auf dem Planwerk Innenstadt einen Katalog an vernünftigen Vorschlägen erarbeitet wie sich Berlin-Mitte entwickeln sollte.
    Was mir zurzeit nicht gefällt ist die Planlosigkeit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und deren Einstellung Stadtentwicklung um jeden Preis zu erzielen. Bei einem Neubauprojekt geht es häufig nur darum, dass es eine Brachfläche weniger gibt; die architektonische Qualität ist meistens nebensächlich.
    Der Treufelskreis, der sich zusammensetzt aus Stadtentwicklung um jeden Preis, üblen Neubauten und Leerstand, muss so schnell wie möglich durchbrochen werden.
    Das geht dadurch, dass die offensichtlichen Probleme benannt werden. Mir scheint es so, als wolle es die Stadtverwaltung nicht wahr haben, dass vieles in der Vergangenheit schief gegangen ist, was dadurch begründet ist, dass sich die Stadt sehr aufgeschlossen gegenüber äußeren Einflüssen und dem Zeitgeist zeigt/e.
    Berlin ist seit dem Krieg ein Experimentierfeld für die Stadtentwickler geworden und das muss sich ändern.
    Es muss aufhören, dass man immer nur das Neue anstrebt. Ich bin nicht grundsätzlich gegen „moderne“ Architektur solange das Gleichgewicht zwischen Neu und Alt noch besteht.
    In Städten wie Paris mag der ein oder andere futuristische Neubau in einer geschlossenen, intakten Altstadt interessante Kontraste erzeugen und auch eine Bereichung für das Stadtbild sein, aber in einer durch den Krieg und den Wiederaufbau empfindlich zerstörten Stadt wie Berlin ist jeder weitere Neubau mit zeitgemäßer Architektur eine Abwertung des Stadtbildes.

    Architektur ist ein Spiegel unserer Zeit und Gesellschaft, genauso wie der Umgang mit der historischen Bausubstanz.
    Es ist der verkrampfte Umgang mit unserer Geschichte, der unser größtes Problem darstellt. Wir dürfen nicht auf die Bauwerke unserer Vorfahren stolz sein. Wenn wir es dürften, dann müssten wir nicht mit dem heutigen Zustand des Neuen Museums leben, einem Stadtschloss mit drei historischen Seiten und für den Berliner Dom und für jede Rekonstruktion am Neumarkt in Dresden kämpfen.
    Die Idee der Rekonstruktion des Stadtschlosses ist dermaßen verwässert, dass sich meine Freude auf die Wiederkehr des Bauwerks sehr in Grenzen hält.
    Dass man unbedingt wollte, dass das Ethnologische Museum in das Schloss einzieht und das Stadtschloss Humboldt-Forum nennt, ist auch wieder ein Zeichen des verkrampften Umgangs mit der Geschichte.
    Die Bürde unserer Vergangenheit hat in der Gesellschaft tiefe Narben hinterlassen, ich finde jedoch, dass nun 60 Jahre nach Kriegsende der Bürger das gute Recht hat eine Stadtreparatur im großen Stil zu fordern und ebenso zu fordern, dass hierbei die Politisierung von Architektur, dort wo es unangebracht ist, außen vor zu bleiben hat.