• Ihre Schmucklosigkeit wird den alten Häusern zum Verhängnis. Sie werden abgerissen und durch ganz einfache Häuser ersetzt. Den meisten Leuten ist das wahrscheinlich egal. Viele bemerken es sicher erst gar nicht. Aber die 600 Jahre Geschichte, die in den Bauwerken steckt, ist für immer dahin. Die originalen Zeugnisse unserer Vergangenheit werden gedankenlos vernichtet. Das ist unheimlich schmerzhaft. Es ist schon ein anderes Gefühl durch eine Stadt zu laufen, von der man weiß, daß die Häuser schon seit vielen Jahrhunderten dort stehen, als durch eine Stadt, deren Baugeschichte man noch selber miterlebt hat.

  • Das stimmt schon. Ich meinte es eher so, daß Investoren es mit einem "einfachen" Haus viel leichter haben. Sie können ohne Aufwand einen, auf den ersten Blick, gleichwertigen Ersatzbau hinstellen. Der Großteil der Bevölkerung wird das nicht bemerken, oder es wird ihn nicht interessieren.

    Anders wäre das bei einem Haus mit reich geschmückter Fassade. Wenn das durch einen einfachen Neubau ersetzt wird, werden das die Leute sehr wohl bemerken und sich darüber aufregen.

    Was ist eigentlich aus diesem fiesen Vorhaben geworden? Ist das inzwischen Realität?

  • Ein Haus, das keinen überflüssigen Schnickschnack hat, schaut doch viel besser aus.

    Wiedermal ein typischer Zeno. Bauschmuck ist also "überflüssiger Schnickschnack".
    Du bist schon sehr speziell. In deiner Idealstadt möchte ich allerdings nicht leben.

    In dubio pro reko

  • Königsbau, Du musst nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit daran erinnern, dass Dich die einfachen Gebäude von vor dem 19. Jahrhundert nicht interessieren. Wenn mich Fußball nicht interessiert, gehe ich auch nicht zu jedem Fußballspiel und motze rum, dass die Zuschauer so blöd wären, sich so ein langweiliges Spiel anzuschauen.

    Hat es nicht gereicht, dass Du das Haus Breite Straße 10 in Pirna lächerlich machen wolltest, während andere, auch außerhalb dieses Forums, den Wert des Hauses sehr wohl erkannt haben und seine Erhaltung gefordert haben? Macht sich für jemanden, der sich bisweilen gern im Licht des Forengründers sonnt, gar nicht gut, so eine Ignoranz und Verachtung gegenüber dem zu kultivieren, was unsere Vorgängergenerationen in den Jahrhunderten vor uns geschaffen haben.

    Und meine Worte musst Du mir auch nicht im Mund umdrehen.

  • Da sollten wir uns nicht gegeneinander ausspielen lassen. Häuser haben einen optischen und einen historischen Wert. Letzterer ist natürlich umso höher, je älter die Gebäude sind. Zeno liegt da gewissermaßen auf der Linie früher Denkmalschützer, die sich gegen historistische Überformungen erwehren mussten. Das war legitim und richtig, denn damals ist viel zerstört worden. Mittlerweile jedoch sollte klar sein, dass auch der Historismus überaus Bedeutsames geschaffen hat.

    Und zu Memmingen möchte ich sagen, dass Gebäude aus dem 14. Jahrhundert natürlich auch dann unbedingt erhalten werden sollten, wenn die komplette Fassade mit Hässlon-Kacheln aus den 70ern zugepflastert wäre.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (23. April 2018 um 07:19)

  • Ihre Schmucklosigkeit wird den alten Häusern zum Verhängnis. Sie werden abgerissen und durch ganz einfache Häuser ersetzt. Den meisten Leuten ist das wahrscheinlich egal. Viele bemerken es sicher erst gar nicht.

    Aber müsste nicht der Denkmalschutz intervenieren? Denn dem geht es doch immer um die Substanz. Das schöne Aussehen eines Hauses zählt nichts, aber die historische Originalsubstanz. Nun heißt es plötzlich, dass die Substanz den Leuten egal ist, weil die Häuser schmucklos sind. Von der Seite der nicht kunsthistorisch versierten Normalbürger kann ich das durchaus nachvollziehen, aber wo bleibt der Denkmalschutz?

  • Zitat von Heimdall

    (...) Nun heißt es plötzlich, dass die Substanz den Leuten egal ist, weil die Häuser schmucklos sind. (...)

    Das ist eine Vermutung und Unterstellung von mir. - Denn wie schnell wird ein uraltes Bauwerk als Schandfleck betitelt und der Abriss gefordert, nur weil der äußerliche Zustand nicht zum spießigen Geschmack der Allgemeinheit passt?!

    Da kenne ich auch ein super Beispiel aus der Stadt, in der ich arbeite. - Ein offensichtlich recht altes Haus vergammelt schon seit vielen Jahren vor sich hin. Ich hoffe immer auf die Rettung und Restaurierung. Wollte auch schon die Stadt deswegen anschreiben. - Meine Kollegen wünschen sich die Beseitigung des "Hexenhauses", wie sie es wegen der geringen Größe und des spitzen Giebels nennen, weil es das saubere Erscheinungsbild der Straße stört. Daß es vielleicht das älteste existierende Haus dieser Straße sein könnte, kommt ihnen dabei nicht in den Sinn.

    Der Denkmalschutz streicht ein Gebäude doch schon von der Liste, wenn darin nur eine Fußleiste nicht mehr original ist. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, als wären sie froh über jedes von der Liste gestrichene Denkmal. Das könnte auch weniger Arbeit/Aufwand bedeuten.

  • Königsbau, Du musst nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit daran erinnern, dass Dich die einfachen Gebäude von vor dem 19. Jahrhundert nicht interessieren.

    Ist natürlich Unsinn, denn im Gegensatz zu dir beschränkt sich mein Interesse nicht auf eine bestimmte Epoche, ich erfreue mich an historischen Altstädten ebenso wie an einem gründerzeitlichen Wohnviertel. Du dagegen äußerst dich wiederholt abfällig über alles, wozu du keinen Zugang hast, wenn du es nicht gerade mit kühler Ignoranz bestrafst. Daher habe ich dich zitiert, und dir keinesfalls die Worte im Mund umgedreht, genau so kam es von dir rüber. Das macht sich für einen Forumsmoderator auch alles andere als gut, denn hier wäre vermittelnde Neutralität gefragt. Und dass ich mich angeblich "darin sonne", das Forum gegründet zu haben, ist auch eine ziemlich dreiste Unterstellung. Ich verhalte mich hier in aller Bescheidenheit wie jedes andere Mitglied, beanspruche keinerlei Privilegien und mische mich nicht in die Entwicklung des Forums ein.

    In dubio pro reko

    3 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (4. August 2017 um 08:05)

  • Ja das ist ja eine schwere Frage - erst sind die beroffene Strassen und die Hauser alle in eine bedauerliche Zustand. Teilweiss finde ich die Hauser sieht in sich selber nicht besonders ansprechend aus. Die frage ist dann - man musste die Hauser bewahren aus eine Grund die man nicht direkt schatzen und erleben kann.

    Ich kenne dass auch aus Naturschutz - Landschafte die nicht hubsch oder schon sind kann still wertvoll or rar sein. Aber Memmingen ist in weiten Teilen nicht ein Lindau or Ravensburg.

    Einmal editiert, zuletzt von johan v2 (4. August 2017 um 11:17)

  • Ihre Schmucklosigkeit wird den alten Häusern zum Verhängnis. Sie werden abgerissen und durch ganz einfache Häuser ersetzt. Den meisten Leuten ist das wahrscheinlich egal. Viele bemerken es sicher erst gar nicht. Aber die 600 Jahre Geschichte, die in den Bauwerken steckt, ist für immer dahin. Die originalen Zeugnisse unserer Vergangenheit werden gedankenlos vernichtet. Das ist unheimlich schmerzhaft. Es ist schon ein anderes Gefühl durch eine Stadt zu laufen, von der man weiß, daß die Häuser schon seit vielen Jahrhunderten dort stehen, als durch eine Stadt, deren Baugeschichte man noch selber miterlebt hat.

    Im Prinzip absolut richtig; ich würde "Schmucklosigkeit" aber mit "nicht sichtbarer Historizität" oder "Schlichtheit" ersetzen. Es sind keine fränkischen Fachwerkhäuser, Bamberger Barockbauten, Inn-Salzach-Häuser, norddeutsche Klinkerbauten aus der Gotik etc. denen Lieschen Müller auf dem ersten Blick "die Geschichte" ansieht. Sie sind einfach schlicht, keinesfalls aber "weniger wert" als andere historische Häuser.
    Diese Häuser vermitteln oft aufgrund mangelhafter Sanierung in 50er/60er Jahren einen ziemlich ahistorischen Eindruck und die Lokalpolitiker und die breite Masse der Bevölkerung und viele Besitzer sehen keinen Wert in der Erhaltung. ("Warum soll man so ein Graffl erhalten?") So viele Häuser im süddeutschen/bayerischen Raum sind dieser Ignoranz mittlerweile zum Opfer gefallen. Es ist zum heulen. Die Städte werden immer flacher... Ich meine in Österreich kümmert man sich mehr auch um solche unscheinbaren Häuser(?).

    Das ist der springende Punkt:

    Zitat von Neuser

    Sie können ohne Aufwand einen, auf den ersten Blick, gleichwertigen Ersatzbau hinstellen. Der Großteil der Bevölkerung wird das nicht bemerken, oder es wird ihn nicht interessieren.

    Siehe neben Städten wie Memmingen auch z.B. Landshut: da fällt ein historisches Haus nach dem anderen, weil man meint es ist ersetzbar. Ganz oberflächlich betrachtet steht dann so etwas ähnliches wie der abgerissene historische Bau da. In Wirklichkeit radiert man mit minderwertigen Ersatzbauten nach aktueller Bauindustrie-Norm die Geschichte der Stadt aus.

    Ich werde demnächst ein paar Bilder von Jurahäusern aus Kösching einstellen, da werden selbst ein paar eingefleischte APHler im übertragenen Sinne fragen "Ist das Kunst oder kann das weg?" :D Jurahäuser, wenn nicht mit Fachwerk kombiniert oder sonstigen Bauschmuck, werden auch schnell mal als belanglose Schandflecke abgetan, um die es nicht zu schade ist.

    reklov2708: bist du Antiquitus? der hatte doch das Forum mW gegründet und ist dann sang und klanglos verschwunden...

    Zitat von Königsbau

    Bauschmuck ist also "überflüssiger Schnickschnack".

    So hat das Zeno aber nicht geschrieben. Bauschmuck ist grundsätzlich keineswegs überflüssig. Nur wenn es zu viel und eben ein den Charakter des eigentlichen Gebäudes total negierender Bauschmuck, ergo überflüssig ist. So interpretier ich Zenos Aussage jedenfalls.
    Nicht immer gleich dem Beißreflex freien Lauf lassen. ^^

  • Generell sehe ich das so ähnlich wie thommystyle, natürlich sind diese Häuser auf jeden Fall erhaltenswert und es sollte eigentlich eine Pflicht sein des Denkmalschutzes, diese Bauten zu erhalten um jeden Preis. Zu der "Schlichtheit" bzw. Schmucklosigkeit dieser Altbauten, die daher auch leider durch nichtwissende Laien abgerissen werden, kann ich nur sagen: zu der Erbauungszeit im Mittelalter (manche sollen ja aus dem 14 Jh, stammen, was ich schon wirklich bemerkenswert finde, solche alten Häuser gibt es nur ganz wenige in der BRD) waren diese Häuser sicherlich schmuckreicher: selbst wenn es arme Leute waren, die diese Objekte gebaut haben hat man wenigstens am Eingangstor oder an den Fenstern gotische Stürze angebracht. Memmingen liegt ja noch in Schwaben und ich kann mir vorstellen, dass einige dieser Häuser doch Fachwerkhäuser waren, nur sind diese verputzt worden, meist im 18 oder 19 Jh. In der Nachkriegszeit hat man dann noch mit Einbau von furchtbaren ungeteilten Alufenstern den Rest diesen Häusern gegeben, dass sie unansehlich wirken. Auf jeden Fall bin ich davon überzeugt, dass wenn man ein Infrarotbild fü jedes Haus aufnehmen würde, dann wären sicherlich manchmal fränkische oder alemannische Fachwerkbalken sichtbar geworden, zb hier oder hier in Memmingen oder ein gotisches Detail, wie ein Spitzbogen, oder Ähnliches, das vermauert wurde .. Man müsste diese versteckten Schmuckstücke wirklich von Grund auf sanieren und aufpolieren.

  • Memmingen scheint mir aus architektonischer Sicht sehr verwandt zu sein mit Städten wie Nördlingen oder auch Dinkelsbühl, ist heute aber aus denkmalpflegerischer Sicht halt leider das genaue Gegenteil dieser Städte (insbesondere Dinkelsbühls)...

  • Damit meinst Du wohl, dass Memmingens Altstadt nicht so gepflegt ist wie die von Ravensburg und Lindau. Gleichwohl sieht man, weil eben so manches mehr oder weniger verwahrlost erscheint, Memmingen sein ehrwürdiges Alter sofort an, mehr noch als in Lindau oder Ravensburg.
    Man muss sich vergegenwärtigen, dass die Stadt seit etwa dem 12. Jahrhundert gebaut wurde, zunächst die Welfenstadt und schließlich die drei Erweiterungen. Aus heutiger Sicht haben diese Erweiterungen so früh in der Stadtgeschichte stattgefunden, dass der Unterschied zur Gründungsstadt nun nicht mehr übermäßig groß ist. Die Häuser, die damals gebaut wurden, hatten keine Vorgänger (wenn man von der römischen Vorgeschichte mal kurz absieht). Sie sind die ersten, die an dieser Stelle stehen, und viele von ihnen sind die ganze Stadtgeschichte hindurch erhalten geblieben, bis ins 20. Jahrhundert oder bis heute. Das 20. Jahhundert hat einen erheblichen Verlust der historischen Bausubstanz mit sich gebracht, der leider bis heute weitergeht. Ich gehe davon aus, dass viele der seit dem Krieg abgegangenen Gebäude ein erhebliches Alter aufgewiesen haben, im Regelfall wohl ohne, dass dies erkannt worden wäre. Eines der letzten davon war wohl das im Bretschergäßle - ich habe hier davon berichtet. Aus irgendwelchen Gründen scheinen die Denkmal"schützer" bis heute nicht auf die Idee gekommen zu sein, den gesamten Althausbestand der Altstadt als erhaltenswert einzustufen, soweit nicht im Einzelfall bekannt ist, dass etwas offensichtlich nicht erhaltenswert ist. Wer weiß zum Beispiel, dass das 2014/15 abgebrochene Rotergasse 7 ein Fachwerkbau war und auch bei dem Nachbarhaus in der Lindauer Straße (ich glaube, es war Nr. 9) von einem hohen Alter auszugehen war? Auch diverse Teile der Stadtbefestigung stehen heute noch genau so da, wie sie im 14. oder 15. Jahrhundert gebaut wurden (der Pulverturm und das Lindauer Tor natürlich nicht).

    Für die Bewertung dieses noch zu einem großen Teil authentischen Althausbestandes kann es doch nicht entscheidend sein, in welchem Zustand sich die Objekte gegenwärtig darstellen.


    Klar meinte ich die Zustand der Altstadt!

    Ich folge seit Jahren die Abrissmeldungen aus Memmingen und es wird nicht besser. Sind man in Wettbewerb mit Weissenfels?

    Es ist doch ein Wahnsinn wie verschandelt wie grosse Teile die Altstadt ist. Erst, einfache Fassaden brauchen doch einfach Liebe zu Details. Wie die Leuten ihre Hauser renoviert oder letztendlich nicht renoviert ist ja an Armutzeichen. Sind Memmingen und ihre Besitzer so arm oder ungebildet?

    Und die Stadt machen ja auch nicht aus dem Bestand? Kopfsteinpflaster? Da machen Neuruppin oder Kyritz aus seine mehr bescheidene Erbe als Memmingen.

    Steht die gesamte Altstadt nicht etwa unter Ensembleschutz? Gibt es keine Altstadtfreunde? Schlafen die Denkmalschutz in Bayern?

  • Hallo Zeno, danke für die aktuellen Bilder! Das Haus auf Bild 6949 geht ja noch völlig in Ordnung, alles Übrige ist wirklich 08/15. Besonders schmerzlich ist für mich der Verlust des Eckhauses Rotergasse 7, dem das Landesamt leider keinen Schutzstatus zuerkennen wollte! Es war ein typisches Alt-Memminger Bürgerhaus. Dass es stark verändert worden wäre, wie von den Denkmalpflegern behauptet, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Der Neubau ist grob, klotzig und viel zu voluminös. Besonders schlimm finde ich die dunklen Höhlen der Loggien in der Straßenfassade.

    Leider ist der Begriff Altstadtsanierung in Memmingen zu einem Synonym für Kahlschlagsanierung geworden; andernorts würde man sich eher der Einzelobjektsanierung widmen, und versuchen, so viel wie möglich von der alten Bausubstanz zu retten. Leider steht der nächste Flächenabriss schon bevor (Stichwort: Bahnhofsareal!).

    Ebenso unverständlich ist für mich der Abbruch des Gasthauses Krone, das ja offenbar noch gut in Schuss war:
    http://static.panoramio.com/photos/large/78229168.jpg
    Nun hat man es in ähnlicher Form wiederaufgebaut. Der Abriss war doch völlig unnötig! Aber vermutlich passte dem Investor die Aufteilung des Inneren nicht ins Programm (zu niedrige Deckenhöhen, zu kleine Zimmer etc.). Den Neubau kann er natürlich besser vermarkten...

    Besonders abstoßend finde ich das 7-geschossige Hinterhofhochhaus (Bild 6955) und das modernistisch-verkleidete Etwas auf Bild 6956. Derartige Bauten haben in einer Altstadt überhaupt nichts zu suchen. Eigentlich hätten die historischen Brauereianlagen allesamt unter Schutz gehört. Behutsam saniert, hätte man eines der idyllischsten Fleckchen der Altstadt schaffen können.

    Einmal editiert, zuletzt von Ravensberger (12. November 2017 um 08:52)

  • Besonders abstoßend finde ich das 7-geschossige Hinterhofhochhaus (Bild 6955)

    Das ist wirklich unfassbar. Ich hab zweimal hinschauen müssen, um zu erkennen, dass es sich um einen aktuellen Neubau handelt und nicht um ein Haus aus Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahre.

  • Das ist wirklich unfassbar. Ich hab zweimal hinschauen müssen, um zu erkennen, dass es sich um einen aktuellen Neubau handelt und nicht um ein Haus aus Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahre.

    Ja, Totgeglaubte leben länger. Man kann nur hoffen, dass sich diese Renaissance möglichst rasch ausbrennt und Überdruss Platz macht. Die aktuelle Bevölkerungspolitik versucht allerdings, den Wohnraumbedarf hoch zu halten.

  • Na ja, was soll man sich anderes erwarten. Angesichts des skandalösen Umgangs mit dem Altbestand ist die Frage der Nachfolgebebauung doch sekundär bzw so bedeutungslos wie diese Nachfolgebauten selbst.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.