Potsdam - Quartier Synagoge und Acht-Ecken-Kreuzung

  • Der geschwungene hintere Teil des Musikerhauses,ist wie ich finde, gut und interessant gelungen.Hingegen der vom Nachbargebäude architektonisch wieder nur durchschnittlich ist.

  • Meine mich zu erinnern, irgendwo, vielleicht sogar in diesem Forum (?), gelesen zu haben, dass es, bezüglich des Giebels des "Einsiedler" ein noch originales, aus dem 18. Jh. stammendes hölzernes Tympanon aus dem Giebelfeld des einstigen "Einsiedler" gäbe, welches in geschnitzen Rocaillen Diogines in der Tonne zeige.

  • Im Potsdam-Museum befindet sich die Holzplastik "Diogenes in der Tonne", die - schwer versehr - den Krieg überlebt hat. Aus konservatorischen Gründen ist eine Wiederanbringung nicht möglich.

    Der Tympanon hatte ein Releif, das aus Stuck bestand. Der Dreiecksgiebel ist heute durch das oculus belegt.

    Natürlich kann man das Diogenes-Relief kopieren un bspw. in Stuck wieder anbringen. Darüber müsste die Mitetlbrandenburgische Sparkasse (MBS) entscheiden, die derweil Hauseigentümerin ist und hier eine Filiale und ihr Schulungszentrum unterbringt. Ich freue mich schon auf das große, rote "S" - vermutlich muss die MBS das wegen der Gestaltungsvorschriften aus Bronze fertigen.

    Original:

    Rest im Museum heute:

    1906:

  • Ja Villa 1895,das gibt es,und zwar im Potsdam Museum. Das Orginale hölzerne

    Tympanon mit Diogenes in der Tonne. :foto: Wenn Sie in Potsdam sind Villa 1895,dann besuchen Sie mal das Potsdam Museum am Alten Markt. Die Daueraustellung, der Eintritt ist frei.

  • ^Bitte, Herr Hermann, nochmal meinen Beitrag lesen und die Bilder anschauen. Der Tympanon ist nicht aus Holz sondern eine Fassadenzier über dem Gurtgesims. Das Tympanonrelief war Stuck.

  • Ich fände es schön, wenn sich Stadtbild zu einem Brief an die MBS wg. des Diogenes entschliessen könnte. Geld für eine Kopie hat die Spaßkasse genug.

  • Ich freue mich schon auf das große, rote "S" - vermutlich muss die MBS das wegen der Gestaltungsvorschriften aus Bronze fertigen.

    Schade, dass es den Lach-Smiley nicht mehr gibt.

    Die Vorder- wie auch Schrägansicht des Einsiedlers geht an, die Längsansicht ist misslungen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ^ Ich hatte beim Wettbewerbsgewinn der Architekten mal diese Monatge gemacht, die es bis in die Lokalpresse geschafft hatte. Die Sparkasse war stinksauer...

    Gottlob hat die Denkmalpflege aus dem Styroporbau (trotz Verbot) noch ein annehmbares Haus gemacht - nur das komische Braun erschliesst sich mir nicht.

  • Eine Teil-Wiederherstellung des Tympanonreliefs am Einsiedler unter Einbeziehung des Oculus wäre auch irgendwie amüsant. :biggrin:
    Vielleicht auch eine Neuschöpfung in Anlehnung an das Vorbild.

    Ich fände es schön, wenn sich Stadtbild zu einem Brief an die MBS wg. des Diogenes entschliessen könnte. Geld für eine Kopie hat die Spaßkasse genug.

    Gute Idee. Meist sind die Sparkassen doch auch sehr regionalverbunden und spenden gern für alles Mögliche.

    Es wird doch mal Zeit für einen Stadtbild-Ortsverband Potsdam. Na, wie wärs Konstantindegeer und Pake.Jey? ;)
    Es gibt zwar Mitteschön, doch man kann da ja eine eigene Linie fahren und Themen anders und ggf. besser besetzen.

  • Eine Kopie des Diogenes-Reliefs dort aufzuhängen, notfalls aus wetterfesterem Epoxidharz, wäre sehr begrüßenswert. Das würde der Seite des Hauses einen Hingucker bescheren.

  • Es ist schon eine Schande, dass ein so schönes, stadtbildprägendes Gebäude, wo auch noch Spolien vorhanden sind, nicht rekonstruiert wurde. Dieses Haus hätte unter den Leitbauten sein müssen.
    Ja, da stimmt teils was nicht mehr mit den vorhandenen Maßen, aber da hätte man etwas tricksen können, das Gebäude um ein/zwei Achsen verkürzen können, vielleicht nur die Fassade zum Steubenplatz originalgetreu rekonstruieren können.
    Diese kritischen Rekonstruktionen sehen meiner Meiner nach immer eher peinlich und kitschig aus. Gewollt aber nicht gekonnt.
    Und daran jetzt eine Kopie der Spolie zu hängen, wie hier vorgeschlagen,...das würde noch deutlicher machen, wie vermurkst alles ist.

  • Ich denke auch, eine Kopie des Reliefs wäre eine super Aufwertung für den Bau.

    Insgesamt kann ich mich mit dem Ergebnis nicht wirklich anfreunden. Am wenigsten gelungen ist der Längsbau an der Friedrich-Ebert-Straße. Es hätte schon einen riesigen Unterschied gemacht, wenigstens den historischen, kaum vorstehenden Mittelrisalit zu integrieren.

    Heute:

    Dieser Bau wird mir nie gefallen.

    Früher:

    Quelle: Mitteschön

    Auch der Auffahrunfall entlang der Schlossstraße höhnt jede Proportion. Hier hätte man durch das schmalere Grundstück rechts und links vom Risalit auf eine Fensterachse verzichten müssen. Diese kritische Rekonstruktion ist sicher besser als sehr sehr vieles, was neu gebaut wird. Gut ist sie aber nicht. Wundersame Bausünde, ich denke da kann ich mich anschließen:

    Entstanden ist so eine "kritische Rekonstruktion", die vorgibt den Kern des historischen Baus erkannt und zeitgenössich interpretiert zu haben. So etwas geht - fast immer - schief. Leitschnur war offenbar nicht es besser zu machen sondern es musste zuerst anders sein. Mit den Proportionen haben meine Sehgewohnheiten große Schwierigkeiten.

    Klar ist es besser als der Vorgängerbau (den stelle ich in einem nächsten Post vor). Eigene Qualitäten können die Architekten jedoch nicht zeigen - in wneigen Jahren wird diese modische Interpretation als wundersame Bausünde gelten wie heute schon das "Waschmaschinenhaus" an der Friedrich-Ebert-Straße.

    Ich vermute auch, entgegen meiner ursprünglichen Annahme, dass der Einsiedler noch billiger aussehen wird, wenn gegenüber der von außen original aufgebaute Plögersche Gasthof wieder steht. Den krassen Unterschied in der Qualität und Proportion wird man dann vis-a-vis sehen.

    Mit Bauschmuck wie z. B. dem Relief könnte man den Einsiedler sicher verbessern. Und dann ist der Bau ja mit einer WDVS-Fassade gebaut worden. Mal gespannt, wie lange das Dämmmaterial auf dem Beton durchhält. Wenn man dann in 20 + x Jahren die Fassade sanieren muss, kann man vieles besser machen, und sich näher dem historischen Vorbild annähern. Das ist zumindest meine Hoffnung. An der Schlossstraße müsste man natürlich gleich die Fensterdurchbrüche ändern und von drei auf zwei links und rechts des Risalits ändern, damit daraus noch was wird... Aus dem Bau kann man auf jeden Fall in der Zukunft noch deutlich mehr machen. Das südwestliche Achteckenhaus macht ja vor, wie es geht.

  • Die WDVS-Fassaden aus Polysterol halten meist keine 20 Jahre, ggf. wird schon früher einmal gestrichen. Die Blechgaupen werden auch noch dunkel.

    Dieser komische Braunton ("Babykacke metallic") ist grausam. Ich verstehe auch nicht, warum ein Schulungszentrum einer Bank bodentiefe Fenster benötigt - da wird ja nicht gewohnt.