Potsdam - Quartier Synagoge und Acht-Ecken-Kreuzung

  • Ich glaube trotzdem daran, dass am Ende noch alles gut wird.

    Ja, hoffen wir's. Unleugbare Tatsache: das RZ ist ein Gebäude von absoluter Banalität, ohne jeglichen ästhetischen Reiz, und unpassend an diesem Ort. Seine Befürworter reden nie über seine "Schönheit." Ob so ein auswechselbares Gewächs auf Dauer in so einer schönen Stadt bestehen kann, bezweifle ich.

  • Es ist wie immer eine Frage der Teilhabe. Wer sich nie gleichberechtigt Fragen zu Ästhetik und Schönheit stellen konnte, weil der Alltag mit Sorgen und finanziellen Nöten gespickt war, der wird auch langfristig mit Rekonstruktionsprojekten nicht warm. Auf der amderen Seite gilt, wer sich als Partei als Garant für Sicherheit, Tradition und Wohlstand versteht, der muss auch eben diesen Wohlstand gerecht verteilen und politische Teilhabe ermöglichen. Doch leider ist das bis heute nicht der Fall, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint.

    Damit der Westen aus seiner Komfortzone kommt, muss die Frauenquote endlich konsequent durch West-Mädels erfüllt werden. Der Osten hat bekanntermaßen keinen solchen Nachholbedarf. So kommen ja eben die ganzen Frauen, die bisher die Quote erfüllen helfen, zu einem Großteil aus dem Osten (Merkel, Lieberknecht, Schipanski, Schwesig, Lemke, Geywitz, Göring-Eckert, Köpping usw. was leider widerum die Westfrauen benachteiligt. Umgekehrt kennt man im Osten zu wenige nachrückende Männer in der Politk, denn deren potentielle Posten sind entweder schon durch West-Männer oder Ost-Frauen besetzt. Die einzige Funktion, welche von Ost-Männern medial präsent ist, ist die des Ostbeauftragten der Bundesregierung. Keine gesunde Entwicklung.

    Auch das angebliche Ost-Phänomen AfD ist zutiefst durch Personen mit West-Sozialisation dominiert. Wäre Deutschland wirklich mentalitätsmäßig einig Vaterland, müsste eigentlich eine AfOD gegründet werden (Alternative für Ostdeutschland). Nur ist Eigenintiative und Unternehmertum dort aus historischen Gründen sehr viel schwächer entwickelt. Und trotz all der Widrigkeiten sind die ostdeutschen Städte heute die Gewinner bei der Lebensqualität eben durch die Ästhetik und Schönheit, welche sie ausstrahlen.

  • Bilder vom Einsiedler:

    Beim Acht-Ecken-Haus ist die Tür immer noch verpackt und auf dem Grundstück der Synagoge waren noch keine großen Fortschritte zu sehen.

    Kleines Update zur Sanierung des Hauses auf der gegenüberliegenden Strassenseite, außen wurden jetzt die alten Schmierereien übertüncht:

    Die Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.

  • Das Geländer als letztes Puzzlestück zur Vollendung des Acht-Ecken Hauses wurde angebracht:

    Der unauffällige Haupteingang:

    Alle Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.

  • ^Warum der Schlosser bei der Rekonstruktion des Balkongittern nicht gleich die nach BrbBauO vorgeschriebene Absturzhöhe berücksichtigkeit hat ist mir schleierhaft. Hat das geländer überlebt und mußte es deshalb mit einem zusätzlichen Handlauf auf 90 cm Höhe gebracht werden oder hat man das alte Gitter nach Fotos in der damals üblichen Höhe von ca. 75 cm rekonstruiert und dann mit dem Handlauf nochml erhöht?

    Ein Bild von 1958 deutet darauf hin, daß das Geländer überlebt hat.

  • Schwer zu sagen, aber das Bild des gegenüberliegenden, einzig erhaltenen Hauses (dort scheinen im Übrigen die 90 cm Höhe zweifelhaft) sagt ja nichts über den Verbleib des Geländers des untergegangenen Hauses.

    Abgesehen von der Erhöhungsstange erscheint es aber zumindest originalgetreu, sofern es nicht erhalten ist.

    Bundesarchiv_Bild_170-296%2C_Potsdam%2C_Blick_zum_Neuen_Markt.jpg

    Noch:

    01201735494.jpg (1000×800) (museum-digital.org)

    AKG64352.jpg (756×728) (akg-images.com)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich habe mal mit der Lupe am Bildschirm vergleichen. Auf mich wirkt es auch originalgetreu. Der zusätzliche schlichte Handlauf ergibt sich eben aus den derzeitigen Sicherheitsvorschriften. Nichts worüber man sich aufregen müsste.

  • Es ist mal wieder Zeit für ein paar aktuelle Bilder, diese hier wurden gestern aufgenommen.

    Es wurde nun damit begonnen die moderne Fassade des Einsiedlers mit Dämm-Material zu verkleiden:

    Nachtrag zum Acht-Ecken-Haus, hier wurden noch diese schönen Treppengeländer angebracht:

    Alle Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.

  • ^Warum der Schlosser bei der Rekonstruktion des Balkongittern nicht gleich die nach BrbBauO vorgeschriebene Absturzhöhe berücksichtigkeit hat ist mir schleierhaft. Hat das geländer überlebt und mußte es deshalb mit einem zusätzlichen Handlauf auf 90 cm Höhe gebracht werden oder hat man das alte Gitter nach Fotos in der damals üblichen Höhe von ca. 75 cm rekonstruiert und dann mit dem Handlauf nochml erhöht?

    Ein Bild von 1958 deutet darauf hin, daß das Geländer überlebt hat.

    Wenn ich mir das Foto anschaue, stand 1958 dieses Acht-Ecken-Haus noch. Warum wurde es abgerissen? Es scheint ja nicht beschädigt gewesen zu sein.

  • Meister Lampe

    Da wurde garnichts abgerissen. Das Foto zeigt das letzte erhaltene Achteckenhaus. Gut erkennbar am Bauschmuck, der bei jedem der Achteckenhäuser ganz individuell war. Für Verwirrung sorgen vielleicht die bodentiefen Fenster im Erdgeschoss. Diese sind augenscheinlich in ihren Ursprungszustand zurückversetzt worden.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Aber diese Betonelemente zur Straßenabsperrung gefallen mir garnicht :kopfwand:

    Wären dir rot-weiß gestreifte Poller mit Reflektoren lieber? Ich finde die auch nicht schön aber angesichts anderer Baustrllen in Potsdam halte ich das gür untergeordnet. Und wer weiß, am Alten Markt/Humboldtstraße wurden diese Klötze im Nachhinein auch durch schönere ersetzt.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Aber diese Betonelemente zur Straßenabsperrung gefallen mir garnicht

    So etwas steht in der Frankfurter Innnenstadt massenweise herum. Die Frankfurter würden sich die Finger lecken, wenn sie Absperrungen wie die in Potsdam erhalten würden. Doch dafür ist seitens der herrschenden Politik weder Geld noch Interesse vorhanden:

    IMG_0141

    Soviel zu Luxusproblemen.

  • Aktuelle Bilder von heute, bei einem Teil der Achteckenhaus-Rekonstruktion wurde nun auch das Erdgeschoss farblich abgesetzt:

    Der Neubau des Einsiedlers hat schon Gesimse bekommen, außerdem ist die Dämmung dran:

    Bei der Synagoge gibt es große Fortschritte:

    Die Sanierung des Eckhauses, dessen Sanierung ich mit ein paar Fotos hier im Forum ein bisschen begleitet habe, scheint äußerlich fast abgeschlossen zu sein:

    Alle Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.

  • Kann uns nochmal wer erklären, warum das Hotel zum Einsiedler nicht als Leitbau rekonstruiert wurde? Es war ein schöner, einzigartiger, dass Stadtbild besonders prägender Bau.
    Gerade der Umstand, dass man dem Originalbau in Größe, Form und Aufbau so nahe kommt und dann doch nicht den kleinen aber bedeutenden Schritt weitergeht und es rekonstruiert, ist besonders schade und auch ärgerlich. Vertane Chance Nr. 1256.

  • Im Deutschen Architektur-Forum gab "Konstantin" 2014 einen Hinweis:

    Zitat

    Beim Synagogenblock (Baufeld II) steht mit einem Erinnerungsbau an den Gasthof "Zum Einsiedler" auf einem durch die neuzuerrichtende Synagoge verkürzten Grundstück sicher eine schwierige Entwurfsaufgabe an.

    Er möge besser selbst erläutern, ob es sich mit dem verkürzten Grundstück am Ende wirklich so verhalten hat.

    Jedenfalls wurde der Bau in den Ausschreibungsunterlagen von Anfang an nur als "Kategorie 3 | Leitfassade historische Fassade mit Leitfunktion" eingestuft. Herausgekommen ist aber wohl eher "Kategorie 4 | Leitlinien Gestaltelemente mit Leitfunktion".