Potsdam - Quartier Synagoge und Acht-Ecken-Kreuzung

  • Graf Cylinar Danke für die flotte Antwort. Insofern findet die Differenz in der Fassade meine volle Zustimmung. :daumenoben:

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Ich habe ein altes Farbbild aus der Potsdam-Wikipedia überarbeitet und man sieht sehr schön die farblich abgestufte Fassade des Vorgängerbaus des heutigen Neubaus rechts im Bild und das Original für den kommenden Neubau in der Bildmitte. Die Querstraße wird allerdings deutlich verbreitert.

    Blick vom Neuen Markt zur Nikolaikirche

  • Hier die aktuelle Situation. Dank des Engagements der Denkmalpflege wurde bei dem rekonstruierten Achteckenhaus auch durch unterschiedliche Fenster- und Fassadenfarben und ein Fallrohr die beiden ursprünglichen Bauten deutlich gemacht.

  • Das Ergebnis ist einfach nur wunderbar!

    Kritisch sehe ich jedoch, dass die anderen zwei 8-Ecken-Häuser die noch kommen werden, modern gestaltet werden sollen. Meiner Meinung nach wird dadurch die Idee dahinter konterkariert und ein einheitliches Bild, was bekanntlich seinerzeit die Intention war, kaputt gemacht. Schon allein durch die später breitere Querstraße leidet das Ensemble immens und durch die Neubauten wird dieser Effekt leider noch verstärkt werden.

    i know, jammern auf höchsten Niveau, aber das hätte man wirklich besser machen können. Anderseits...wenn einmal Luftautos und -Taxis kommen, dann wird es vielleicht auch Luftstraßenbahnen geben und dann kann man die beiden modernen "Provisorien" durch näher gerückte Rekonstruktionen leichter wieder ersetzen! Das war ganz sicher die Überlegung dahinter hier modern zu bauen :biggrin:

  • ^Zumal das einheitliche Bild des "Achteckenplatzes" ohnehin durch das sachlich nachvollziehbare Auseinanderrücken um sieben Meter, um Platz für die Straßenbahn zu schaffen, stark gestört wird. Durch diese Streckung bzw. Aufweitung der Ebertstraße wird der Ort kaum als "Platz" erlebbar werden. Dann dann beide Seiten gestalterisch noch auseinanderfallen wird diesen Effekt vermutlich verschärfen:

    Das ist der Siegerentwurf für das Los 1 des Blockes III, also dem Haus vis-á-vis des gerade ausgerüsteten Baus.

    Für alle Ostalgiker hier nochmal ein Bild der Westseite mit dem letzten Bestandsbau der Achtecken (rechts) und links dem Vorgängerbau der jetzigen Rekonstruktion, dem Haus der Wasserwirtschaft.

  • Für alle Ostalgiker hier nochmal ein Bild der Westseite mit dem letzten Bestandsbau der Achtecken (rechts) und links dem Vorgängerbau der jetzigen Rekonstruktion, dem Haus der Wasserwirtschaft.

    Vielen Dank! Wie wahr KdK!

    "Haus der Misswirtschaft" würde es ja sogar terminologisch noch besser treffen :biggrin:! Das neue, alte 8-Eckenhaus ist fast kitschig schön, wie in einem Hollywoodfilm wird am Ende alles gut!

  • Ich bin begeistert von der Reko! Eine wahre Wohltat für diese Ecke. Man ist hier ja nicht weit von dem Verkehrsgewirr am Platz der Einheit, welcher schon relativ wenig Aufenthaltsqualität hat. Mit der Bebauung gegenüber wird der urbane Eindruck noch deutlich zunehmen, dafür finde ich allein schon die Baumassen der weiteren beiden Achteckenhäuser sehr begrüßenswert. Vielleicht kann man die künftig dann noch den Originalen annähern, worauf ich auch bei der aktuell sehr nüchtern-technischen "Ungerschen Post" / Volksbank hoffe.

  • Das ist keine Leitfassade sondern ein Neubau mit Gestaltungsvorgaben (III.Stufe nach Leitfassaden und Leitbauten). Ursprungen standen hier zwei Häuser, die zur Zeit Friedrichs des Großen mit einer einheitlichen Fassade optisch zusammengebunden wurden. Dies soll die Neugestaltung zeigen.

    Hier ein historische sFoto, das die Situation inkl. einer Aufstockung der Gründerzeit zeigt.

  • Die ursprünglich unterschiedlich hohen Fenster im zweiten OG wurden angepasst - dafür wurde die ursprünglich einheitliche Fensterteilung im 1. OG "geopfert".

    Irgendwie ist das auch "Brutalismus" in der Architektur. Es könnte durch dieses einfache Mittel des "einheitlichen Fensters" - trotz aller Farbunterschiede - angenehmer wirken.

  • Nochmal zum Mitschreiben. Es ist zwar offiziell ein Baukörper, aber ursprünglich sind es zwei verschiedene Häuser, die später im Bauschmuck synchronisiert wurden.

    Das ist im besten Sinne Sichtbarmachung von Geschichte!

    Da bedarf es keines sinnlosen Geredes über "Brutalismus in der Architektur".

    Der Brutalismus ist ein wrnig ansprechender Baustil und hat rein garnichts mit Gestaltungsdifferenz am genannten Gebäude zutun.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Ich verstehe die Idee dahinter allerdings auch nicht. In Potsdam ist es eigentlich üblich, wenn mehrere Häuser zu einer Fassade gehören, diese alle in der selben Farbe zu streichen. Die Fenster alleine als Erkennung der ehemaligen Grundstücke hätte mir besser gefallen. Allerding kann man einen Farbanstrich einfach wieder ändern, weshalb mich das nicht all zu sehr stört. Bei meiner ganzen Kritik möchte ich aber auch hinzufügen, dass ich mich wirklich sehr über die wunderbare Reko von hoher Qualität freue.

  • Ein paar Bilder von heute. Die Baustelle in der Schwertfegerstraße wurde inzwischen abgebaut und die Straße und Gehwege wieder hergestellt. Übrig sind noch die rot-weißen Zäune. Man kann jetzt schon die Oberlichter der Eingangstür sehen, die restliche Tür ist leider noch verpackt.

    Die Sandsteintreppe befindet sich derzeit im Bau:

    Die Sandsteinsockel wurden leider (bisher) nicht farbig passend gestrichen, beim anderen Achteckenhaus sind sie farbig:

    Die Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.