Für den Fries im Giebel hat es aber nicht gereicht
Potsdam - Quartier Synagoge und Acht-Ecken-Kreuzung
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Also ich bin ja froh, dass der Einsiedler doch noch zweifarbig eird. Aber dieses (sorry) Kackbraun ist schrecklich.
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Ich würde mir wünschen, dass man so in Baden baut! Wir sind immer noch bei den grauen Flachdachkästen mit null Bezug zur Region (z.B. Offenburg, Lahr, Bühl, Kehl am Rhein). Seid froh! In Potsdam macht man vieles richtig!
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Bei uns in Trier gibt es so etwas auch nicht. Da werden in der Altstadt noch ganz dreist Beton- und Glaskästen zwischen barock ud renaissance Fassaden gesetzt oder gleich mehrere Gründerzeitler auf einmal abgerissen und da kommt dann ein großer, weißer Wohnkasten hin.
Im Osten sind viele Städte städtebaulich sehr viel weiter als hier! -
Treverer: schrecklich was man da in Trier gemacht hat. Und immer wieder wird ganz D. von den 4x "K's": Klotzen, Kisten, Kästen und Kuben versehen. Der 5. "K" heisst dann: zum "Kotzen".
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Die Fertigstellung der Fassade des Einsiedlers zieht sich hin.
Das Gebäude zwischen Ensiedler und Achteckenhaus mit seinen Einheitlich schmalen Fenstern und sehr hellen Farbe , wirkt dadurch etwas fad und langweilig.
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Die großflächige Verwending von grauem Blech irritiert mich hier extrem. Es wirkt einfach billig und behelfsmäßig. Warum konnte hier nicht was anderes genommen werden, wie Dachziegel oder wenn es unbedingt Metall sein muss, dann vielleicht Kupfer?
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Kupfer, da werden sich die Metalldiebe freuen. Hier gehören Dachziegel hin.
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Die Fensterachse steht an Stelle der historischen Brandgasse, die an vielen Stellen der historischen Neustadt nachträglich überbaut wurde. Ein Absetzen auch im Material ist absolut sinnvoll und ist in vielen Fällen auch historisch belegt. Vom Diebstahl eines Kupferdachs von einem bewohnten Haus mitten in der Innenstadt habe ich noch nie gehört, aber vielleicht ist man da als Berliner mehr sensibilisiert.
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Welche "Brandgasse" ist denn gemeint? Zwischen dem Einsiedler und der sich fortsetzenden Bebauung in der ehem. Hoheweggasse gab es sowas nicht. Das relevante Gemälte von Meyer (der "Potsdamer Canaletto") gibt Auskunft und der erste Stadtplan mit Hausnummern von Berghaus (1840) zeigt auch keine Lücke. Das waren alles seit der Regierunsgzeit Friedrich des Großen Steinhäuser, die keiner Brandgasse bedurften.
Der "Verbinder" ist eingefügt worden, um die Monotonie des anschliessenden Baus zu mindern, was nur eingeschränkt gelingt.
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Konstantindegeer Da habe ich mich geirrt. Danke für die Korrektur!
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Bei der Neubebauung des Grundstücks des ehem. Gasthofes Zum Einsiedler hatten sich die Stadtverordneten gegen eine rekonstruierte Leitfassade entschieden und mit Mehrheit (gegen die Stimmen der CDU) für den Entwurf der Potsdamer Architekten Dietz/Joppien gestimmt. In der Ausführung ist dieser Entwurf noch mehrfach angepasst worden.
Entstanden ist so eine "kritische Rekonstruktion", die vorgibt den Kern des historischen Baus erkannt und zeitgenössich interpretiert zu haben. So etwas geht - fast immer - schief. Leitschnur war offenbar nicht es besser zu machen sondern es musste zuerst anders sein. Mit den Proportionen haben meine Sehgewohnheiten große Schwierigkeiten.
Klar ist es besser als der Vorgängerbau (den stelle ich in einem nächsten Post vor). Eigene Qualitäten können die Architekten jedoch nicht zeigen - in wneigen Jahren wird diese modische Interpretation als wundersame Bausünde gelten wie heute schon das "Waschmaschinenhaus" an der Friedrich-Ebert-Straße.
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...in wneigen Jahren wird diese modische Interpretation als wundersame Bausünde gelten...
Na, das denke ich nicht. Das Haus ist ja trotzdem sehr ansehnlich und hat auch eine deutliche Ähnlichkeit mit dem originalen Einsiedler. Da hätte man es auch direkt rekonstruieren können.
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Na, das denke ich nicht. Das Haus ist ja trotzdem sehr ansehnlich und hat auch eine deutliche Ähnlichkeit mit dem originalen Einsiedler. Da hätte man es auch direkt rekonstruieren können.
Dann hat der Fernsehturm auch Ähnlichkeiten mit der Garnisonkirche: ist ja ein Turm.
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Jetzt weiß ich auch, woran mich der Turm der Garnisonkirche die ganze Zeit erinnert hat. Danke.
Nein, im Ernst. Es ist halt stückweit eine Geschmacksfrage. Doch ich finde den Neubau anstelle des Einsiedlers nicht übel. Vielleicht liegt es auch daran, daß ich aus NRW komme und derlei Neubauten hier nur sehr selten vorkommen.
Keine Frage. Eine Reko wäre hier die erste Wahl gewesen. Aber als Bausünde würde ich das neue Haus niemals bezeichnen.
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Das sehe ich auch so. Vom Standpunkt des Rekonstruktions-Maximalismus wäre es natürlich besser gewesen, zu rekonstruieren. Und die Stauchung entstand ja auch durch das Synagogen-Vorhaben daneben. Das Gebäude an sich (das ja eine Art Erinnerungsbau sein soll) ist aber ganz ansehnlich.
Ähnlich sehe ich das bei Ungers Post, die von "Konstantin" ja auch regelmäßig aufgrund ihres "Brutal-Klassizismus" kritisiert wird. Auch hier wäre die Rekonstruktion viel besser gewesen. Das ist klar. Dennoch ist der entstandene Bau ebenso viel besser als 99 Prozent der Architektur, die sonst derzeit in der Republik errichtet wird.
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es stellt sich natürlich schon die Frage, was eine "kritische Reko" in qualitativer Hinsicht sein soll, wenn nichts anderes herauskommt als eine eindeutige Verschlechterung bzw gar Banalisierung der Vorlage. Das Haus am Neuen Markt ist da ein weit interessanteres Beispiel, wenngleich mir da wohl auch das Original lieber gewesen wäre.
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