Potsdam - Wiederherstellung des Stadtkanals

  • Vor einiger Zeit hatten wir die Möglichkeit, das hier vorgestellte Video im Auftrag des Bauvereins Potsdamer Stadtkanal zu bearbeiten. Heute kann ich dieses Video auch der Öffentlichkeit vorstellen. Die Aufnahmen sind von 2019:

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  • Eigentlich sehr deprimierend. Da sieht man deutlich das ganze Ausmaß der Vernichtung. Die Potsdamer Innenstadt musste riesengroß gewesen sein.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das "Herzensprojekt" des Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hat es wieder einmal in die Medien geschafft.

    Internationale Architektur-Studierende sollen über die Wiedergewinnung der Wasserstraße in der Potsdamer Innenstadt nachdenken. Welche Teilstücke des Kanals geöffnet werden sollen, ist offen.

    "Dabei ist wie berichtet ungewiss, wie der von Schubert favorisierte Teilerhalt für das Rechenzentrum mit einem Stadtkanal daneben zusammenpassen kann – und wie dann der Autoverkehr daneben geführt werden könnte."

    https://www.pnn.de/potsdam/herzen…r/27681304.html

    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 06.10.2021)

  • Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe, dann ist das Niveau der aktuell vorhandenen Abschnitte des Kanals die frühere Höhe des Wasserspiegel. Meiner Meinung nach ist allerdings im Sinne der Mikroklima-Beeinflussung eine komplette Wiederherstellung nötig.

  • Vom Potsdamer Stadtkanal sind zwei Abschnitte wiederhergestellt: der BA 1 an der Yorckstraße (500 Meter, ohne Wasser) und der BA 2 am Kellertor (150 Meter, mit Havelwasser). Der nächste Abschnitt wäre der BA 3, der an den BA 2 anschließt und so das Havelwasser bis zur Berliner Straße führen würde. Diese BA war 2016 schonmal genehmigt und könnte sofort begonnen werden. Die etwa vier Millionen Euro für diesen Abschnitt, für den es bis zu 50 % Fördermittel gäbe, meint Potsdam nicht zu haben.

    Der Abschnitt, über den Studenten philosophieren sollen ist der BA 4 vor dem "Zentrum Süd" zwischen Berliner Brücke und Hauptpost. Hier gibt es eine lange Reihe von Problemen mit der Straßenbahn.

    Der BA 3

    Und BA 4

  • Aufgrund des hohen Aufwands war es für die DDR einfacher den Stadtkanal zuzuschütten, statt damals zu erneuern. Ich würde mich freuen, wenn ein Teil der alten Brücken zurückkommen bzw. man diese rekonstruieren würde.

    Nun ist die Frage, warum Studenten bei diesem Projekt Vorschläge einbringen. Es geht doch darum das der Stadtkanal eigentlich originalgetreu rekonstruiert wird. Da liegen doch sicher Pläne schon in der Schublade oder hat der Oberbürgermeister eine andere Idee, wie der Stadtkanal zukünftig aussehen soll?

  • Aufgrund des hohen Aufwands war es für die DDR einfacher den Stadtkanal zuzuschütten, statt damals zu erneuern. Ich würde mich freuen, wenn ein Teil der alten Brücken zurückkommen bzw. man diese rekonstruieren würde.

    Nun ist die Frage, warum Studenten bei diesem Projekt Vorschläge einbringen. Es geht doch darum das der Stadtkanal eigentlich originalgetreu rekonstruiert wird. Da liegen doch sicher Pläne schon in der Schublade oder hat der Oberbürgermeister eine andere Idee, wie der Stadtkanal zukünftig aussehen soll?

    Ich vermute eher, dass in diesem "Denkprozess" die Änderungen in der Verkehrsführung vorrangig zu betrachten sind.

    Möglicherweise könnte man beidseitig zu den anschließenden Gewässern den Kanal historienähnlich wieder herstellen und müsste im Mittelteil "ein paar Meter" verrohren, um das Wasser in Bewegung zu halten.

  • Jetzt muß der OB abwägen:wie:, entweder er unterstützt finanziell die weitere Wiederherstellung des Stadtkanals oder den teilweisen Abriss und anschl. Sanierung des alten RZ, wohlwissend das ein Ersatzneubau in unmittelbarer Nachbarschaft entsteht.Der OB hat durch seine ständigen kontraproduktiven Äußerungen zu einem Teilerhalt des alten RZ jetzt eine Erwartungshaltung in seinem Handeln bei den Kreativen und Linken erzeugt (jetzt eine ziemlich missliche Lage für den OB die er ja selbst eingebrockt hat).Aber so wie es aussieht wird es bei ein paar Plan und Ideenspiele zum Stadtkanal von Architekturstudenten erst einmal bleiben.Ich denke,bis zu seinem Amtsende 2026 eines eher zaghaften OB ,wird sich kein weiterer Meter Kanal öffnen.

  • Es wird wahrscheinlich einfacher, wenn man dieses Teilstück am Rechenzentrum erstmal nicht rekonstruiert oder wiederherstellt, denn das wird ja ein Zankapfel werden, außer man wird an dieser Stelle, wenn man das Rechenzentrum erhält, Röhren einsetzen.

  • Die Gründe für die Zuschüttung lagen nicht in wirtschaftlichen Errwägungen sondern in politischen Momenten. Da der Kanal sehr populär war hat die SED-Stadtspitze fast acht Jahre benötigt, um dieses Relikt des Preußentums zuzuschütten. Das ging nur indem man entscheidende Stellen sperrt und der unterbrochene Kanal begann zu stinken und Ratten anzuziehen. Immerhin entwässerte noch die Hälfte der Altstadt in den Kanal. Mit diesen Vorurteilen haben wir noch heute zu tun, dabei kann keder am Kellertor einen Kanal besichtigen, der nicht stinkt.

    Die Verkehrsströme sind vom Kanal nicht berührt. An den historischen Querungen liegen auch heute Straßen und künftig bei einer Instandsetzung wieder Brücken - welcher Architektur auch immer ist ein übernächstes Thema.

    Vielleicht nochmal etwas deutlicher, Meister Lampe, der Potsdamer Stadtkanal wird nicht "rekonstruiert". Der Kanal ist ein Denkmal, das z. Zt. im Boden liegt und überwiegend erhalten ist. Nur weil man es nicht sieht ist es nicht nicht vorhanden. Das hat mit Rekonstruktionsprojekten wie dem Stadtschloß oder der Garnisonkirche gar nichts zu tun. Hier geht es um eine Freilegung und Instandsetzung. Diesen Punkt scheint Mike Schubert auch nicht nicht verstanden zu haben. Natürlich kann man ein Baudenkmal auch, wo die Substanz unwiderbringlich verloren ist, ggf. zeitgenössich ergänzen - dazu müsste man aber erstmal den Kanal im nächsten Abschnitt aufgraben, sichten und sichern.

    Sinnvoller Weise ist der nächste Abschnitt nach 1 und zwei der 3. BA, weil nur hier Havelwasser in den Kanal strömen kann. Weitere Trockenabschnitte in der Stadt zu errichten ist ja wenig sinnvoll, wenn man einen Kanal will.

    Daß der OB in irgendeinem Zugzwang ist glaube ich nicht. Er will durch den Studentenwettwerb am BA 4, der gar nicht zur Realisierung ansteht, nur presseöfefntliche Aktivität zeigen. Da ist dem Ob bis dazu immer genug gewesen, seit seinem Amtsantritt hat die Verwlatung jede Aktivität rund um den Stadtkanal, die auf konkrete bauliche Schritte hinführte, aktiv sabotiert.

    PSK 200127 Christl Schutzstatus.pdf

  • Je mehr Dokumente man hier zur Ansicht erhält, umsomehr festigt sich meine Einstellung über den publikumsaffinen aber dennoch offensichtlich mit seinem Auftrag überforderten ersten Dieners der Stadt Herrn S.

    Wenn jemand um eines Fotos willen unbedingt auf einem Flachdach rumtrampeln muss, um seine Überzeugung von der Wichtigkeit von Bürger-Photovoltaik-Anlagen vor sich herzutragen, dann ist das bezeichnend für große Unkenntnis und darüber hinaus auch falsche PR-Beratung.

  • Zunehmend mehr Menschen sind der Ansicht, daß der Genannte in seiner eigenen Welt lebt, ausdrücklich auch aus der SPD. Immerhin haben wir in diesem Herbst Halbzeit bei den Kommunalwahlen. Wenn man sich die Verabredungen der Rot-rot-grünen Kooperation in der Stadt anschaut ist nichts erledigt. Der Vorteil der Kommunalpolitik ist aber, daß jeder die Dinge beurteilen kann. Wenn das so weiter geht glaube ich nicht, daß Schubert wiedergewählt wird.

    R2G Rathaus-Koop.pdf

  • Wir driften gerade ab - aber war es denn nicht sein verstecktes Ziel die Zeit als OB in der LHP als Vorbereitungszeit und Sprungbrett in die "höhere" Landespolitik zu nutzen?

  • Richtig. Die nächste OB-Direktwahl ist NACH der Landtagswahl, insofern wäre sein Verhalten konkludent. Allerdings hat Woidke angekündt wieder zu kandidieren und die beiden sind sich spinnefeind. Schubert war man Büroleiter bei Woidke - für zwei Wochen...

  • Potsdam sollte sich ein Beispiel an Leipzig nehmen. Dort werden die verrohrten Flussläufe von Elster und Pleiße nach und nach freigelegt. Oberbürgermeister Burkhard Jung startete am 15. Oktober den letzten Bauabschnitt der seit 2004 laufenden Freilegung des Elstermühlgrabens.

    "Wasser gehört ans Licht, nicht in den Kanal", stellt Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung fest. "Wasserwege in der Stadt haben ohne Zweifel einen touristischen Aspekt. Aber wichtiger ist: Wasser bringt Lebensqualität in die Stadt. Ein Wasserlauf ist ein Ruhepunkt im Stadtteil und zugleich Treffpunkt für die Menschen im Quartier. Eine Stadt ohne Wasser ist gar nicht denkbar. Jahrzehntelang mussten Flussläufe dem autogerechten Umbau der europäischen Städte weichen. Wenn wir das Wasser jetzt wieder ans Licht holen, dann zeigen wir damit auch, wo künftig der Schwerpunkt in unserer Stadtentwicklung liegen soll."

    Jung betonte auch die Bedeutung des Wassers für das Mikroklima in der Stadt.


    Eine vollständige Wiederherstellung des Stadtkanals wäre ein riesiger Gewinn für Potsdam. Die Vorteile sind mit Händen zu greifen. Wir sind doch alle begeistert von den Grachten in holländischen Städten! Der Stadtkanal strukturiert den öffentlichen Raum und gibt den Straßen, durch die er verläuft, erst die richtigen Proportionen. So macht die "Heinrich-Rau-Allee" immer noch einen desolaten Eindruck. Denn die Rückbenennung in Straße Am Kanal reicht nicht aus. Der Kanal muss wieder real sichtbar werden.

    Potsdam, Stadtkanal in der Yorkstraße Richtung Westen (Foto: Löwe 48, 18. Februar 2015, CC-BY-SA-3.0)

    Kellertorwache mit Beginn des Stadtkanals (Foto: Willo Göpel, 18. Juli 2017, CC-BY-SA-3.0)

  • Rastrelli,der Nutzen und Wichtigkeit des Stadtkanals für die Potsdamer Innenstadt ist den Stadtverantwortlichen Potsdams schon klar.

    Es liegt aber zum großen Teil am OB wie schnell oder langsam oder gar nicht er sein "Herzensprojekt"den Kanal weiter voran treibt.Momentan ist ihm ein Teilerhalt des maroden RZ anscheinend wichtiger.:kopfschuetteln:

  • Potsdam-fan, hatte vor geraumer Zeit Bilder in einem vergangenen Beitrag eingestellt. Welche Brücken des Stadtkanal wurden denn nicht vernichtet und sind nur im Boden verschwunden?

  • Meister Lampe,alle Brücken die den Stadtkanal einst überspannten sind mit seiner zuschüttung abgerissen worden.Wenn noch was von ihnen übrig ist,dann sind es nur noch deren seitlichen Brückenpfeiler und die sind im Boden samt gemauerten Kanalbett damals dann mit Sand verfüllt worden.