Potsdam - Wiederherstellung des Stadtkanals

  • Na, ich bin ja im Text zitiert. Gestern stand ersteinmal die Eröffnung von Plattner im Mittelpunkt.

    Wir vom Bauverein stellen unsere Kostenrechnung für die nächsten Abschnitte fertig und werden HP direkt ansprechen. Wenn sich die Stadt anschließt, würde uns das sehr freuen - bis dato war das mehr als zäh. Aber es wäre ja für den OB eine einzigartige Möglichkeit sein "Herzensprojekt" ein großes Stück vorwärts zu bringen.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN), hat sich am 04.03.2020 mit einer möglichen Teilrekonstruktion des Stadtkanal in einem Artikel befasst. Vor gut einem Jahr hatte der Oberbürgermeister Schubert (SPD) die Rekonstruktion des Stadtkanal zur Herzensangelegenheit erklärt, bislang ohne konkrete Ergebnisse. Der Förderverein will nun das Verfahren beschleunigen.

    https://www.pnn.de/potsdam/potsda…s/25611066.html

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) berichtet in ihrer Ausgabe vom 09.07.2020, dass Oberbürgermeister Schubert (SPD) einen Gestaltungswettbewerb und Ideen von Studenten für eine Rekonstruktion/Erweiterung des Stadtkanal einbringen möchte. Auch sollen neue Wohnungen im Quartier zwischen Havel und Am Kanal entstehen. Eine weitere Frage die er im Stadteildialog stellen möchte? Was soll aus dem Staudenhof Wohnblock werden?

    https://www.pnn.de/potsdam/stadtt…r/25992668.html

  • Die Grundidee der Wiederherstellung des Stadtkanals ist eine Wiederhersellung in Abschnitten.

    Der logisch nächste Bereich ist der Abschnitt vom Kellertor bis zur Berliner Brücke, da sind die meisten Dinge schon geklärt. In dem Bereich vor dem Zentrum Süd, also der Einkaufspassage am Kanal, erheben sich viele Themen, die sicher eine längere Diskussionzeit benötigen. Die locker-flockige Äußerung des OB, daß Teile des Kanals auch modern errichtet werden können sind natürlich reine Politik: der Kanal steht unter Denkmalschutz und ist keine politische Verfügungsmasse. Zudem überlappen sich Kanal und Straßenbahn nicht, wie fälschlich in dem PNN-Artikel behauptet wird.

    Die Äußerungen des OB zum Staudenhauf fand ich für seine Verhältnisse fast schon standfest. Der Bau kommt weg und das Quartier entsteht neu: mit dem Palazzo Giulio Capra.

  • @ Konstantindegeer: dann unterstütze den Oberbürgermeister nur bei seinem "Herzensprojekt" und schaue ihm ein wenig auf die Finger, nicht dass er den Plan noch einmal umwirft.

    Der Stadtkanal hatte ja mehrere Brücken. Bei Freilegung eines Kanalbett, würden denn Reste von der einen oder anderen Brücke wieder freigelegt oder sind diese alle komplett zerstört?

  • Wir tun mit unserem Bauverein Potsdamer Stadtkanal von 1722 e.V. was wir können.

    Bei der Berliner Brücke liegt die Brücke noch im Boden. Nur zugeschüttet (Bild).

    Sonst scheint alles weg zu sein - allerdings erlebt man beim Aushub mitunter Überraschungen. Deshalb würde ich mich da nicht festlegen wollen.

  • Bild 346: wirklich wunderbares Haus: gleich malerisch, abwechselend und faszinierend. Solche Bauten sind eine Augenweide und eine langfristige Investierung wert.

  • Im Leitbautenkonzept für die Potsdamer Mitte ist nach dem Abrruch des Staudenhofes die Rekonstruktion der Fassade des Palastes Capra vorgesehen.

  • Was man so alles "zufällig" finden kann. Im Verlauf der Straße Am Kanal, an der Einmündung der heutigen Berliner Straße hat man einen "Rest" des Kanals übriggelassen. Kaum zu finden...

    Jahreszahl 1909 (?)
    e-kpm_5754kmbll.jpg

    f-kpm_575273xot.jpg

    g-kpm_5753iaaej.jpg

    h-kpm_5756sfysn.jpg
    Fotos: Autor, 10.04.2015

    Ich wusste doch das "potsdam-fan" schon einmal Bilder von den Resten der Berliner Brücke fotografiert und hier in das Forum eingestellt hat. Ich bin gespannt ob bei der Rekonstruktion wenigstens ein Teil der Brücken rekonstruiert wird. Ich gehe davon aus das der Oberbürgermeister ein Teil der Brücken "modern" gestalten wird. Wie ich mich noch erinnern kann sind sogar ein Teil der Lampenträger von der einen oder anderen Brücke erhalten.

    (Quelle: Bilder potsdam-fan, Beitrag 227)

  • Der Oberbürgermeister hat sich über die Berliner Brücke bis dato keine Gedanken gemacht. Die Stadtarchäologin, die den Denkmalschutz bie der Wiedergewinnung des Stadtkanal vertritt und ich als Historiker vertreten fortwährend die Ansicht, daß man erst einmal erkunden muß was noch da ist. Dann kann man über Varianten der Wiederherstellung diskutieren.

    An der Kaiserstraße war durch eine Leitungsarbeit letztes Jahr ein kleiner Befund möglich: wieder zeigten sich die Uferwände des Kanals recht vollständig unter der Erde - nur die Abdeckplatten aus Sandstein fehlten. Die DDR hat eben nur zugeschüttet. Das wissen wir ja durch Siegfried Benn, den Vorsitzenden unseres Partnervereins, ganz gut: er war seinerzeit der Brigadeleiter des Zuschütttrupps.

    Ein wenig ist es so als wenn man ein denkmalgeschätztes Haus ohne Besichtigung kaufte und hernach - ebenfalls ohne Besichtigung oder wissenschaftlichen Befund - schonmal den Abbruch der einen Hälfte beantragte. Da würde einen die Baubehörde - zurecht - wieder nach Hause schicken und einem ersteinmal eine Bestandsdokumentation und ein historisches Gutachten ins Pflichtenheft schreiben.

    So ist das auch mit dem Oberbürgermeister. Erstmal muß man - wenigsten an zwei, drei Schlüsselstellen eine Suchgrabung machen um abschätzen zu können, in welchem Zustand das Bodenkdenkmal ist. Durch die Freilegung wird es dann zum Technikdenkmal. Dann kann man debattieren, um man in den Trog des Dnkmals einen weiteren, schmaleren Trog legt ohne Substanz zu zerstören oder neben dem Kanal einen schmaleren, neuen Wasserlauf in moderner Optik baut. Aber das historische Baudenkmal ist keine Verfügungsmasse für den Zeitgeist.

    Vor einer Öffnung des Kanals und der Begutachtung der Substanzüber Teilabrisse zu fabulieren weil man das gerade politisch oppurtun findet ist Dampfplauderei.

  • Aber das historische Baudenkmal ist keine Verfügungsmasse für den Zeitgeist.

    Das sieht man in der Politik anders. Denkmalsschutz ist mittlerweile oft eine quantité négligeable, auch weil der Denkmalschutz mittlerweile ausgehebelt werden kann und zum zahnlosen Tiger verkommt wenn es die Politik will und der Denkmalschutz vermeintlich höheren Zielen im Weg steht. Prominentes Beispiel ist gerade der Sockel des ehem. Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals in Berlin.

  • Die Stadt Potsdam hat einen Kurzfilm über den Potsdamer Stadtkanal gedreht und bei youtube online gestellt. In dem Kurzfilm wird ein Gespräch zwischen Siegrfried Benn (Verein Stadtkanal) und dem Oberbürgermeister Schubert (SPD) geführt, wie man sich die Zukunft des Stadtkanal Potsdam vorstellt.

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  • Die Vorteile des Stadtkanals für das Stadtklima und aus städtebaulicher Sicht sind völlig klar und richtig.Es ist unbestritten ein tolles Projekt aber ein Projekt das sich mehrere Jahrzehnte über einzelne Bauabschnitte hinziehen wird.Demnach wird die volle Länge des Kanals wohl erst die nächste Potsdamer Generation erleben können.

  • Mike Schubert ist insgesamt ja ein netter und sympathischer Mensch aber er hat meiner Meinung nach nicht die Persönlichkeit und das Durchsetzungsvermögen das aber für das Amt eines OB für eine Landeshauptstadt von fast 170000 EW und dessen Herausforderungen grundlegende Voraussetzungen wären.

    Potsdam braucht zukünftig einen starken OB der eine klare zielgerichtete Haltung hat und ein klares Ja und ein klares Nein ausspricht und kein wischiwaschi um es allen Parteien ,Initiativen,...... Potsdams möglicht lieb zu machen.

  • Mike Schuberts Amtszeit währt bis 2026, falls er nicht vorher zu höherem berufen wird. Insofern ist die Debatte über einen anderen Oberbürgermeister müßig.

    P.S. Potsdam hat schon über 180.000 Einwohner, Tendenz steigend.