• Wenn Ihr Euch so sicher seid, warum interveniert Ihr nicht beim Denkmalamt mit Euren Mutmaßungen? Vielleicht kann ja noch eingegriffen werden?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zur Breiten Straße 10 titelt die SäZ

    http://www.sz-online.de/nachrichten/kl…ge-2807517.html

    Montag, 31.03.2014

    Kleines Haus, große Sorge

    Das Kuratorium Altstadt kämpft gegen einen Abriss der Breiten Straße 10 –

    und fordert die Stadt zum Nachdenken auf.

    Von Christian Eissner

    Unmut in Pirnas größtem Kulturverein: Auf ihrer Jahresversammlung
    vergangenen Montag gingen die Mitglieder des Kuratoriums Altstadt
    deutlich mit der Pirnaer Stadtverwaltung ins Gericht. Hintergrund ist
    der geplante Abriss des Hauses Breite Straße 10. Es soll der Einfahrt zu
    einem Discounter-Parkplatz geopfert werden, der auf dem rückwärtigen
    Teil des Areals zwischen Breiter Straße, Königsteiner Straße und
    Robert-Koch-Straße angelegt werden soll (SZ berichtete).

    [...]

    Kuratoriums-Vorsitzende Sybille Borchers in ihrem
    Jahresbericht. Sie bezeichnete die Zusammenarbeit mit der
    Stadtverwaltung, insbesondere mit Pirnas Baubürgermeister
    Christian Flörke, als „mitunter schwierig“.

    Das Kuratorium Altstadt setzt sich seit inzwischen 23 Jahren für
    eine behutsame und denkmalgerechte Sanierung der historischen Pirnaer
    Bausubstanz ein. Es berät Bauherren und unterstützt die Rettung
    historischer Details wie Haustüren oder Wetterfahnen finanziell mithilfe
    eines eigenen Spendenfonds.

    [...]

    Über das Haus Breite Straße 10 wurde auf der Kuratoriumsversammlung
    rege diskutiert. Die Anwesenden kritisierten, dass die Stadtverwaltung
    hier auf eine Überrumpelungsstrategie setze und einer offenen Diskussion
    von vornherein ausweiche.
    Nach Überzeugung des Kuratoriums ist der
    Abriss des vermutlich rund 300 Jahre alten Hauses nicht nur unnötig –
    die direkt daneben befindliche, vier Meter breite Einfahrt würde selbst
    für Supermarkt-Liefer-Lkw ausreichen
    , gab Kuratoriums-Mitglied Uwe Kelly
    zu bedenken. Der Abriss sei vielmehr auch schädlich für die gesamte
    Breite Straße, da die entstehende, zehn Meter breite Baulücke das
    Straßenbild unwirtlicher mache
    . Der neue Vorsitzende des Kuratoriums,
    Albrecht Sturm, hatte in einem Leserbrief an die SZ den geplanten Abriss
    der Breiten Straße 10 zuvor als „handfeste Kulturschande“ bezeichnet.

    [...]

    Mit seinen Sorgen wandte sich der Vorstand des Kuratoriums an den
    zuständigen Gebietsreferenten des sächsischen Landesamtes für
    Denkmalpflege, Ralf-Peter Pinkwart. Dieser hatte sich in den
    zurückliegenden Jahren für einen Erhalt des Gebäudes, das auf dem
    Canaletto-Gemälde „Die Breite Gasse in Pirna“ verewigt ist, stark
    gemacht.

    In seiner Antwort ans Kuratorium erläutert Pinkwart, warum er dem
    Abriss-Ansinnen der Stadt letztlich doch zustimmte. Die
    Rahmenbedingungen seien zu ungünstig für das Gebäude, schreibt er. Das
    Haus sei nicht nur ein wertvolles Denkmal, sondern „leider auch eine
    Problemimmobilie“: klein, schwierig strukturiert, schlecht belichtet,
    seit 25 Jahren dem Verfall preisgegeben.

    [...]

    Der Kuratoriumsvorstand zeigte sich vom Schreiben des
    Denkmalpflegers enttäuscht, umso mehr, da man seitens des Kuratoriums
    den neuen Supermarkt ohnehin für unnötig hält. Die Anwesenden sprachen
    sich dafür aus, dass der Vorstand in der Angelegenheit die Stadträte um
    ihre Meinung bittet. Das Kuratorium möchte das kleine, aber für die
    einstige Pirnaer Vorstadt typische Haus, nicht aufgeben.

    Der Briefwechsel zwischen Kuratorium und Landesdenkmalpflege unter

    http://www.kuratorium-altstadt-pirna.de

    Bild dazu

    http://www.sz-online.de/nachrichten/bi…in-1298503h.jpg

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Mal was Anderes....hatte ich euch schon den vor einiger Zeit sanierten Pirnaer Bahnhof gezeigt?

    Im Zuge der Sanierung hat man das gläserene Lichtdach wiederhergestellt, wodurch der Bahnhof luftig hell daherkommt. Die Wände schmücken Veduten von Canaletto (natürlich in Kopie ;))

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Danke, sieht recht schön aus. Wann ist das Gebäude denn entstanden? Scheint ja noch zu den eher älteren Bahnhöfen zu gehören.

    Die Veduten von Canaletto im Inneren sind grundsätzlich eine gute Idee, recht reinpassen tun sie aber nicht... Die wirken irgendwie etwas unbedacht hingeklatscht.

  • Garage mit Wohnanteil. Hübsch!
    Die Liebe des Ostdeutschen zum Automobil nimmt schon manchmal groteske Züge an. So hat ein Nachbar von uns beispielsweise eine Gartenlaube mit Tiefgarage. Das habe ich bisher auch kein zweites Mal gesehen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Der Bahnhof ist äußerlich wirklich ganz hübsch. Aber von innen? Die Lampen, die Farbe, Metalltüren und die Dachkonstruktion erinnern mich eher an einen Knast. Eine bedrückende Stimmung. Vielleicht könnten einige Pflanzkübel und ein Farbton in Orange oder Gelb hier Abhilfe schaffen.

  • Der Bahnhof wurde laut der Liste der Kulturdenkmale in Pirna (westliche Stadtteile) 1875 errichtet. Ich hätte ihn auch früher, eher so gegen 1850 geschätzt, aber der Übergang von Spätklassizismus zu Neorenaissance ist nicht das erste Mal verwirrend für mich.


    Der alte Bahnhof Pirna der Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn von 1848 befand sich näher an der Altstadt. Das Gebäude gibt es sogar noch.
    Wegen des Baues der Elbbrücke und der Anbindung der neuen abzweigenden Bahnlinien wurde der Bahnhof später um mehrere hundert Meter an seinen jetzigen Platz verlegt.

  • Zum Neubau in der Plangasse und bilderbuchs Einwurf:

    Zitat

    Garage mit Wohnanteil. Hübsch! Die Liebe des Ostdeutschen zum Automobil nimmt schon manchmal groteske Züge an.

    Naja...dies hat hochwasserschutztechnische Gründe. Man wollte das stark hochwassergefährdete EG nicht für Wohnnutzung verplanen. So säuft im dümmsten Fall nur die Garage ab und kann danach ausgekärchert werden. Leuchtet ein soweit.

    Viel interessanter fand ich die Nachricht, dass der Investor auch das marode Haus "Am Plan 10" gekauft hat und sanieren möchte.

    Leider wurde sein Denkmal-Fördermittelbescheid von der Stadt abgelehnt, obwohl er eine mündliche Zusage bekommen hätte.
    Naja...was man nicht schriftlich hat?! Hoffentlich besinnt sich die Stadt. Es ist nämlich das letzte (sic!) marode Haus am Plan.

    Hier der Kandidat.

    Das kleine Häusl weiter vorn in der Plangasse zum Steinplatz steht aktuell zum Verkauf. Mit 5 Riesen (5000 Euro) ist man dabei.

    ---> http://www.immonet.de/angebot/22894955

    Gruß DV

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  • Breite Str. 10

    http://www.sz-online.de/nachrichten/sc…10-2824218.html

    Donnerstag, 24.04.2014

    Schlechte Chancen für Breite Straße 10


    Netto sieht keine Möglichkeit, das historische Haus zu nutzen.

    Der Abriss ist wohl kaum noch zu verhindern.


    Von Christian Eissner


    Es scheint nur noch eine Frage kurzer Zeit, bis das Haus Breite Straße 10 dem Abrissbagger zum Opfer fällt. Trotz der Proteste Pirnaer Bürger und des Kuratoriums Altstadt sieht die Stadtverwaltung keine Möglichkeit, das Gebäude zu erhalten.

    [...]

    Die Supermarkt-Kette selbst wollte gestern gegenüber der SZ kurzfristig nicht Stellung
    nehmen, kündigte aber eine Pressemitteilung an.

    [...]

    Netto möchte das Gelände nicht nur von der Robert-Koch-, sondern auch von der Breiten Straße aus erschließen und plant, dafür die kleine Durchfahrt neben der Breiten Straße 10 zu erweitern. Dafür soll das Haus fallen. Weil es unter Denkmalschutz steht, beantragte die Stadtverwaltung Pirna beim Landesamt für Denkmalpflege eine Abrissgenehmigung – wissend, dass das unscheinbare Gebäude in seiner jetzigen Form auf der Canaletto-Vedute „Die Breite Gasse in Pirna“ verewigt ist.

    Der zuständige Denkmalpflege-Gebietsreferent, Ralf-Peter Pinkwart, stimmte zu. In seiner Begründung bezeichnet er das Haus als „Problemimmobilie“. Seit 25 Jahren sei es nicht gelungen, einen Käufer dafür zu finden.

    Das Kuratorium Altstadt kündigte unterdessen an, sich weiter für den Erhalt der Breiten Straße 10 einzusetzen.

    „Nach bisheriger Recherche ließ sich nicht feststellen, dass das Haus schon einmal zum Verkauf ausgeschrieben war“, schreibt der Vorstand des Kuratoriums auf seiner Internetseite.

    „Die Begründung des Landesamtes für Denkmalpflege […] dürfte damit auf sehr schwachen Füßen stehen.“

    [...]
    _____________________________________

    Dazu der treffende Kommentar von Herrn Eißner!

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ne…na-2824212.html

    Donnerstag, 24.04.2014

    Netto-Stadt Pirna

    über das Haus Breite Straße 10

    Von Christian Eißner


    Auch wenn sie sich in ihrem Bemühen um Rechtfertigung im Nachhinein noch so winden: Im Fall des Hauses Breite Straße 10 haben sowohl die Stadtverwaltung Pirna als auch das Sächsische Landesamt für Denkmalpflege komplett versagt. Beide waren sich der kulturgeschichtlichen Bedeutung des Gebäudes bewusst, beiden fehlte der Mut und die Weitsicht, sich für dessen Erhalt einzusetzen.

    Es verschwindet jetzt nicht einfach irgendein altes Haus aus dem Stadtbild, sondern eins von genau zwei überlebenden, die auf dem Canaletto-Gemälde der Breiten Straße zu sehen sind. Es verschwindet für die Einfahrt zu einem Supermarkt-Neubau, der von vielen Pirnaern als völlig unnötig angesehen wird. Anders gesagt:

    Es gibt keinerlei sinnvolle Begründung für den Abriss. So wird Pirna von der Canalettostadt zur Nettostadt. Grandios.


    _______________________________________

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Gibts denn eine plausible Begründung von der Stadt, warum der Netto so unbedingt von der Breiten Straße einfahrbar sein muss, dass man dafür ein nicht mal ruinöses Baudenkmal niederreißt?

  • Die 3,60 m (mit geringem Eingriff auf 4 m verbreiterbare) breite Ausfahrt die zwischen Nr. 8 und Nr. 10 bereits existiert, wäre angeblich für die Anlieferung mit LKW zu schmal...nur frage ich mich auch, warum man die Anlieferung nicht hinten von der Robert-Koch-Str. gestalten kann. Ist mir zu blöd, ganz ehrlich. Mit dem Abriss wächst die Lücke auf 10 m.

    Hier nochmal die Leserbriefe:

    http://www.kuratorium-altstadt-pirna.de/downloads/asse…Leserbriefe.pdf

    http://www.kuratorium-altstadt-pirna.de/images/4koepfede/News/2_172_1.jpg

    und die Antwort des Kuratorium Altstadt Pirna auf das Schreiben aus dem Landesamt für Denkmalpflege.

    http://www.kuratorium-altstadt-pirna.de/downloads/asse…_LfD_140312.pdf

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Nur ne sehr kurze Meldung ist es heute in der Sächs. Zeitung.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ab…en-2833009.html

    Zitat

    An der Ecke Robert-Koch-Straße/ B172 in Pirna wird das Baufeld für den Neubau eines Einkaufsmarktes
    freigeräumt. Am Montag haben auf dem Grundstück Abrissarbeiten begonnen. Auf dem Areal soll ein
    sogenannter schwarzer Netto-Einkaufsmarkt gebaut werden. Dafür soll auch das historische Haus Breite
    Straße 10 weichen. Dieser Abriss ist umstritten.(SZ)

    Man schafft Fakten :angry:

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  • „Ein Discounter ist allemal besser als Ruinen“

    Trotz aller Kritik: Die Breite Straße 10 wird abgerissen.
    Stadtentwickler Steffen Möhrs verteidigt diese Entscheidung.

    07.05.2014

    Von Christian Eissner

    Steffen Möhrs betreut als Fachgruppenleiter Stadtentwicklung im Rathaus Bauanfragen von Investoren.
    ©daniel förster

    Am Montag haben an der Ecke B 172/Robert-Koch-Straße Abrissarbeiten
    begonnen. [...] Nicht nur, dass viele Pirnaer einen weiteren Discounter an
    der B172 als völlig unnötig ansehen, Streit gibt es vor allem um das Haus
    Breite Straße 10, das für eine Zufahrt zum Supermarkt-Parkplatz geopfert
    werden soll. Es ist eines von zwei noch erhaltenen Gebäuden, die auf der
    Canaletto-Vedute „Die Breite Gasse in Pirna“ (um 1753) zu sehen sind.

    Steffen Möhrs, Fachgruppenleiter Stadtentwicklung im Pirnaer
    Rathaus, verteidigt die Abriss-Entscheidung. Im SZ-Interview legt er
    dar, warum er sie nach wie vor für richtig hält.

    Herr Möhrs, warum braucht Pirna einen weiteren Discounter an der B172?

    Die Fläche zwischen Breiter Straße, Königsteiner Straße und
    Robert-Koch-Straße ist im Flächennutzungsplan der Stadt als
    Einzelhandelsstandort vorgesehen. [...]Ein Discounter ist an dieser Stelle
    erlaubt, sein Bau kann seitens der Stadt nicht versagt werden.

    Hätte es keine Alternative zu einem Discounter gegeben?

    Die betreffenden Grundstücke gehören nicht der Stadt, sie wurden
    von privat an privat verkauft. [...] Aber der vormalige Eigentümer hat
    viele Jahre lang versucht, das jetzige Supermarkt-Areal und die
    Grundstücke Breite Straße 4, 6, 8 und 10 zu entwickeln. [...]
    Mit dem jetzigen Bauvorhaben ist erstmalig eine finanzierbare Möglichkeit
    gefunden worden, das marode Areal nicht brachliegen zu lassen.

    So ein Markt mit großem Parkplatz dahinter ist städtebaulich eigentlich schlimmer als eine Brachfläche.

    Nein, so ein bebautes Areal ist allemal besser als ein Grundstück
    mit zahlreichen einsturzgefährdeten Ruinen ( Anmerkung: :schockiert: :augenrollengruen: Die Gebäude Breite Str. 4, 6, 8 und 10
    meint er aber hoffentlich nicht)
    Der Markt kann durchaus das Umfeld aufwerten. Auch die Gebäude Breite
    Straße 4, 6 und 8– ebenfalls Denkmale – haben jetzt bessere Chancen, saniert zu werden. [...]

    (Anmerkung: Na herrlich, glaubt man wirklich die Häuser werden saniert, wenn die künftigen Mieter
    hintenraus auf den Discounter mit Parkplatz statt auf ne Grünfläche starren. Die Immobilienentwickler
    werden sich hüten)

    Ein großer Streitpunkt ist der Abriss des Hauses Breite Straße
    10. Warum war die Stadt bereit, eines der letzten an dieser Straße
    erhaltenen alten Vorstadt-Häuser zu opfern?

    Die Stadt und das Sächsische Landesamt für Denkmalpflege haben
    lange um den Erhalt der Breiten Straße 10 gekämpft.

    (Anmerkung: Ach, haben Sie das? Das wäre eine Untersuchung wert!
    )

    Die Bedeutung des an sich schmucklosen kleinen Hauses war uns bewusst, weil außer ihm kaum noch
    ein Gebäude an die ursprüngliche Bebauung der Vorstadt-Straße erinnert. Letztendlich aber mussten
    die Belange des Denkmalschutzes gegen die Interessen des Investors abgewogen werden. Und Netto hat
    natürlich ein großes Interesse daran, dass der neue Markt optimal erreichbar ist, auch von der Breiten
    Straße aus. [...]

    (Anmerkung: Stimmt, die Interessenvertretung FÜR das Denkmal kann von einem
    Discounter-Investor nicht erwartet werden. Das muss die Stadt und das Denkmalamt übernehmen.
    Man hat hier viel zu leichtfertig und schnell nachgegeben. Der Investor will den Bauquickie -
    schnell und billig.)

    Wurden denn Alternativen zum Abriss geprüft, und wenn ja, welche?

    Netto hat eine mögliche Nutzung des Gebäudes geprüft, aber keine [...]
    wirtschaftliche gefunden.

    (Anmerkung: Ohhhh...Überraschung)

    Das Haus ist tatsächlich eine unattraktive Immobilie: klein und schlecht
    belichtet. Nach Aussage des Voreigentümers hat sich in den letzten 20 Jahren,
    im Gegensatz zu den Gebäuden 4 bis 8, kein einziger Interessent gezeigt,
    der das Objekt Breite Straße 10 hätte sanieren wollen.

    (Anmerkung: Ich habe an den besagten Häusern nie ein Veräußerungsgesuch gesehen)

    Selbst bei einem vorläufigen Erhalt des Gebäudes wäre die bestehende Einfahrt
    als Zuweg zum Supermarkt-Parkplatz genutzt worden, was das Haus noch unattraktiver
    gemacht hätte, und sein Zustand wird nicht besser. [...]

    [Anmerkung: Und wenn man ne Imbißbude draus gemacht hätte...meine Fresse]

    Wobei man sagen muss, dass Sie in der Vorlage für den
    Bauausschuss nicht explizit auf die kulturgeschichtliche Bedeutung des
    Hauses hingewiesen haben. Vielleicht waren sich die Stadträte der
    Brisanz gar nicht bewusst.

    Ich gehe davon aus, dass sich die Räte sehr gut vorbereiten. Aber
    auch wir als Verwaltung haben aus der jetzigen Diskussion unsere
    Schlüsse gezogen und werden die Räte künftig noch ausführlicher
    informieren. Kein historisches Gebäude in Pirna wird leichtfertig
    geopfert. Das zeigt die erfolgreiche Stadtsanierung in den letzten 25
    Jahren ganz deutlich.

    Die SPD/Grüne-Fraktion wird auf der heutigen Sitzung des
    Bauausschusses den Antrag stellen, dass die Stadtverwaltung geplante
    Bauvorhaben in der Altstadt regelmäßig mit dem Kuratorium Altstadt
    beraten muss. So könnte man Lösungen suchen, bevor alles zu spät ist,
    und öffentliches Entsetzen vermeiden. Sie sehen diese Aufforderung
    kritisch. Warum?

    Wir haben Fachbehörden wie das Landesamt für Denkmalpflege, die
    Abriss-Anträge sehr genau prüfen. Und wir haben den Stadtrat, der diese
    Anträge politisch wertet. Das Kuratorium als Verein kann schwer in
    solche Behördenentscheidungen eingebunden werden. Schon allein der
    Datenschutz bereitet uns da Probleme. Wir bieten aber Investoren an, auf
    freiwilliger Basis mit dem Kuratorium zu sprechen und sich Anregungen
    einzuholen.

    (Anmerkung: Einmischung des Kuratoriums also unerwünscht. Vielen Dank Herr Möhrs! :kopfwand: )

    Öffentliche Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses, heute, 17 Uhr, Volckamersaal, Stadthaus, Markt 10

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ei…en-2833975.html
    _____

    Ich werde dort sein. Bald ist Wahl in Pirna. An der Verwaltung kann man wenig drehen, aber am Stadtrat.
    Hoffentlich werden es die Pirnaer beim Kreuzchenmachen bedenken, wem sie diese ganzen Entscheidungen
    zu verdanken haben. Ist ja nicht das einzige Kuriosum. Ich sage nur "Tannensäle"...

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia