Und dabei handelt es sich bei der Post nun wirklich nicht um ein "historisch belastetes" Gebäude. Wo man bei Garnisonkirche und Stadtschloss noch irgendwelche linken Ressentiments mit ganz viel gutem Willen versuchen könnte nachzuvollziehen, gerät man hier in ein völlig irrationales Feld, das offenbar symptomatisch für den aktuellen geistigen Zustand bestimmter politischer Kräfte erscheint.
Potsdam - Ungers Alte Post - Neubebauung des Grundstücks
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Man fragt sich als Außenstehender, ob die Politiker in Potsdam noch bei klarem Verstand sind? Da dürfen sich diese Politikerdarsteller wirklich nicht wundern, wenn die Leute nicht mehr zur Wahl gehen (Pfeife A oder Pfeife B ankreuzen...) oder noch schlimmer, aus Protest nur noch LINKE oder NPD wählen.
Ich kenne mich nicht mehr aus - einmal eine Jubelmeldung und dann ein paar Stunden später wieder genau das Gegenteil...vielleicht war ein Kurfürst, König oder Kaiser nicht das Schlechteste. Die hatten noch Bildung, Anstand und (Barock)Stil!
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Was die ganze Sache ja noch undurchsichtiger macht, ist die Tatsache, dass man selbst innerhalb der Parteien völlig gegensätzliche Meinungen vertritt. Ich bin jedenfalls jetzt auch ausgestiegen was die Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen angeht. Scheinbar wird in Potsdam auch so lange abgestimmt, bis endlich irgendein Ausschuss mal dagegen stimmt. War nicht vor einigen Wochen im Bauausschuss noch für die Fassadenreko gestimmt worden? Ich blicke jedenfalls auch nicht mehr durch!
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Dieser Politzirkus in Potsdam ist doch nur ein Miniaturabbild der politischen Unkultur, die ganz Deutschland seit geraumer Zeit fest im Griff hat. Niemand vertritt mehr standhaft eine Überzeugung, keine Partei ist noch irgendwie berechenbar, das Vernünftige wird zugunsten der Ideologie unterlassen. Und was die Mehrheit der Bevölkerung denkt, interessiert sowieso niemanden. So läuft es eben in der Volksrepublik Deutschland.
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Hier findet die letzte Auseinandersetzung zwischen Ost und West statt.
Diese zieht sich durch die Parteien, die bekanntermaßen von außen kamen. Man sieht das besonders an dem Winkelkiosk am Neptunbrunnen.Hier sollte DDRmäßig zerstört und gestört werden, ebenso ist es mit der üblen neuesn Bibliothek und hier mit der Post von Unger, vergesst nicht, dass hier das Haus des Reisens als Störfaktor in der Barockstadt stand. Der Wiederaufbau der Post ist für viele Klassenkampfs- und Fortschrittsneurotiker eine klare Niederlage, die mit Schmerzen verbunden ist, daher dieses Verhalten !!! -
Ich wäre sehr dankbar, wenn irgendwelche normalen Bürger sich bei der nächsten Wahl in Potsdam zur Wahl stellen. Irgendwie ist da die Grenze des Akzeptablen überschritten, wenn die Leute ihre letzten DDR-Schnuffeltücher verteidigen.
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So sieht es da übrigens aktuell aus:
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Die Bibliothekskiste gegenüber war doch wieder eine pure Provokation !!
Vor allem hat man hinsichtlich des Kanals für schwierigkeiten gesorgt.
Aber trotz allem,
ich war vorgestern wieder in Potsdam und konnte mich zumindest an den Bauarbeiten auf der breiten Straße erfreuen. Außerdem gewinnt das Landtagsschloss an Form und Farbe,
allzu schlecht ist es also nicht.
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Hallo zusammen,
Gestern wurde in der Stadtverordnetenversammlung
beschlossen, die Alte Post nicht wieder zu errichten. Nun kommt also die moderne "Interpretation" des Architekturbüros Redlich. Dazu schreibt die PNN Zitat:"
23 Abgeordnete stimmten dafür, elf dagegen. Eine herbe Niederlage für SPD und Grüne, die sich eine originalgetreue Fassade nach dem Vorbild des Architekten Georg Christian Unger (1743-1799) gewünscht hatten."
Und die Märkische schreibt Zitat:"Die Entscheidung für die abstrahierte Form der Barockfassade – „Unger-light“ – bedeutet einen Dämpfer für die Rekonstruktionsfreunde."Beschämte Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR
Luftpost -
Die Potsdamer Bevölkerung hätte anders entschieden. Soviel zum Thema Volksvertreter.
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Die gesamte Angelegenheit "Alte Post" hat sich damit für mich endgültig erledigt. Es verlohnt sich hier nicht, zu solch wenig durchdachten "Entscheidungen" überhaupt nur vorzutragen.
Was soll´s überhaupt und weiter ". . . denn sie wissen nicht was sie tun . . . ". -
Es hätte schlimmer kommen können, kein Gebäude das weh tut aber angesichts der Alternative = Reko mehr als bedauerlich. Als Füllbau gut, als eigenständiges Gebäude mehr als bescheiden. Selig die anm im Geste, denn sie fallen auf sowas rein
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Das ganze ist natürlich für den auswärtigen Betrachter (und der hat meist den klareren Blick) völlig unverständlich. Die Chance zur Rekonstruktion eines solchen Gebäudes verstreichen zu lassen und statt dessen einen (nicht schlechten, aber letztlich beliebigen) Füll-/Neubau zu wählen, ist wahrlich eine massive Fehlentscheidung. Eine große Möglichkeit zur Aufwertung des Standortes Potsdam wurde damit verpasst. Tja, ich kann nur fassungslos mit dem Kopf schütteln...
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Wieder einmal zeigt sich die "bedingte Inkompatiblität" von 5 Jahres-Wahlperioden und einer Baukultur, die demgegenüber auf längere Zeitperioden hin ausgerichtet ist. Im Ernst ist das Gros der Stadtverordneten aus hier bezeichneten immanenten Gründen wieder einmal an dieser Aufgabe gescheitert. Das soll keine Herablassung und keine Häme sein, nur eben, dass die Fraktionierungen, die vorgenommen wurden, wohl von niemand Außenstehenden nachvollzogen werden können. Für mich bleibt es offen, wie sich die Stadtverordneten entschieden hätten, wäre der faktische Fraktionszwang aufgehoben und wäre wirklich im Sinne einer PERSÖNLICHEN Überzeugung und nicht nach Partei- und Fraktionsräson entschieden worden.
Was für den Lustgarten als der ältesten und damit eigentlich bedeutungsstiftendsten Potsdamer Gartenanlage gilt, trifft etwas variiert auch auf den Platz der Einheit zu (den früheren Wilhelmplatz), an dessen Südwest-Ecke ja die Alte Post liegt: Im Grunde genommen ist der Platz "Scharnier" zwischen der Schlossfreiheit und der Zweiten Barocken Stadterweiterung, zu der die DDR die Innenstadt von Potsdam eingedampft hat. Wie der Lustgarten hat auch der Platz der Einheit maßlose Zerstörungen hinter sich, während des Krieges, schon zur NS-Zeit in Form der architektonischen Enthauptung der Reichspost, um eine einheitliche Höhelinie am Platz hinzubekommen, durch anspruchslose Neubebauung nach dem Krieg, durch den Beschluss, dass im Zuge eines Kompromisses die Stadt- und Landesbibliotheken auf der Südseite des Platzes modern umgebaut wurde, wie auch durch die Wilhelmgalerie, die dasjenige ist, was der IHK-Bau für die Breite Straße ist: Woanders von der Kubatur her ein ansehnlicher Bau, hier an dieser Stelle jedoch in der groben Rasterung erschlagend.
Ich glaube einfach, dass der Mehrheit der Stadtverordneten neben den politischen Ränkespielen, die da waren, schlichtweg die Anschauung, das Wissen und die Sinne gefehlt hat, sodass zugunsten der geschäftlichen Nutzung entschieden und zu wenig auf die langfristigen Folgen geachtet wurde. Schon der Zustand der Brandenburger Straße mit den bloß pro Forma eingehaltenen Werbeauslegern an der Fassade, die sich in den allerseltensten Fällen auf die Fassade selbst beziehen, zeigt sich im Grunde genommen die Gleichgültigkeit gegenüber der historischen Bausubstanz schon "im geschäftlichen Kleinen". Die Verunstaltung durch zugeklebte Schaufenster und dass die Fenster auch im Obergeschoss zur verglasten Hintergrundfläche für Werbung dienen, zeigt dies auch. Auch der derzeitige Zustand des Platzes der Einheit als zweckmäßige Wiese zum Aufenthalt von Jugendlichen und als rein technische Umsteigeanlage der Straßenbahn hat sicher dazu beigetragen. Dass technische Funktion mit hoher Gestaltung zusammengehen, beweisen bei der Tram zahllose Beispiele aus Frankreich.
Mit dem Stadtkanal an der Südseite des Platzes, mit der Fahrbahnverengung und dem Pflanzen einer weiteren Baumreihe an der Westseite des Platzes und der immerhin halb so breiten Straßenflucht in der Friedrich-Ebert-Straße südlich des Platzes -wäre all dies bereits sichtbar gewesen- hätte die Entscheidung ggf. schon anders ausgesehen. Ist die Entscheidung eine Katastrophe? Für Nichtsahnende wird der Bau -den die Redlichs als "zweite Wahl" bezeichnet haben- weder im Positiiven noch im Negativen herausragen, die Eingeweihten wissen um die vertane Chance.
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Welch' ein trauriges Ende.
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Sehr, sehr kurzsichtig. In einigen Jahren wird man sich ärgern. Aber wie in Dresden muss man auch in Potsdam scheinbar mit allem rechnen.
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Dresden ist doch verglichen mit Potsdam ein Muster an Verlässlichkeit und Weitsicht.
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Es gibt Neuigkeiten zu Christian Ungers "Alter Post". Anbei der Link der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ)!
http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Alte-Post-wird-Sitz-einer-Bankfiliale
Viele Grüße
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Die dem Artikel begefügte Zeichnung entspricht anscheinend weitgehend der alten Fassade, was denn nun? kommt die Fassade jetzt so oder als Barock-Persiflage?
Ich bin verwirrt.
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Ich verstehe es dann auch nicht (mehr) - es wurde doch diese Gestaltung ausgewählt, oder etwa nicht?
Dass die Sparkasse das Gebäude bezieht, ist doch auch keine wirkliche Neuigkeit. Ich vermute daher, die MAZ hat schlicht die hierin enthaltenen Versionen der Alten Post verwechselt.
http://www.propotsdam.de/uploads/media/…lich_FES115.pdf" -