Regierungsgebäude schon jetzt marode

  • Und dieses Forum entwickelt sich auch mehr und mehr zu einer einzigen Jauchegrube, in der außer Hohn + Hass nicht viel mehr zu lesen ist. Schade, vor ein paar Jahren war die Lektüre hier noch sehr viel gewinnbringender, als man nicht immer nur auf das Sich-Auskotzen der Unzufriedenen stieß, sondern tatsächlich lehrreiche, mitunter gar hintersinnig humorvolle Beiträge zu lesen waren. Ich jedenfalls könnte es nur begrüßen, wenn nicht jeder Pups hier abgelassen würde.

  • Dieses "Kunstwerk" verdient nichts anderes als Hohn und Hass. Wenn du dies nun auf das gesamte Forum projizierst, scheinst du nicht mehr in sehr vielen Themen hier aktiv zu sein.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Und dieses Forum entwickelt sich auch mehr und mehr zu einer einzigen Jauchegrube, in der außer Hohn + Hass nicht viel mehr zu lesen ist.

    Vielen Dank für die Blumen! Die Teilnahme und das Engagement in diesem Forum sind freiwilliger Natur, niemand wird gezwungen sich mit Beiträgen an der Vergrösserung der "Jauchegrube" zu beteiligen. Wem es stinkt, der kann sich ja in anderen Sümpfen pfuhlen oder mit seinem Verhalten dazu beitragen dass weniger Jauchekübel auf das Forum und die Mitglieder ausgeschüttet wird!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • (...) glatte senkrechte Betonwände haben es schwer, in Würde zu altern, aber das gilt, wie ich oben geschrieben habe, auch für glatte senkrechte Natursteinverkleidung. Solche Architekturdetails wirken, zumindest in Nahsicht, meist defizitär. (...)


    Ach so? Und wie hat das dann Poelzig bei den die Jahrhunderthalle umgebenden Ergänzungsbauten gemacht?

  • Diese Flächen sind ja offensichtlich vor nicht langer Zeit gesäubert worden. Ebenso lassen sich Betonstrukturen frisch erhalten. Gerade das von dir präsentierte Beispiel zeigt, dass der Unterschied zwischen den beiden Materialien, was den ästhetischen Alterungsprozess betrifft, nicht so erheblich ist (ich sage nicht, dass es überhaupt keinen Unterschied gibt). Bei gegliederten Fassaden, ob nun aus Putz, Naturstein oder Beton, erleben wir dagegen eine fortsvchreitende, als angenehm empfundene Patinierung. Am Berliner Platz in Stuttgart gebt es sogar klassizistisch angehauchte Häuserfassaden in Beton, den man für Naturstein halten könnte.

  • Dieses "Kunstwerk" verdient nichts anderes als Hohn und Hass. Wenn du dies nun auf das gesamte Forum projizierst, scheinst du nicht mehr in sehr vielen Themen hier aktiv zu sein.

    naja...Hass ist in einem Architekturforum wirklich deplaziert.

  • naja...Hass ist in einem Architekturforum wirklich deplaziert.

    "Hass" wäre angesichts der Abbaubarkeit des Gestänges wohl wirklich etwas zu viel der (natürlich verständlichen) Emotion. Das würde das "Kunstwerk" auch unnötig aufwerten.
    Ich dachte, als ich das Foto das erste mal sah, an die (leeren) gestapelten Wasserkisten beim Getränkehändler. Als ich dann die eingezäunten Freiflächen wahrnahm, kamen mir Assoziationen an Schweineställe. Womöglich, so dachte ich, eine subtile Anspielung auf die Politiker?
    Tja, so viele Emotionen und Assoziationen erzeugte der Künstler. Er wird sehr zufrieden sein und sich einen grinsen. Zumal die Kasse geklingelt haben dürfte.

  • naja...Hass ist in einem Architekturforum wirklich deplaziert.

    Was? Man darf ja wohl Dinge hassen und dies artikulieren. Lächerlich.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Was? Man darf ja wohl Dinge hassen und dies artikulieren. Lächerlich.

    Dürfen darf man viel...richtig ist es deswegen noch nicht.

    Die deutsche Sprache verfügt über einen reichen Wortschatz, alle möglichen Fakten und Gefühlslagen zu beschreiben. Der Begriff "Hass" steht am absolut unteren Ende der Skala und sollte deshalb auch viel krasseren Situationen vorbehalten bleiben als dem o.g. Haufen Schrott, der als Kunst bezeichnet wird. (Welche Wörter wollen Sie i.Ü. denn sonst in krasseren, heftigeren Situationen wählen?)

    Es scheint in der Gesellschaft ja generell eine Verrohung der Sprache um sich zu greifen.

    Gerade in einem Forum, das sich auch gegen eine Art der Verrohung wendet, d.h. die Primitivität und Grobschlächtigkeit "moderner" Architektur, wäre doch ein gewisses Niveau wünschenswert.

    2 Mal editiert, zuletzt von newly (8. September 2016 um 04:32)

  • Herr Braunfels hat indes dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) gekündigt:

    „Betroffen ist das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, nach dem Paul-Löbe-Haus das zweite Gebäude, das Braunfels für den Bundestag entworfen hat. […] Für die Erweiterung des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses wurden ihm "Räume über die Spree geworfen", die ursprünglich nicht eingeplant waren. So entstehen Kosten - um die Erstattung, das heißt zusätzliche Honorare oder Schadensersatzforderungen, allerdings müssen Architekten bei den zuständigen Behörden betteln. Oder vor Gericht ziehen.“ Insgesamt solle ihm das BBR fast 14 Millionen Euro schulden.

    Die Autorin resümiert: „[…] dass unsere Städte so aussehen, wie sie aussehen, könnte unter anderem auch daran liegen, wie die oberste Baubürokratie mit den Architekten umgeht.“

    Quelle: FAZ vom 10.09.2016.

  • Und jetzt alle mal festhalten. Ich habe die ganze Zeit überlegt, mit welcher Überschrift ich den Beitrag beginne:

    "Berlin, schlimmer geht immer."

    "BER 2.0"

    "Baudesaster - mal wieder Berlin!"

    "Loch ohne Boden. Nach Museumsinsel, Staatsoper und co, Berlin setzt noch einen drauf"

    Ihr könnt es euch frei aussuchen. Was ist passiert? Der Erweiterungsbau des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses in Mitte muss womöglich abgerissen werden. Der Neubau weißt derart eklatante Baumägel auf, dass eine Sanierung unter Umständen nicht mehr möglich ist eye:)eye:)
    Durch Risse in den Fundamentplatten dringt konstant Wasser ein, das Gebäude ist also akut gefährdet. Wolfgang Kubicki, Vorsitzender der Baukommission des Bundestages, fürchtet einen zweiten BER, wenn man nicht die Reißleine zieht. Bisher wurden über 200 Millionen Euro investiert (fast ein halbes Humboldtforum rant:) ).

    Der Bau wurde vom Bundesamt für Bauwesen betreut, einer Behörde, der intern ein miserables Zeugnis ausgesprochen wurde, mit der Folge, dass die Behörde das Dokumentationszentrum am Reichstag nicht mehr bauen darf!

    Zitat von Welt

    Das Urteil der Bundestagsverwaltung fällt entsprechend deutlich aus: Das Bundesbauamt müsse „in erheblichem Umfang“ entlastet werden. Die Baukommission, der Kubicki vorsteht, hat deshalb veranlasst, dass die Behörde das unterirdische Besucherzentrum vor dem Reichstag nicht mehr bauen darf. Das übernimmt stattdessen die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Gleiches gilt für das Elisabeth-Selbert-Haus, einem Bundestagsgebäude Unter den Linden. Kubicki sagte der „FAS“: „Damit haben wir für eine Entlastung des BBR und für mehr Wettbewerb gesorgt.“

    Quelle: https://www.welt.de/politik/deutsc…der-Abriss.html

    Hat jemand schon mal vom Elisabeth-Selbert-Haus gehört? Kennt da jemand die Pläne zu?

    Insgesamt ist die Außenwirkung der öffentlichen Bauprojekte in Berlin mittlerweile verheerend. Ich bin mittlerweile fassungslos, was hier passiert. Dass hier nicht einmal grundlegend an die Verfahren ran gegangen wird, ich verstehe es nicht. Es ist ein einziges Debakel und passt zum aktuellen politischen Zustand. Irgendwas läuft systemisch in die völlig falsche Richtung!

    APH - am Puls der Zeit

  • „Made in Germany“...

    ...gemeint ist das raupenähnliche Tierchen namens Made.

    Von einem Extrem ins andere Extrem: Vor dem Krieg wurde ein gewisser Speer persönlich verantwortlich gemacht, dass ein ganz bestimmtes Regierungsgebäude zu einem in Stein gemeißelten Datum fertig sein muss. In etwas mehr als 12 Monaten stand alles und er hat seinen Kopf behalten...

    ...heutzutage ist kein Politiker mehr für irgendetwas mehr persönlich verantwortlich und die deutschen Ingenieure, die heute sogar mit ihren Computerprogrammen et cetera arbeiten können und ihren Vorfahren dadurch eigentlich meilenweit überlegen wären, schaffen es weder Flughäfen (B), Bahnhöfe (S), Stadttunnel (L), U-Bahnen (K), Regierungsgebäude (B),...zu bauen.

    Vielleicht liegt es aber auch daran, dass seinerzeit und bis kurz nach dem Krieg die deutschen Universitäten noch Weltspitze waren, während sie heute in internationalen Rankings nur noch neben türkischen Universitäten abgeschlagen zu liegen kommen. Vielleicht sollten sich solche Hochschullehrer a la Trüby mehr um die praktische, handwerkliche Lehre ihrer Azubis kümmern und weniger über indoktrinierte Dogmen schwätzen.

    Dieses baufällige Regierungsgebäude aber sollte unbedingt und so wie es marode ist, stehen bleiben und zwar als Mahnmal und Sinnbild für den Zustand dieses Landes!

  • Die Abendschau meldet, der Neubau wird saniert. Nun gut. Aber dieses ganze Band des Bundes ist leider ein brachialer Eingriff in die Stadtstruktur anstatt eine Spange des Zusammenhalts, als was es einstmals angetreten ist.
    Was hätte man aus den Spreeufern machen können - denke man nur an die Zeit des Bundespresse-Strandes - nun vorbei, erledigt, beerdigt. Schade. Lessing-Theater oder Komödienhaus - nee, lieber Beton, überdimensioniert mit dem Versuch die Besucher aus der "Provinz" zu beeindrucken. Und peinlich - wenn man an den Dolly-Buster-Kindergarten denkt.

  • Bis auf das Kanzleramt, welches ich als kitschig und bereits nach veraltetem Geschmack empfinde, finde ich eigentlich das Band des Bundes, also das Löbe- und Lüders-Haus, gut gelungen. Hier verschmilzt Architektur mit Skulptur, innen wie außen. Es ergeben sich viele interessante Blicke und Kompositionen im kleinen wie im ganz großen Maßstab.
    Die unglaubliche Massivität und Autorität der Gebäude empfinde ich auch als sehr beeindruckend und einmalig. Man wähnt sich eher in einem Superministerium eines autokratischen Superstaates der Zukunft. Perfektes Filmset für einen dystopischen Science Fiction. ;)

    Mal ein paar der doch sehr interessanten und beeindruckenden Innenräume:

    Bildquellen: https://www.bundestag.de/

    Man kann moderne Architektur leiden oder nicht, aber man muss schon zugeben, das hat was.

  • Unschön zu sehen, wie die deutsche Planungsbürokratie hier (mal wieder) auf ganzer Linie scheitert. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung scheint mittlerweile berüchtigt zu sein: Fast alle Projekte laufen aus dem Ruder

    Das hat aber wohl nichts mit mangelhafter Ingenieursausbildung an den deutschen Universitäten zu tun (zumindest in technischer Hinsicht), die Absolventen der TUs gelten immer noch als international begehrt (bei Architekten und Bauingenieuren kann ich das allerdings nicht beurteilen). Die guten Leute gehen aber wie so oft in die Privatwirtschaft und nicht in den öffentlichen Dienst. Für manche Berufsabschlüsse mag der Staat gute Konditionen bieten, aber bei Informatikern und Ingenieuren sehe ich keine Argumente, freiwillig in einer Behörde zu arbeiten. Wenn dann noch ineffiziente Strukturen und fehlerhafte Aufsicht der zuständigen Politiker dazukommt, ist es gar nicht so überraschend, was hier passiert.

  • Bei den gezeigten Bildern fröstelt es mich gleichfalls. Das ist keine Architektur für Menschen - das ist um ihrer selbst willen. Daher würden auf den Bildern auch Menschen nur stören. Diese Architektur soll einschüchtern - kalt und brutal. Erinnert mich irgendwie an eine Planung, die es schon einmal vor 80 Jahren für diese Gegend gab.