Regierungsgebäude schon jetzt marode

  • Quelle: N-TV

    XFlipX

  • @xFlipx

    Das ist mal wieder ein Schelmenstück der modernistischen Architektenlobby und ihrer geschmacksentwöhnten politischen Zuträger. Da werden mit Steuergeldern modernistische Bauten errichtet, die angeblich ja stets viel billiger wären, als solche im traditionellen Stil. Nicht eingerechnet werden aber die ständigen hohen Sanierungskosten, die vorprogrammierten Bauschäden. Gerade das Kanzleramt passt zudem ästhetisch eher nach Dubai denn nach Berlin. Bleibt nur zu hoffen, daß die versiegenden Geldquellen derartiger Nicht-Nachhaltigkeit langsam die Luft abdrehen.

  • mit verlaub: sprinkleranlagen, entrauchungsklappen und blockkraftwerke wären aber nicht weniger wartungs- bzw. störanfällig, wenn die architekten andere häuser entworfen hätten.

  • Hier geht es doch offenbar nicht nur um ein paar übliche Verschleißprobleme der technischen Anlagen, sondern um grundsätzliche Planungsmängel.
    Z.B.:

    Zitat

    Bei zwei Gebäuden des Bundestags laufen dem Bericht zufolge derzeit Reparaturarbeiten am Dach. Dort müssten 174 Rauch-Wärme-Abzugsklappen von den Glasdächern nach innen verlegt werden.


    Da hätte man z.B. vorab darüber nachdenken können, schließlich handelt es sich um Bauexperten. usw.

  • zweifellos. aber solche rauchmeldeklappen gehören nicht gerade zur planerischen verantwortung des architekten: die dinger werden ausgeschrieben, und der günstigste anbieter erhält in der regel den zuschlag. dass die verschiedenen systeme eine technische zulassung benötigen, ist klar, deshalb trägt der architekt nur bedingt technische verantwortung (zu belangen wäre der planer nur, wenn er nicht zugelassene systeme beauftragte). wie gesagt, sowas gibt es mit sicherheit auch im adlon, aber wenn da mal etwas ausfällt, ist es halt nicht gleich eine zeitungsnotiz wert; es wurden schließlich keine steuergelder verbaut.

  • Schöner Kommentar dazu heute auf der Seite fact-fiction:

    "Das muß man doch festhalten. Nach runden zehn Jahren ist in Berlin nicht nur das Kanzleramt renovierungsbedürftig, sondern andere neue Regierungsgebäude auch. Derweil werden in den Innenstädten des Ostens immer noch Gebäude aus Kaiserszeiten plattgemacht, welche den Ersten und Zweiten Weltkrieg und 40 Jahre Sozialismus ohne Reparatur überlebt haben! Und heute dauert es 10 mickrige Jährchen, bis der Putz bröckelt. Das Foto zeigt den Rosthaufen des Kanzleramts in Bonn. So endet der ganze “moderne” Architekturschrott der BRD früher oder später" :)

    Quelle: http://fact-fiction.net/?p=2093

    In dubio pro reko

  • Bei uns um die Ecke entsteht ein neues Wohn- und Geschäftshaus, nix dolles, mitten in einem historischem Wohnviertel, was aber durch Nachkriegsarchitektur geprägt wird. Baustoff: Beton!

    Heutzutage muss alles sehr schnell gehen, daher halten die Gebäude auch nicht sonderlich lange.

    Das Bundeskanzleramt hingegen ist meiner Meinung nach schon interessante Architektur. Schön ist zwar was anderes, aber hier einen Abriss zu fordern... naja...
    ... es stört kein Stadtgefüge, hat eine Nutzung, da gäbe es Tausende andere Abrißkandidaten.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Sehe ich ähnlich. Ich finde zwar die gesamte moderne Regierungsarchitektur in Berlin ziemlich grauenhaft (das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus geht gerade noch), aber ein Abriss ist doch ziemlich illusorisch. Außerdem gibt's in Berlin tausend wichtigere Baustellen. Außerdem, wäre das, was heute gebaut würde, in irgendeiner Form besser? Die jetzigen Bauten haben ja wenigstens noch sowas wie postmoderne Elemente, die sind ja mittlerweile total dem AutoCAD-Kistenstapeln gewichen.

    Was die Patinierung und Baufälligkeit moderner Architektur angeht, dazu muss ohnehin nix mehr gesagt werden. Ist ja bekannt und in unserer Wegwerfgesellschaft doch jedem egal.

  • Soweit ich weiß, ist es ja das erklärte Ziel die Beton-Bauten des Regierungsviertels möglichst mit Pflanzen zuwachsen zu lassen...

    und insgesamt ist die Architektur gar nicht mal so schlimm...

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Naja, ich hatte das jetzt eher auf's Bonner Bundeskanzleramt bezogen. Die Berliner Regierungsneubauten gefallen mir weniger.... zu groß, zu glattflächig, langweilig halt.
    Vielleicht ist das mit den Pflanzen eine gute Idee.

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Das Berliner Bundeskanzleramt empfinde ich als eines der schönsten und architektonisch anspruchsvollsten Gebäude der letzten Jahrzehnte überhaupt!

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Das Frankfurt-Bild ist reichlich ungeschickt gewählt, denn da ist die am besten erhaltene Kirche der Stadt mit drauf. :augenrollen:

  • Zitat von "youngwoerth"

    Das Berliner Bundeskanzleramt empfinde ich als eines der schönsten und architektonisch anspruchsvollsten Gebäude der letzten Jahrzehnte überhaupt!

    Tja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich bin ja mal gespannt, wie wir in 20-30 Jahren darüber denken. Der Wert eines manchen Gebäudes erschließt sich ja erst nach einiger Zeit. So gefallen mir das Bonner Juridicum und auch das Bundeskanzleramt in Bonn durchaus, auch wenn ich diese Art Architektur sonst einfach nur schrecklich finde. Vielleicht sieht einer von uns das Berliner Bundeskanzleramt ja auch irgendwann mal mit anderen Augen...

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Das mag zwar moeglich sein, aber 20-30 Jahre brauchen wir gar nicht zu warten mit unserem Urteil ueber das Bundeskanzleramt und die anderen Berliner Regierungsgebaeude. Auch geht's hier ja darum, dass diese jetzt schon sanierungs- oder renovierungsbeduerftig sind, und das finde ich einen ziemlichen Skandal.

  • Zitat von "youngwoerth"

    Das Berliner Bundeskanzleramt empfinde ich als eines der schönsten und architektonisch anspruchsvollsten Gebäude der letzten Jahrzehnte überhaupt!

    Anfangs dachte ich auch, dass das Gebäude ganz gelungen ist, aber wenn man jetzt sieht, wie sich der Beton langsam ins bräunliche verfärbt und ich ein paar mal daran vorbeigefahren bin, sieht es meiner Meinung nach nicht viel besser aus als irgendein Klotz der 60/70iger Jahre.