Potsdam - Quartier Barberini und Alte Fahrt

  • Einfach nur krass und brutal, diese Beschädigung der Sandstein-Fassade, diese Missachtung von Gebäudeschutz... disgust:)
    Sowas müsste geahndet werden...

  • komisch, man hätte doch ohne weiteres in die Fugen bohren können, so wie das bei Badfliesen landläufig bekannt ist. Dabei hätte es auch eine gerade Auflagefläche für die Distanzhülsen gegeben, was ja, wie auf dem letzten Bild ersichtlich, nicht unbedingt gut gelungen ist.
    Unter Umständen waren die Schilder schon vorgelocht und der Schildeigentümer hatte was gegen weitere Löcher in seinen Schildern ;)

  • So genau achte ich nun nicht wo kleine mini Bohrungen an welchen Gebäuden und Fugen gemacht werden um Schilder anzuhängen.Ich genieße jedenfalls immer wieder den Blick von der langen Brücke vom Bahnhof kommend auf die Neubebauung an der alten Fahrt.Menschen sitzen vor den Restaurants oder flanieren entspannt auf der Uferprommenade entlang.Solch ein stätisches Leben gab es seit Kriegsende nicht mehr an dieser Stelle.Da kann ick nur sagen:Potsdam wie haste dir architektonisch so positiv verändert.Toll!Nur die Linken und Andere ärgert's,das die Potsdamer Mitte sich nicht wieder nach ihrer Nase Städtebaulich entwickelt.Um ihre Vorstellungen von Architektur und Städtebau zu erzwingen,setzen,,Die Andere"und Linken ganze überwiegend nicht mitdenkende Bürgermassen in Bewegung(14000 Unterschriften Bürgerbegehren)um zu zeigen seht wie viele Bürger hinter UNSERER gedachten Potsdamer Mitte stehen.-Nämlich nichts Neues denken,am Ende alles so belassen wie es die DDR Stadtplanung hinterlassen hat. :kopfschuetteln:

  • Nein, das ist nicht bekannt. Es ist sogar nicht einmal bekannt ob der Mann derweil eine Baugenehmigung hat. Bekannt ist nur, dass die Complan AG die mehrheit ihrer Gesellschaftsanteile an Lelbach verkauft hat. Dieser errichtet nu die Brauerstraße 2, 3, 4, 5, 6 und 7 zusammen. Es sollte ja kleinteilig werden.

  • Fusajiro gefällt das nicht.

    ...aber naja. Bohrlöcher hat es schon damals gegeben. Dem ungeübten Auge wird es auch wohl eher weniger auffallen.

    Ich denke, was die Fassaden verschandelt sind die Schilder, nicht die Bohrlöcher. Wenn die Schilder wieder weg sind und die Bohrlöcher verspachtelt seh ich da kein Problem. Die Häusers sind eben kein Disneyland-Museum, wie die Kritiker gerne behaupten. Sie werden Gebrauchspuren bekommen und sich auch dadurch immer mehr dem Erscheinungsbild ihrer Originale annähern. Darin sehe ich gerade einen Vorteil der historistischen Architektur: Während schöne Designer-Sichtbeton-Neubauten nach einem Jahr Gebrauch vergammelt und veraltet aussehen, weil jedes Bohrloch, jeder Dreckfleck auf der nackten Fassade sofort ins Auge springt, sind Fassaden aus der Zeit des Historismus oder rekonstruierte Neubauten dagegen immun. Durch Gebrauchsspuren werden sie nur autentischer, einmaliger. Kleine Macken, selbst Frostschäden am Sandstein fallen in den fein ornamentierten Fassaden kaum ins Auge und können das atemberaubende Gesammtkonzept der Fassadengestaltung nicht aus dem Gleichgewicht bringen.

    :dichter: Erst gestalten wir unsere Städte, dann gestalten die Städte unsere Gesellschaft :dichter:
    :opa: Aus Plattenbauten ist selten Gutes hervorgegangen :opa:

  • Konstantin, war nicht die Rekonstruktion eines Saales als Hotelnutzung des Barberinis vorgesehen?Unter der neuen Nutzung als Kunstmuseum unter Plattner dann aber nicht mehr aufgegriffen.

  • Ja, die Wiederherstellung der beiden Säle im Vorderhaus zur Marktseite hin war Teil der Vergabe, da der Palast Barberini der einzige Leitbau in der Potsdamer Mitte ist. Alle anderen Palazzi sind "nur" Leitfassaden, weshalb dort (exemplaisch beim Noackschen Haus und beim Palast Pompei zu besichtigen) der Bruch zwischen historischer Fassade und 08/15-Innenleben besonder krass ausfällt. Beim Museum Barberini sit so wenigstens der Durchgang zwischen Markt und Hof harmonisch gelöst.

    Die Bernini-Fassade zum Markt hin, die vom römischen Original übernommen wurde, lebt von ihrem Tabularienmotiv, das die klassischen Säulenordnungen übereinander stapelt. Hierdurch kommt es zum sog. Tabularienkonflikt, da die Fenster immer kleiner werden und dies durch stärkere Fenstergewände ausgeglichen werden muss. Gontard löst dies meisterhaft - Pilaster und Wandfläche müssen miteinander verschmelzen.

    Die Vorlagen (Pilaster) wurden bei der Rekonstruktion leider in Sandstein ausgeführt und nicht gestrichen. Im Potsdamer Original waren diese - wie bei den meisten bürgerlichen Bauten - aus Stuck. So treten die Säulenpilaster zu stark aus der Fassade. Der Bauherr Hasso Plattner hat die (aus meiner Sicht unnützen und künstlerisch sogar kontraproduktiven) Mehrkosten für den Sandstein an der Berninifassade durch die Ausführung der havelseitigen Seitenflügel in Vollwärmeschutz (Polystyrol, Markenname Styropor®) eingespart. Ohnehin sind die beiden Seitenflügel, bis auf deren gelungenen Köpfe zur Alten Fahrt hin, ein architektonischer Mißgriff. Die Fenster quetschen sich in die Ecken und weisen unglückliche Abstände auf (Plattner braucht Wandfläche für seine Bilder). Hoffentlich wird das bei der ersten Fassadensanierung nach 10 Jahren (Styroporfassade veralgt) korrigiert.

    Im Römischen Original ist die Fassae von Gianlorenzo Bernini farblich einheitlich, sodaß der Effekt deutlicher zu erkennen ist. Hier ist alles aus Stein.

  • Ja, die Wiederherstellung der beiden Säle im Vorderhaus zur Marktseite hin war Teil der Vergabe, da der Palast Barberini der einzige Leitbau in der Potsdamer Mitte ist. Alle anderen Palazzi sind "nur" Leitfassaden, weshalb dort (exemplaisch beim Noackschen Haus und beim Palast Pompei zu besichtigen) der Bruch zwischen historischer Fassade und 08/15-Innenleben besonder krass ausfällt. Beim Museum Barberini sit so wenigstens der Durchgang zwischen Markt und Hof harmonisch gelöst.

    Die Bernini-Fassade zum Markt hin, die vom römischen Original übernommen wurde, lebt von ihrem Tabularienmotiv, das die klassischen Säulenordnungen übereinander stapelt. Hierdurch kommt es zum sog. Tabularienkonflikt, da die Fenster immer kleiner werden und dies durch stärkere Fenstergewände ausgeglichen werden muss. Gontard löst dies meisterhaft - Pilaster und Wandfläche müssen miteinander verschmelzen.

    Die Vorlagen (Pilaster) wurden bei der Rekonstruktion leider in Sandstein ausgeführt und nicht gestrichen. Im Potsdamer Original waren diese - wie bei den meisten bürgerlichen Bauten - aus Stuck. So treten die Säulenpilaster zu stark aus der Fassade. Der Bauherr Hasso Plattner hat die (aus meiner Sicht unnützen und künstlerisch sogar kontraproduktiven) Mehrkosten für den Sandstein an der Berninifassade durch die Ausführung der havelseitigen Seitenflügel in Vollwärmeschutz (Polystyrol, Markenname Styropor®) eingespart. Ohnehin sind die beiden Seitenflügel, bis auf deren gelungenen Köpfe zur Alten Fahrt hin, ein architektonischer Mißgriff. Die Fenster quetschen sich in die Ecken und weisen unglückliche Abstände auf (Plattner braucht Wandfläche für seine Bilder). Hoffentlich wird das bei der ersten Fassadensanierung nach 10 Jahren (Styroporfassade veralgt) korrigiert.

    Im Römischen Original ist die Fassae von Gianlorenzo Bernini farblich einheitlich, sodaß der Effekt deutlicher zu erkennen ist. Hier ist alles aus Stein.

    Eine sehr plausible Erklärung. Kann man das irgendwo ausführlicher lesen?

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Am Eingang zum Humboldtquartier bietet sich dieser Anblick

    Am Montagvormittag ist hier noch nicht so viel los.

    Der Otto-Braun-Platz.

    Der vieldiskutierte Behindertenaufzug. Er funktioniert augenscheinlich mal wieder.

    Hier muss noch nachgerüstet werden.

    Schöne Atmosphäre an der Alten Fahrt. Freundschaftsinsel.

    Die Humboldtstraße. Das dauert nicht mehr lange, dann ist sie zugeparkt. Alle Fahrzeuge rechts stehen auf dem Bürgersteig.

    Fotos: Autor, 08.08.2016

  • Der Otto-Braun-Platz.

    Fotos: Autor, 08.08.2016

    Ich finde die Statue auf dem Otto-Braun-Platz hätte ruhig größer ausfallen können! Ich weiß zwar nicht wer Otto-Braun ist, aber in deutschen Städten könnte es ruhig mehr Denkmäler und Figuren geben, um die Plätze zu gestalten, das trägt ungemein zur Aufenthaltsqualität bei (Dabei ist es mir dann auch völlig egal, für wen oder was die Denkmäler stehen, oder ob sie überhaupt für irgendetwas stehen). Nur sollten die Proportionen der Statuen auch zu der Platzgröße passen. Aber jede kleine Büste ist besser als gar keine :) Vielleicht hätte man noch ein kleines Schmuckzäunchen außenherumsetzen können, damit das Denkmal nicht so verloren rumsteht. Statuen aus Bronze/Kupfer und Stein schmücken eine Stadt ungemein. Man denke nur an Lissabon und seine wunderschönen Plätze.

    :dichter: Erst gestalten wir unsere Städte, dann gestalten die Städte unsere Gesellschaft :dichter:
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  • Manchmal hilft Google weiter. Man kann natürlich auch die anderen suchen lassen :D ...

    Es wurde glaube ich auch schon weiter vorne in dieser Rubrik bei der Aufstellung des Denkmals irgendwo erwähnt, aber wie gesagt, es interresiert mich auch nicht wirklich :D

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