Potsdam - Quartier Barberini und Alte Fahrt

  • Rekos wären das Beste gewesen. Die Neubauten nehmen keinerlei Bezug auf die Vorbebauung.

    Die Fenster sind zu groß, der Ausdruck der Gebäude kantig, leblos und lieblos, wie am Schinkelplatz hier in Berlin.

  • Wir sind in der Potsdamer Mitte deutlich bessere Neubauten gewohnt, wie der Neubau am Otto-Braun-Platz oder die Neubauten in der Yorckstraße am Brockischen Palais. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn man die Brauerstraße heute geplant hätte, wir vielleicht ein bisschen bessere Neubauten bekommen hätten. Allerdings ist die Brauerstraße auch nicht so bedeutend, sie hat keine Fernwirkung, nur der Neubau am Barberini ist von alten Markt her zu erahnen. Das Potsdamer Leitbauten-Konzept sieht nunmal die Reko von bedeutenden Barockbauten vor, davon stand aber keiner in dem Brauerstraßen-Abschnitt. Ich würde ehrlich gesagt aber noch mit einer Bewertung warten wollen, bis die Herstellung der Straße abgeschlossen ist. Die gepflasterte Straße kann noch viel bewirken, was den Eindruck betrifft.

  • Pflaster, klassische Laternen und Bäumen können die Brauer Strasse noch enorm aufwerten.

    Der Kurfüst hat aber recht das die Bauten "leblos" und "lieblos" augen. Blockig auch. Genau wie die "Lüscher" Bauten am Friedrichswerder.

    Die Vorkriegsbauten dort waren eine Augenweide, Prachtvoll und Eindrucksvoll. Herrliche Steildächer, Pilaster usw. Besonders der Bau in der Nähe von der Bauakademie fand ich sehr schön. Stand noch nach dem Krieg da. Dächer wurden repariert. Leider abgerissen und verschwunden im Nu. Genau wie der Darmstädter Bank.

    Schinkelplatz um 1900

    So schön hätte man wieder in Berlin und Potsdam wieder bauen können....etwas mehr sensibilität zur Vergangenheit.

    Die Bürger Allerwelt werden dass schätzen können.......liebevoll bauen heisst.

    Die modernen aber wissen nichts davon (wollen das auch nicht) und haben sich gewöhnt um Raster und Kuben zu entwerfen. In ihre Kreisen wird nur das geschätzt!!! Patschkes und Stuhlemmers aber sind die Ausnahme. Ihre Bauten sind durchaus angenehm.

  • "Querido", also "Begeisterung" lösen Bauten wie in der Brauerstraße bei mir nun auch wieder nicht aus. Ich will es jetzt nicht übertreiben. Dazu fehlt es mir dann doch an einigen Details bei den Häusern. Aber ich finde sie in Ordnung für diese kaum einsehbare Nebenstraße. Sich darüber jetzt mit Jahren Verzögerung noch aufzuregen, hat etwas von Sommerloch-Langeweile.

    Es sollte jetzt lieber gehofft werden, dass es mal zügig mit Block III losgeht, der viel wichtiger für das Erscheinungsbild des Marktes ist. Allerdings, das sei verraten, sind dessen Fassaden bereits festgelegt. Es darf also bereits jetzt aufgeregt werden, wenn einer das denn möchte, und muss nicht Jahre bis zur Fertigstellung gewartet werden. :zwinkern:

  • Die ersten beiden Gebäude neben dem Museum Barberini gefallen mir gut, danach folgt die große Langeweile.

    Wird die Brauerstrasse eigentlich bis zur Seniorenresidenz „Heilig-Geist-Park“ fortgesetzt oder endet die Straße in einer Sackgasse?

  • Die Brauerstraße endete immer schon nach sieben (oder nur sechs?) Hausnummern. Die sich nach Osten anschließende Straße war die Burgstraße, nach Nordosten ging die Berliner Straße. Soweit mir bekannt, ist momentan keine Weiterführung der Bebauung geplant. Wünschenswert wäre sie auf jeden Fall, aber dafür wäre eine Neuordnung der Straßengrundrisse im Gebiet der ehemaligen Altstadt notwendig, und da die Gebäude dort entweder noch gut in Schuss oder frisch saniert sind...

  • Zur Zeit endet die Brauerstraße mit Hausnummer 7 (Lelbach Bau). Wie könnte man die Straßenführung fortführen? Die DDR hat mit dem Bau der Wohnanlage in der Burgstraße und der Josephinen Wohnanlage einen Anschluss an die Heilig Geist Residenz eigentlich unmöglich gemacht.

    Bundesarchiv_Bild_170-322%2C_Potsdam%2C_Blick_vom_Turm_der_Heiliggeistkirche_%28Heiligengeistkirche%29.jpg

    (Quelle: Bundesarchiv, Bild 170-322, Foto: Max Baur)

    So oder in ähnlicher Form wird es wohl nicht mehr werden.

  • Die Brauerstraße endet heute nach sieben Hausnummern (die Nr. 7 ist neu und die Ostseite des Lelbach-Baus). Dort liegt der neue "Versailles-Platz", der nach der Partnerstadt Potsdams benannt ist. Der Versailles-Platz nimmt auch die FW-Zufahrt zum Adolph-Miethe-Ufer auf. Unter die die Visu der Archtekten Tchoban-Voss.

    Der große Seitenflügel der Lelbach-Bauten, der zum Platz die Babauung abschließt ist auch deshalb eingefügt worden um begehrlichkeiten nach einer Weiterführung der Brauerstraße bzw. einer Wiederanalge des Blücherplatzes, den es nicht mehr gibt, entgegen zu wirken. Letzterer lag in der heutigen Grünanlage, ein Gedenkstein erinnert an den Platz.

    In der Verlängerung der Brauerstraße wird man mit dem Fahrrad und dzu Fuß weiterfahren können. Mit dem KfZ-wird das eine vermutlich stets von Barberinibesuchern zugeparkte Wendestelle.

    Ein Plan ist auf der Website des Sanierungsträger erkennbar, hier ist auch die Wettbewerbsdoku zu den Häusern in der Brauerstraße einzusehen, die manche an den Berliner Schinkelplatz erinnern (der gar keine Townhouses hat).

    http://www.potsdamermitte.de/index.php?id=42


  • Als Nachtrag heir noch die Planung der Landschaftsarchitekten "Sinai" (nomen est omen), die den Freiflächenwettbewerb für das Adolph-Miethe-Ufer und den Versailler Platz gewonnen haben. Die neue Grünfläche umfaßt die ehemaligen Grundstücke Blücherplatz 1 und einen Teil der ehamliegn Hausnummer 2 und setzt sich in der vorhandenen Grünfläche fort.


  • Das Interessante an der Brauerstraße ist das architektonische Konzept, in welches das Barberini eingebunden ist und dessen (Nicht?-)Gelingen erst nach der völligen Entrüstung ersichtlich sein wird: weg vom Barberini werden die Formen immer "moderner", sprich unharmonischer und unregelmäßig. Dieses gestalterische Wollen erscheint mir beachtenswert. Schade, dass man das mW niemals an einer einzigen Fassade probiert hat; eine Fassade mit historischen Achsen, die sich immer mehr auflösen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Heutige Bilder von den Straßenarbeiten, es wird nun also ganz sicher eine Pflasterstraße. Ich war mir beim letzten mal nicht ganz sicher, ob nur am Rand Pflastersteine als Einfassung für eine Asphaltstraße verlegt werden, dem scheint aber schöner Weise nicht so zu sein:

    Schade dass die Brauerstraße im weiteren Verlauf offenbar nicht die schönen Modellleuchten wie im Vordergrund erhält sondern sogenannte "zeitgenössische" Leuchten wie in einem 0815 Neubaugebiet, zu sehen neben dem blauen Kleinlaster.

    Ich habe heute herausgefunden, dass es sich hierbei wohl nur um provisorische Laternen für die Bauarbeiten handeln könnte. Die selben Laternen stehen nähmlich auch auf dem Baufeld für die neuen Karrees:

    Angesprochene Laterne:

    Laternen auf dem Bauareal:

    Alle Bilder sind von mir.

  • Der Staudenhof ist unglaublich grässlich. Was bin ich froh, wenn der endlich weggerissen wird. Hinsichtlich der Bebauung in der Brauerstrasse verstehe ich die Kritik an meinen Beiträgen nicht.

  • Der Kurfürst,unglaublich aber wahr.Es gibt tatsächlich Leute in Potsdam die diesen grässlichen Staudenhofblock dauerhaft erhalten wollen.:kopfschuetteln:Und wer wohl?Natürlich Linke,wie immer wenn es um DDR Gebäude geht.

  • Seit meinem letzten Update aus der Brauerstraße von vor letzter Woche, ist man mit der Verlegung weit voran gekommen, deshlab hier wieder neue Bilder:

    Alle Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.

  • @"Konstantin"

    Wenn die Fassade des Barberini-Fassade vorne zu Teilen und hinten ganz aus Styropor ist, von welcher Haltbarkeitsdauer ist dann auszugehen? Heißt das, dass in 20 Jahren die Fassade weitgehend abgenommen und erneuert werden muss?

    Natürlich. Die Havelfassade wird in 20-25 Jahren vollständig erneuert werden müssen. An der Marktseite sind nur die Guttae aus Polysterol.

  • Ich frage mich wirklich, wer auf die Idee gekommen ist,dass Barberini in Teilen so "fuschig" zu rekonstruiereneek:) Wenn es der Kosten wegen war, sollte man mal mit einberechnen,wie viel der regelmäßige Austausch der Fassade oder Teilen dieser kostet und ob die Fassade dann wirklich immer noch billiger in der Plastik-Variante ist.Nicht umsonst sagt man seit Jahrhunderten:"Qualität hat ihren Preis!"

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • das Barberini mit Guttae aus Styropor auf der Markseite und einen vollständigen Styroporfassade zum Wasser hin

    Vielen Dank für diesen Hinweis, der mich dazu gebracht hat, mir noch einmal meine Fotos von Juni 2015 anzusehen, als ich die Phase des Fassadenbaus beim Barberini abgelichtet habe (siehe auch hier sowie in den anderen Fotobeiträgen aus dieser Zeit).

    Beim Dämmmaterial der Havelseite des Barberinis handelt es sich allerdings nicht um Styropor/Polystyrol (laut Wikipedia ein geschäumt weißer Thermoplast), sondern um mineralische Dämmplatten. Auf diese wurde eine Putzschicht aufgetragen. Die Relief- und Schmuckapplikationen der Havelfassade bestehen anscheinend aus leichtgewichtigem Kunststoff bzw modellierter Dämmplatte mit Putz und Anstrich. Hier kann man die Frage der Haltbarkeit sicherlich kritisch beurteilen. Die meisten in die Jahre gekommenen Gipsstuck-Putzfassaden müssen bei einer Sanierung nach Jahrzehnten komplett abgenommen und erneuert werden - was natürlich immer die Gefahr mit sich bringt, dass diese dann nicht mehr in der Originalversion ausgeführt, sondern vereinfacht oder verändert wieder angebracht werden (siehe Entstuckungen). Insofern wäre es sicherlich wünschenswert, Fassaden repräsentativer Neubauten aus dauerhaften Oberflächenmaterialien zu errichten. Am Potsdamer Alten Markt ist dies aber leider nur bei den Vorderseiten zum Alten Markt hin geschehen, nicht bei den Rückseiten zur Havel.

    Auf der Marktseite des Barberini bestehen die Gesimse und Verdachungen aus Sandstein und/oder Zement. Die Marktfassade des Barberini besteht allerdings nach meiner Beobachtung praktisch vollständig aus 25-30 cm starkem, die Schmuckelemente und Gesimse einschließendem bzw tragendem Ziegelmauerwerk und ist doppelschalig aufgebaut (Dämmung zwischen Betonkern und Ziegelmauerwerk aus Mineralwolle). Vielleicht könnte Konstantin noch bzgl der Frage behilflich sein, wo genau sich die "Guttae aus Styropor" auf der Marktseite befinden.

    Marktseite, Juni 2015:

    Barberini Juni 2015

    Seitenansicht Marktseite - links anschließend die Dämmung zum inzwischen fertiggebauten Nachbarhaus Brauerstraße 1:

    Barberini Juni 2015

    Mineralische Dämmung zum zukünftigen Nachbargebäude, auch auf der Havelseite verwendet:

    Barberini Juni 2015

    Havelseite:

    Barberini Juni 2015

    Im vergrößerten Ausschitt sieht man auch rechts oben die von Konstantin zu Recht kritisierte Herstellung eines Gesimses aus verputzter Dämmung:

    Barberini Juni 2015

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir