Potsdam - Quartier Barberini und Alte Fahrt

  • Der Behinderten-Aufzug ist wirklich ein Schildbürgersteich. Haben denn die Verantwortlichen gedacht, dass nur Rollifahrer mit Schlüssel den Weg an der Alten Fahrt nutzen wollen?! Andere, die auf Rädern unterwegs sind, hat man wohl völlig außer acht gelassen. Neben den fotografierten Radfahrern gibt es ja auch noch z.B. Kinderwägen, die dann ebenfalls treppauf, treppab getragen werden müssen. An mangelndem Platz schein eine Rampe wohl nicht gescheitert zu sein. Leider hat man sich offensichtlich für die teuerste, komplizierteste und wartungsintensivste Variante entschieden...

  • Humboldtstraße 3: Der nächste Laden ist vermietet. Ob der Touristen anzieht...?

    Die Schilder da zwischen den Fenstern an der schönen neuen Fassade gefallen mir aber gar nicht. Wurden die etwa in die Steine gedübelt oder hoffentlich schonend befestigt? :wie:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Die kommen ja auch wieder weg. Durch die Werbesatzung der Landeshauptstadt Potsdam wurde nur die bronzene Schrift über den Fenstern genehmigt. Die Aufsteller sind ja wild. Potsdam geht hier recht rigoros gegen nicht genhmigte Werdung vor.

    Grundsätzlich zeigt sich allerdings, dass man bei der Entscheidung die drei Palazzi zu rekonstruieren, leider zuwenig Gedanken gemacht hat. Beim Barberini funktioniert das noch - da wurde auf der Ostseite eine Tür (zum Café) und auf der Westseite eine TG-Einfahrt in die Fassade eingefügt. Schon aber beim Noackschen Haus ist jetzt über ein halbes Jahr nach Eröffnung des Hauses nichts vermietet, weil die EG-Einheiten kein Schaufenster haben. Das was schon um 1900 das Problem, weshalb man nach 1918 zwei bodentiefe Schafenster eingefügt hatte. Rekonstruiert wurde aber ein fiktiver Idealzustand den es nie gegeben hat - vorwiegend nach einem maßstabslosen und verzerrten Stich von A.L.Krüger aus dem 18. Jahrhundert. Da stimmt ja auch vieles andere nicht. Beim Palast Pompei hat man versucht der Sache mit einer Erhöhung des Gehweges beizukommen.

  • Die kommen ja auch wieder weg. Durch die Werbesatzung der Landeshauptstadt Potsdam wurde nur die bronzene Schrift über den Fenstern genehmigt. Die Aufsteller sind ja wild. Potsdam geht hier recht rigoros gegen nicht genhmigte Werdung vor.

    Ok, aber mir ging es darum, ob in die nagelneuen Fassadensteine Löcher gebohrt wurden, die dann hinterher hässlich wieder zugeschmiert werden müssen.

    In Lübeck versucht man übrigens auch gerade - zum wiederholten Male, eine Werbesatzung einzuführen bzw. endlich einmal durchzusetzen, um den ausufernden Wildwuchs von Passantenstoppern, Plastik-Leuchtwerbung usw. an den Häusern des Weltkulturerbes auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Es gibt natürlich wieder große Proteste der Ladenbesitzer, die nicht begreifen wollen, dass ein einer historischen Altstadt angemessenes nobles/sauberes/ordentliches Ambiente viel mehr Menschen anzieht und sie sich dort wohlfühlen lässt, als mit Billig-Reklame-Krempel-Kitsch zugemüllte Straßen und Häuser.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Der Behinderten-Aufzug ist wirklich ein Schildbürgersteich. Haben denn die Verantwortlichen gedacht, dass nur Rollifahrer mit Schlüssel den Weg an der Alten Fahrt nutzen wollen?! Andere, die auf Rädern unterwegs sind, hat man wohl völlig außer acht gelassen. Neben den fotografierten Radfahrern gibt es ja auch noch z.B. Kinderwägen, die dann ebenfalls treppauf, treppab getragen werden müssen. An mangelndem Platz schein eine Rampe wohl nicht gescheitert zu sein. Leider hat man sich offensichtlich für die teuerste, komplizierteste und wartungsintensivste Variante entschieden...

    Man hätte sich vom Behinderten gerechten Zugang zum Basler Museum der Kulturen inspirieren lassen sollen, oder zumindest die Seiten der Treppe befahrbar gestalten können.
    http://www.detail.de/artikel/neuges…in-basel-10529/

    Einmal editiert, zuletzt von Berkowitz (2. Juli 2016 um 17:31)

  • Andere, die auf Rädern unterwegs sind, hat man wohl völlig außer acht gelassen. Neben den fotografierten Radfahrern gibt es ja auch noch z.B. Kinderwägen, die dann ebenfalls treppauf, treppab getragen werden müssen. An mangelndem Platz schein eine Rampe wohl nicht gescheitert zu sein.

    Ja, für die RadfahrerInnen und Mütter/Väter mit Kinderwägen ist die Treppe wirklich von Nachteil. Schade, dass man das beim Bau nicht bedacht hat. Eine flach ansteigende Rampe wäre gut gewesen. Vielleicht noch nachträglich?

  • Aus dem von Heimfall verlinkten Artikel:

    Zitat

    Zunächst wurde ein Spezialschlüssel bei der Tourist-Information in der Humboldtstraße hinterlegt.

    Aha. Also genau EIN Schlüssel. Wehe, wenn da dann noch jemand kommt...
    Und überhaupt: Wie soll denn ein Rollstuhlfahrer den Schlüssel nach erfolgter "Abfahrt" wieder abgeben? Dafür müsste er ja wieder hinauffahren... :kopfschuetteln:

    Oder soll immer ein Mitarbeiter der Tourist-Info mit hinlaufen, um den Aufzug freizuschalten?
    Schilda lässt grüßen. :gehtsnoch:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (6. Juli 2016 um 12:34) aus folgendem Grund: Schreibfehler korrigiert

  • Ja, das ist verrückt. 20 Euro Gebühr für den Schlüssel ist für Menschen, die auf den Lift angewiesen sind, auch viel zuviel Geld. Da muss dringend eine andere Lösung her.

  • Der Lift muss natürlich - wie in jedem Bahnhof - umsonst funktionieren. Leider ist das gute Stück zudem so kurz, dass ein Fahrrad nicht hineinpasst (was an Bahnhöfen anders ist).

    Kurzum: die Potsdamer Verwaltung hat es geschafft mit dem Projekt der Neuanlage einer Uferpromenade, mit dem man nur gewinnen konnte, auch noch negative Schlagzeilen zu machen. Das ist nicht einfach und bedarf wirklich beharrlicher Ignoranz der Realität. Wenn ich mir vor Augen führe, dass an der Alten Fahrt 7 Grundstücke verkauft wurden und anstelle der FH über 30 Parzellen, das Projekt also um ein Mehrfaches komplexer wird (bei gleichem Personal) können wir uns die nächsten Jahre echt auf etwas gefasst machen.

  • Da wollte sich wohl jemand mit stylischem Technikschnickschnack profilieren. Ziemlich modern diese Panne. Ist eine geschwungene Rampe wohl nicht möglich gewesen? :kopfschuetteln:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Nochmal zu dem Aufzug:
    Wie im Artikel steht, benötigt man für den Aufzug einen sog. Euroschlüssel. Dieser ist unter Behinderten relativ weit verbreitet, weil nahezu jede öffentliche Behindertentoilette mit so einem Schloss versehen ist. Das heißt fast jeder Behinderte kann auch ohne Probleme diesen Aufzug benutzen. Und da für alle anderen Personengruppen diese 9 Stufen wirklich kein allzu großes Problem darstellen sollten, frage ich mich warum sich alle so darüber aufregen?

  • Die Galeristin ist die gleiche Dame, die vergangenen Freitag auf dem Bürgerforum zum Bauabschnitt III und IV, doch wirklich ernsthaft verlangte, dass man doch bitte schön Bäume vor die Fassaden pflanzen soll. Schließlich bekommen Besucher auf dem Alten Markt nen Hitzestich und kommen sie daher auch nicht in ihrer Galerie besuchen. Schließlich haben wir Klimaerwärmung. Also müssen große Bäume auf den Alten Markt vor die Fassaden...

    Zu DDR-Zeiten gab es auch sowas: immer wenn der Staat was nicht wollte, dann wurde da Abstands- bzw. Verdeckungsgrün vor gepflanzt, wenn man das Ding schon nicht -mangels Begründung- sprengen konnte...

    Grüße
    Luftpost

    2 Mal editiert, zuletzt von Luftpost (11. Juli 2016 um 08:54)

  • Der Kran ist endlich weg. Ich brauche ihn nicht mehr zu retuschieren.


    Der Platz hinter dem Zaun wird aufgeräumt. Nun kommt das nächste Gewerk: Der Gehweg ist fertig zu stellen. Der Zaun wird wohl so lange noch stehen bleiben. Die Fläche soll vielleicht im Juli oder August freigegeben werden. (ist keine offizielle Mitteilung ;) )

    Fotos: Autor, 07.07.2016

  • Fusajiro gefällt das nicht.

    ...aber naja. Bohrlöcher hat es schon damals gegeben. Dem ungeübten Auge wird es auch wohl eher weniger auffallen.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Schwache Leistung, das mit dem Sandstein-Anbohren. Von einem Galeristen hätte ich mehr Respekt vor künstlerisch-handwerklicher Leistung erwartet. Leider steht das Gebäude nicht unter Denkmalschutz. Ob die Humboldstr. zum Gebiet mit besonderem Schutzstatus (lt. Werbesatzung) gehört, bekomme ich gerade nicht heraus. Dann wären diese Schilder unzulässig.