• Sieht irgendwie ungemütlich und steril aus. Wie eine künstliche Kulisse. Zudem noch mit diesen Loch-Stellwänden, die etwas an die Fernsehstudio-Gestaltung der 70er-Jahre erinnern. Womöglich soll das helle Licht beim Eintritt in den Himmel symbolisiert werden. Aber weshalb der Himmel immer kontrastlos und wie eine Krankenstation wirken muss, ist mir etwas schleierhaft.

  • was für eine Schande :sad: dabei sah der Zustand des Altbaus noch ganz gut aus und runterum wie es aussieht war noch ein relativ geschlossenes Altbaugebiet : aber das Denkmalamt bevorzugt ja lieber neuerdings, besondere Bürogebäude aus den 60er Jahren" zu schützen. Bestimmt liegt diese Enscheidung auch bei den Interessen von ziemlich reichen Familien wie dieser hier ( ein Neubau mit Flachdach symbolisert heutzutagen den architektonischen und materiellen Reichtum) da schaut das Denkmalschutzamt gerne weg, damit diese nicht vergrault werden und es sich anders überlegen, also die Stadt verlassen. Aber ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht bei den Kindern: denn die zeichnen in ihrem groben Traumhausplan ein Haus mit traditionellen Satteldach !

  • Oberer Stephansberg 57. In der Altstadt ist das aber nicht. Trotzdem ein völlig unpassender, massiv störender Neubau.

    Zeno: Richtig, auch im Beitrag wird genannt, dass das Grundstück sich nicht inmitten der Altstadt befindet, jedoch wertvolle Bebauung in der Nachbarschaft aufweist und zusammen mit weiteren Gebäuden dieses Straßenzuges ein gewisses Ensemble darstellt(e).

    Ob die Bauherrschaft mit kühlem Bio-Kautschuk, warmem Holzfußboden und kahlem Sichtbeton im Innern ihres Haus glücklich wird, ist nicht von Belang. Die Außenwirkung dieser Kiste greift aber zusätzlich und unnötig in das Straßenbild ein. Gedanklich gestützt wird diese Architektur aus meiner Sicht von einer rücksichtslosen, um nicht zu sagen asozialen Geisteshaltung. Der Ausblick durch große Öffnungen und Verglasungen in die 'Natur' (auf das Betongrün und den Vorstadtrasen!), die einseitige opportune Adaption der Umgebung und der Wahn durch Abbruch des Altgebäudes Bamberg etwas Großstädtisches zu verleihen, dieser Anspruch, er endet sehr schnell an der mannshohen Betonmauer und den dichten Hecken, die das ganz und gar spießige Familienglück vor störenden Einblicken dann offenbar doch bitte schützen sollen.

  • Ich habe auch keinerlei Verständnis dafür, wenn ein weit über 100 Jahre altes Haus einer Kiste geopfert wird, die schon nach 15 Jahren nicht mehr ansehnlich aussehen wird und vmtl. wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Eltern sich verkleinern (vmtl. Altbauwohnung in der Bamberger Altstadt) vom Nachbesitzer wieder abgerissen und durch was zeitgeistiges ersetzt wird.

    Ich habe durchaus Verständnis für das Bedürfnis nach Licht und würde nicht auf die Idee kommen, eine Teilverglasung der Gartenfasse bei einem nicht denkmalgeschütztem Vorstadthaus zu verurteilen (vielleicht würde ich es sogar selber machen), aber jeder Altbau ist doch hundertmal schöner als es die meisten Neubauten sein können. Den meisten Leuten fehlt einfach die Fantasie, Ideen zu entwickeln, wie aus einem heruntergekommenen Haus eine Perle werden kann. Habe das im Bekanntenkreis auch schon erlebt, dass erst der Kopf geschüttelt wird, "was jemand denn mit so einer Ruine will, die kann ja nur noch abgerissen werden"... und 2 Jahre später heißt es dann, "ach was ist das schön geworden".

    In meinen Augen ist dieses Bauprojekt auch purer Egoismus. Bei einem Neubau auf grüner Wiese hätte ich da kein Problem mit, aber als Ersatz für einen ansehnlichen Altbau - nein Danke.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Im Frühling soll die langersehnte Sanierung der Klosteranlage St. Michael beginnen und zwei Jahre dauern.

    http://www.muenchner-kirchennachrichten.de/meldung/articl…ro-saniert.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das ist doch eine Granaten-Sauerei, anders kann man das nicht sagen. Beim Denkmalschutz wird der Bock zum Gärtner gemacht und derjenige, der dazu berufen ist zu schützen und zu erhalten, was die Altvorderen an Schönem hinterlassen haben, beteiligt sich fröhlich an der Zerstörung von Kulturgut. Die Universität gar, erdreistet sich, ein Jahrhunderte altes Denkmal mit dieser modernen Allerweltsglastüre zu verhunzen und zu entstellen. Ja, geht's denn noch? Diese moderne Glastüre passt doch zu dem Haus wie Ars*h und Friederich. Wo bleibt denn das ästhetische Empfinden, wo das Feingefühl und wo bleibt der Respekt vor der Würde dieses Hauses?

    2 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (24. März 2016 um 22:52)

  • Die im Krieg zerstörten und seither als Ruine darbenden Unteren Mühlen sollen saniert werden. Von Rekonstruktion ist im Text nichts zu lesen, sondern von einer Verbindung zwischen Sanierung und Neubau.

    Zitat

    Nun endlich steht ein Konzept fest: Die Ruine wird restauriert. Zusätzlich entsteht ein Gebäude für Tagesgastronomie, eine Freischankfläche und Räume für ein Welterbezentrum. Darin soll es Informationen über die Weltkulturerbe-Stadt Bamberg geben sowie einen kleinen Laden und Ausstellungen.


    http://www.br.de/nachrichten/ob…ierung-100.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Mal wieder ganz großes Kino der Moderne. Die Welt wird uns darum beneiden....... :augenrollen:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat von Zeno

    (...) Warum werden solche Parteien eigentlich noch gewählt? (...)


    Vielleicht weil man die AfD, Piraten, Die Linke,... erst recht nicht wählen möchte.

    Bei der Aberkennung des Titels sollte die UNESCO generell viel strenger sein. Dann würden solche Architekturentwürfe fürs Klo möglicherweise nicht so oft auftauchen.

    Glücklicherweise entsteht diese Baumasse etwas außerhalb des direkten Zentrums.

  • Was mich am meisten stört ist die Tatsache das der Architekt und gleichzeitig Investor mit aller Gewalt seine Idee durchsetzen möchte.....man hat das Grundstück unter ganz anderen Voraussetzungen an ihm verkauft. Mit anderen Worten er verarscht die Leute! Zitat aus dem Text: "Dennoch wollte er nicht den leichten Weg gehen und einen gefälligen Entwurf umsetzen, wie ihn der Vorbesitzer des Grundstücks vorgelegt hatte."

  • Ich bin in Bamberg groß geworden, und jetzt fällt mir nicht mehr zu diesen Glashaus-Plänen ein, als das, was einst Max Liebermann, allerdings zu einem anderen politisch ernsten Anlass gesagt haben soll:
    "Ich kann nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte".
    Aber wenn ein Architekt mehr als stillos hier seine persönliche und rücksichtslose "Machtergreifung" über eine Stadt des Weltkulturerbes feiert, sind diese Worte durchaus treffend und angebracht!

    Einmal editiert, zuletzt von Berkowitz (20. Mai 2016 um 21:16)

  • Ich hab ein Filmbeitrag zum Aufsesshoeflein gefunden.


    http://abload.de/img/dsd_wagner_aufsehfleio3kmi.jpg
    Bildquelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Matthias Wagner

    Ist ein schooner Filmbeitrag.

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    Um dieses Haeschen geht es in der Mitte des Beitrage


    Moderationshinweis (Zeno): Eingebundenes Bild wegen Urheberrechts durch Link ersetzt

  • Ein sehenswerter Filmbeitrag. Auch die anderen Themen, neben dem Aufseßhöflein, sind interessant. Die Sache mit dem Kohlendioxid finde ich allerdings etwas weit hergeholt. Demnach müssten wir, aus Gründen des Umweltschutzes, alle Betonklötze erhalten. Die Vorstellung ist furchtbar.

  • http://www.infranken.de/regional/bambe…;art212,2178265

    Eigentlich wäre es absolut überfällig diesen Kasten abzureißen.