• Bild 2830

    Anstelle des romantischen und auch romantisch am Fluss gelegenen Hauses steht nun ein ungemütliches Bauwerk, das mit seinen Fenstern, insbesondere im Dachgeschoß, deutlich macht, dass man von diesem Haus auf seine Umgebung schauen will. Der umgekehrte Blick freilich ist nicht mehr attraktiv, sondern wird von diesem billigen, empfindlich störenden Neubau gestört. Das Haus steht bekanntlich in dem städtebaulich äußerst bemerkenswerten Bereich der Mühlen oberhalb des Rathauses, wie das zweite Bild mit dem Blick auf die Obere Mühlbrücke verdeutlicht.

    Soviel zum Thema Weltkulturerbe.

    Man kann sich bei Bing-Maps übrigens noch anschauen wie das vorher aussah. Auch im Bereich der Klosterbräu sind übrigens alte Nebengebäude abgerissen worden um eine Terrasse zum Fluß zu schaffen


  • So, und das Aufeßhöflein wurde fast zeitgleich vom Gerüst befreit:

    http://www.altbamberg.de/

  • Das Haus sieht super aus. :daumenoben: Die Ampeln direkt vor der Fassade sind natürlich total bescheuert und haben die Sanierung an dieser Stelle bestimmt nicht leicht gemacht. Der Kaugummi-Automat ist ja hoffentlich auch von der Wand verschwunden.

    Beim Auseßhöflein hatte ich eigentlich gar nicht mehr mit einer Sanierung gerechnet. Umso begeisterter bin ich darüber. Einfach herrlich. cheers:)

  • Wirklich sehr schön, diese Sanierungen. Ich nehme an, dass das Nebengebäude in der Nürnberger Straße auch saniert wird, denn es ist ja eingerüstet und hat - so ich richtig sehe - schon neue Fenster im Erdgeschoss...

  • Die Sanierung der Kirche Unsere Liebe Frau ist abgeschlossen.

    Zitat

    Die Kirche Unsere Liebe Frau wurde im 14. und 15. Jahrhundert errichtet und zu Beginn des 18. Jahrhunderts barockisiert. „Angesicht des historisch wertvollen Bauwerks war bei der Sanierung immer zu berücksichtigen, dass die Eingriffe in die originale Bausubstanz auf das Notwendigste zu beschränken sind“, informierte Architektin Ursula Huber aus Forchheim. Ein Instandsetzungsschwerpunkt sei die Restaurierung des Innenraums gewesen. Höchste Priorität hatte es, sich dabei an den bisherigen Originalen zu orientieren, so Architektin Huber

    http://www.wiesentbote.de/2014/11/27/bam…in-neuem-glanz/

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Die Klosterkirche St. Michael ist einsturzgefährdet und muss saniert werden. Grund hierfür:

    Zitat

    St. Michael, die Klosterkirche in Bamberg, ist vom Einsturz bedroht. Der Grund: Bausünden aus der Barockzeit. Jetzt soll die Kirche saniert werden, aber wann es losgehen soll und wie viel es kosten wird, ist noch offen. Nach Angaben des Statikers waren vor allem nachträgliche Einbauten aus der Barockzeit für den heutigen Zustand verantwortlich. "Der Himmelsgarten ist in mächtiger Bewegung, die Seitenwände sind 13 Zentimeter gen Süden gedriftet", sagt Döhring. Außerdem sorge die Fassade, die 1696 angebracht wurde, für Probleme: "Sie hängt wie ein Rucksack an dem Gebäude."

    http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Kloster…id32970142.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Zitat

    Bamberg: 5,4 Millionen Euro für Kloster Michaelsberg

    Es ist ein wichtiger Baustein für die Finanzierung der Generalsanierung St. Michaels, einem der Bamberger Wahrzeichen: die 5,4 Millionen Euro Förderung aus Bundesmitteln, die jetzt Bambergs Oberbürgermeister Starke überreicht wurde.

    http://www.tvo.de/mediathek/vide…r-michaelsberg/

  • Mich wundert, dass die Vorlagen dunkel und die Rücklagen hell gestrichen wurden. Im baroch war das doch meist umgekehrt.

    Und: ist das Treppengeländer feuerverzinkt?

  • Die Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten am Aufseßhöflein sind abgeschlossen; am Donnerstag findet ein Festakt zur Eröffnung statt.

    Zitat

    [...] Das sogenannte Aufseßhöflein ist ein barockes Lustschlösslein in der Bamberger Nordflur im Randgebiet der Städte Bamberg und Hallstadt. Der zweigeschossige Bau mit Mansarddach erhebt sich mit einem hohen Haupt- über einem niedrigen Erdgeschoss. Loggia und Architekturgliederungen bestehen aus Sandstein. Das gewölbte Erdgeschoss wurde für Wirtschafts- und Nebenräume erbaut, das Obergeschoss diente der repräsentativen Nutzung. Die Erschließung des piano nobile erfolgte durch eine 1849 abgebrochene, vorgelegte Treppe an der Südfassade. Die von Lisenen eingefassten Gebäudeecken sind ebenso wie die risalitartig hervortretende Mittelachse mit gelbem Burgsandstein verkleidet. Drei große Rundbogenfenstertüren, die an der Süd- und Nordfassade mittig angeordnet sind, belichten den dahinter liegenden Festsaal, der die gesamte Gebäudetiefe einnimmt. Vom Saal aus werden gegen die Seiten je zwei Gesellschaftszimmer erschlossen. Die privat genutzten Wohnräume waren in der Mansarde des hohen Mansardwalmdachs eingerichtet. Als Architekt des Schlosses, dessen Grundsteinlegung 1723 erfolgte, wird Johann Dientzenhofer vermutet. 1752 gestaltete man den Gartensaal nach Plänen von Johann Michael Küchels um. Die Stukkaturen gelten als ein Hauptwerk des Rokoko in Bamberg. Die Raumausstattung des Obergeschosses gehört zu den wichtigsten des fränkischen Rokoko, sie wurde nie überarbeitet. [...]



    Bildquelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Matthias Wagner

    Festakt zum Restaurierungsabschluss des Aufseßhöfleins in Bamberg: Neue Chance wurde genutzt - Deutsche Stiftung Denkmalschutz

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Super Sache! Unglaublich die Kraft des fränkischen Barocks, selbst wenn er sich wie hier mit nur ganz einfachen Mitteln begnügt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Angesichts des Vorzustandes des Gebäudes, der seine völlige Auslöschung sehr wahrscheinlich erscheinen ließ, eine wirklich großartige Sache, daß dieses wohlgefällige Bauwerk gerettet wurde.
    Ich schwanke noch, wie ich das moderne Geländer am Treppenaufgang finden soll. Ja, es entspricht den Erfordernissen des Denkmalschutzes, Zutaten der Jetztzeit also solche erkennbar zu machen, und wahrscheinlich wird man heute keinen Kunstschlosser mehr finden, der ein Geländer wirklich überzeugend in einem der Bauepoche angepassten Stil fertigen kann, ohne in die Gefilde des Halbgaren und Kitsches zu geraten, aber so, wie das Geländer jetzt ist, sticht es schon arg ins Auge. Vielleicht hätte eine deutlich hellere Farbfassung, die im geringeren Kontrast zur Fassadenfarbgebung stünde, hier ein weiteres Wunder gewirkt. Die gleichfalls moderne Rundbogentüre im Sockel des Treppenaufgangs hingegen finde ich nicht störend, weil sie dort an ihrem Platz vom Rest des Gebäudes quasi separiert ist. Sie fällt als modern auf, aber nicht als optische Beeinträchtigung, an die man sich - wie beim Geländer - erst gewöhnen muß..

    Einmal editiert, zuletzt von etinarcadiameo (21. September 2015 um 18:25)

  • Die Entwicklung gibt es leider vielerorts. Interessanterweise sieht Kopfsteinpflaster nie schmutzig aus, auch Kaugummis fallen dort m.E. viel weniger zu Last. Das, was vielerorts neu verlegt wird, sieht teilweise schon schäbig aus, sobald die Bauleute abgezogen sind. Eigentlich müsste es doch auch möglich sein, Kopfsteinpflaster so zu verlegen, dass es auch mit Rollstühlen, Rollatoren oder hohen Absätzen benutzbar ist, oder?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat

    Pater Pluto sagte am 28. Februar 2015 um 10:37 :

    Hurra!
    Endlich wird Bamberg modernisiert. War sowieso längst überfällig!
    Im Weltkrieg Numero Zwo wurde es versäumt Bamberg umfassend zu bombardieren, so dass sich die unpraktischen, altmodischen Gebäude in unsere Zukunft herüber retten konnten um zum Leidwesen vieler Touristen den Farbfilm auf den Erinnerungsfotos zu verschmutzen.
    Und da nun endlich die Straßen und Gassen modernisiert werden, sollte man keine halben Sachen machen: der Dom muss Platz machen für ein Parkhaus! Und das Alte Rathaus wird aufgrund seiner infrastrukturell herausragenden Lage (jede Menge Wasser ringsrum) im Zuge der Neupflasterung und der Aktion „Kirchen zu Parkhäusern!“ zum Betonwerk.

    Ich hoffe, das ist Satire... :zeitung:

  • Weil das Thema "kirchenähnliche" Universitäts Aulen gerade aktuell ist: in Bamberg wurde die ehemalige Dominikanerkirche und jetzige Aula der Uni nach Sanierung wiedereröffnet: mit Phantasie erinnert der Anblick des Innenraums an [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Alles in weiß. Na hoffentlich ziehen sich die Gäste in Zukunft vorher die Schuhe aus. :biggrin: Leider gibt es hier keine alten Ausstattungsstücke mehr, die man dort präsentieren könnte. Der Präsident verspricht schon mal für den Raum große akademische Feiern "die traditionelle Universitäten haben und viele deutsche Universitäten leider nicht [...]". Als Student der Uni bin ich gespannt.
    https://www.uni-bamberg.de/kommunikation/…cademicus_2015/
    https://www.uni-bamberg.de/kommunikation/…neralsanierung/

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    Hier einige Bilder:
    http://www.br.de/nachrichten/ob…93665d3e84.html

    Mehr zur Geschichte des Dominikanerklosters findet sich auf der Seite des benachbarten Schlenkerla: http://www.schlenkerla.de/schlenkerla/zi…mannbreuer.html

    und ein Bild vom Vorzustand (ganz nach unten scrollen): https://www.uni-bamberg.de/musikpaed/konzerte/