• Die Hoffnung stirbt zuletzt - noch steht das Kettenhaus in Prenzlau-Neustadt. Und es gibt sogar einen dämmrigen Lichtstreifen am Horizont...

    Zitat

    Prominente Ruine bleibt im Gespräch
    Noch steht das denkmalgeschützte Kettenhaus in Prenzlau. Droht ihm der Abriss? Darüber sollte das Land eigentlich schon entschieden haben. Doch genau dieses Entscheidung zögert sich hinaus. Etwa, weil es eine vage Hoffnung gibt?

    Gnadenfrist fürs Kettenhaus? - Nordkurier vom 17.04.2014

    Aufnahme aus dem letzten Jahr:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Es wäre auf jeden Fall zu wünschen, wenn das Barockgebäude erhalten bliebe. Da es gesichert wurde, ist ja auch nicht Gefahr im Verzug. Eine Paketlösung, bei der die Stadt einem Investor entgegen kommt, wäre doch wunderbar.

  • Während im letzten Monat eine Lehmwand am notleidenden Kettenhaus eingestürzt ist, wurde seitens der Stadt eine Rettungsmöglichkeit für das Gebäude auf den Weg gebracht. Der Geschäftsführer der Denkmalpflege Prenzlau GmbH soll das Grundstück übertragen bekommen und nun doch Fördermittel für die Instandsetzung bereitgestellt werden.

    Zitat von Stadt Prenzlau


    Mit Fördermitteln wäre das Projekt realisierbar.
    30.06.2014
    Vielleicht findet die lange Geschichte um das Prenzlauer Kettenhaus doch noch ein gutes Ende. "Es wäre wünschenswert im Interesse vieler Prenzlauer, die in den zurückliegenden Jahren immer wieder signalisierten, dass ihnen dieses stadtbildprägende Gebäude am Herzen liegt. Ideen, Projekte, Visionen gab es viele in der Vergangenheit. Auch Interessenten. Das Problem war am Ende immer die Finanzierung", so Bürgermeister Hendrik Sommer. Die schien nicht im Guten realisierbar. In der Konsequenz stellten wir als Stadt den Abrissantrag. Schweren Herzens. Nachdem die Untere Denkmalschutzbehörde diesen ablehnte, gab es Gesprächstermine in Potsdam. Die Folge: Man kam, was die Realisierbarkeit anbelangt, zusammen und fand eine mögliche Lösung. Der muss jetzt die Stadtverordnetenversammlung zustimmen. Am 18. September findet die nächste Versammlung statt. Zuvor wird in den Ausschüssen beraten. Folgen die Stadtverordneten dem Vorschlag der Verwaltung, so wird beschlossen, dass das Kettenhaus mit einer "Investitionsverpflichtung zur denkmalgeschützten Instandsetzung und Modernisierung als Wohnhaus" an Thomas Müller, den Geschäftsführer der Denkmalpflege Prenzlau GmbH, für einen symbolischen Kaufpreis für einen Euro. Die Stadt, so schlägt es die Verwaltung den Stadtverordneten zum Beschluss vor, unterstützt die Instandsetzung und Modernisierung des Gebäudes mit einem vom Land Brandenburg erhaltenen Zuschuss von maximal 700.000 Euro. "Das sind Mittel, die sich aus 350.000 Euro aus dem Stadtumbauprogramm-Ost, Teilprogramm 'Sanierung, Sicherung und Erwerb', kurz: SSE, ohne einen kommunalen Mitleistungsanteil, sowie 350.000 Euro aus dem Stadtumbauprogramm-Ost, Teilprogramm Aufwertung mit einem kommunalen Mitleistungsanteil von einem Drittel zusammensetzen", so der Zweite Beigeordnete, Dr. Andreas Heinrich. Der Zuschuss könne jedoch nur weitergeleitet werden, wenn das Landesamt für Bauen und Verkehr den Integrierten Umsetzungsplan 2015-2017, in dem diese Maßnahme beantragt wurde, bestätigt und die entsprechenden Zuwendungsbescheide an die Stadt ausgereicht hat.


    Derweil wurde das ruinöse Gebäude mittels 3D Laserscanning digital konserviert. Dadurch könnte das Gebäude auch im Falle des drohenden Einsturzes vollständig rekonstruiert werden.
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    (Immanuel Kant)

  • Die Zukunft des 'Kettenhauses' ist Gegenstand einer Beschlussvorlage für die nächste Stadtratssitzung am 18.09.2014. Im Wesentlichen geht es um den Verkauf des Grundstücks unter Auflage der Instandsetzung/Wiedererrichtung und die Rücknahme des vom brandenburgischen Landesdenkmalamt abgelehnten Antrags auf Abriss des Gebäudes.
    Beschlussvorlage zum Kettenhaus, Neustadt 39, mit Erläuterungen - Stadt Prenzlau
    Hoffentlich können dann im Anschluss Fördermittel und Kredite bereitgestellt werden und das Haus kann - entgegen aller Erwartung - doch noch gerettet werden. Eine anschließende Nutzung zu Wohnzwecken wäre natürlich ebenfalls zu begrüßen.

    Eine Ansicht des ruinösen Gebäudes - diesmal von der Straßenseite - von Dezember 2013:

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Clemensfranz', CC BY-SA 3.0

    In diesem Buch(unten auf Seite 20) eine interessante Abbildung der Prenzlauer Neustadt nach dem Krieg, als das Kettenhaus noch kein Solitär war. Überhaupt sind in diesem Buch reichlich interessante Bilder enthalten...

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    (Immanuel Kant)

  • Seit der LAGA geht einiges voran In Prenzlau:

    Zitat

    Der Wasserturm im Stadtpark wird zum Medienzentrum

    (...) Das Objekt wird gerade von den Stadtwerken Prenzlau aufwändig saniert. Sobald die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, wird es der neue Sitz des Uckermark Kurier und von Uckermark TV.
    (...) Der futuristische Entwurf des Gebäudes kommt vom Prenzlauer Architekturbüro Beckert.


    http://www.nordkurier.de/prenzlau/der-w…2712612501.html

    Ein Bild des Zustandes im Juni 2013:

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pren…_Wasserturm.JPG

    Moderationshinweis (Michael): Zeitungsartikel als Zitat gekennzeichnet und gekürzt.

  • Das ist doch ein totaler Schund und Bockmist, dieses Projekt.
    Findest du die neuerliche Vergewaltigung des Wasserturms etwa gut?

    Der neue Medienturm der Uckermark - Nordkurier

    Wenn wenigstens Kopf des Turmes wiedererrichtet würde, von mir aus auch gestalterisch frei - oder das Eingangsportal rekonstruiert würde.
    Aber nichts - stattdessen an ein geprügeltes Bauwerk noch an einen hohen Bürosilo anschließen. :augenrollen:

    Der Helm fehlt ja schon seit den 30er-Jahren.
    So sah der Turm 1899 nach Fertigstellung aus

    Hier noch einmal im zweitletzten Bild gut abgelichtet.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (27. Januar 2015 um 22:44)

  • Nun, ich hätte mir wohl die Pläne mal anschauen sollen. Nun habe ich gejubelt, wo es gar nix zu jubeln gibt.

    Rein strukturell ist so ein Projekt mE dennoch ein Gewinn für das sehr kärgliche und strukturschwache Prenzlau, wenn so ein Bau mit neuem Leben gefüllt wird. Da ist mir ehrlich gesagt die Architektur im Zweifelsfall auch mal nachrangig.

  • So, endlich! Beim Kettenhaus wird es sehr bald dann losgehen mit der Rettungssanierung. cclap:)

    Zitat

    Die bekannteste Ruine von Prenzlau, das sogenannte Kettenhaus, steht täglich aufs Neue im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Schließlich befindet sich der Bau direkt an der Bundesstraße 109, auf der hunderte Fahrzeuge durch die Neustadt und damit an dem einstigen Herrenhaus aus der Barockzeit vorbei rauschen. Doch während sich Fremde über den grauen Koloss mit den kaputten Fenstern wundern, hoffen viele Prenzlauer endlich auf den Startschuss zur Rekonstruktion.[...]

    Starttermin steht: Kettenhaus Prenzlau wird saniert - UckermarkTV

    Wohl ein Bericht von einem deutsch-polnischen Denkmalpfleger-Treffen mit zwei großen Fotos.
    Die mehr oder minder verständliche Übersetzung

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Oh ja, und die Marienkirche von Neubrandenburg bitte auch gleich wieder mit ihrem gotischen Gewölbe beglücken, danke :thumbup:

    Herzlichen Glückwunsch Prenzlau! Seit der Landesgartenschau 2013 ist die Stadt durchaus attraktiv geworden und zieht nun trotz ihrer etwas peripheren Lage mehr Menschen (Besucher wie auch Neubewohner) an als zuvor.

  • Von allen fehlenden Kirchengewölben auf dem Gebiet der ehem. DDR war das in Prenzlau irgendwie das auffälligste, weil es bei dieser Stadt so sehr auf diese Eine Kirche als Sehenswürdigkeit ankommt. Es hat auch Pläne gegeben, in dieser Kirche die historische Orgel der Berliner Garnisonkirche zu rekonstruieren. Weiß jemand hier, ob dieses große Vorhaben noch weiter verfolgt wird?
    Gotische Gewölbe fehlen weiterhin noch in verschiedene Magdeburger Kirchen, St. Johannis, St. Petri und Wallonerkirche, was aber keineswegs ein Argument gegen den Wiederaufbau der Ulrichskirche post trümperum sein soll. Und auch der Zerbster Stadtkirche fehlen weiterhin Dach und Gewölbe. Und was ist zu denken von der Berliner Klosterkirche?
    Vereinzelt gibt es ähnlichen Fällen auch in der ehem. BRD, z. B. die Ägidienkirche in Hannover, das ''moderne'' Gewölbe in der Kasseler Stadtkirche St. Martin, oder die Kirche des Klosters St. Katharinen in Nürnberg.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zerbst scheint überhaupt ein trauriger Fall zu sein, da alle beide grosse Kirchen ruinös sind und das Rathaus verschwunden ist. Allerdings sind die schrittweise Verbesserungen am Schloss sehr zu begrüssen. Gewölbe fehlen auch noch im Mittelschiff der Mainzer Stefanskirche. Es wäre schön auch die grossartige Erfurter Barfüsserkirche zu ergänzen. Und vor allem, die Wismarer Marienkirche nicht vergessen!