• Ich kann den ganzen Hype, der um Heidelberg gemacht wird, nur begrenzt verstehen. Ja, die Stadt ist für eine Kleinstadt echt schön, aber letztlich ist es ein etwas längerer Schlauch, der sich den Fluss lang zieht, mehr nicht. Ich war oft da und auf den esten Blick ist es ganz erbaulich, aber jenseits der "Hauptstraße" geht es dann jeweils ja nur ein paar Meter nach rechts oder links und dann erreicht man den Fluss oder den Berg.

    Ich halte diesen "Heidelbergmythos" eher für eine geschickte PR-Kampagne als für wirklich substanziell. Ja, die Stadt ist im Kern gut erhalten, wie Neußer aber auch schon schrieb, reißt das dann auch sehr zügig böse ab und außerhalb dieser Hauptmeile ist Heidelberg echt scheußlich.

    Ich will die Stadt gar nicht schlecht machen, aber dieses ständige Gerede in den Medien, Heildeberg wäre das achte Weltwunder, diese Ansicht kann ich nicht teilen!

    APH - am Puls der Zeit

  • Heidelberg ist in der Tat von erschreckender Hässlichkeit. Wie ich das erste Mal in die Innenstadt gekommen bin, war ich vom Zustand Bergheims entsetzt, zum einen wegen der Schmuddeligkeit, zum anderen wegen der vielen modernistischen Großbauten, insbesondere im Bereich der Kurfürsten-Anlage. Rund um den Hauptbahnhof ist Heidelberg nichts anderes als eine durchschnittliche westdeutsche Großstadt. Zum Abgewöhnen.

    Wenn man dann aber durch die Hauptstraße geht, dann ist man begeistert. Die lange, leicht gekrümmte Hauptstraße ist schon großartig. Man kann gar nicht genug kriegen und will sie immer wieder in ihrer ganzen Länge durchgehen. Mir will keine zweite Hauptstraße einer Großstadt in dieser Länge einfallen, die fast durchgängig Geschäftsgebiet und Fußgängerzone und so attraktiv bebaut ist. In den benachbarten Gassen sieht es aber tatsächlich nicht selten wenig attraktiv aus.

    Wenn man aber das Schloss von nahem sieht, wenn man am Neckar steht, wenn man schließlich auf dem Michelsberg steht, und nicht nur auf die Altstadt, sondern auch auf das Schloss herunterschaut, dann versteht man, dass Heidelberg etwas ganz besonderes ist.

    Und das haben eben viele erfahren. Und diese Faszination verschwindet nicht einfach wieder.

    Heidelberg ist einerseits, westlich des Bismarckplatzes, eine ganz normale westdeutsche Großstadt. An ihrem Rand aber liegen die Altstadt und das Schloss. Und die sind völlig anders als der Rest der Stadt.

  • Zeno hat meine volle Zustimmung. Die Heidelberger Innenstadt zwischen Bismarckplatz und Karlstor ist wirklich einzigartig, wobei neben der Hauptstraße auch Universitätsplatz, Kornmarkt und die Gassen zwischen Heiliggeistkirche und Alter Brücke durch betörende Schönheit hervorstechen, ganz zu schweigen vom Schloss und seiner Umgebung.. Immezu klingt einem die Heidelberg-Ode von Hölderlin in den Ohren, und man stimmt heftig Goethes Urteil zu, wonach die Stadt "etwas Ideales" an sich habe. Heutzutage führt uns die Stadt vor Augen, was es bedeutet, sich durch eine total unzerstörte deutsche Großstadt zu bewegen und lässt uns ermessen, was für ungeheure Verluste die deutsche Stadtkultur anderswo erlitten hat.

    Auf einem anderen Blatt steht das Versagen des "modernen" Stadtbaus, der sich vor allem auf dem aufgelassenen Gelände des einstmaligen Hauptbahnhofs austoben konnte. Da entstand die Ausnüchterungszelle für die von zu viel Schönheit Berauschten. Deutsche brauchen das.

  • @Neusser

    Fur ein 2 km fast historische Fussgangerzone ist ein Kaufhof/Karstadtmonster schon sehr sehr gut und diese Monster gibt es schon am an Anfang.

    @Wissen.de

    Klar, die Hype ist gross .aber was stort mehr als die Hype ist die tausende Bussen von Touristen. Aber hey, du hast ja Regency street in London uberlebt. :)

    Die Kernaltstadt von Heidelberg ist schon grossartig - damit meine ich alles von Karlsplatz bis Universitatenplatz

  • Auf der ersten Seite dieses Themenstrangs wurde folgende Frage gestellt:


    Zitat von Treverer

    Weiß einer warum das Wappen und die Statuen auf dem Tor bei der Brücke unbehauen sind?

    Sie wurde, glaube ich, bisher nicht beantwortet, würde mich aber auch sehr interessieren. Weiß das jemand? Es sieht mir nicht nach natürlicher Verwitterung aus.

  • Ich will jetzt ein paar Bilder von Plock hochladen. Obwohl Plock liegt im Altstadt so hat es eher die Natur eine historische Vorstadt. Die Stadtbild ist ein bisschen gemischt mit Grunderzeitler und zwei grosse Nachkriegsgebauden. Die Strasse verliert seine attraktivitat ab Friedrich-Ebert-Platz wegen die Hinterseite von Kaufhof die deutlich mehr stort beim Plock. Ich habe keine Fotos von Friedrich-Ebert-Platz - dafur habe ich folgende Panoramabild ausgesucht.

    https://www.google.co.uk/maps/@49.40885…0!7i8704!8i4352

    Ich habe bis Friedrich-Ebert-Platz fotografiert.

    Richtung Friedrich Ebert Anlage

  • Jetzt geht weiter...

    Hier kommt die erste grosse Nachkriegsgebaude - ich kann mich nicht entscheiden falls es mich stort oder nicht - vieleicht beides gleichzeitig. Ich habe mich auf jeden fall nicht entschieden.

    Hier im Kontext


  • Heidelberg ist in der Tat von erschreckender Hässlichkeit. Wie ich das erste Mal in die Innenstadt gekommen bin, war ich vom Zustand Bergheims entsetzt, zum einen wegen der Schmuddeligkeit, zum anderen wegen der vielen modernistischen Großbauten, insbesondere im Bereich der Kurfürsten-Anlage. Rund um den Hauptbahnhof ist Heidelberg nichts anderes als eine durchschnittliche westdeutsche Großstadt. Zum Abgewöhnen.

    Wenn man dann aber durch die Hauptstraße geht, dann ist man begeistert. Die lange, leicht gekrümmte Hauptstraße ist schon großartig. Man kann gar nicht genug kriegen und will sie immer wieder in ihrer ganzen Länge durchgehen. Mir will keine zweite Hauptstraße einer Großstadt in dieser Länge einfallen, die fast durchgängig Geschäftsgebiet und Fußgängerzone und so attraktiv bebaut ist. In den benachbarten Gassen sieht es aber tatsächlich nicht selten wenig attraktiv aus.

    Wenn man aber das Schloss von nahem sieht, wenn man am Neckar steht, wenn man schließlich auf dem Michelsberg steht, und nicht nur auf die Altstadt, sondern auch auf das Schloss herunterschaut, dann versteht man, dass Heidelberg etwas ganz besonderes ist.

    Und das haben eben viele erfahren. Und diese Faszination verschwindet nicht einfach wieder.

    Heidelberg ist einerseits, westlich des Bismarckplatzes, eine ganz normale westdeutsche Großstadt. An ihrem Rand aber liegen die Altstadt und das Schloss. Und die sind völlig anders als der Rest der Stadt.

    Ich stimme zu vieles aber man muss auch sagen - dass Heidelberg hat ein bisschen mehr als nur die Altstadt. Zum Beispiel die Weststadt hat auch attraktrive Seiten.

    http://www.heidelberg.de/hd,Lde/HD/Leben/Weststadt.html

    https://www.google.co.uk/maps/@49.40448…!7i12394!8i6197

    https://www.google.co.uk/maps/@49.40044…0!7i8704!8i4352

    Oder Neuenheim
    http://www.heidelberg.de/hd,Lde/HD/Leben/Neuenheim.html

    https://www.google.co.uk/maps/place/Bar…469!4d8.6906268

    https://www.google.co.uk/maps/@49.41446…!7i13312!8i6656

    https://www.google.co.uk/maps/@49.41474…0!7i8704!8i4352

    2 Mal editiert, zuletzt von johan v2 (25. Januar 2018 um 06:26)

  • Ich war heute mal wieder in Heidelberg und dabei ist mir aufgefallen, dass das Haus "Zum Ritter" von 1592, sicherlich eines der außergewöhnlichsten heute noch erhaltenen Renaissancehäuser in Deutschland, auf einmal viel heller und einladender aussieht, als ich es in Erinnerung hatte: es wurde nämlich heuer im Frühjahr restauriert. Die vorher recht stark verschmutzte, ziemlich dunkel gewordene und somit etwas abweisend wirkende Sandsteinfassade wurde aufwändig und vorsichtig gereinigt und erstrahlt jetzt wieder in jenem wunderschönen hell-rötlichen Ton des typischen ortsansässigen Sandsteins. Zum Vorschein kam allerdings auch ein gelblicher Stein, aus dem einzelne Architekturglieder wie die Hermenpilaster und einige Reliefs gefertigt sind. Hier ein Zeitungsartikel zur Restaurierung:
    https://www.rnz.de/nachrichten/he…rid,361684.html

    Und noch ein Foto dieser wunderschönen Fassade (die mir persönlich noch besser gefällt als das alte Pellerhaus in Nürnberg):

    Zum Vergleich der Zustand vor der Restaurierung:
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/ff/Das_älteste_noch_erhaltene_Haus_in_Heidelberg._01.jpg

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Damals mit noch mehr "Patina", jetzt glänzend ohne steril zu wirken. Es ist ein ganz großartiges Bauwerk! Und dabei eines der wenigen in HD, das das späte 17. Jahrhundert überlebt hat. Da es schon damals ein Gasthaus war, mußte es (eingermaßen) feuersicher, d.h. aus Stein sein. Während der übrige große Teil Heidelbergs von den Franzosen niedergebrannt wurde, hat dieses Haus überlebt. Gott sei Dank!