• Ich geb zu, dass ich diese Meinung seinerzeit, bei meinem Besuch HDs geteilt habe. Aber damals, vo über 20 Jahren, war ich noch nicht reif für verhaltene Schönheit.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Unter einer Sanierung verstehe ich, dass man die Gebäudesubstanz erhält bzw. da, wo das nicht mehr möglich ist, erneuert, so dass im Ergebnis das Stadtviertel nach Abschluss der Maßnahmen wieder so aussieht wie vorher, nur eben in einem besseren Zustand.

    So sehen wir das heute und zurecht. Die 70er Jahre aber waren eine Zeit des Übergangs, und damals bedeutete Sanierung noch, dass beispielsweise in Berlin-Kreuzberg stadtviertelweise wohlerhaltene und architektonisch wertvolle Etagenbauten des späten Klassizismus, der sog. Schinkelschule demoliert und durch mönströse Zeilen in brutalster Beton-Optik ersetzt wurden. Vor dem Hintergrund dieser vom Berliner Senat abgesegneten Barbarei erscheint das gleichzeitig durchgeführte Darmstädter-Hof-Projekt in Heidelberg als Ausdruck noblen und gesitteten Umgangs mit Altstadt-Substanz und als Vorgriff auf eine Zeit wiedererwachten Architektur-Verstands. Man muss die Vorgänge vor dem Hintergrund des historischen Kontextes bewerten.


  • Ich auch nicht. Heidelberg ist großartig und wunderschön. Aber leider haben in den 70er Jahren einige Idioten der Schönheit ein paar Narben zugefügt, die man nicht mehr wegbekommt.

    Also deine Antwort irritiert mich schon ein bisschen - ich stimme dich in Sache zu aber ich finde dass du die Narben von 70iger ubertreibst. Ich muss eigentlich sagen dass die Stadtkern hat unterdurchschnittlich wenig Narben. Und dann vergleiche ich mit Stadten die nicht im Krieg zerstort wurde. Erfurt and Halle hat fur mich viele starkere Zerstorung erlebt mit ihre oftensichliche Narben. Regensburg und Wiesbaden ist auch nicht anders. Das ist keine Verteidigung fur die punktuelle Zerstorung im Heidelberg aber gleichzeitig muss man auch Kirche im Dorf stehen lassen. Die eigentliche Altstadtkern liegt zwischen Karlplatz und Heumarkt und es ist sehr gut erhalten - vielleicht sogar einmalig erhalten. Die restliche westliche Altstadt hat eher die Character von eine historische Vorstadt. Dies Gassen zwischen Plock und Hauptstrasse ist teiweiss sehr von Grunderzeit uberformt (im gegensatz zum Kern der Altstadt). Sieht man historische Modellen war es im Mittelalter auch nicht anders - nur die Hauptstrasse war dicht bebaut bist Bismarkplatz. Ab Uniplatz war schon Vorstadt.

    Ich habe jetzt die gesamte Altstadt dreimal/viermal hoch und runter gelaufen. Richtich mies ist mir im Heidelberg die Unigebiet um Neuenheimerfeld - da gibt uberhaupt kein Konzept oder flair. Marginell schoner als Bochum um ehrlich zu sein. Die oft besprochene Gegend zwischen Bahnhof und Bismarkplatz hat auch wirklich kein Reiz. Das ist alles sehr bruchig. Kaufhof am Hauptstrasse stort mich nicht wirklich - es ist ja eh umgeben von beliebige Grunderzeitler. Die erste Teil von Hauptstrasse ist eh ein bisschen langweilig - schon wird erst mit Haus zum Riesen. Danach wird die Hauptstrasse auch schon. Weitaus storender finde ich das Teil von Plock zwischen Ebertplatz und Bismarkplatz. Da fehlt schon einiges und da stort mich die Kaufhofhinterseite deutlich mehr. Aber wahrscheinlich war die gegend auch von 1970s auch keine Highlight die Stadtebau.

    Fur mich persohnlich ist die Grunderzeitliche veranderungen da mehr problematischer als die eingriffe im 70er. Die grosste Bausunde fur mich ist immernoch ohne vergleich die Neue Universtatsgebaude am Uniplatz (gebaut um 1930). Die Triple-mensa-ding stort mich doch weniger als diese weisse Elefant. Eigentlich mag ich das Gebaude aber es ist komplett fehl am Platz.

    So mein Fazit ist fur Heidelberg sehr positiv und bisher kenne ich keine Stadt diese grosse in Deutschland die weniger Narben hat. Mich gefallt die Stimmung im Stadt sehr gut und ich werde traurig sein die Stadt in ein Paar Wochen wieder zu verlassen mussen. Heidelberg und Freiburg sind zwei von die angehmsten Grosstadten im Sudwesten Deutschland. Bald werde ich mehr Bilder vom Marktplatz zeigen. Nachste Teil mit andere Worter.

    Einmal editiert, zuletzt von Johan (1. Juli 2015 um 21:23)

  • Alle Fotos auch heute genommen (in 37 grad Hitze)
    Als Wahlenglander einfach schwer zu verkraften :)

  • Übrigens der Grund, warum ich Gründerzeitgebäude nicht mag: sie sind fast alle völlig verdreckt und sehen aufgrund ihrer unattraktiven Farbe schmuddelig und hässlich aus.

    Interessant wie wir da fundamental unterschiedlich empfinden. Ich liebe es gerade so sehr, wenn die Sandsteinfassaden der Gründerzeitgebäude Patina annehmen. Ich weiß nicht woher du den Befund nimmst, diese Häuser würden alle "völlig verdreckt" aussehen. Zugegeben, der Sandstein, der z.B. in Fürth verwendet wurde, altert nicht schön und wirkt in der Tat grau-schmutzig, vielleicht basiert dein Urteil darauf. Aber im Allgemeinen ist die Gründerzeitarchitektur gewiss nicht schmuddelig oder hässlich, wenn ich da z.B. an Hamburg oder Wiesbaden denke. Deine Abneigung gegenüber dem Historismus, die dir ja zusteht, musst du schon anders begründen.

    In dubio pro reko

  • Nordlich die Hauptstrasse ist es weniger Touristischer und abgesehen von die Kornmarkt-parkplatz finde ich diese Strassen auch sehr schon. Leider fehlt die Strassen Kopfsteinplfaster. Trotzdem - es ost ein netter Teil von Heidelbergs Altstadt.

    :harfe:

  • Die heidelberger Häuser gleichen oft denen des alten Würzburgs.

    Ich finde es zeigt auch was fur einfache Mitteln benutzt werden kann - eine schone Stadtbild mussen da nicht teur oder extrem aufwendig sein. Das fehlt heute in Wurzburg - liebe und ein bisschen Kohärenz.

  • Heidelberg gehört heute mit Regensburg, Baden-baden, Speyer, Passau, Bamberg, Halle, Wiesbaden, Erfurt, Bautzen und Görlitz zu der "schöne" Kammer Deutschlands nach verheerende Luft- und Bodenkrieg (33% aller Bausubstanz zerstört) und idiotischer Tabula Rasa der Nachkriegszeit (35-40% zerstört) zusammen mit zerstörerische Modernisten Shuhkarton Architektur. Leider schaffen die wenig harmonische oder ansehliche Architektur.

    Ja Würzburg (Mainz, Worm, Koblenz und Nürnberg) hätte leicht auch aussehen können wie Heidelberg heute, genau wie leider schwerstens verunstallteten Städten und ehemalige Perlen wie Potsdam, Mainz, Aachen, karlsruhe, Freiburg, Halberstadt und Kassel, schöne Stadtteilen Berlins und die heute so unerkennbare Stadtmitten Bremens, Magdeburgs, Chemnitz, Leipzigs und Hannovers usw.

    Wenn die Wille da gewesen war, Hätte D. heute weigehend anders aussehen können. Bausünden sind leider nicht abzuwehren, aber die schreckliche Abbruch der 60-er nis 80-er Jahren doch!! Stattdesen hätte man einiges mehr aufbauen können in authentischer Still, besonders wo der Bomberkrieg am härtesten gewütet hatte: Kassel, Pforzheim, Darmstadt, Magdeburg, Dresden und Berlin.

    Auf meine Reisen nach schöne Italien besuche ich dann auch jedes Jahr: Karlsruhe, Baden-baden, Worms, Mainz, Speyer, Wiesbaden, Koblenz, Trier, Heidelberg und Freiburg. Nur Heidelberg überzeugt und finde ich schön und interessant.

    Einmal editiert, zuletzt von Klassiker (6. Dezember 2015 um 11:20)

  • Heidelberg gehört heute mit Regensburg, Baden-baden, Speyer, Passau, Bamberg, Halle, Wiesbaden, Erfurt, Bautzen und Görlitz zu der "schöne" Kammer Deutschlands nach verheerende Luft- und Bodenkrieg (33% aller Bausubstanz zerstört) und idiotischer Tabula Rasa der Nachkriegszeit (35-40% zerstört) zusammen mit zerstörerische Modernisten Shuhkarton Architektur. Leider schaffen die wenig harmonische oder ansehliche Architektur.

    Ja Würzburg (Mainz, Worm, Koblenz und Nürnberg) hätte leicht auch aussehen können wie Heidelberg heute, genau wie leider schwerstens verunstallteten Städten und ehemalige Perlen wie Potsdam, Mainz, Aachen, karlsruhe, Freiburg, Halberstadt und Kassel, schöne Stadtteilen Berlins und die heute so unerkennbare Stadtmitten Bremens, Magdeburgs, Chemnitz, Leipzigs und Hannovers usw.

    Wenn die Wille da gewesen war, Hätte D. heute weigehend anders aussehen können. Bausünden sind leider nicht abzuwehren, aber die schreckliche Abbruch der 60-er nis 80-er Jahren doch!! Stattdesen hätte man einiges mehr aufbauen können in authentischer Still, besonders wo der Bomberkrieg am härtesten gewütet hatte: Kassel, Pforzheim, Darmstadt, Magdeburg, Dresden und Berlin.

    Auf meine Reisen nach schöne Italien besuche ich dann auch jedes Jahr: Karlsruhe, Baden-baden, Worms, Mainz, Speyer, Wiesbaden, Koblenz, Trier, Heidelberg und Freiburg. Nur Heidelberg überzeugt und finde ich schön und interessant.

    Ich wurde auf jedenfall ein Stopp in Tubingen einlegen - die Stadt uberzeugt mich auch. Und so schlecht ist Freiburg auch nicht wenn mann die richtige Wegen nimmt! Speyer und Baden-Baden sind auch nett.

    Einmal editiert, zuletzt von Johan (11. Dezember 2015 um 00:19)