Schade, dass man in Dresden nicht die Semper Synagoge rekonstruiert hat. Das jetzige Bunker ist nicht einladend und ist wie eine afrikanische wuestenburg abweisend.

Synagogen in Deutschland
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Ja, das ist wahrlich sehr schade, vor allem, weil das Areal zur Altstadt gehört. Wer weiß, welche Modernisten hier am Werk waren. Und das Gebiet wird von einer Straße und einer Straßenbahnlinie eingeengt, ich weiß nicht ganz, ob das alte Gebäude da noch Platz gefunden hätte. Beim Betrachten dieses Bildes, auf dem die Synagoge links im Bild ist, fühle ich mich in meiner Platzmangel-Theorie bestätigt. Genau weiß ich das aber nicht.
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Danke fuer die schoene Postkarte! Dresden muss sehr schoen gewesen sein! Tut weh, wenn man heute durch diese Nichts geht und weiss was fuer eine Maerchenstadt dort einmal stand.
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Themenstrang zusammengeführt. (Mod)
Aus gegebenem Anlass um die Diskussion zum Wiederaufbau der Bornplatz Synagoge in Hamburg würde mich mal interessieren. Welche architektonischen Schätze wir an Synagogen in Deutschland verloren haben? Welche Synagogen gibt es überhaupt noch in Deutschland? Ich geb zu, dass ich auf diesem Gebiet noch Bildungslücken habe und freue mich diese zu schließen. Wie gehts euch? Wer kennt sich aus?
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Einige wenige Synagogengebäude haben die Zeit nach 1938 überdauert. Überwiegend werden diese jedoch nicht mehr von Jüdischen Gemeinden genutzt.
In Hessen sind mir diese bekannt:
Frankfurt (Westend)
https://de.wikipedia.org/wiki/Westend-Synagoge
Offenbach
https://de.wikipedia.org/wiki/Capitol_(Offenbach_am_Main)
Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis)
https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Gelnhausen)
Michelstadt (Odenwaldkreis)
https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_Michelstadt
Weimar, OT Roth (Landkreis Marburg Biedenkopf)
https://de.wikipedia.org/wiki/Landsynagoge_(Roth)
Hadamar (Landkreis Limburg Weilburg)
https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Hadamar)
Beselich, OT Schupach (Landkreis Limburg-Weilburg)
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Überwiegend werden diese jedoch nicht mehr von Jüdischen Gemeinden genutzt.
Das habe ich mich auch schon immer gefragt, in vielen auch kleineren Städten wie Ulm wurde eine Synagoge wieder errichtet, obwohl ich nicht mir vorstellen kann, dass es da Gemeinden gibt. Weißt Du auch wie die Gebäude dann genutzt werden? Sind das dann nur Gedächtnisstätten?
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Weißt Du auch wie die Gebäude dann genutzt werden?
Das ergibt sich aus den verlinkten Seiten. In Offenbach wird das Gebäude als Veranstaltungshalle genutzt, in Gelnhausen, Hadamar und Roth für Veranstaltungen aber auch als Gedenkstätte.
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Das ergibt sich aus den verlinkten Seiten. In Offenbach wird das Gebäude als Veranstaltungshalle genutzt, in Gelnhausen, Hadamar und Roth für Veranstaltungen aber auch als Gedenkstätte.
Danke, jedoch stimmt was an der Linkerkennung nicht, die lässt die Klammer weg und macht die Links unbrauchbar.
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Noch erhaltene, sehenswerte und auch noch aktive Synagogen wären in Berlin zb. die Synagoge Pestalozzistraße und die Synagoge Rykestraße.
https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_Pestalozzistra%C3%9Fe
https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_Rykestra%C3%9Fe
Ein schönes Gebäude ist auch die Alte Synagoge Essen; diese ist heute eine Art Museum für jüdische Kultur.
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Mal ein Blick über die Landesgrenzen. Österr. gehörte ja sowie zu Deutschland, was das Synagogenschicksal betraf.
Hier aber ein in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerter (bemerkenswert skandalöser) Einzelfall:
Die Stadt Krems/D zählt bekanntlich zu den schönsten Mittelststädten (nach unserem Maßstab, bei euch wär sie eher Klein-). Österreichs.
Die dortige Synagoge war der Venezianischen Kirche S. Zaccharias nachgebildet. Das machte sie jedenfalls weit "altstadtkompatibler" als die üblichen orientalisierenden Schinken.
Die Kremser Synagoge überlebte die "Reichskristallnacht" unbeschadet, weil sie von einer SS-Abteilung geschützt wurde. Sie war nämlich für Sudetendeutsche Flüchtlinge beschlagnahmt worden.
Auch Krems, Gauhauptstadt von Niederdonau, wurde bombardiert. vor allem wurde der südliche Altstadttail, wo die Synagoge liegt, getroffen, sie selbst überstand auch diese Ereignisse:
Dieser Umstand mag dennoch von Bedeutung sein, als dass diesem Stadtteil nicht mehr besondere stadtbildmäßige Bedeutung beigemessen wurde, wie auch der lieblose "Wiederaufbau" zeigt,
Die Stadt Krems wollte nach der Restitution die Synagoge zurückkaufen, um ein Stadtbücherei dort unterzubringen, blieb aber erfolglos. Mehrere Kaufanbote scheiterten. eher unbemerkt von der Öffentlichkeit verkaufte die Israelitische Kultusgemeinde 1971 die Synagoge an die St. Pöltner Dampfbäckerei. Im Jahr 1974 stellte das Denkmalamt den benachbarten Wehrturm unter Denkmalschutz. Die Synagoge blieb in diesem Bescheid des Denkmalamts unerwähnt. Die Kremser Altstadt war diesem Bereich also kein "Flächendenkmal" mehr.
1978 folgte relativ überstürzt der Abbruch - man wollte vollendete Tatsachen schaffen.
Heute seht dort ein nichtssagender Bürobau.
Tja, so kann 's auch hergehen... Es gibt sicher mehrere Schuldige an diesem aus heutiger Sicht schier unfassbaren Stadtbildfrevel.
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In Wien wurden meines Halbwissens alle circa 25 Synagogen der Stadt 1938 in der Reichskristallnacht abgefackelt - mit Ausnahme des Stadttempels in der Seitenstettengasse, bei dem man sich wegen der Gefahr für die Nachbargebäude darauf beschränken musst, die Inneneinrichtung zu zerstören.
Eine der verlorenen Synagogen befand sich in der Neudeggergasse in einem reizenden Biedermeier-Ensemble. Die Vereinssynagoge wurde 1903 im neogotischen Stil errichtet und muss ein beeindruckender Bau gewesen sein. Auf https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_Neudeggergasse sieht man, wie weit sie die Nachbarbauten überragte.
Nach dem Krieg wurde das Grundstück der jüdischen Gemeinde zurückgegeben, die es 1950 an die Stadt Wien verkaufte. Diese errichtete dort 1954-56 einen gesichtslosen hässlichen Gemeindebau.
Hier ein Bild von mir, das stimmig und allegorisch zusammenfasst, was in Österreich verloren ging und wodurch es ersetzt wurde:
Die Fassade sollte angeblich im Zuge von Erneuerungsarbeiten in den 1990ern rekonstruiert werden, doch leider, leider war der Besitzer des Nachbarhauses Neudeggergasse 10 dagegen, weshalb man da nichts machen konnte. 1998 wurde auf private Initiative vorübergehend eine Plane mit einem Bild der Fassade aufgestellt.
Hier noch eine lesenswerte Arbeit zu den Synagogen Wiens mit einem Bild der Aktion von 1998 auf Seite 44: http://othes.univie.ac.at/25397/1/2013-01-28_0205969.pdf
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besser erging es, architektonisch gesehen, den ehem. Synagogen im südlichen Weinviertel:
Korneuburg, mittelalterlich:
Stockerau:
einst...
und ab den späten 30ern:
Man beachte die skurrile Ähnlichkeit mit der zeitgleich entstandenen Turnhalle:
Völlig (als solche) erhalten blieb hingegen die S. in St. Pölten.
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Hier ein Link von Synagogen Synagogen (alemannia-judaica.de)
"Auf dieser Seite findet sich eine Übersicht über die (früheren und bestehenden) Synagogen und Betsäle unserer Region. Von hier aus gelangen Sie durch Anklicken der Ortsnamen zu Unterseiten zu den einzelnen Gebäuden dieser Orte mit Fotos und weiteren Informationen bzw. über direkte Links zu Informationen auf anderen Seiten im Internet. "
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(...) Welche architektonischen Schätze wir an Synagogen in Deutschland verloren haben? (...)
Dortmund:
https://www.uni-muenster.de/imperia/md/ima…9_1336x1600.jpg
https://www.ev-kirche-dortmund.de/fileadmin/Medi…-Synagoge-c.jpg
Krefeld:
https://static3.akpool.de/images/cards/277/2775369.jpg
https://rp-online.de/imgs/32/5/3/5/…88a4689b6b4.jpg
Düsseldorf:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…x-thumbnail.jpg
https://musikverein-duesseldorf.de/wp-content/upl…%BCsseldorf.jpg
Hannover:
https://www.haus-der-religionen.de/sites/default/files/001699.jpg
Hamburg:
https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/11c543b…fpx45_fpy48.jpg
(...) Welche Synagogen gibt es überhaupt noch in Deutschland? (...)
Braunschweig:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…_%282006%29.JPG
Köln:
https://www.domradio.de/sites/default/…agoge-koeln.jpg
https://dam.destination.one/a50ab4deddfb93…rbert-sachs.jpg
Augsburg:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…ugsburg_new.jpg
https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bayern/cro…-20-UWA1808.jpg
Halle (Saale):
http://lv-sachsen-anhalt.de/images/synagoge-halle-kl.jpg
Görlitz:
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Die in Wiesbaden am Michelsberg war toll.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Alte_Synagoge_(Wiesbaden)
Die alte in Kassel wurde schon vor der Reichsprogromnacht verwüstet.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Kassel)
Die Alte in Marburg.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdi…ogen_in_Marburg
Alte in Grebenstein.
https://www.hna.de/lokales/hofgei…t-11311757.html
Von der in Hofgeismar steht noch die Schule.
https://images.app.goo.gl/bfmx1ckk1CNMdm1U9
Mittlerweile abgerissen die sich in nem Hinterhof befand, die Synagoge zu Münden.
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Einige der Links scheinen nicht richtig zu funktionieren. Oder ich bin einfach zu doof.
Die Synagoge von Wiesbaden:
https://www1.wiesbaden.de/microsites/tou…88fa7a658b7.jpg
Und Kassel:
https://www.presse-service.de/data.aspx/medien/220377P.jpg
Unter den Synagogen gab es schon richtig schöne Bauwerke. Nur leider werden sie wohl nie wieder aufgebaut. Weil die jüdischen Gemeinden heute eben viel kleiner sind. Und dort wo es neue Synagogen gibt, entstehen sie in zeitgenössischer Form.
Deshalb ist es besonders wichtig/wünschenswert, daß wenigstens die eine in Hamburg möglichst originalgetreu (äußerlich) nachgebaut wird.
In Berlin soll ja auch die Synagoge am Fraenkelufer rekonstruiert werden. Doch die ist eben deutlich kleiner. Außerdem hat man von dem Vorhaben auch schon länger nichts mehr gehört.
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Test:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Kassel)
E: Anscheinend ignoriert die Forensoftware die Klammer am Ende solcher Links, sodass sie nicht funktionieren und manuell ergänzt werden müssen. Ein Fall für den Webmaster?
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https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Kassel)
Wenn man die Linkfunktion der Forensoftware (achtes Symbol von rechts in der Leiste) benutzt und die Links nicht einfach in den Beitrag hineinsetzt, klappt das auch mit der Klammer. Das Klammerproblem gibt es aber auch in anderen Foren.
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Sehr schön und vor allem mit regionaltypischen Elementen:
Klein, aber fein:
An der Mosel:
Mitten im Hunsrück:
Lange Geschichte:
Mittlerweile Deutsches Kartoffelmuseum:
Architektonisch nicht herausragend, aber noch 2017 abgebrochen:
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Falls sie nicht schon in irgendeinem Link steckt, möchte ich nochmals auf das Schicksal der Synagoge in Gröbzig hin weisen.
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