Synagogen in Deutschland

  • Wär das schön, wenn andere deutsche Städte, besonders die großen, sich diesen Umgang zum Vorbild nähmen und ihrerseits verlorengegangene Synagogen rekonstruieren würden, gerne auch mit modernen Elementen.

    In Berlin wäre das im Falle der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße durchaus noch möglich. Während der Kopfbau ab 1988 äußerlich originalgetreu und im Inneren mit einigen Vereinfachungen wieder aufgebaut wurde, war die Ruine der dreischiffigen Hauptsynagoge leider bereits 1958 abgebrochen worden. Das Grundstück ist nach wie vor frei und die ehemaligen Ausmaße des Baus sind mit Metallstelen markiert. Einem Wiederaufbau stünde in dieser Hinsicht nichts im Wege, zumal die jüdische Gemeinde Berlins ist in stetigem Wachstum begriffen ist.

    Während die Außenarchitektur von Eduard Knoblauch stammte, entwarf Friedrich August Stüler das Innere: Ein weiteres starkes Argument für eine möglichst originalgetreue Komplettierung.


    Bauakte, 1866, public domain

  • Nein. Die älteste befand sich nebst Mikwe am Großen Jüdenhof (daher der Name) und könnte bereits im 13. Jahrhundert bestanden haben (also zur Gründungszeit Berlins). Während der Pogrome im 16. Jahrhundert wurden die alten Bauten dort zerstört, der Name aber blieb. Im 17. Jahrhundert machte der Große Kurfürst dies wieder gut und erließ ein Edikt zur Aufnahme der nun aus Österreich vertriebenen Juden, die die damals neue Alte Synagoge nahe der Spandauer Vorstadt bauten.

    Einmal editiert, zuletzt von Atticus (9. März 2015 um 16:16)


  • Atticus:
    150 Meter von der Marienkirche entfernt sind wir aber noch nicht in der Vorstadt. Da hattest du wohl schon die heutige Karl-Liebknecht-Straße als Trennlinie vor Augen. :zwinkern:

    Synagoge Heidereutergasse 4 nach F. A. Calau um kurz vor 1800:

    Ein paar weitere Bilder finden sich hier.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Nein. Die älteste befand sich nebst Mikwe am Großen Jüdenhof (daher der Name) und könnte bereits im 13. Jahrhundert bestanden haben (also zur Gründungszeit Berlins).

    So hatten es viele vermutet, allein es stimmt nicht. Die These der Synagoge mit Mikwe vertraten bis 2012/3 Dieter Hoffman-Axthelm und andere Fachwissenschaftler. Die Frage ist inzwischen durch eine Grabung des Landes Berlin geklärt: einen Hinweis auf eine Synagoge oder/und eine Mikwe läßt sich nicht finden. Da die in Frage kommenden Schichten alle geprüft wurden gilt die These als falsifiziert. Auch sprechen die Auswertungen der Müllgruben und Brunnen, die für die Archöologie recht aufschlussreich sind, eine andere Sprache: eine verringerte Quote Schweineknochen (wie sie bei intensive jüdischen Siedlungen typisch sind) ist nicht zu ermitteln.

    Ggf. ist eine ältere Synagoge als die Heidereuthergasse noch am Standort des Kleinen Jüdenhofes zu finden. Hier hat jedoch die DDR mit ihren Bauten tabula rasa gemacht.

    Wer also up to date sein will muss sich mit der Heidereithergasse als ältestem nachgewiesenem Synagogenstandort in Berlin zufriedengeben.

  • einen Hinweis auf eine Synagoge oder/und eine Mikwe läßt sich nicht finden.

    Könntest Du mir dafür eine Quelle nennen? In diversen Zeitungsartikeln, Einträgen im archäologischen Jahrbuch und Beiträgen auf den Seiten von Berlin.de, bei ABD-Dressler sowie in diesem Forum finde ich die Information, in den Häusern 9 und 10 würden die Synagoge und Mikwe vermutet – nicht eine Meldung jedoch, die Deine Aussage bestätigt. Letztes Jahr bezeichnetest Du selbst den Jüdenhof noch als "älteste Stätte jüdischer Kultur".

  • Auch bei Wikipedia tut sich einiges... es existieren in den kleineren Städten doch noch ganz schön viele ehemalige Synagogen, in der Regel jedoch ohne Gemeinde:
    Liste alter Synagogen in Hessen
    Liste alter Synagogen in Niedersachsen
    Liste alter Synagogen in Schleswig-Holstein
    Liste alter Synagogen in Nordrhein-Westfalen

    Dabei hab ich direkt einen interessanten Rekonstruktionskandidaten entdeckt:
    ehemalige Synagoge Schötmar

    Zitat

    Die mit einem Kuppeldach versehene, im orientalischen Stil errichtete Synagoge war im Ortsbild des kleinstädtischen Schötmars ein auffälliges Gebäude. Der Entwurf stammte von dem Architekten Fritz Seiff (1852–1900). [...] Später kaufte ein Privatmann das Grundstück und baute das Gebäude zu einem Wohnhaus um.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Könntest Du mir dafür eine Quelle nennen? In diversen Zeitungsartikeln, Einträgen im archäologischen Jahrbuch und Beiträgen auf den Seiten von Berlin.de, bei ABD-Dressler sowie in diesem Forum finde ich die Information, in den Häusern 9 und 10 würden die Synagoge und Mikwe vermutet – nicht eine Meldung jedoch, die Deine Aussage bestätigt. Letztes Jahr bezeichnetest Du selbst den Jüdenhof noch als "älteste Stätte jüdischer Kultur".

    Tut mir leid, dass das so lange gedauert hat - erst heute gesehen.

    Ich war mit dem Stadthistoriker Benedikt Goebel vor Ort und wir bekamen ein Führung der verantwortlichen Grabungsleiterin der Stadt. Die Fragen nach der Synagoge und der Mikwe waren auch uns wichtig, zumal DHA diese These so konkludent und nachhaltig vortrug. Aus archäologischer Sicht kann man jedoch sagen, dass dies nicht belegbar ist - so bleibt es theoretisch.

    Schnelle Presse hierzu.

  • Gibts eigentlich von einer jüdischen Gemeinde konkretere Pläne oder wenigstens vage Absichten, eine der einstigen Synagogen Deutschlands zu rekonstruieren?

    Herford wurde ja hier schon gezeigt, ich wünsche mir, dass das Schule macht! Viele Synagogen waren architektonische Perlen und fügten den Städten einen gänzlich anderen Aspekt, eine gewisse Vielfalt hinzu.

  • In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das Gebäude ist schon stark gewesen - allerdings hat die jüdische Gemeinde in Dortmund bereits eine neue Synagoge (die auch unter Denkmalschutz steht), zudem ist der Platz jetzt der Vorplatz der Oper, so dass ein Wiederaufbau mehr als unrealistisch ist. In den letzten 10 Jahren wurden in den meisten Großstädten Synagogen erbaut und eigentlich überall die Chance der Rekonstruktion vertan. M.E. sollte dort geschaut werden, wo
    a) eine wachsende jüdische Gemeinde existiert
    b) kein oder ein baufälliges Synagogengebäude vorhanden ist und
    c) der Bauplatz noch frei ist.

    Teilweise sind die ehemaligen Synagogen ja auch noch stark verändert erhalten (z.B. Lübeck). Ich bin sehr gespannt, ob wir noch die Rekonstruktion einer oder mehrerer Synagogen erleben werden.

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Dieses Ding ist die neue Dortmunder Synagoge? Die steht unter Denkmalschutz? Gruselig.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Die ehemalige Dortmunder Synagoge war schon phantastisch. Der verschachtelte Schuhkarton von heute, ist im Vergleich natürlich mehr als lächerlich. Ja ja, diese elende Nazibande hat uns um sooo viel Kultur und Schönheit beraubt. Kaum zu glauben, daß denen heute auch nur ein Hohlkopf nachtrauern kann.

    Die Bundesrepublik Deutschland müsste, als offizieller Nachfolgestaat, eigentlich die Rekonstruktion der Dortmunder Synagoge bezahlen. Als Zeichen der Wiedergutmachung. :cool:

  • Dieses Ding ist die neue Dortmunder Synagoge? Die steht unter Denkmalschutz? Gruselig.

    Hallo Lingster,

    ja, das ist die neue Synagoge. Bzgl. des Denkmalschutzes habe ich mich aber wohl geirrt oder sie steht nicht mehr drauf, habe gerade nochmal nachgeschaut.

    Viele Grüße
    Michael

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Der Frage, ob neben der Herforder noch weitere jüdische Gemeinden in Deutschland Rekonstruktionen von Synagogen planen, möchte ich eine grundsätzlichere Frage entgegenstellen: Warum sollten sie?

    Man macht der Rekonstruktion ja gerne den Vorwurf, sie sei Ausdruck einer Leugnung von Geschichte, und während ich diesen Vorwurf für kriegszerstörte Bauten nicht gelten lassen mag, denn was die Bombe trifft, ist immer Zufall, ihr ist es egal, ob sie die häßlichste Hütte oder das jahrhundertealte wertvolle Kulturdenkmal zerstört, war die Zerstörung der Synagogen keinem Zufallstreffer geschuldet, kein Ausdruck jener Gleichgültigkeit, mit der die Bombe zu Werke geht, sondern Teil eines großangelegten, haßerfüllten, konsequent ausgeführten Vernichtungsplans.
    Warum sollte man durch Rekonstruktionen von Synagogen quasi den Eindruck erwecken, als habe es diesen Vernichtungsplan nicht gegeben, warum sollte man eine zäsurfreie Kontinuität vorgaukeln, die es so nicht gibt? Warum schließlich auch sollten die jüdischen Gemeinden zur rein äußerlichen Verschönerung und teilweisen Wiederkehr des Stadtbildes just jener Orte beitragen, die ihnen damals auf allzu entsetzliche Weise zu verstehen gegeben haben, daß sie diese als nicht zugehörig betrachteten, Orte, die nicht eifrig genug um die Reihenfolge rangeln konnten, wer als nächstes „judenfrei“ nach Berlin melden konnte, ein Terminus, der sich irgendwann gleichermaßen auf die Menschen wie ihre Kultusbauten bezog?
    Und kommt eine Rekonstruktion, wenn man sie überhaupt erwägt, nicht bloß am originalen Standort in Frage – sonst könnte man ja auch die Potsdamer Garnisonkirche in einer willigeren Stadt errichten? Wie viele originale Synagogenstandorte aber sind noch frei? Wie viele wurden „arisiert“, wie viele längst anderweitig bebaut?

    Ja, viele der Synagogenbauten des 19. Jh. und der Kaiserzeit waren überaus prächtig und gaben dem Stadtbild eine zusätzliche Note, die heute fehlt.
    Sie waren aber auch baulicher Ausdruck jener Assimilation, mit der insbesondere das jüdische Bürgertum seine „Vollmitgliedschaft im deutschen Volke“ erlangt zu haben glaubte, die ihm dann nach 1933 auf beispiellose Art und Weise aufgekündigt wurde.
    Warum sollte man durch eine Rekonstruktion ausgerechnet an etwas anknüpfen wollen, das sich - und sei es nur zeitweilig - als Illusion erwiesen hat?

    Viele der heutigen jüdischen Gemeinden setzen sich zudem zu einem nicht unerheblichen Teil aus Mitgliedern zusammen, die ihre Wurzeln nicht in Deutschland haben, sondern im ehemaligen Ostblock, vor allem in der Sowjetunion. Sie haben keine Verbindung zu jenen Synagogenbauten der Vergangenheit, warum sollten sie durch eine Rekonstruktion eine solche konstruieren?
    Und nicht zuletzt waren vor allem in den Großstädten die ehemaligen Synagogenbauten (man sehe sich nur das genannte Dortmunder Beispiel an) auf eine Gemeindegröße angelegt, die es selbst bei hoffnungsfrohster Zukunftserwartung auf lange Sicht wohl nicht mehr geben wird. Machen auch unter diesem reinen Nebenaspekt Rekonstruktionen Sinn?

    Und falls es doch irgendwo zu einer weiteren Rekonstruktion kommen sollte: ja, dann sollte diese, wie auch Neußer schreibt, vollumfänglich vom deutschen Staat bezahlt werden, der damals ja auch nicht vor der Perfidie zurückscheute, die Kosten für den Abriß der auf seinen Befehl hin geschändeten, zerstörten Synagogenbauten den Gemeinden in Rechnung zu stellen.
    Aber eigentlich sollte dies auch für jeden nicht-rekonstruierenden Synagogen-Neubau gelten.

    3 Mal editiert, zuletzt von etinarcadiameo (24. Oktober 2015 um 09:23)

  • Warum sollte man durch Rekonstruktionen von Synagogen quasi den Eindruck erwecken, als habe es diesen Vernichtungsplan nicht gegeben, warum sollte man eine zäsurfreie Kontinuität vorgaukeln, die es so nicht gibt?


    Ich kann deine These gut nachvollziehen, jedoch spricht auch einiges dagegen:

    - Niemand wird durch rekonstruierte Synagogen irgend etwas vergessen. Es gibt zahlreiche Erinnerungsmöglichkeiten und selbst die optimistischsten hoffen lediglich auf die Reko eines kleinen Bruchteils aller zerstörten Synagogen.

    - Das Ziel der Nazis war nicht ausschließlich die Vernichtung aller jüdischen Menschen, sondern auch die Auslöschung jedweder Zeugnisse ihrer Kultur.
    Für mich ist eine rekonstruierte Synagoge somit nicht nur ein wiedergewonnenes schönes Gebäude, sondern auch ein nachträgliches durchkreuzen ihrer Pläne. Das zerstörte Leben kann man nicht wieder herstellen, aber bei Gebäuden sind wir in der Lage die Erfolge der Nazis zu Nichte zu machen.

    - Gerade in einer rekonstruierten Synagoge könnte man den Menschen hautnah begreifbar und erlebbar machen, welch großartige Kultur die Nazis zu vernichten suchten. Quasi eine Ergänzung zu den ehemaligen KZs, die die Vernichtung der Menschen dokumentieren, könnten Rekonstruktionen von Synagogen die Vernichtung jüdischer Kultur dokumentieren.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • @ Lingster

    Die Ausgangsfrage war freilich die, warum die jüdischen Gemeinden die Rekonstruktion weiterer Synagogen wünschen sollten.
    Ohne mich jetzt zum Sprecher auch nur einer der Gemeinden aufspielen zu wollen, zweifle ich einfach aus den von mir genannten (und sicher zahllosen weiteren) Gründen, daß solche Rekonstruktionen von Seiten der Betroffenen wirklich gewünscht sein könnten. Ausnahmen wie in Herford mag es dabei geben, wobei interessant wäre zu erfahren, welche Gründe dort für die Rekonstruktion ausschlaggebend waren; im Netz finde ich dazu leider nichts.
    Die Gründe, die Du jetzt nennst, mögen ja für die „Gojim“ drumherum von Relevanz sein, aber ich glaube z.B. nicht, daß Juden eine rekonstruierte Synagoge brauchen, um an die Großartigkeit der jüdischen Kultur erinnert zu werden ;)

    Wirklich wichtig wäre doch, die noch erhaltenen authentischen Zeugnisse jüdischen Lebens zu pflegen, von Friedhöfen bis hin zu den Synagogenbauten, die die Nazizeit überstanden haben. Ich könnte mir allenfalls noch vorstellen, daß man solche Synagogen, die durch Umbauten damals bewußt verändert wurden, in ihren ursprünglichen Zustand zurückrekonstruiert.
    Bleibt dann aber die Frage, mit welchem „Leben“ man solche Bauten erfüllt. Wollten nicht schon die Nazis die jüdische Kultur komplett „musealisieren“?

    Es wäre äußerst spannend, zu dieser ganzen Fragestellung etwas von jüdischer Seite aus zu lesen oder zu hören.

  • Wollten nicht schon die Nazis die jüdische Kultur komplett „musealisieren“?

    Nein. Sie wollten, wie gesagt, dass genaue Gegenteil. Sie wollten die Kultur aus dem Bewusstsein der Menschen streichen. Als ob es sie nie gegeben hätte.

    glaube z.B. nicht, daß Juden eine rekonstruierte Synagoge brauchen, um an die Großartigkeit der jüdischen Kultur erinnert zu werden

    Warum nicht? Glaubst du alle Juden sind Experten ihrer eigenen Kultur? Das wird bei ihnen nicht viel anders sein als bei Christen.
    Ganz davon ab, dass meine Punkte selbstverständlich für Menschen jeden Glaubens und Unglaubens gedacht sind und nicht nur für Juden.

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  • Die Apostrophe im ersten Zitat bedeuten natürlich, daß das Wort im übertragenen Sinn verstanden werden will; museal als Gegensatz von lebendig.

    Und beim zweiten Zitat hast Du einfach das augenzwinkernde Smiley weggelassen, das zum Nachdenken auffordern sollte.
    Warum sollten Juden eine Synagoge - also per se ein Bauwerk, das der Religionsausübung dient - rekonstruieren wollen, um darin hernach ein Dokumentationszentrum zur jüdischen Kultur zu installieren?
    Wäre es nicht auch befremdlich, wenn wir als Christen eine Kirche komplett rekonstruieren und sie dann ausschließlich für Ausstellungszwecke zur Großartigkeit des chistlichen Glaubens und der christlich-abendländischen Kultur benutzen?

  • museal als Gegensatz von lebendig

    Ein ziemlich unglücklicher Vergleich in diesem Fall.

    Warum sollten Juden eine Synagoge - also per se ein Bauwerk, das der Religionsausübung dient - rekonstruieren wollen, um darin hernach ein Dokumentationszentrum zur jüdischen Kultur zu installieren?

    Erneut, nicht nur den Juden, sondern allen Deutschen und Gästen, egal welchen Glaubens, würde ein solcher Zweck zur Güte gereichen.

    Wäre es nicht auch befremdlich, wenn wir als Christen eine Kirche komplett rekonstruieren und sie dann ausschließlich für Ausstellungszwecke zur Großartigkeit des chistlichen Glaubens und der christlich-abendländischen Kultur benutzen?

    Wer sagt denn was von ausschließlich? Eine oder mehrere jüdische Gemeinden, die ihre Gottesdienste dort feiern, wären natürlich hervorragend. Für die Nutzung ergibt sich die selbe Vielzahl an Möglichkeiten wie bei Kirchenrekos. Dies war lediglich ein Beispiel das eine Rekonstruktion einer Synagoge eben keine Geschichtsleugnung bedeuten muss, sondern das Gegenteil bewirken kann.

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