Sakrale Kleinode (Galerie)

Toller Bau, war mir bisher völlig unbekannt. Wirkt sehr volkstümlich mit der bemalten Decke, die barocken Altäre passen trotzdem hervorragend dazu.
Beim Suchbild hatte mich der Bau ja sofort an die Oswaldkapelle im Höllental erinnert, aber mit roter Zwiebelhaube, Kirchhofbefestigung und Schwarzwald kam ich auf Google nicht weiter und gerade dieser Aufgang und die Befestigung wirkt schon recht ost-/südöstlich.

Die komplette Ausstattung ist wundervoll, das hätte ich gar nicht erwartet! In jedem Fall einen Umweg wert, wenn es grob in die Richtung geht (aber wann ist das schon ).

Wow. Wirklich interessantes Teil. Von draußen sieht sie ja - bis auf diese ungewöhnliche Kuppel - recht schlicht. Da erwartet man nicht so ein Innenleben! Finde auch interessant, dass die Kuppel bei dieser Form mit Dachziegeln oder Keramikfliesen verkleidet ist, und nicht mit irgendeinem Blech. Bin mal auf die nächste gespannt ;).

Super Threadidee Schortschi und interessantes Beispiel!

Ich habe gestern eine kleine Tour durch Mecklenburg unternommen und einige mir bis dahin unbekannte Kleinode entdeckt. Die Ergebnisse der Tour werd ich noch in einem Sonderstrang auswerten, und ein paar tolle Kirchen in diesen Strang extrahieren.

Schon der Titel ist ausgezeichnet, weiter so.
Eine der ältesten, kleinen Kirchen Deutschlands düfte die Dorfkirche von Idensen (Steinhuder Meer) sein, die in Fachkreisen einen hohen Ruf aufgrund ihrer uralten Fresken genießt und wer singen kann, möge vor Ort die herrausragende Akustik genießen.

Hmm, ja, Idensen ist sehr schön, dort war ich letzten Herbst. Könnte da Bilder von einstellen.

Zitat von "Sebaldt"

Hmm, ja, Idensen ist sehr schön, dort war ich letzten Herbst. Könnte da Bilder von einstellen.

Wenn der Herr die Güte hätte, wo würden wir ihn dafür ins Nachtgebet mit einschließen

Voilà!

Idensen, Alte Dorfkirche - Sigwardskirche

Sebaldt

Vielen Dank, das klappt ja besser als beim Wunschkonzert des NDR !

Zitat von "PreußischBlau"

Sebaldt

Vielen Dank, das klappt ja besser als beim Wunschkonzert des NDR !

So solls doch sein. In Niedersachsen gibt es sehr viele schöne Kirchen, kann da immer mal gerne etwas zusteuern. Touristen rennen immer in die oberbayerischen oder württembergischen Barockkirchen (die ich damit natürlich in keinster Weise schmälern möchte!), und wissen gar nicht, was für Kleinode in Norddeutschland zu Hause sind.

Beeindruckend, so eine gut erhaltene Ausmalung dieses Alters dürfte jenseits der Alpen nahezu unauffindbar sein. Und dann auch noch außerhalb von Süddeutschland. Vielen Dank für die Bilder.

Zitat von "SchortschiBähr"

Die Freskierung läßt erahnen , wie farbenfroh romanische Kirchen ausgemalt waren.

Das beeindruckendste Beispiel eines großflächig freskierten und dabei geradezu unverschämt gut erhaltenen romanischen Kircheninnenraums in Deutschland dürfte die Georgskirche in Oberzell auf der Insel Reichenau sein. Deren romanische Fresken stammen aus der Zeit um 1000 und zeigen Szenen aus dem Leben Jesu.

Quelle: http://www.wikipedia.de

Quelle: http://www.wikipedia.de

Quelle: http://www.wikipedia.de

Quelle: http://www.wikipedia.de

Quelle: http://www.wikipedia.de

Quelle: http://www.wikipedia.de

Am besten finde ich das (hier nicht gezeigte) Spottbild über die klatschenden Weiber. Das hat in 1.000 Jahren nichts an Aktualität verloren. :grinsenlachen: *5 Euro in Chauvi-Kasse werf*

Wenn man sich die ruhigen Kubaturen der romanischen Kirchen vergegenwärtigt, so ist das Urteil über die Gotik als "Häßlich" schon nachvollziehenswert - es ist wie der Vergleich zwischen dem Klassizismus und der heutigen "Stararchitektur" a la Gehry.
Während ursprünglich alles ausgewogen und erdbezogen war, wollte man auf einmal alle Grenzen und Konventionen sprengen, auffallen um jeden Preis.
Die Gotik verrät uns eigentlich, daß es sich um eine Zeit geistigen Umbruches und großer Unsicherheit gehandelt haben muß, wenn man diese Prahlhansarchitektur nötig zu haben glaubte.

Quelle: http://www.wikipedia.de

Der Wikipedia-Artikel schreibt hierzu:

Zitat

An der Nordwand des Langhauses ist neben den Altarstufen ein seltenes Spottbild aus dem 14. Jh. erhalten, das das Geschwätz der „tumben wibun“, der törichten Frauen kritisiert. Dort heißt es:

Ich wil hie schribvn
von diesen tvmben wibvn
was hie wirt plapla gvsprochvn
vppigs in der wochvn
was wirt allvs wol gvdaht
so es wirt für den richtvr braht
(Ich will hier von den dummen Weibern schreiben; was hier an Blabla die ganze Woche geredet wird, dessen wird gedacht werden, wenn es einmal vor dem Richter steht.)
Das Gedicht ist auf eine Kuhhaut geschrieben, die von vier Teufeln im Kreis gedreht wird, und illustriert so wörtlich die Redensart vom Geschwätz, das auf keine Kuhhaut geht. Das Bild, in Sichtweite des Altars angebracht, mag den Priester ermahnt haben, in seiner Rede auf „weibisches Geplapper“ zu verzichten.

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Unklar bleibt für mich, was im oberen Bildteil dargestellt ist. Werden dort die Seelen der tratschenden Weiber auf der Waage des Weltenrichters gewogen?

Das ehem. Augustiner-Klosterstift St. Peter auf dem Petersberg nördlich von Halle a. S. besitzt mit seiner Stiftskirche ein romanisches Juwel. Es ist heute eines der wenigen evangelisch-lutherischen Klostercommunitäten in Deutschland:

LINK ZUR KLOSTER-HOMEPAGE

Landkreis Erding

Eine Galerie mit sakralen Kleinoden in der Gegend von Erding gibt's hier: http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?f=30&t=3277">viewtopic.php?f=30&t=3277