Steyr – unterschätzteste Stadt Mitteleuropas? (Galerie)

  • Ein paar Bilder der Stadt, ziemlich wahllos und jahreszeitlich höchst unpassend.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • nix Neues eigentlich.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hier mal was Neues. Der Innenhof des Rathauses wurde mW noch nicht gezeigt.

    Bleibt noch 2x der Dunklhof in Steyrdorf:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Bei den Fotos aus Steyr geht mir echt immer wieder das Herz auf. Ein Stadtbilderbuch, das sich so beruhigend, so selbstverständlich ins 21. Jahrhundert herübergerettet hat, macht Hoffnung. Schön genug der Mangel an Bausünden, aber die Innenräume, Höfe und Straßensituationen, als so umfassendes Gesamtkunstwerk erhalten, scheinen das Ganze zu einem der Könige der Mitteleuropäischen Stadtlandschaften zu krönen. Und diese erhebend widerspruchslose Koexistenz von Privatauto und Kopfsteinpflaster, Fleecejacke und altem Putz, Stuckdecken und funktionaler Saalbestuhlung... Steyr scheint mir nicht nur als Mitteleuropäische Stadt unterschätzt, sondern auch als eine der letzten Städte wahrhaftig großartigen alteuropäischen Formats.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Stark unterschätzte Städte sind heute fast immer die schönsten, da nicht vergewaltigt vom Massentourismus. Sehe auch Dinkelsbühl, Quedlinburg, Görlitz, Passau, Tübingen, Graz, Vicenza, Gent, Löwen, Maastricht, usw... Und ja, Steyr sieht so eigentlich perfekt aus (noch weniger eine Selbstverständlichkeit)

  • Also Quedlinburg und Dinkelsbühl sind ganz nicht abseits der Massentourismus- Routen gelegen. Nicht, dass mich das jetzt so stören würde. Der Name Quedlinburg wurde in Ostblockliteratur wie "Rothenburg" verwendet. Tübingen ist, wie ich meine, sicher auch nicht unüberannt. Gehört finde ich zu einer schönen Stadt dazu. Es kann gleichwohl recht störend werden, wie zB in Prag, Salzburg, Venedig, Florenz, Rothenburg oder Cesky Krumlov der Fall.
    Den Reiz von Steyr hat Mattheiser recht gut formuliert. OÖ ist ziemlich dicht besiedelt und verfügt über diverse touristische Schwerpunkte wie St. Florian und das Salzkammergut. Westlich liegt Salzburg, das wie ein Fass ohne Boden für Tourismus zu sein scheint. Kein Mensch denkt da besonders an Steyr. In Ö wissen schon viele Leute, dass die Stadt schön ist, aber es ist mehr ein Tipp unter Insajdrn. Kein Mensch bildet sich ein, seine Gäste oder irgendwelche Touris um jeden Preis dorthin karren zu müssen.
    Der Reiz der zweifellos erstklassigen Substanz wird durch die unprätentiöse Art ihrer Pflege und Erhaltung erhöht. In Landshut reißt man alte Substanz weg und ersetzt sie durch billige Anpassung. Landshut ist - nach wie vor!- von der Substanz her Steyr ungemein überlegen, aber es verliert von Jahr zu Jahr seine Seele. Alles ist größer und großartiger, Stadtplatz, Häuser, Kirchen, aber es mangelt an alten, heimeligen Winkeln, denen man das Alter auch ansehen darf. Görlitz ist ein anderes Extrem: die perfekte Gepflegtheit scheint nicht so recht zur Melancholie des Ortes, seiner Lage am Ende der Welt, vor dem verlorenen Schlesien, sowie zu seiner Ausgestorbenheit zu passen. Görlitz ist Kulisse, Steyr ist eine reale Stadt, mit ganz realen Problemen, dichter Besiedlung, Arbeitslosigkeit, hohem Migrantenanteil, Industrieabbau, etc. Mitten in diesem Chaos der modernen Welt liegt wie ganz selbstverständlich diese alte Stadt. Man braucht sie nicht besonders zu pflegen, sie spricht für sich selbst. Sie gehört auch nicht den Touristen, sondern in erster Linie ihren Bewohnern. Das sind eher schlichte Leute, von industrieller Schwerarbeit geprägt. Von "Integration" der Gastarbeiter hat keine geredet, denn alle haben sich auf gleiche Weise ihr Brot verdient. Steyr ist proletarisch, aber europäisch.
    Daher braucht sie sich nicht wie eine Hure billig anzufärbeln.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (6. Mai 2015 um 15:47)

  • Unglaublich, Wunderschön, Einmalig. cclap:)

    Mehr brauch ich nicht zusagen. Wenn diese Stadt kein Touristenmagnet ist, scheint sie wirklich eine der unterschätztesten Städte Mitteleuropas zu sein. Besonders die Jahreszeiten kommen in solchen Städten super zur geltung, besonders meine Lieblingsjahreszeit der Winter.

    PS:

    Görlitz ist ein anderes Extrem: die perfekte Gepflegtheit scheint nicht so recht zur Melancholie des Ortes, seiner Lage am Ende der Welt, vor dem verlorenen Schlesien, sowie zu seiner Ausgestorbenheit zu passen. Görlitz ist Kulisse, Steyr ist eine reale Stadt, mit ganz realen Problemen, dichter Besiedlung, Arbeitslosigkeit, hohem Migrantenanteil, Industrieabbau, etc

    Mal abgesehen vom ersten Satz, den ich noch nachvollziehe, da es auf Außenstehende evtl. so wirken kann bzw dein persöhliches Empfinden ist, weiß ich nicht, was ich davon halten soll, aber irgendwie fühle ich mich und die Stadt gerade aufs massivste beleidigt... :angry: disgust:)


    Trotzdem super Bilder von Steyr, ich muss da unbedingt mal einen Ausflug hinmachen. :thumbup:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Das ist wirklich nicht meine Intention, dich als Görlitzliebhaber, zu denen ich mich übrigens ganz bestimmt zähle, oder die Stadt Görlitz als solche zu beleidigen. Eigentlich habe ich es im Gegensatz zum abrisswütigen, seine Seele verhökernden Landshut gesetzt, also durchaus positiv gemeint. Am Wort "Kulisse" brauchst du dich nicht zu stoßen, es bezog sich auf die nicht zu leugnende Ausgestorbenheit, sonst nichts. Natürlich ist Görlitz "echt", "substanziell". Sicher ist es auch blöd formuliert, Görlitz "reale Probleme", von denen es wahrlich genug hat, abzusprechen. Auch dieser Satz beschrieb die bloß die Wirkung auf einen Außenstehenden, erfolgte aus rein touristischer -oberflächlicher Sicht. Nimm das nicht krumm. Was ich sagen wollte: Für Görlitz spielt der Tourismus eine ungleich stärkerer Rolle als für die Schwerindustriestadt Steyr.
    Niemand will Görlitz herabwürdigen, ich am allerwenigsten.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ok, dann ist ja alles gut. Ich dachte nur mich tritt ein Pferd, als ich "Görlitz ist Kulisse, Steyr ist eine reale Stadt" las. Das Görlitz eine gewisse Ausgestorbenheit besitzt, finde ich auch etwas übertrieben. Das Verhältnis von Stadtfläche/ Bausupstanz und Einwohner ist zwar gestört, aufgrund des Bevölkerungsrückgangs von rund 25% und eines Rentneranteils von derzeit ca. 30%, aber Ausgestorbenheit finde ich zu schroff. Aber es wird ja die kommenden Jahre wieder besser, wenn die derzeitige Entwicklung sich fortsetzt. (Wenn nicht vorher alles "Migrantisiert" ist)

    Jetzt auf Steyr bezogen, kann ich mir das nicht als Schwerindustriestadt vorstellen. Haben die dort einen modernen Ruhrpott vor ihrer Stadt zustehen?

    PS: Als Görlitzer muss man eigentlich auch Görlitzliebhaber sein, oder? :biggrin:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Jetzt auf Steyr bezogen, kann ich mir das nicht als Schwerindustriestadt vorstellen. Haben die dort einen modernen Ruhrpott vor ihrer Stadt zustehen?

    Meines Wissens sind BMW (Motorenwerk) und Magna die Hauptarbeitgeber - mit entsprechenden Vor-Ort-Zulieferern. Allerdings ist m.W. auch Linz nicht weit, deren Voestalpine-Stahlwerke durchaus mit Duisburgs Hochöfen konkurrieren können. Nur die Altstadt und das Panorama ist in Linz schöner.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • als kleinen Ruhrpott darfst dir Steyr nicht vorstellen, aber die Stadt ist für deutsche Verhältnisse ziemlich klein (< 40' EW) und die nach wie vor stark vertretene Industrie spielt eine dementsprechend alles beherrschende Rolle.
    Zur Veranschaulichung:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Dambergwa…teyrblick_1.jpg
    Dazu kommt, wie von Booni ausgeführt, die Nähe des Großraums Linz mit seinen Hochöfen und chem. Werken. Wobei die Steyrer Industrie weit älter ist.
    Siehe vor allem hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Steyr_Daimler_Puch

    Wie gesagt, du darfst dir kein kleines Duisburg oder was erwarten, aber es reicht, um das kleinstädtische Leben als solches zu prägen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Gegend ist halt das Land des Eisens, und Reichtum und Prunk der Altstadt entwickelten sich ja in erster Linie aufgrund genau dieses Rohstoffes. Logisch, dass die Industrie vergleichsweise groß ist, wie in vielen Orten rund um Eisenerz. Aber hier hat sie nicht so etwas großstädtisch-trostloses, die Industriebauten sind ja auch sehr häufig historisch (wie auch in Steyr der Fall). In Steyr stören die Fabriken jedenfalls nicht wirklich, finde ich zumindest.

    Zitat

    Allerdings ist m.W. auch Linz nicht weit, deren Voestalpine-Stahlwerke durchaus mit Duisburgs Hochöfen konkurrieren können. Nur die Altstadt und das Panorama ist in Linz schöner.

    Volle Zustimmung meinerseits ^^

  • Ich kenne beide Städte sehr gut und dass Steyr unterschätzt wird, damit hat UC vollkommen recht. Als bekennender Görlitzfanatiker gibt es für mich ohnedies keine schönere Stadt, aber Steyr hat es etwas ganz Wesentliches, was Görlitz leider Gottes wirklich fehlt...

    ...ein Schloß - ein richtig großes im Zentrum!

  • Ja klar. Ich habe nicht die ganze Aussage zitiert, sondern nur den entscheidenden Abschnitt. Das kann leicht falsch verstanden werden.

  • Steyr hat es etwas ganz Wesentliches, was Görlitz leider Gottes wirklich fehlt...

    ...ein Schloß - ein richtig großes im Zentrum!

    Wenn Johann von Görlitz, der Sohn von Kaiser Karl IV., ein bisschen länger gelebt hätte, bzw seine Nachfahren das Herzogtum übernommen hätten, wäre das möglich gewesen.

    So blieb es halt beim Hofe der böhmischen Vögte.

    Abgesehen davon, hab ich mal gegoogle-mapst und musste feststellen, dass Steyr ja wirklich eine vorzügliche Lage besitzt. Görlitz profitierte ja "nur" von der Via Regia.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • So ein richtiges Schloss, was auf einen richtigen Berg gehört - gibt 's in Schlesien eigentlich nur einmal, zumindest heute. Ich meine damit nicht Glatz mit seiner Festung, sondern Bolkenhain.
    Ansonsten gibt' das häufiger in Mitteldeutschland:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Greiz#/me…en_IMG_0796.jpg

    Auch in OÖ ist dieses Phänomen gar nicht üblich (vom Linzer Schloss nach seiner skandalösen "Vollendung" hat des Sängers Höflichkeit wohl besser zu schweigen).

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • https://www.google.at/search?q=steyr…Yj2bxOenpvqM%3A

    Hier noch ein besseres Bild zu fusajiros Frage.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.