Steyr – unterschätzteste Stadt Mitteleuropas? (Galerie)

  • Wunderbare Bilder, ursus carpaticus. Stilistisch wirkt die Stadt wie eine Mischung aus Inn-Salzach-Stil, Südböhmen und eigenen Traditionslinien. Der Anteil an im Kern gotischen Häusern scheint in der Tat beträchtlich zu sein. Atmosphärisch erinnern mich die Partien am Wasser ein wenig an Landsberg am Lech. Auch die Michaelerkirche in Steyr und die Heilig-Kreuz-Kirche in Landsberg - beides ehemalige Jesuitenkirchen - ähneln aufgrund ihrer Doppelturmfassaden und ihrer erhöhten Lage auf den ersten Blick einander.

    Steyr war übrigens um 1600 nach Wien die zweitgrößte Stadt der österreichischen Erblande. Es hatte damals ungefähr 9.000 Einwohner (zum Vergleich: Wien 50.000, Schwaz 9.000, Graz 8.000, Innsbruck 5.500, Wels 5.000, Krems 4.000, Klagenfurt 4.000, Wiener Neustadt 3.500, Linz 3.000).

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Danke für die Hinweise, GF.
    Sie sind wie immer bei dir sehr wertvoll, auch in den Punkten, denen ich nicht unbedingt zustimme.
    Wichtig der Verweis auf die ma Größenverhältnisse. Steyr ist eben mehr als nur irgendeine österr. Kleinstadt von vielen. Immerhin werkte hier die Wiener Dombauhütte und schuf den Initialbau zur unbekannten bis verkannten österr. Sondergotik, die mE nichts Ihresgleichen kennt.
    Dazu vielleicht mehr bei den entsprechenden Bildern.
    Steyr ist mE definitiv nicht den Inn-Salzach-Städten zurechenbar und von dieses auch weitestgehend unbeeinflusst. Weitestgehend - natürlich wurden nach dem Stadtbrand von 1727 flache Attiken hochgezogen, sie sind aber nicht besonders häufig und brechen insofern nicht mit der hiesigen Tradition, als sie die abgewalmte Giebelspitze sichtbar lassen.
    Das erscheint rechtbemerkenswert, zumal die unweiten Städte Enns, Wels, Linz eindeutig von der Inn-Salzach-Bauweise geprägt sind.
    Damit hat SR aber auch nichts mit der böhm.-mähr.-Städtebaukunst zu tun, denn diese ist ein lupenreiner Inn-Salzach-Ableger.
    Eventuell lassen sich SRer Einflüsse in Südböhmen belegen, ich hätte da an einige Budweiser Gassenbebauungen gedacht.
    Eigene Traditionslinien?
    Wahrscheinlich sicher zum Teil. Die gotischen Städte Niederösterreichs, soweit nicht vom Inn-Salzach-Schema geprägt (v.a. im Donauraum) dürften nicht anders ausgesehen haben, vgl die kleine Schwesternstadt Waidhofen, die nur weit bäuerlicher, behäbiger wirkt. Der Steyrer Giebeltyp ist in weiten Teilen Ostösterreichs nachweisbar, auch vereinzelt in Böhmen/Mähren (mir fällt hier Kaaden ein). Sicher stammt er aus der Volksarchitektur.
    Interessant, wie sehr sich die barocke Überformung an die lokale Tradition gehalten hat. So gibt es in SR mW nur ein einziges Haus mit Volutengiebel:

    http://farm4.static.flickr.com/3573/3338634645_9be2cece95_b.jpg\r
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    Landsberg kenn ich übrigens nur von Bildern, diese Stadt interessiert mich aber sehr. Sie ist eben auch nicht mehr vom Inn-Salzach-Stil geprägt, worin zweifellos eine Gemeinsamkeit mit SR liegt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • dfghjkl

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
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    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (21. Mai 2019 um 10:53)

  • So, gleich geht s weiter, sind die Bilder fertig.
    Ein paar Worte zur Stadtpfarrkirche: Letztes Puchsbaumschen Werk (Wiener Dombauhütte), unglückliche Baugeschichte; Brand und Einsturz knapp nach Fertigstellung, 100 Jahre Ruine, dann vereinfachte Fertigstellung mit frühbar. Tonnengewölbe. Dazu noch starke Regotisierung um 1900, dem die gesamte barocke Innenausstattung zum Opfer fiel. Immer überlebte die neogotische Neuaustattung die in OÖ besonders penetrante Bilderstürmerei nach dem II. Vat. Konzil.
    Kirche war leider geschlossen, daher keine Interieurbilder.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
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  • dfghjkl

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    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (21. Mai 2019 um 10:52)

  • Die vielen gotischen Häuser mit den flachbögigen Auskragungen auf Konsolen finde ich für Österreich schon was Besonderes. Ich kenne solche Auskragungen bei Steinbauten vor allem aus Italien, z. B. in Treviso in Venetien.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Sehr stark erinnern mich die mittelalterlichen Häuser an Wien vor der Barockisierung, auf einem Stich des "grünen Markts" (heute Graben) sind solche Häuser beispielsweise zu sehen. Ähnlichkeit erzeugt hier vor allem die Dachform.

    lg

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • itzo sind wir wieder auf dem Platz angekommen, den wir früher allzu geschwind überquert haben. Gleich folgt ein ausführlicherer Rundgang, leider mangels Speicherkapazitäten nur sehr ratenweisen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Grünmarkt:

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    man beachte Jugendstilornamentik rechts:

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    Bummerlhausseite:

    http://farm4.static.flickr.com/3650/3356485261_7dbeb806d0_b.jpg\r
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    Neobiedermeier:

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    Wo ist das Bummerlhaus?

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    Da:
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    Weiter zur "präpotenten" Sparkassa (ganz rechts):

    http://farm4.static.flickr.com/3614/3356508311_572733b17b_b.jpg\r
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    eine der vielen sogenannten "Stiegen", hier die rechts vom Bummerlhaus:

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    Mit "Bummerl" ist der kleine güldene Löwe gemeint:

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    Gotik versus Barock:

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    Aufeinanderprallen in einer Fassade (Rathausseite):

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    Fassadenreichtum nördl vom Bummerlhaus:

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    Das ganze Ensemble:

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    Rathausseite:

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    Rathaus:

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    Über dem Altan der Steyrer (heute auch Steirische oder Steiermärkische) Panther mit seinen, für derartige wilde Raubtiere charakteristischen Hörnern:

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    mit neobarockem Bezirksgericht:

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    Durchgang zum Ennskai, neben Enge-Stadtplatz-Grünmarkt und Berggasse die dritte Nord-Süd-Achse der Altstadt:

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    Nördl. Übergang des Platzes in die "Enge", man beachte die im wahrsten Sinne "weitsichtige" Positionierung der Michaeliskirche, die so in der gesamten Zentralachse, vom Neutor an, beherrschend wirkt:

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    Links Teil der Sparkasse, rechts Sternhaus, links daneben leidliche Anpassungsarchitektur nach 1945, zweifellos, überhaupt im Zusammenwirken mit unweiten Sparkassa die Schwachstelle des Platzes:

    http://farm4.static.flickr.com/3618/3356555743_c8490e8e15_b.jpg\r
    farm4.static.flickr.com/3618/335 ... 8e15_b.jpg
    wird fortgesetzt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Steyr ist von den Städten Österreichs unter 100000 Einw. für mich die eindruckvollste, Krems / Stein hat noch ähnlich viel zu bieten, aber sonst? Das Motiv "Bummerlhausseite" Rtg. Pfarrkirche sagt mir außerordentlich zu, eigentlich fast noch mehr als die Rathausseite.
    War 1990 mal auf der Durchreise ein paar Stunden in Steyr, Steyrdorf habe ich dabei irgendwie völlig verpasst. Wenn nichts dazwischen kommt geht es aber dieses Jahr mal wieder nach Steyr.
    Wie sieht es denn bildlich mit den vielen tollen Arkaden-Innenhöfen aus?

  • Markus
    "Bummerlhausseite":
    Ja, jetzt, beim Betrachten der Bilder, geht s mir auch so. In natura jedoch erschien mir die Seite nicht so außergewöhnlich, sie "ging unter" im riesigen Platzgefüge.
    Steyrdorf:
    In Steyrdorf geht s aber noch endlos weiter, in Handwerkervorstädten mit gutem Biedermeierbestand und erhaltenen gründerzeitlichen Industrieanlagen. Nicht mehr ganz so geschlossen, aber immer noch gut.
    "aber sonst?"
    Sonst gibt s natürlich nichts Besseres. Steyr ist sicher die Schönste unserer Mittel- und Kleinstädte (kommt vielleicht auch drauf an, ob man Krems und Stein "summiert", was ev. unzulässig ist). Aber wir sind eben ein kleines Land, und ahben dafür, so meine ich, ohnehin viel Städte zu bieten: Graz, Salzburg, Linz, Innsbruck an immerhin intakten, zT höchst bedeutenden Großstädten, dann in der Mittellage noch: Wels (mE perfektester Hauptplatz Ös), Braunau, St.Pölten (mit Abstrichen, aber auch nicht ganz zu unterschätzen), Klagenfurt, ev Feldkirch (kenn ich nicht).
    Dazu noch einige recht nette Klein- und Kleinststädte.
    (Nicht nur) in der Toskana hat s sicher eine höhere Dichte, aber was soll s?
    Arkadenhöfe hab ich vergessen. War auch nur auf der Durchreise und unter Zeitdruck, hatte nur knappe 2 h. Berggasse, Schloss, Ennskai, Schnallentor, Kircheninterieurs... vieles fehlt.
    Dafür gibt s am Schluss ein paar Bilder von Ennsdorf, eher unnötigerweise, wohin sich aber immerhin kaum ein Tourist verirrt.

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  • Ach zum Thread- Thema:
    die Stadt wollte ich mir schon immer mal anschauen, bisher kenne ich sie aber nur vom durchfahren wenn ich ins Tote Gebirge wollte und das Pickerl nicht bezahlen wollte...

  • Hier mal eine interessante Vergleichsstudie (weil die Rede auf den Inn-Salzach-Raum kam):

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  • Einige weitere Details bzw Restbestände des Hauptplatzes:
    Sternhaus:

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    vis à vis das nicht minder prächtige Schönthanhaus:

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    Das haben wir schon so ähnlich gehabt, und nicht nur einmal, allerdings hier mit der ganzen Platzbreite und der Dominikanerkirche links hinten:

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    Stilgemisch mit Rathaus und Dominikanerkirche:

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    Ein bisher nicht gezeigter Winkel des facettenreichen Platzes:

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    Vom letzten Standort nach links anschließend - bereits bekannte Gefilde:

    http://farm4.static.flickr.com/3465/3379630225_876f1a9149_b.jpg\r
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    Gesamtschau (eigentlich auch nur Teilansicht, da ohne links ausgesparter Dominikanerkirche- dass sie den Platz beherrscht, kann man nicht gerade sagen):

    http://farm4.static.flickr.com/3627/3351314687_f530729d30_b.jpg\r
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    Der nach Süden unmittelbar anschiließende Grünmarkt (ungefähr vis à vis der Dominikanerkirche):

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    Und zum ausklang noch zweimal die Westseite (hier ist das Bummerlhaus nicht zu sehen - oder doch?):

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    Das war s vom Hauptplatz, ja von der ganzen eigentlichen Innenstadt. Vieles wäre noch zu ergänzen, denn mein Aufenthalt war nur kurz, eine kleine Unterbrechung der Rückfahrt vom Schiurlaub (diesbezüglich bevorzuge ich die Alpen gegenüber den Karpathen!)
    Irgendwann geht s noch weiter mit Ennsdorf, aber das wird nicht sehr ausführlich und aufregend. Und betrifft auch ganz sicher nicht mehr eine "unterschätzte" Stadt (was man von Steyr, so meine ich, sehr wohl behaupten kann).

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ursus carpaticus: nachdem du deine Bildserie beendet hast, scheint auch mir, dass Steyr von mir und wohl den meisten anderen im APH zu Unrecht unterschätzt worden war.

    Nach anfänglichen Zweifeln kann ich sogar schon (fast) nachvollziehen, warum du Steyr für noch gelungener als Passau hältst. Ein solches Gesamtensemble sehenswerter Bürgerhäuser kann Passau wohl nicht bieten. Das liegt vielleicht daran, dass die Fassaden der meisten Passauer Bürgerhäuser doch, wie in Altbayern eher üblich, sehr eben und unstrukturiert ausfallen, während die Häuser in Steyr oft deutlich plastischer durchformt erscheinen. Das erhöht den Reiz der Häuser doch ungemein.

    Du hast ja keine Innenaufnahmen liefern können, aber es scheint mir nach dem, was ich sonst so gelesen habe, dass Passau neben seiner noch schöneren Lage auch auf diesem Gebiet deutlich mehr Highlights zu bieten hat. Gerade das Innere von Dom, Neuer Residenz und Rathaus sind von einer solchen Pracht, wie es sie zumindest in Bayern nur selten gibt. Wie siehst du das?

    Kurzum, beide Städte sind jedem Architekturinteressierten sehr zu empfehlen und ich werde z.B. durch deine Bildserie angeregt im Mai zum ersten Mal nach Steyr fahren, um mir die Stadt etwas genauer anzuschauen.

    Ach ja: im APH fehlt auch noch eine ausführliche Bildserie über Passau. Kannst du oder irgendjemand sonst uns aushelfen?

  • Ich will mir Steyr auch ansehen. Ich komme wahrscheinlich erst im Juli oder August hin, aber nach dem was ich hier gesehen habe, muss ich da unbedingt hin.

    Von meinem letzten Ö-Urlaub 2008 hab ich eine Passau-Galerie, sogar ziemlich umfangreich. Ich kann aber nicht zu jedem Bild was schreiben, dazu ist es schon wieder zu lange her. Außerdem hab ich im Moment wenig Zeit.

    Aber nochmal ein Kompliment an Ursus: Ganz tolle Stadt! Danke, dass du sie uns vorgestellt hast.

  • Frank, jörg
    Danke für eure Mitteilungen, freut mich, dass es euch gefallen hat.
    Wenn ihr nach SR kommen wollt, kann ich euch ein paar Anregungen für die Umgebung geben, vor allem, was die Landkirchen im benachbarten NÖ betrifft, ein ziemlich unbekanntes Kapitel.
    Zu Passau, Frank, hab ich einen ganz anderen Bezug als du, muss ich sagen. Vorweg: wahrlich nichts gegen diese Stadt, im Gegenteil, sie ist auf ihre Art einzigartig (wie jede Stadt von hinreichender Bedeutung). Nur sehe ich ihre Bedeutung ganz woanders liegen: in der herrlichen Lage (da sind wir d' accord) und in dem engen Altstadtgassengewinkel. Was mich, und da sind wir offenbar auseinander, immer enttäuscht hat, waren die Kirchen. Hier erscheint mit jede andere bayerische Stadt haushoch überlegen. Der Dom ist mir zu italienisierend- langweilig, die anderen Kirchen überhaupt bedeutungslos. Kein bayerischer Barock, den ich so liebe. Welch Abfall zu Regensburg, Straubing uva...
    Das Rathaus ist mir entgangen, muss ich zugestehen, die Neue Residenz nicht.
    Zu Steyr: bedeutend sind periphere Interieurs, wie die Klöster Gleink und Garsten, hübsch auch die Wallfahrtskirche Christkindl. Inwieweit es legitim erscheint, dies zur eigentlichen Stadt zu zählen, ist ein anderes Kapitel.
    Die Dominikanerkirche ist eher durchschnitt, in St Michael war ich noch nie (ist mir aber nichts besonderes bekannt).
    Die Stadtpfarrkirche ist trotz unglücklicher Baugeschichte auch innen bedeutend, vor allem der Chor zählt architektonisch zum Besten der österr. Sondergotik.
    Zu beachten sind auch die zahlreichen Renaissance-Innenhöfe, die schon Freund Matthias erwähnt hat. Leider hab ich völlig verabsäumt, auch nur einen zu knipsen, ohne Zweifel eine schwere Verfehlung!
    Von Passau hab ich keine weiteren Bilder, als die drei oben eingestellten. Ich komm aber bald wieder dort hin und werde deinem Wunsch wahrscheinlich nachkommen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    ...Was mich, und da sind wir offenbar auseinander, immer enttäuscht hat, waren die Kirchen. Hier erscheint mit jede andere bayerische Stadt haushoch überlegen. Der Dom ist mir zu italienisierend- langweilig, die anderen Kirchen überhaupt bedeutungslos. Kein bayerischer Barock, den ich so liebe. Welch Abfall zu Regensburg, Straubing uva...

    Da sind wir in der Tat nicht gleicher Meinung.

    Es ist richtig, dass der Passauer Dom (Für die Nichtkenner: http://de.wikipedia.org/wiki/Dom_St._Stephan_(Passau\r
    de.wikipedia.org/wiki/Dom_St._Stephan_(Passau) ) bedingt durch seine Bauzeit Ende des 17. Jahrhunderts und seine Baumeister mit italienischen Wurzel „italienisiert“ erscheint und deshalb eher manchen von ähnlichen Künstlerkreisen auch in Österreich und Böhmen geschaffenen Barockkirchen als den typisch bayerischen Barockkirchen mit Rokokodekoration des späteren 18. Jahrhunderts gleicht (vermutlich meinst du zB die Alte Kapelle in Regensburg oder die Ursulinenkirche in Straubing, oder?) , aber das allein ist für mich kein Grund ihn „langweilig“ zu finden.

    Im Gegenteil, eine solche Pracht und Liebe zum Ornament kenne ich sonst nur selten und mich hat das Bauwerk immer wieder fasziniert. Und auch die fast zeitgleich und von ähnlichen Künstlern errichtete Passauer Jesuitenkirche (http://de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Passau\r
    de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Passau) ) weist sehr qualitätsvollen Stuck und eine hervorragende Ausstattung auf.

    Man darf auch nicht übersehen, dass die Passauer Barockkirchen am Anfang des Barockzeitalters in Bayern errichtet wurden und richtungweisend für vieles waren was später errichtet wurde und erst zu der für Süddeutschland ganz eigenen Ausprägung des Barocks/Rokokos geführt hat.

  • ja, oder auch St Emmeran oder die Kameliterkirche, da gibt s in Bayern viele Möglichkeiten.
    Aber das ist im Endeffekt wurst. Dem einen gefällt dieses, dem anderen jenes.
    Passau ist schon in Ordnung, und Steyr auch.
    Und ihr Hochwasserschicksal ist zumeist auch gleich.

    Eines gibt s noch:

    http://farm4.static.flickr.com/3417/3395440235_3962ae1fba_b.jpg\r
    farm4.static.flickr.com/3417/339 ... 1fba_b.jpg

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • RMA schrieb: ....herzlichen Dank für die Fülle an sehr schönen Bildern. Beeindruckend finde ich vor allem die gotischen Häuser (wahrscheinlich sind manche wie in Regensburg im Kern noch romanisch), die mit ihren Fassaden durch alle Stilabfolgen bis hoch ins 18. Jahrhundert gewandert sind und dennoch harmonisch im Stadtbild wirken. Ich bin zwar weder Statiker noch Ingenieur, aber auch die Überkragung, bedenkt man, dass es sich hier um reine Steinbauten handelt, ist teils extrem. Bedenkt man ferner, dass diese Häuser vielfach in einer Zeit errichtet wurden, wo nicht mathematische Grundlagen, sondern nur Erfahrungswerte der Handwerker zur Verfügung standen, ist es umso beeindruckender, dass sie ein derartiges Alter erreicht haben.

    Der Kommentar gehört mE hierher und nicht in den abgetrennten Zugehörigkeitsfaden, da er unmittelbar auf SR Bezug nimmt.
    Romanische Wurzeln sind in SR nicht anzutreffen. Die Stadt kann alters- und bedeutungsmäßig nicht mit R verglichen werden, das wäre das absolute Gegenteil von Unterschätzung.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.