Guten Abend werte Mitforumer
Ich bin durch den Umstand gesegnet, in Potsdam Verwandschaft zu haben (meine Familie verstreute sich über die ganze Republik). Auch habe ich durch mein Studium in Brandenburg viele Freunde in der Gegend.
So kam es, dass ich vergangenes Frühjahr auch mal meine Kamera eingesteckt hatte, um ein paar Aufnahmen der märkischen Schönheit einzufangen, die ich euch hier partiell präsentieren werde.
(Die Kommentare nach SSC-Manier habe ich einfach mal so belassen, ich hoffe ihr stört euch nicht weiter daran ;))
Hatte leider nicht genügend Zeit, um großartig Sehenswürdigkeiten anzugeifern, für einen kleinen Rundgang zwischen Innenstadt und Park hat's aber gelangt.
Na dann: Vorhang auf für den schönsten Stadtteil Berlins!
Den Schlitten erstmal im mit Yuppie-Karossen zugestellten Parkhaus abgestellt, um den Stammbaumangehörigen einen Besuch abzustatten.
Auf diesem Wege geht's zunächst am ehemaligen Reichsgericht (heute Amtsgericht) vorbei.
Von da aus in Richtung Altstadt. Dazu überqueren wir die gar prächtge Hegelallee.
Begrüßt wird man von glitzig sanierten Häuserzeilen und aufgebrezelten Spazierwegen.
Ab in die Jägerstraße - und damit den pulsierenden, studentisch wie touristisch geprägten Kern Potsdams.
Gute Bildung geht nur in guten Schulen. Hier die Bachschule.
Dann einen kleinen Zwischenstopp bei einer (wirklich netten... und gut gebauten ) ungarischen Antiquitätenhändlerin eingelegt und einen netten Lüster besorgt, zu einem wirklich fairen Preis.
Gleich gegenüber von der Händlerin: Erst mal am Ziel angekommen und ein frisches Käffchen bei den Abkömmlingen genossen.
Was schneller als erwartet ging (wir wurden glücklicherweise nicht zugetextet, wie das u.A. bei meinen Vorarlberger Verwandten der Fall ist...). Spaziergang kann also fortgesetzt werden.
Das Bohnengetränk macht mich stets noch durstiger. Also ab in die (wirklich empfehlenswerten) Bürgerstuben zur rechten.
Hier mal das Gebäude vom vorletzten Bild (Jägerstraße 32) an der Kreuzung Gutenbergstraße, welches derzeit fein rausgeputzt wird.
Einer der wenigen Bauten in dieser Gegend, die überhaupt noch zu sanieren sind.
Überhaupt ist der Sanierungsstand für eine (ost)deutsche Stadt absolut erstaunlich. Ich kenn Potsdam noch aus den frühen 90ern, da kam es einer baufälligen Geisterstadt gleich. Und im Vergleich zu meinem letzten ausgiebigen Besuch im Jahre 2004 ist der Fortschritt einfach nur unglaublich!
Saubere Ossistadt?
Es gibt aber natürlich auch Schattenseiten. So treiben hier in letzter Zeit perverse Quietschentenfanatiker ihr Unwesen.
Mittendrin statt nur dabei: Eines der ganz wenigen Nachkriegsgebäude der Brandenburger Vorstadt.
Karstadt-Kaufhäuser gelten gemeinhin ja als Tor zur Hölle, in diesem Fall kann man sich mit dem Füllbau aber durchaus anfreunden. Oder?
Da musst ich gleich an den SSC-Subway-Fanclub denken. Extra für Welfe, Tanne und Sandwichkonsorten:
Wir befinden uns jetzt übrigens auf einer der Haupteinkaufsachsen, der Brandenburger Straße.
Nochmal was für Freunde des amerikanischen Konsumimperialismus.
Die machen sich einfach überall breit.
Nun erheischt man einen Blick auf die markante St.-Peter-und-Paul-Kirche.
Ein Schwenk in die sich fortsetzende Jägerstraße verrät, dass es für die Häuslebauer noch immer etwas Arbeit gibt. Auch eine akzeptable moderne Ergänzung findet sich.
Noch mal was modernes aus der Jägerstraße. Verschwitzte Gesichter verlassen den Bau ob seiner genial angepassten Architektur (der Ladeninhaber wird wohl nichts damit zu tun haben).
Beate wäre stolz.
Läden für Kind und Kegel, Mann und Frau, Schwein und Sau.
Für jeden was dabei.
Kurztrip in Richtung Altmarkt. Hier im Hintergrund ein Ungetüm in der Charlottenstraße, dem wohl demnächst die Abrissbirne winkt.
Wie zu Honeckers besten Tagen - Haus des Handwerkers
Von der kreuzenden Friedrich-Ebert-Straße erscheischt man nun einen Blick auf die Nikolaikirche am Alten Markt. Sie wird endlich renoviert und erstrahlt an der Ostfassade wie auch am Kuppelaufbau schon in frischem Glanz. Soll in diesem Jahr noch fertig werden.
Nun aber eine kleine Kehrtwende und die Friedrich-Ebert-Straße die andere Richtung entlang - zum Nauener Tor hin.
Hier blitzt langsam schon das gestriegelte Holländische Viertel hervor.
Da hat Friedrich der Große sich mal ganz ungeniert ausgetobt - ausschließlich Giebelhäuser aus Backstein für die zahlreichen holländischen Immigranten des 18. Jahrhunderts.
Bei der großzügigen, denkmalgerechten Sanierung nach der Wende griff sogar das Königshaus der Käsköppe unterstützend ein. Das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen.
Für die Dünnhäutigen gibt's gleich mehrere Apotheken in der Straße.
Und für die Ungeduldigen: Sogar Uhren!
Selbst ein Tchibo-Ramschladen kann anständig aussehen.
Rückwirkend ein Blick auf die Brandenburger Straße.
So mag ich Shoppingmeilen.
Peter- und Paulkirche, noch schneefrei
Keine Minute später: Welcome to Siberia!
Selten einen solch heftigen Wetterumschwung erlebt.
Im Rücken konnte ich noch die wärmenden Sonnenstrahlen spüren.
Schon April?
Wiederum ein paar Minuten später. Von den Flocken (den weißen, die andern sind noch reichlich vorhanden) keine Spur.
Stattdessen Vorbereitungen zur Wahl der Miss Sunshine.
Damit beende ich den ersten Teil meiner Potsdamreihe zunächst.
Weiter geht's dann mit etwas Holländischem Viertel, einem Häubchen Alexandrowka, einer Prise Villenviertel und einem Esslöffel schweinegeilo Parkanlagen.
Fortsetzung folgt...