• https://nl.pinterest.com/pin/487514728384838758/

    Hier erkennt man, dass der Spanische Bau 1920 sämtlicher Renaissance-Ornamentik beraubt wurde.

    Der Wiederaufbau orientierte sich also durchaus am Vorkriegszustand.

    Das Foto kann nicht von 1920 sein, hinten rechts sieht man nämlich noch die alte Dombrücke , die 1907-1911 durch die Hohenzollernbrücke ersetzt wurde.

    Auch die Bilder von der Zerstörung zeigen den Neo-Renaissancebau:

    Es wird sich also vielmehr um den barocken Vorgängerbau des rechten Gebäudeflügels handeln, dessen Proportionen und Fassadengliederung im heutigen spanischen Bau leider in keinster Weise wiederzufinden sind.

    Der spanische Bau wurde eigentlich schon Anfang des 17. Jahrhunderts im Stil der Spätrenaissance errichtet. Ich nehme an, dass der rechte Gebäudeflügel später umgebaut und im 19. Jahrhundert in eine leicht aufgemotzte Version des Originalgebäudes zurückversetzt wurde.

  • schon hier gezeigt ? , ich weiss es nicht

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  • Ein sehr gut gemachtes Video! Weshalb hat dieses seit 2015 erst 1500 Aufrufe erfahren? Die Verbindung mit heutigen Fussgängern und rollendem Verkehr auf historischen Ansichten ist perfekt gemacht worden!

  • Ich hab dieses Video schon vor paar Monaten bei Youtube entdeckt uns geschaut, trotzdem danke fürs posten!

    Unglaublich faszinierend, keine Ahnung wie der Autor das gemacht hat. Er muss technisch sehr gut sein. Das alte Köln wird hier so extrem plastisch und realitätsgetreu zum Leben erweckt dass man denkt, es sei echt.

    Ich kann mir so etwas aber immer nur kurz ansehen, wenn überhaupt. Denn dann werde ich jedesmal entweder tieftraurig oder wütend, häufig beides. Denn wie man unsere Städte seit 1945 bewusst entstellt hat, wissen wir ja alle.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Ich habs eben noch mal gesehen (ohne traurig oder wütend zu werden - aber sehr verärgert über den Verlust).

    Wie zum Teufel hat der das gemacht?! Wahnsinn. Sieht 100 % Real aus.

    Das alte Köln steht Paris oder London an Attraktivität in nichts nach. Köln ist immer noch toll von der Atmosphäre, eine sehr lebendige Stadt. Aber die Architektur....... naja. (No comment)

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • 2'22"- ist das nicht eine Nachkriegssituation?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Auch wenn es Kopfschmerzen verursacht, das alte Köln

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  • 2'22"

    Ich nehme mal an, du beziehst dich auf folgende Ansicht:

    ist das nicht eine Nachkriegssituation?

    Definitiv nicht. Links sieht man die alte Hauptpost, die schon in den dreißigern entstuckt und ihrer Turmdächer beraubt wurde (was meiner Meinung nach der ursächliche Grund war, wieso man sie dann in den 90ern einfach abreißen konnte).

    Vermutlich sieht man das freigeräumte Baufeld des heutigen Sozialgerichtes, welches 1923/24 erbaut wurde und heute noch steht (auf dem Luftbild oben sieht man es auch):

    K%C3%B6ln_An_den_Dominikanern_2_01.jpg

  • Ja, genau diese Lücke hat mich irritiert. Danke für die Info.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Es gab mal eine Stadt am Rhein, eine der schönsten Städte in Deutschland, liebe Kölner Taschentücher bereithalten

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  • Ich habe auf folgendem Bild einmal die Erbauungsdaten der gesamten Häuserzeile eingetragen:

    Interessant ist übrigens, dass diese Häuserzeile eigentlich nur der Anfang sein sollte.

    Die alte Hafengasse lag zum Rhein hin direkt hinter der Stadtmauer und bildete eigentlich nur die Rückseite der Häuser, die ihre repräsentative Fassade zum Buttermarkt hin hatten.

    Bild mit Stadtmauer:

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_d038716

    Die Vorderseite am Buttermarkt (rechts die entsprechende Häuserzeile):

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_224957

    Bei der Gestaltung der Rückseiten hatte man sich dagegen auf das Nötigste beschränkt, zudem waren dort durch den Geländeunterschied der Hafengasse zum Buttermarkt hin keine ebenerdigen Erdgeschosszonen, sondern meistens Treppen zu finden:

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_640298

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_640299

    Die heruntergekommene Häuserzeile wurde um die Jahrhundertwende als nicht mehr angemessen angesehen und so sollte hier einer neuen "würdigen" Bebauung weichen. Die Pläne wurden maßgeblich vom Kölner Stadtbaumeister Josef Stübben vorangetrieben, unter seiner Planung entstand ja unter anderem auch die Ringstraße. Es wurde sogar ein Fassadenwettbewerb für die gesamte Häuserzeile durchgeführt.

    Am Ende kam es dann allerdings nur zu der Erbauung der anfangs gezeigten vier Häuser und auf der anderen Seite zu folgendem Neubau am Fischmarkt:

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_225028

    Man sieht, wie hier, wie schon auf der anderen Seite die Fluchtlinie nach vorne gezogen wurde.

    In den Folgejahren setzte sich dann allerdings die Erkenntnis durch, dass der bereits beschrittene Weg vielleicht doch das historische Martinsviertel hinter einer viel zu hohen, für das alte Köln untypischen Häuserzeile versteckt würde, die auch noch Groß St. Martin verdecken würde. In den dreißiger Jahren wurde dann bei der Altstadtsanierung auch von einer kompletten Neubebauung mit neuen Fluchtlinien abgesehen, stattdessen erfolgte die bekannte "Bereinigung" durch teilweise Abriss und Neubau in idealisierter Form, die ja auch heute noch in Teilen existiert.

    Teil der Baumaßnahmen war auch der Neubau, nach dem Bergischer ursprünglich gefragt hatte. Er wurde nach dem Krieg wieder in Stand gesetzt und sieht heute aus wie bei seiner Erbauung:

    Es handelt sich um ein Gebäude im Heimatschutzstil, bei dem man relativ schnell erkennt, dass es solche Gebäude im alten Köln in der Form nicht existiert haben. Da wurden im Martinsviertel auch stimmigere Neubauten errichtet.

    Verglichen mit Neubauten an der Frankenwerft aus der Nachkriegszeit ist es aber natürlich ein eher ansehnlicher Bau.

  • Nein, die Gebäude waren schon damals so geplant, dass sie an das alte Köln angelehnt sein sollten, eine sehr frühe Form des Heimatstils sozusagen. Die Giebel sollten ja durchaus an die vorher dort stehenden Giebel erinnern. In meinen Augen war das Ergebnis allerdings nicht besonders überzeugend.

    Auf diesem Bild erkennt man auch, dass durchaus ein paar Ornamente vorhanden waren. Ich nehme an, man hat sie aber nur sparsam eingesetzt, weil die Fassaden im alten Köln ja auch meist schlicht verputzt waren.

  • Auf diesem Foto (das erste)

    Nach dem Einsturz des Giebels Samt Dachstuhl scheint das Gebäude ein flaches Notdach erhalten zu haben. Auf dem Bild sieht es deshalb wie ein Nachkriegsbau mit überstehendem Notdach darüber aus. Deshalb wohl dein erster Eindruck, dass hier ein 1960er-Jahre Bau stünde.

    Dieselbe Fassadenornamentik sieht man auch heute noch an einigen Bauten an der Braubachstrasse in Frankfurt am Main, die auch in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entstanden..

  • Warum diese Tribocke dort aufgebaut waren, kann ich leider nicht sagen. Besonders lang haben sie wohl nicht dort gestanden. Was mir an der Ansicht aufgefallen ist, wie unterschiedlich das Hahnentor zu dieser Zeit ausgesehen hat. Ich nutze mal die Gelegenheit, um eine Historie des Hahnentors zu zeigen:

    Erbaut wurde es Anfang des 13. Jahrhunderts. Wie es nach der Erbauung aussah, wissen wir mangels Darstellungen nicht. Inwiefern der von Johann Finckenbaum 1670 gezeichnete Zustand dem Ursprungszustand entspricht, ist fraglich, da durch die veränderten Waffen möglicherweise die Schießscharten schon verändert wurden. Man beachte den hölzernen Wehrgang über dem Durchgang:

    Kurz vor Abriss der Stadtmauer 1881 sah das Tor dagegen schon etwas anders aus:

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_042532

    Der hölzerne Wehrgang ist weg, die Schießscharten wurden vermutlich für den Gebrauch von Schusswaffen aufgeweitet.

    So präsentierte sich das Hahnentor auch noch 1883, als der Rudolfplatz mit seiner kleinen Parkanlage bereits angelegt und die gründerzeitliche Bebauung um die Ringstraße schon hochgezogen wurde:

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_021908

    1885 wurde das Hahnentor dann umgebaut und ein Stadtmuseum dort eingerichtet. Die Tribocke wurden offenbar 1891 dort aufgebaut, auffällig ist zudem, dass der hölzerne Wehrgang wieder aufgebaut und darüber irgendein Bild aufgemalt/aufgehängt wurde:

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_160148

    Interessant finde ich, dass die Wurfarme eine andere Ausrichtung haben las auf dem von VonSalza verlinkten Bild. Sie waren also sogar beweglich.

    Die Tribocke wurden genau wie das Bild und der Wehrgang (anders als bei der Eigelsteintorburg, die heute noch einen solchen Wehrgang hat) aber recht schnell wieder abgebaut, man findet jedenfalls kaum Fotos von diesem Zustand, die meisten Bilder bis zum Krieg zeigen das Tor wie folgend:

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_020104

    Der Park wurde allerdings schon in den dreißigern dem Straßenverkehr geopfert.

    Blick ins Innere mit der Ausstellung des ersten Stadtmuseums:

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_082833

    Im Krieg hat die Hahnentorburg dann leider einen Volltreffer abbekommen, der linke Turm wurde fast komplett zerstört:

    Beim Wiederaufbau glich man die Fenster aber nicht dem Vorkriegszustand an, sondern baute sehr schmale Schießscharten, wie es sie im Mittelalter vielleicht einmal gegeben hat. So sieht man auch im Sinne der heutigen Denkmalpflege, welcher Teil alt und welcher neu ist, wobei man das eigentlich auch am makellosen Zustand des Mauerwerks erkennen kann: