Nürnberg - (Süd)West und Altstadt (Galerie)

  • Da gebe ich Dir vollkommen recht.
    Besonders zwischen Heilsarmee und Plärrer sieht man schon in aller Früh die Alkoholleichen.
    Die Frage ist nur die, wo man das Problem und den Ursprung suchen soll.

    Ich kenne viele Leute, denen Gostenhof gefällt, weil es ein schönes Viertel ist, aber keiner will aufgrund der hiesigen Situation dort leben.
    Vielleicht ist es so wie die Südstadt ein schlechtes Beispiel dafür, wie Immigranten in gewisse Viertel verbannt werden oder sich dort selbst sammeln.
    Vielleicht aber auch ein Beispiel dafür, daß auch im "ach so reichen" Bayern starke Armut herrscht.

    Man kann nur hoffen, daß die kleine "alternative" Szene sich in Gostenhof weiter ausbreitet - wie z.B. durchs Gostner Hoftheater, Café Regina u.ä. und dadurch das Viertel wieder an Attraktiviät gewinnt.
    Eine Sanierung des Volksbades und eine Aufwertung der Fürther Straße wäre z.B. mal ein Anfang.
    Die Planungen, die für die U-Bahn gemacht wurden, haben dieses ehemaligen Boulevard doch ziemlich verunstaltet. :/

    Und mal ganz ehrlich... Die Stadt meint immer sie hätte kein Geld, etc. aber es werden Milliarden für Öffentliche, Freiluftdelphinarium, Flughafen, unsichere Projekte bezüglich Hauptmarktverbesserung, etc. verwendet.
    Da kann mir keiner weiß machen, daß die Stadt kein bißchen Geld dafür hätte gewisse Viertel und runtergekommene Denkmäler wieder zu sanieren.

    Bezüglich der Sozialstruktur wird zum Glück einiges gemacht...
    Aber mal ganz ehrlich, wie soll diese verbessert werden, wenn kein normaler Mensch in einen verdreckten Nachkriegsbau in der Wölkernstraße (Südstadt) ziehen will, der schon überall Risse aufweist!?!? Natürlich gehen dort nur die Leute hin, die kein Geld haben. Und das wird sich auch nicht ändern.

    Und in Gostenhof wird das ähnlich sein.
    Solange die Altbauten nicht in einer Form saniert werden wie z.B. am Prinzregentenufer, St. Johannis oder Maxfeld, wird sich dort kaum eine reichere und/oder gebildetere Schicht einfinden.

  • Die Schanzen (deswegen auch Bärenschanze) entstanden erst um die Zeit des 30jährigen Krieges.

    Als Altstadt bezeichnet man in Nürnberg den mittelalterlichen Stadtkern, Sebald und Lorenz.
    Die Vororte wurden ja erst später alle eingegliedert.
    Daß Mögeldorf und Wöhrd wirklich "alt" sind, ist ja auch bekannt. :P

  • ja gut. Ich habe gerade auch nachgesehen. Die Stadteile sind erst 1825 eingemeindet worden. Aber kulturell und gefühlsmäßig waren sie doch schon sehr mit der Altstadt verbunden.
    DDie Mühlen, Patriziergärten, Friedhöfe. Außerdem steht ihre Entwicklung sicher in direktem Zusammenhang mit der erfolgreichen Zeit der Altstadt.

  • Zitat von "siron87"

    Die Schanzen (deswegen auch Bärenschanze) entstanden erst um die Zeit des 30jährigen Krieges.


    Speziell auf die Schanzen bezogen stimmt das zwar, aber die Geschichte der Befestigung des Vorfelds der eigentlichen Stadt ist schon älter und komplizierter.
    Schon im ersten Markgrafenkrieg - das war freilich auch erst zur Zeit der Vollendung der letzten Stadtbefestigung - entstand die Landwehr (Artikel aus dem Stadtlexikon), die danach zu Kriegszeiten immer wieder repariert wurde und dann 1632 durch die Circumvallationslinie (Artikel aus dem Stadtlexikon), die ein ähnliches, aber nicht identisches Gebiet umfaßte, ersetzt wurde. Die verlinkte Karte zeigt die Circumvallationslinie. Die Landwehr gehörte zwar rechtlich nicht zur Stadt, aber sie "stellte rechtlich außerdem eine Zwitterstellung zwischen der Reichsstadt und ihrem Landgebiet dar, als innerhalb der Landwehr auch die reichsstädtischen Zoll- und Ungeldbestimmungen galten." (Zitat aus dem Stadtlexikonartikel zur Landwehr). Der Bereich zwischen Circumvallationslinie und Stadtmauer wird seit dem frühen 19. Jahrhundert auch als Burgfrieden (Artikel aus dem Stadtlexikon) bezeichnet.
    Das ändert freilich nichts daran, daß die Altstadt an der letzten Stadtbefestigung endet. Punkt. Weder die Landwehr noch die Circumvallationslinie waren auch nur annähernd so aufwendig gebaut wie die Stadtmauer und das Gebiet des später sogenannten Burgfriedens war rechtlich dem Gebiet innerhalb der Stadtmauer nicht gleichgestellt.