• Die Hauptarbeiten am Außenbau des ersten Sanierungsabschnittes des Neuen Rathauses scheinen sich langsam ihrem Ende zu nähern und zeigen durchaus zwiespältige Ergebnisse.


    Hier die Gesamtansicht des Ostflügels/Festsaalflügels mit dem dominanten Rathausturm.


    Der Festsaalflügel macht mit seinen nunmehr angebrachten Ziergittern einen wirklich guten Eindruck,...


    ...was man vom ersten Sanierungsabschnitt in der Kreuzstraße nicht wirklich sagen kann.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das Rathaus in DD-Löbtau wurde von den Architekten Rudolf Schilling und Julius Graebner am Ende des 19. Jhdts. zwischen Weißeritz und Tharandter Straße errichtet.

    Während es kurz vor Fertigstellung bereits einer kräftigen Weißeritzflut zum Opfer fiel und dennoch kurze Zeit später fertiggestellt wurde, war sein Schicksal nach den Zerstörungen von 1945 leider ein anderes: Abriss.

    Aufnahme von ca. 1900:

    Bild: gemeinfrei

    Wenig später als im vorigen Bild im Kontext der Thrarandter Straße, rechts das Hotel Drei-Kaiser-Hof, welches ebenfalls nicht mehr existiert:

    Bild: Deutsche Fotothek, gemeinfrei

    Wenn ich das richtig zusammenkrieg,e dürfte die letztere Ansicht sich heute in etwa so darbieten.

    Weiterführend:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Rat…en-L%C3%B6btau)
    http://www.dresden.de/media/pdf/weisseritz/10Rathaus.pdf
    http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index…ageslichtspiele

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • War mal ne sehr gediegene Ecke dort. Nun ist's ein Sammelsurium des Grauens, sei es durch den billigen Florana-Bau (Löbtaupassage) oder den banalen 3-Kaiser-Hof-Verschnitt an der Kesselsdorfer Str., an den zur Zeit ein weiterer banaler Zweckbau drangesetzt wird.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Habe mich gestern schon im DAF über die Kesselsdorfer Straße bis zur Ecke Wernerstraße ausgelassen. Auch aus meiner Sicht architektonisch ein völliges Versagen.

  • Hier mal der ursprüngliche Entwurf von Karl Roth aus Kassel:

    Quelle: Deutsche Konkurrenzen Nr.187 (Rathaus für Dresden II. Wettbewerb Heft 1)

  • Wirklich phantastisch und phänomenal. Bin wieder schwerstens beeindruckt von der Kraft der so wenig geschätzten Gründerzeit.
    Ein kleines Weltwunder der Baukunst!!

    Schade dass niemals versucht wurde die heutige Fassade wieder am Original anzupassen.
    Kollonade top. Was dann doch wenisten gemacht werden sollte: die Rekonstruktion der fehlenden Dachreiter links. Statuen, Erker......
    Wie in Hamburg beim Kontorhäuser und Berlin/ Littenstrasse, Magdeburg und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] bei den grossen Gerichtsgebäuden: es fehlt heute an Erker, Giebel, Dächer und Türme!!! Wie wahnsinnig eindrucksvoll konnte alles in D. doch aussehen wenn nur einige "kleine" Anstrengungen gemacht würden.

    Aber auch am grossen Kaufhäuser ........oder alle verhunzte Fassaden....... :harfe:

  • Die Stadt Dresden hat den Vertrag mit der für die Planung und Überwachung der Rathaussanierung zuständigen Arbeitsgemeinschaft msp Architekten/IB Schmid fristlos gekündigt. Gründe sind die für massive Kostensteigerungen verantwortlichen Baumängel und damit verbundene Zeitverzögerungen. So habe es u.a. Mängel bei der Auftrags- und Nachtragsbearbeitung, der Rechnungsprüfung sowie der Bauüberwachung gegeben.

    http://www.dresden-fernsehen.de/Aktuelles/Arti…it-Architekten/

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/dr…nern-1974047250

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  • Die Noack-Landschaftsarchitekten haben ein recht überzeugendes Konzept für die Neugestaltung des Rathausplatzes vorgelegt.

    http://www.noack-landschaftsarchitekten.de/projekte/offen…rplatz-dresden/

    Ob und wann dieses umgesetzt wird, ist mir leider nicht bekannt. Zumindest scheinen noch keine Mittel in den Haushalt eingestellt worden zu sein.

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  • Die DNN berichten über den ersten Sanierungsabschnitt des Neuen Rathauses und künden den Abschluss dieser Arbeiten für den September 2015 an. Die Kosten belaufen sich nunmehr auf knapp 37 Mio. Euro. Die Gründe für die Kostensteigerung um nahezu 12 Mio. Euro, liegen in der unerwartet schlechten Bausubstanz sowie Planungsfehlern der beauftragten Arbeitsgemeinschaft. Nachdem dieser gekündigt wurde, werden die Arbeiten mittlerweile von einem Planungsteam aus Freital sowie durch Mitarbeiter des Hochbauamtes betreut.

    Dies und mehr kann man hier nachlesen:

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/dr…ufen-4190653616

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  • Die Medien informieren über den Stand der Bauarbeiten am Neuen Rathaus.
    Die Räumlichkeiten für das Rechenzentrum im Dach des Ostflügels sind mittlerweile fertig, sodass erste Vorbereitungen für den Einzug der Technik getroffen werden können. Sie soll mit Beginn der Herbstferien eingebaut werden.
    Einige Stockwerke tiefer, auf der Festetage, hat man die Rohbauarbeiten abgeschlossen. Hier kann zeitnah die unter Denkmalschutz stehende Raumgestaltung der Deutschen Werkstätten Hellerau eingebaut werden. Bis Ende 2015 möchte man alle Arbeiten am ersten Bauabschnitt der Rathaussanierung abschließen.

    Weiter Informationen kann man hier nachlesen:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/gr…al-2950561.html

    oder sich gleich ansehen:

    http://www.dresden-fernsehen.de/Aktuelles/Arti…dner-Rathauses/

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  • https://mopo24.de/#!nachrichten/…-zu-retten-7241

    Hätte ich von der Linken nicht gedacht. Bravo. :applaus:

  • Die Linke engagiert sich schon lange für die historischen Leuchten. Das Hauptproblem stellt in diesem Zusammenhang aber wohl die Verkabelung dar, die hinter der alten Marmorverkleidung des Treppenhauses verlegt werden müsste. Diese Maßnahme scheut die Stadt - auch und gerade aus konservatorischen Gründen. Schwierig!

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  • Der Stadtrat hat sich in seiner gestrigen Sitzung mehrheitlich für den Vorschlag der "Linke" ausgesprochen, die historischen Leuchten der Kuppelhalle des Rathauses zu rekonstruieren. Ausschlaggebend war, dass es sich bei der besagten Halle um eine der letzten historischen Räumlichkeiten im Komplex handelt und, dass der Freistaat aufgrund einer großzügigen Fördermittelvergabe den Eigenanteil der Stadt auf 80.000,00 Euro senke.
    Die Kritiker, allen voran aus der SPD und FDP, führten an, dass auch Fördermittel Steuergelder seien und mit diesen in Anbetracht diverser anderer Pflichtaufgaben sorgsam umzugehen sei. Daneben bezweifelten sie, dass die historische Leuchten den Raum überhaupt ausreichend ausleuchten könnten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Die Arbeiten am ersten Abschnitt der Rathaussanierung gehen nunmehr in ihre finale Phase, sodass insbesondere der Festsaalflügel von 1965 im neuen alten Glanz erstrahlt.

    Dresden-Fernsehen berichtet:

    http://www.dresden-fernsehen.de/Aktuelles/Arti…chnitt-fertig-/

    Die Arbeiten an den weiteren Sanierungsabschnitten sollen derzeit geschätzte 100 Millionen Euro Kosten. Wenn das mal keine Hausnummer ist!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Aufgrund gravierender Brandschutzmängel hat die Bauaufsicht die vierte Etage der unsanierten Bereiche des Neuen Rathauses gesperrt. Betroffen sind davon ca. 150 Mitarbeiter, die auf andere – u.U. noch anzumietende – Objekte verteilt werden müssen. Ein Neubezug der Räumlichkeiten ist erst nach einer umfangreichen Brandschutzsanierung möglich.
    Unterdessen arbeitet man an der Planung der weiteren Sanierungsschritte, für die derzeit umfangreiche Untersuchungen der Bausubstanz durchgeführt werden. Bisher geht man von einem erforderlichen Finanzrahmen in Höhe von 100 Millionen Euro aus. So der Stadtrat den Planungen zustimmt und die Mittel bewilligt, könnte die weitere Sanierung des Neuen Rathauses im Jahr 2018 beginnen.

    Die DNN berichten:

    http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…iter-evakuieren

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Möglicherweise bin ich da etwas naiv, aber 100 Millionen klingen für mich nach einer unglaublichen Summe. Schließlich haben wir es nicht mit spektakulären Rekonstruktionen wie am Schloß zu tun sondern "nur" mit einer Sanierung.

  • Man darf halt nicht vergessen, dass der Kasten eine Geschossfläche von über 50.000 qm hat. Daraus ergibt sich ein Quadratmeterpreis von ca. 2.500,00 Euro. Bedenkt man, dass sämtliche Zwischendecken ausgetauscht werden müssen, relativiert sich die Summe doch recht schnell.

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  • Zitat von bilderbuch

    Die Arbeiten am ersten Abschnitt der Rathaussanierung gehen nunmehr in ihre finale Phase, sodass insbesondere der Festsaalflügel von 1965 im neuen alten Glanz erstrahlt.

    Gepostet am 24. November 2015


    Auf den Namensgeber dieses Flügels (=Ostflügel des Rathauses), nämlich den Festsaal (gelegen im 2. OG) möchte ich im Weiteren etwas näher eingehen. Dieser einstmals tatsächlich festliche Raum soll als Beispiel dienen, warum ich die Formulierung *im neuen alten Glanz* doch etwas „übertrieben“ finde.
    Beginnen wir mit dem „Nachher“-Bild: So wurde der Festsaal nach den Kriegszerstörungen aufgebaut (Zustand 1966, habe leider trotz langen Suchens kein Foto mit besserer Auflösung gefunden):
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    Mit etwa gleicher Blickrichtung nun eine Ansicht von 1910:
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    In nationalsozialistischer Zeit wurde über der Tür im Bildhintergrund ein Reichsadler mit Hakenkreuz angebracht, hier zu sehen in einer Aufnahme von 1937:
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    Die betreffende Wand im September 1945 (untertitelt mit: nur der nazistische Pleitegeier hat überlebt):
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    Kommen wir nun zur gegenüberliegenden Seite (mit Empore), hier eine Aufnahme von 1935:
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    Und hier die Vergleichsansicht vom September 1945:
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    Noch ein Ruinenbild - Blick auf die Wand gegenüber der Fensterfront:
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    Auch der Eingangsbereich war festlich ausgestattet, hier die Wandelhalle mit Eingang zum Festsaal und Wandbrunnen, 1910:
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    Zustand des Wandbrunnens 1945:
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    bilderbuch hatte in seinem Beitrag auch einen Filmbericht von dresden-fernsehen verlinkt, in dem über die finalen Arbeiten am Ostflügel berichtet wird. Dort ist ein kurzer Kameraschwenk in den heutigen Festsaal zu sehen(00:23 bis 00:27):
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  • Man darf halt nicht vergessen, dass der Kasten eine Geschossfläche von über 50.000 qm hat. Daraus ergibt sich ein Quadratmeterpreis von ca. 2.500,00 Euro. Bedenkt man, dass sämtliche Zwischendecken ausgetauscht werden müssen, relativiert sich die Summe doch recht schnell.

    Das ist sicher richtig. Der Planer wird vermutlich auch eine großzügig geschätzte Summe angegeben haben, damit hinterher nicht wieder von Planungsfehlern die Rede ist. Bei einem Altbau gibt es immer böse Überraschungen, deswegen ist jeder Bauherr gut beraten, den Bau vorher genau unter die Lupe zu nehmen. Das hat man ja beim ersten Bauabschnitt wohl nicht so gründlich gemacht, sonst wäre der Nachtrag nicht so deftig ausgefallen...