• In diesem Jahr werden einige, der "Komplexsanierung ab 2027" vorgezogene Arbeiten am Neuen Rathaus vorgenommen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung bekannt gibt:

    • Erneuerung der Dacheindeckung einschließlich Blitzschutz- und Entwässerungsanlagen
    • Neubau der Technikzentrale inklusive Raumlufttechnik im Dachgeschoss
    • Statisch konstruktive Sanierung der Natursteinfassaden zu Straßenseite
    • Austausch der Fenster in diesen Fassaden
    • Herstellung der Brandschutzanforderungen der Decke über dem 4. Obergeschoss
    • Austausch und Erweiterung des Lastenaufzugs im Wirtschaftshof

    Diese Arbeiten sollen bis Mitte 2024 in Abschnitten abgeschlossen werden. Der erste Abschnitt umfasst demnach die restliche Dach- und Fassadensanierung des Südflügels am Dr.-Külz-Ring, also die sichtbarsten Erneuerungen. Die bisherige Sanierung umfasste den Südflügel bisher nur ungefähr zur Hälfte:

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    Christoph Freitag from Dresden, Deutschland, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons

    Es wäre ja schön gewesen, wenn die riesige Dachfläche bei der Gelegenheit ihren ursprünglichen Dachreiter mit Turm wieder bekommen hätte:

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    Brück & Sohn Kunstverlag Meißen, CC0, via Wikimedia Commons

    Das war vom Dach auf dieser Seite nach dem Krieg übrig:

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    Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons

  • Es wäre ja schön gewesen, wenn die riesige Dachfläche bei der Gelegenheit ihren ursprünglichen Dachreiter mit Turm wieder bekommen hätte

    Ja, in der Tat! Auch die Fassade, die nach dem Krieg leider nur sehr vereinfacht saniert wurde, sollte auch rekonstruiert werden. Das Dresdner Rathaus war wunderschön und im Falle Dresdens kann ich mir sogar vorstellen, dass irgendwann einmal der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden könnte - beim Rathaus handelt es sich immerhin um DIE Visitenkarte der Stadt.

  • Daran glaube ich nicht und es war eigentlich auch nur eine wehmütige Gefühlsäußerung meinerseits, denn:

    Das Neue Rathaus Dresden ist als Denkmal des Wiederaufbaus nach dem Krieg zu erhalten, denn es ist in seinem Erscheinungsbild wesentlich von dieser Epoche geprägt. Vor allem an den Fassaden lassen sich die zeitlich verschiedenen Phasen des Wiederaufbaus ablesen. Sie zeugen vom unterschiedlichen Umgang mit der beschädigten Bausubstanz. [...] Ein Anspruch der Denkmalpflege ist es, die beiden vorangegangenen Entstehungszeiten, nach 1900 und nach 1945, für die Zukunft sichtbar zu erhalten.

    Zudem wird neben dem geplanten Verwaltungsneubau am Ferdinandplatz auch die Sanierung des Neuen Rathauses im Stadtrat und in der Verwaltung kritisch betrachtet, man will keine unnötigen Ausgaben oder eine "Luxussanierung" - das hört man immer wieder.

    Viele wissen auch gar nichts vom Vor- bzw. Nachkriegszustand des Neuen Rathauses und es gibt meines Wissens auch keine Initiative, an dessen Erscheinungsbild etwas zu ändern. Dazu gibt es in Dresden genügend andere "Baustellen".

    Ich finde das Neue Rathaus auch in seinem jetzigen Zustand beeindruckend und schön (wenn auch nicht so stimmig wie den Vorkriegszustand) und würde lieber sein Umfeld "rekonstruiert" sehen (d.h. historischer Stadtgrundriss sowie Bebauung am Georgplatz, am Ring und in der Pirnaischen Vorstadt).

  • Nur weil die Denkmalpflege (momentan) so tickt wie sie eben tickt, mache ich mir trotzdem Hoffnung auf eine zukünftige (und wenn es 100 Jahre bis dahin dauert) Wiederherstellung der alten Fassade. Irgendwann bei einer der anstehenden Sanierungen wird man sich wieder am Idealzustand orientieren. Bis dahin werden auch die umliegenden Brachen schon wieder 2-mal neu bebaut worden sein :biggrin:...ich bin und bleibe hier hoffnungsfroh. Wenn nicht heute, dann morgen oder zumindest irgendwann.

  • Die prägnanten Dachreiter wieder anzubringen wäte meines Erachtens noch der geringste Eingriff in die wiederaufgebaute Rathausstruktur. Dafür müsste ja nicht wirklich etwas entfernt werden. Bei der Fassade sieht das anders aus, die man nach dem Krieg doch deutlich neugestaltet. Auch in Hinblick auf die viel höhere Umgebungsbebauung wäre eine Neuerrichtung der Dachreiter natürlich ein Traum, da heute die dominante Stellung dieses Riesenkomplexes in der Stadtstruktur etwas verloren gegangen ist und mit der (hoffentlich) zunehmenden Bebauung am Georgsplatz weiter verloren gehen wird.

    Aber ein Traum wirds wohl bleiben, in erster Linie aus Kostengründen. Denn der Wiederaufbau war zum Teil so schlampig, dass bei grundlegenden Sanierungsarbeiten im Rathaus jedes mal enorme Kosten entstehen. Auf die Denkmalpflege hat man ja wohl bspw. auch nicht gehört, als das SED-Logo mit dem Händedruck, sowie Hammer, Zirkel und Ährenkranz nach der Wende aus dem Ziergitter über dem Haupteingang entfernt worden sind. Da ist bis heute eine Lücke.

  • Hallo,

    ich würde gern mehr über das Neue Rathaus in Dresden erfahren:

    - Wie sieht es aktuell drinnen aus?

    - Was entspricht noch dem Originalzustand von 1910?

    - Was wurde nach 1945 abgeändert? Wie stark wurde in die Bausubstanz eingegriffen?

    - Was soll evtl. wieder entsprechend dem Zustand von 1910 rekonstruiert werden?

    - Was ist bei den aktuell anstehenden Renovierungsmaßnahmen geplant?

  • Es ist ein großes Glück, dass der Turm wie durch ein Wunder die Bombardierung überstanden hat und darüber hinaus nicht mit dem Rest des Rathauses vereinfacht wurde.
    So bereichert der Rathaus-Turm zumindest noch immer die Stadt-Silhouette, anstatt sie empfindlich zu stören.

  • Das Faltblatt hilft mir nicht weiter. Die Informationen darin sind viel zu allgemein. Wurden denn beim Wiederaufbau zumindest die Kubaturen der Räume wiederhergestellt, auch wenn die Gestaltung anders ist?

  • Wo ist der Unterschied zwischen dem "Neuen Rathaus" in Dresden und dem "Langen Franz" in Frankfurt?

    Quelle: Link

    Stück für Stück... Auf die richtige Zeit mit der notwendigen politischen Unterstützung warten...