Dresden, Altstadt - Rampische Straße

  • so oft nicht..vor allem nicht mit einem dominierenden Zentralgebäude und fast deshalb weil der Keil barock bebaut ist. Hatte das Originalgebäude einen mittelalterlichen Kern ?

  • ... hab jetzt nochmal nachgerechnet. Die zu sehende, tragende Wand ist 30 cm tief. Der Abstand zur Bauflucht muss also auch etwa 30 cm sein. Ich denke, dass da noch eine 10-15 cm dicke Dämmung draufkommt und noch mal eine Schicht Kalksandsteine davor kommt.

    Etwa In der Mitte des folgenden Filmes noch einmal schön so eine Doppelverschalung zu sehen:

    Mauern Verarbeitung

  • Dann wollen wir das Beste hoffen. Ich habe mich nur gefragt, weshalb der Absatz im Fundament, wo dann die Aussenschale drauf zu stehen käme, ein halber Meter unter Strassenniveau ist.

  • Vielen lieben Dank für die interessante Diskussion! Ein wenig Gewissheit in Bezug auf eine eventuell vorgemauerte Fassadenschale wäre natürlich großartig. Vielleicht kann da ja noch jemand eine kleine Information liefern?

    Das ist übrigens der verwendete Stein (vielen Dank, DarkVision!):

    System

    @ Riegel:

    Kann man eine solche Vorsatzschale nicht auch auf nachträglich montierbare Konsolen stellen?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Man könnte die Vormauerung sicher auch auf Konsolen abstellen, aber das wäre ja ein unheimliches Gewicht, das diese tragen müssten. Die beiden Mauerwerkschalen müssen auch durch bewegliche Anker durch die Isolation hindurch miteinander verbunden werden, damit die äussere Schale nicht kippt oder ausknickt, aber ein Gewicht können diese nicht aufnehmen.

    Es wäre theoretisch auch möglich, dass die äussere Schale aus Backsteinen hochgemauert wird (falls so eine effektiv kommt); es muss nicht zwingend auch Kalksandstein sein. Zu beachten ist allerdings der Ausdehnungskoeffizient der beiden Materialien.

  • Ohne große Umschweife, gibt es hier zwei frische Fotos von der Baustelle in der Rampischen Straße.

    Mittlerweile beginnt man mit den Rohbauarbeiten im ersten Obergeschoss.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Mittlerweile ist das erste Obergeschoss fast fertig und damit annähernd 50% des Rohbaus geschafft. Irgendwie beunruhigt mich diese Baustelle.


    Blick auf die Baustelle aus südöstlicher Richtung.


    Blick auf die Baustelle aus südwestlicher Richtung.

    Je harmonischer der Gebäudeblock durch die nun erfolgende Bebauung abgerundet wird (bisher, also ohne Dach, kann man das zumindest noch annähernd glauben), desto störender wirken die Tiefgarageneinfahrt sowie das sogenannte Neue Palais der Sachsenbau.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Es scheint so, als ob bei der Planung der Tiefgarageneinfahrt (sowie bei der Planung des gläsernen Aufzugs zur Tiefgarage unter dem Neumarkt) sich offenbar niemand Gedanken über die städtebauliche Wirkung in der Zukunft gemacht hat. Als beide gebaut wurden, war es egal, ob sie nun dort oder 50 Meter weiter Richtung sowieso stehen; außenrum war eh nur "grüne Wiese". Erst jetzt, wo sich die städtebaulichen Lücken schließen, wird deutlich, dass hier eine Fehlplanung vorliegt.

    Bei der Gestaltung des Daches hoffe ich immer noch, dass die bekannte Visualisierung etwas verunglückt ist und das Endergebnis keinen großen Unterschied zum Original erkennen lässt.

    Einmal editiert, zuletzt von campus solis (5. November 2012 um 14:32)

  • Das UNDING des "Neuen Palais" kann nur für die Abrissbirne prädestiniert sein. Früher oder später wird man sich dazu verstehen müssen.

    Was die Dachform von Nr. 33 angeht, muss man eben abwarten . . .

  • Nein Bernd Ludwig, du verstehst das nicht. Durch das Neue Palais wird der Georg-Treu-Platz überhaupt erst abgeschlossen/zum Platz also. Das sagte, nach dem Bau dieser architektonischen Perle, zumindest jemand vom Stadtplanungsamt - und die werden es wohl wissen, oder?????

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Deinem Sarkasmus zum Trotz muss man anmerken, dass der Georg-Treu-Platz durch den Kaplan-Bau tatsächlich erst räumlich abgeschlossen wurde. Die Architektur des Baues ist allerdings höchst fragwürdig.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zu dem bizarren UNDING hinter dem Cosel - Palais muss hier, in diesem Forum, wohl nichts mehr ausgeführt werden.

    Ob jedoch zwingend der "räumliche" Abschluss an diesem relativ kleinen Platzraum mit der ausgeführten Architekturkrücke erforderlich war, darf sehr bezweifelt werden.

    Bekanntlich wurde der G.-Treu-Platz von Ausstellungstrakt des Sächs. Kunstvereinshauses, Albertinum, doppelläufiger Freitreppe zum
    Brühlschen Garten sowie einem winzigen Rasenplatz begrenzt.

    Auf diesen kleinen, intimen Platzraum wurde nun das hilflos - malachitfarbene Gestänge des UNDINGS als "räumlicher Abschluss" gezwängt. Das ist doch schon fast albern.
    Hier ist ein schlagendes Beispiel vorhanden, wie bloße Architekturtheorie in Praxi nicht vermag, zu gültigen Resultaten zu kommen.

    Ordentlich mit Pflanzungen gegliedert, hätte dieser Platzraum, wie bis 1945, einen soliden räumlichen Abschluss geboten, ggf. den schönen, vorhandenen Schmuckplatz zum Coselpalais weitergeführt.

    Mehr braucht er m. E. nicht, der Georg - Treu - Platz.

  • Die Bebauung des Grundstückes war richtig und wichtig, da spätestens nach der Beseitigung der Bauten am Zeughof keine klaren Raumkanten mehr existierten. Insofern war die räumliche Situation des Georg-Treu-Platzes vor dem Zweiten Weltkrieg höchst unbefriedigend.
    Leider ist die Qualität des sogenannten Neuen Palais der Sachsenbau wirklich unterirdisch. Jetzt müssen wir allerdings damit leben.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Besten Dank, Schloßgespenst - es sieht doch eher so aus, als ob wir das vermutlich noch nicht hier hatten. Was wäre die Rampische doch ein erhabener Straßenzug geworden mit solch einer beeindruckenden Hotelfassade. Doch ist es leider aus verschiedenen Umständen nicht dazu gekommen.

  • Das ist doch mal ein interessanter Fund, Schloßgespenst. Der gezeigte Entwurf wäre für die Rampische Straße natürlich weniger destruktiv als die umgesetzte Variante gewesen. Das allein macht sie allerdings noch nicht unbedingt erstrebenswert.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Bilderbuch, ich weiß, Du hast hohe Ansprüche - die ja an diesem Standort weiß Gott auch berechtigt sind. Aber ich finde, diese kleinteilige Lösung wäre, wenn man berücksichtigt, daß durchgängig rekonstruierte Straßenzüge eben in DD kaum durchsetzbar sind und man sich mit B-Lösungen begnügen muss (!), fast schon optimal gewesen. Man hätte sogar zu einem späteren Zeitpunkt mit wenig Aufwand Fenster und Gauben noch leicht verändern und so das Erscheinungsbild noch verbessern können. Das ist mit dem jetzt gebauten Entwurf nicht mehr so leicht möglich.

    Für mich ist das ein weiteres Beispiel dafür, dass das Problem nicht die Architektenwettbewerbe und deren Teilnehmer sind - sondern die Jurys. Immer wieder werden mittelmäßige bis grottige Beiträge zum Sieger gekürt (und anschließend gebaut), während annehmbare bis gute Entwürfe unter ferner liefen verschwinden. Siehe [lexicon='Altstadt Frankfurt'][/lexicon].