Dresden, Altstadt - Rampische Straße

  • Ja das stimmt. Wenn es nur das Glasdach wäre, wäre die ganze optische Beeinträchtigung halb so schlimm. Außerdem frage ich mich, warum eigentlich unbedingt ein Glasdach die Einfahr abdecken muss - wie wird das denn bei tausend anderen TG-Einfahrten gelöst? Es wird gestreut.

  • Ich sprach ja auch nur von den Aufbauten, vor allem von der grauen Wand. Dass die nicht die Tiefgarage verfüllen werden, war mir schon bewusst. :wink:

  • Bzw. noch günstiger als so ein olles Glasdachl käme eine Rampenheizung... . Früher oder später werden diese Aufbauten wieder verschwinden - spätestens dann wenn die Bewehrung karbonatisiert und dieses grausliche Zeug nimmermehr wirtschaftlich zu sanieren ist.

    Moderationshinweis (Pilaster): Beitrag gekürzt.

  • Meiner bescheidenen Meinung nach kam die Investition der Sachsenbau für die Stadt zu einer Unzeit.
    Um die Jahrhundertwende lag der Fokus der Dresdner Stadtentwicklung am südlichen Altmarkt sowie dem Wiener Platz, wo man unter Einsatz großer öffentlicher Mittel die Basis für private Investitionen schuf und diese gleichzeitig planerisch begleitete. Unter Umständen war man deshalb auch zu nachgiebig, da personell unterbesetzt und desinteressiert, als die Sachsenbau ihr sogenanntes Neues Palais sowie die famose Tiefgarage durchzusetzen gedachte.
    Erst ab 2005, als an den vorgenannten Brennpunkten eine gewisse "Arrondierung" zu verzeichnen gewesen sein dürfte - die streng genommen bis heute nicht erreicht ist - begann man sich auf andere innerstädtische Flächenpotentiale, nämlich Neumarkt und Postplatz, zu besinnen und wiederum die Voraussetzungen für private Investitionen zu schaffen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • bilderbuch
    Du hast mit Deiner Analyse sicherlich recht, was den damaligen Fokus der Stadt betrifft. Andererseits finde ich die qualitative Umsetzung des Coselpalais selbst eigentlich ganz in Ordnung - teilweise besser als so manche der in letzter Zeit umgesetzten Rekonstruktionen (Integration von Kellern und Grundmauern, Ziegelbauweise, Festsaal). Immerhin war es zusammen mit dem Kanzleihaus für lange Zeit überhaupt ein Anfang des Wiederaufbaus am Neumarkt.

    Über das "neue Palais" braucht man nicht zu diskutieren. Das ist keine gute Architektur und war es auch niemals. Hier hoffe ich einfach in aller Bescheidenheit auf einen künftigen Neuanstrich, der wenigstens das grausame türkisfarbene Gitter auf der Seite zum Georg- Treu- Platz etwas in der Dominanz zurücknimmt. Städtebaulich finde ich letzteres Gebäude im Übrigen gar nicht mal so verkehrt, weil so der Straßenraum der Salzgasse vom Treu- Platz getrennt wurde. Von den Aufbauten der Tiefgarage finde ich die lange Mauer auch nicht so schlimm. Übel ist nur das gähnende Loch der Einfahrt mit der Glasüberdachung und vor allem das grellblaue Tiefgaragenschild.
    In diesem Zusammenhang fällt mir auch die Einfahrt zum [lexicon='Quartier VIII'][/lexicon] ein, wo auch das schönste Metalltor nichts nützt, wenn es ständig offen steht und dahinter eine genauso traurige Einfahrt sichtbar ist. Eigentlich finde ich das hier direkt neben dem Johanneum noch viel schlimmer!

  • Ich gebe dir im Wesentlichen recht.
    Das Cosel-Palais war, wie so oft, eben eine teuer erkaufte Rekonstruktion, über deren Qualität man sich jedoch gerade im Inneren (am Außenbau kann man meiner Meinung nach nichts aussetzen) durchaus streiten kann. Das Neue Palais halte aber auch ich für einen städtebaulichen Gewinn.

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  • Ich frage mich, warum man erst diese graue Wand gebaut hat? Das kost doch nur sinnlos Geld anstatt ein einfaches, kleines, unaufdringliches, aber rlativ schönes Glasdach übers Loch zu setzen. Mehr brauchts doch nicht und sowas würde auch nicht stören.

  • Heute wird nun endlich der Dachstuhl gerichtet.


    Auf dem Haus Rampische Straße 31 war die Balkenkonstruktion heute schon z.T. fertiggestellt.


    Hier kann man mittlerweile ganz gut den Höhenversatz zwischen der "31" und "33" sehen.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Schön, dass man hier nun bald fertig wird. Hoffen wir, dass der Dachbereich dem historischen Original zumindest nahe kommt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Hallo Freunde,

    kann denn mal jemand ein Bild machen von der Rampische Strasse 25-31 & 33 so das ich mir auch vorstellen kann von was ihr sprecht, und ich mich reindenken kann welche Häuser ihr meint?

    Gruss

  • In den Beiträgen 109, 110 und 123 in diesem Strang solltest du vielleicht fündig werden. Für weitere Erklärungen stehen wir dir jederzeit zur Verfügung.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Sehr empfehlenswert ist übrigens auch die Seite der Gesellschaft Historischer Neumarkt: http://www.neumarkt-dresden.de
    Um einen Überblick über die Bedeutung und die Historie des Areals zu bekommen, finden sich Unterrubriken, unter anderem auch zum Quartier 2, zu dem die angesprochenen Bauten von Rampische Straße 23-27 und 31-33 gehören. Ansonsten ist es eigentlich unabdingbar, das Buch von Stefan Hertzig, (sowie May und Prinz) (Der historische Neumarkt zu Dresden, seine Geschichte und seine Bauten) zu kaufen, z.B. bei ZVAB, da dieses Buch der Schlüssel zum gesamten Neumarkt ist. Vielleicht kann man auch erwähnen, daß die Rampische Straße 33, deren Rückkehr wir nun erleben, einer der ganz wenigen Bauten ist, die eigentlich immer schon unstrittig waren und bereits in den frühen 80er Jahren als Leitbauten definiert wurden neben dem Dinglingerhaus und dem Regimentshaus am Jüdenhof, dem Hoym´schen Palais und dem Weigelschen Haus im Q 1. Hierbei fällt auf, daß die Präferenz der als Leitbauten ausgewählten Gebäude ganz eindeutig auf Bauten Pöppelmanns liegt.
    Empfehlenswert ist es ansonsten auch, die Baufortschritte bei Bausituation-Dresden.de mitzuverfolgen. Diese Webseite ist ein absolutes Muß, sehr empfehlenswert und eine wirkliche Bereicherung, für die man wirklich auch mal ein ganz großes Danke sagen darf.

  • Das kommt mir nicht so vor, ich meine eher, dass dieser Eindruck deshalb entsteht, weil der konkave Dachansatz - noch - fehlt. Der wird aber sicherlich rekonstruiert werden, wenngleich sich dies eindeutig nicht in der Dachstuhlvorformung widerspiegelt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Oktavian sprach ja davon, dass das Dach etwas steiler wird als im Original. So extrem wie es einige Visualisierungen vemuten ließen, schaut es aber nicht aus.