Eigene (utopische) Architekturentwürfe

  • In Lebrin wurde wieder gebaut. Zum ersten mal habe ich eine kurvierte Fassade mit Affinity-Designer gezeichnet. Das ist nicht ohne und kostet ganz schön Zeit. Aber ich glaube der Aufwand hat sich gelohnt... Aber urteilt selbst! Vor allem: Wie würdet Ihr das Gebäude stilistisch einordnen?

  • @Mündener Einfach ein fantastischer Entwurf, den man sich am liebsten ins Wohnzimmer hängen würde. Wie groß ist die Zeichnung? Der Detailreichtum ist faszinierend, jede Zinne kann man erkennen. Und die etwas gedämpften Farben passen ebenfalls sehr gut. Die Schatten sind auch gekonnt gesetzt. Kompliment!

    (Und deine Überlegung war gut: bitte nicht mit Aquarell nachkolorieren, so ist es perfekt. Am besten in einer Druckerei scannen lassen und 1:1 drucken lassen).

  • Kannst du das, für einen gewissen Obolus natürlich, auch für Görlitz machen? :augenkrummblau::anbeten:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Gestaltungsvorschlag für ein zum Verkauf stehendendes Bauernhaus auf der Baar in Überauchen, Gemeinde Brigachtal, das auf Grund seiner Bauweise wie die direkt anliegende Nachbarbebauung, sprich seinem niedrigen Geschoss und seiner Gebäudetiefe im Kern auf die Zeit unmittelbar nach dem 30-jährigen Krieg datiert wird. Mehr oder weniger eine Ausnahme für die bäuerliche Bebauung in der Gegend und doch wird es niemanden mehr verwundern, dass auch dieses Haus nicht unter Denkmalschutz steht, nein, es wird sogar explizit die Möglichkeit des Abbruchs eröffnet, schließlich wartet im rückwärtigen Teil ein großer Garten, der dem Käufer weitere Optionen eröffnen dürfte.

    Dennoch soll an diesem vermeintlich unscheinbaren Objekt im Vergleich gezeigt werden, was im Sinne der Ortsbildpflege möglich ist, ohne die Bedürfnisse seiner Bewohner zu vernachlässigen!

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (3. Oktober 2019 um 12:38)

  • Am PC zeichne ich nur auf der Arbeit, oder wenn's maßhaltig werden muss :D . Diese Zeichnung ist mit Bleistift und Chinatusche (stark verdünnt, für die Schatten) entstanden.

  • Ich finde es gut, wenn man sich als Laie mit Architekturentwürfen beschäftigt, möchte aber ergänzen, dass Architekten nicht über die Ansicht einen Entwurf erstellen, sondern zunächst einmal über Lage und Ausmaße des Grundstücks. Man fängt also, je nach Größe des Projekts im Maßstab 1:1000 an und nähert sich dann langsam an die Erstellung des Grundrisses, nachdem die Baugrenzen und Abstände feststehen. Die Fassade kommt erst später und die profitiert enorm von einem durchdachten Grundriss. Einer unserer Dozenten hat davon gesprochen, das man sich den Zucker abholt, wenn man die Fassade gestaltet.

    In die Betrachtung gehört auch immer die Nachbarbeabuung mit hinein. Firsthöhen, Traufhöhen usw. die werden bei Ansichten auch generell mit dargestellt, gerne auch mit einer transparenten Schraffur darüber. Man muss eben sehen, in welchem Kontext sich das entworfene Gebäude befindet.

  • Da da muss man, denke ich, unterscheiden. Was meine Entwürfe anbelangt, so handelt es sich im Grunde genommen um architekturtheoretische Entwürfe. Und da ist es durchaus legitim, sich auf die Fassadengestaltung zu beschränken. Man denke etwa an Wendel Dieterlins Architektura. Grundstück-Dispositionen hängen ja immer an ganz konkreten Projekten. Und Theoretiker interessieren sich nun einmal für das Allgemeingültige.

  • Ich gehe mal davon aus, dass das Haus links Dein Umgestaltungsvorschlag des rechten Hauses sein soll? :zwinkern:

    Oder ist es umgekehrt, und Du möchtest das rote Häuschen wärmedämmen incl. Dachgeschoss-Ausbau? smile:)

  • Heimdall

    Rhetorische Frage... ;)

    Die Ironie will es, dass die Gegenüberstellung tatsächlich für Irritationen sorgte. Manch eine/r ging davon aus, dass die Fassade links den realen Zustand vor der Verunstaltung rechts darstellt. ?

  • Die Ironie will es, dass die Gegenüberstellung tatsächlich für Irritationen sorgte. Manch eine/r ging davon aus, dass die Fassade links den realen Zustand vor der Verunstaltung rechts darstellt.

    In den meisten Fällen ist es ja leider auch so. Ich kenne einige Beispiele vor Ort. sad:)

  • Das stimmt allerdings.

    Ich versuche meist aus dem Bestand heraus aufzuzeigen wie sich mit wenigen Gestaltungsmitteln das Erscheinungsbild im Sinne des Ensembles eines Ortsbildes verbessern lässt.

  • "Tausend Jahre sind ein Tag" Zweiter Brief des Petrus an Udo Jürgens

    Da habe ich mal vor drei Jahren auf einem kleinen Stück Schmierpapier in Postkartengröße eine harmlose, kleine architektonische Studie zur dorischen Architektur vor mich hingekritzelt, während einer Vorlesung, die natürlich nichts damit zu tun hatte. Und habe sie unvollendet beiseite gelegt. Heute , drei Jahre später hat es mich gewurmt und so habe ich es dann plötzlich fix (und) fertig gemacht (nicht besonders liebevoll, es ging mir nur darum etwas zu skizzieren) und was kommt bei raus? Ein Bühnenbild Schinkels in furchtbarstem Tollkirschenrausch. Schauerromantik bedarf nicht immer des Gotischen, um zu funktionieren. Als wenn all der Horror nicht reicht, hat sich ein Schatten (beinahe ohne jedes Zutun von mir) in ein Galgenmännchen verwandelt, das von einem Ast baumelt. War wirklich keine Absicht!

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    Keine Kunst, aber vielleicht eine schöne Vorlage, es in Öl zu malen.