Eigene (utopische) Architekturentwürfe

  • ES gibt sie noch, die alten Meister, reinkarniert? :applaus::daumenoben:

    (will sagen, Du wirst immer besser!)

    Sehr schön, das hohe in sich nochmal deutlich gegliederte Erdgeschoß.
    Einziger Kritikpunkt: es läuft ein wenig Gefahr nach oben hin so seriell, additiv, aufgereiht, wiederholt zu wirken ...

    Die Vorbildgebäude erkenne ich nicht. :(

  • Das mit den Vorbildern löse ich erst mal noch nicht auf. Vielleicht fühlt sich ja Kaoru berufen...
    Naja, auf jeden Fall erstmal Danke. Das ist eben die Sache mit einer Tradition. Wenn man sich auf die Selbstbeschränkung einlässt, dann wird man feststellen, dass Subtilität und Qualität zunehmen.

    Zum Thema Reihung - ich finde schon, dass es viele Variationen gibt. Ich zähle 11 Fensterformen. Das ist deutlich mehr, als hier pro Fassade auszumachen ist (Bild ist CC: By giggel, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57276515):

  • Gewandhaus Braunschweig ist nicht schlecht, denn in der Tat stand dieses Gebäude Pate für den Stil der Lebrinischen Renaissance. Aber konkret stand das Gewandhaus hier nicht Pate.

    Das Gewandhaus ist der meines Erachtens einer der qualitätvollsten Giebel der Renaissance in Deutschland.

  • Nachdem selbst Kaoru das Rätsel nicht gelöst hat, werde ich es auflösen. Der Giebel nahm seinen Ausgangspunkt beim einzig bestehendne Renaissance-Haus von Berlin, dem Ribbeck-Haus (By Jörg Zägel - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9821326):

    Auch für das Portal habe ich mich hier inspirieren lassen. Ich denke auch die Farbgebung wäre bei meinem Entwurf ähnlich zu wählen.

    Für die Fensterstöcke habe ich mir Inspiration hier geholt, dem Schloss Thedinghausen (Von Uwe Barghaan - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16880113):Beides übrigens wunderbare Kleinodien der Spätrenaissance.

    2 Mal editiert, zuletzt von xharlekin (23. Juli 2018 um 07:55)

  • Beiträge, in denen die Bildquelle fehlt oder Beiträge, die sich auf die fehlenden Bildquellen beziehen, wurden deaktiviert bzw. sie sind nicht mehr sichtbar. Kontaktieren Sie mich, wenn die Bilder neu eingefügt werden sollen.


    Außerdem wurde der Strang wie gewünscht geteilt. Hier sollen nur noch ausgefeilte Entwürfe präsentiert werden.
    Im Strang
    Architekturspielerein darf man gerne proben und ausprobieren.

  • Nachdem der Großteil meiner alten Posts hier durch verloren gegangene Bildquellen weg ist, liefere ich nach langer Zeit mal wieder etwas Neues ab. Die Zeichnung, um die es geht, ist so dermaßen neu, dass sie noch nicht einmal fertig ist - aus purer Laune heraus lade ich sie aber dennoch einfach mal im halbfertigen Zustand hier hoch :D

    Es handelt sich um eine Ansicht einer fiktiven süddeutschen Stadt um 1500 im Maßstab "so klein wie nur irgendwie möglich, aber bitte mit allen Details" - im Endeffekt bedeutet das, dass man bei einem Fachwerkhaus mit Fassadenbreite 7 mm das alemannische Fachwerk und mit etwas Phantasie teils sogar die Anblattungen erkennen kann :wink: .

    (Die Kathedrale ist übrigens etwa 3 cm lang :D )

    Version in voller Auflösung

  • @xharlekin Deine Entwürfe sind toll. Jede Deiner Fassaden trägt eine Krone. Herrlich!

    @Mündener In Deinem Mini-Kosmos möchte ich leben. Ich reserviere mir die Mühle am Fluss ;). Auch unfertig hat es einen besonderen Reiz. Entzückend!

    Beauty matters!

  • Fantastische Entwürfe, @Mündener!

    Ich lege jetzt mal trotzdem den Finger in die Wunde. Ich sehe rechts eine Bettelordenskirche (Franziskaner oder Dominikaner). Ich habe meine Zweifel daran, dass wir einen solchen Bau außerhalb der Stadtmauer finden würden. Die Bettelorden bauten zwar stets in Randlage, aber mir sind keine Objekte bekannt, die außerhalb der Stadtmauer entstanden sind. Oder kann jemand ein Beispiel benennen?

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Wohl wahr, so ganz akkurat ist das nicht, obwohl es mit Friesach in Kärnten einen solchen Fall gibt - wobei dort nach der Bauzeit des Klosters die Stadtmauer erheblich verkleinert wurde, auf die heute noch vorhandene Anlage - siehe auch hier.

    (Nicht ganz) offtopic, aber dafür um so bedauerlicher: Wie ich gerade las, wurde das Dominikanerkloster in Friesach als das Älteste noch bestehende im deutschen Sprachraum 2015 - 2 Jahre vor seinem 800-Jährigen Jubiläum - aufgelöst und verkauft. Der Artikel dazu: link

  • Von Franziskanern und Dominikanern fällt mir spontan nichts ein, aber die Karmeliten in Magdeburg hatten ihr Kloster außerhalb der Stadtmauer gebaut. Ob dort aber auch eine typische Bettelordenskirche stand, weiß ich nicht. Das Kloster gibt es nicht mehr, an seiner Stelle wurde die damalige Bastion Heydeck gebaut.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • @ Mündener: Wunderbar, erinnert mich an die Stadtansichten von Karl Gruber.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Da die Zeichnung ja recht gut ankam, habe ich noch einen kleinen Ausschnitt vom neuesten Stand, mit der fertigen Vorstadt (naja fast, wären da nicht diese nervigen Zäune, die immer noch als Pfostenreihen herumstehen) und der teils fertigen Stadtmauer.

    Farbton und Kontrast habe ich digital verändert.

  • Danke für das Detail, lieber Mündener, ich überlasse die Mühle gerne Franka und bitte um Obdach in der bischöflichen Kurie.
    Das Interessante an Schloss Thedinghausen ist ja, dass die Pilaster in einer Art Buckelquader aufgelöst sind, die zusammen mit dem Polsterfries die tektonische Grundstruktur fast auflösen, wie auch bei einem der Bürgerhäuser von Mündener.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Es gibt gleich mehreres zu feiern: 1. Der Strang hier, den ich vor 10 Jahren begründet habe, ist wieder öffentlich! Und siehe da, sofort ist mehr Umterhaltung da! Sehr schön! Und es ist mein 100ster Beitrag. Das ist doch ein guter Anlass, um mal wieder etwas neues aus Lebrin zu zeigen. Wie immer Stilkritik ist willkommen!


  • Ich habe mal wieder eine Stadt gezeichnet, wieder in der Zeit um 1450-1500, doch diesmal eine real Existierende. Um welche Stadt handelt es sich hier? (Sobald die Zeichnung komplett fertig ist, gibt es eine Gesamtansicht)

    Dieser Ausschnitt ist recht stark vergrößert, die Größe der Bauten ist in etwa die Doppelte derjenigen auf dem Papier.

  • Hat gewisse Ähnlichkeiten mit Egisheim im Oberelsass. Die Burg vom Papst Leo IX steht heute noch, wurde aber im Historismus verändert... Und das Stadttor oben links wurde geschliffen im 19. Jh.