Eigene (utopische) Architekturentwürfe

  • Zu den gleichen Geschosshöhen: Da spiegelt sich natürlich eine gesellschaftliche Wirklichkeit. In Früheren Zeiten gab es eben das Gesinde und die feine Herrschaft. Das will ich nicht architektonisch reflektieren. Und zur Tektonischen Massigkeit. Das ist eher im Sinne des 17. Jahrhunderts gedacht. Da gibt es durchaus Beispiele für massive Häufung von Tektonik:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Santi_Vin…e_Anastasio.jpg
    und hier:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Santa_Mar…one_e_Morte.JPG

    Zu "Sprengung" des Gebälks. Meinst Du damit sowas?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dominikan…%A4tt_heute.jpg
    dann hat das auch hiermit ein Vorbild, oder die Unterbrechung des Architravs? Die ist doch schon im Vorbild vorhanden.

    Es geht mir auch nicht darum authentisch zu sein, oder einen bestimmten Stil zu imitieren. Was für mich zählt ist das ästhetische Gesamtergebnis.

    Mein Vorschlag: Du schickst mir in einer persönlichen Nachricht Deine eMail-Adresse und ich schicke Dir die Inkscape - dann kannst Du eine eigene Version erstellen. Interesse?

    2 Mal editiert, zuletzt von xharlekin (17. Oktober 2016 um 18:33)

  • @xharlekin:
    Hm, hm. Vorschlag angenommen, dein Hinweis auf Inkscape war klasse, vielen herzlichen Dank dafür. Habe es mir gerade installiert - und so habe ich nun nach ca. 10 Jahren ohne Zeichenprogramm mal wieder eins! Bis ich damit klarkomme, wird aber eine Weile brauchen...
    Jetzt müßt ich nur noch wissen, wie "persönliche Nachricht" geht, danach habe ich nämlich in diesem Forum schon lange gesucht. Ist das die "Pinwand"?

    Sonst, Ästhetik.
    Ich denke halt, Stile zu mischen erzeugt meistens Brei, insofern versuche ich dann eher eine Annäherung. Die klappt eh nie 100%, insofern ist da immer ein Unterschied. Ich finde es aber interessant, auf diese Weise herauszufinden, was die Prinzipien des Gestaltungsstils ausmacht.
    Ein anderer Ansatz ist, einfach zum Spaß zu zeichnen, und auf diese Art einen Individualstil zu bekommen (z.B. Gaudi, die Baller-Häuser in Berlin, die Hundertwasser-Häuser*).
    Wenn ich Dich richtig verstehe, geht es Dir um letzteres.
    Ist halt grundsätzlich ein anderer Ansatz. Ich will immer auch "Anwendbarkeit" haben.

    Der Vollständigkeit halber noch was zu dem, was ich meinte:
    - massive Häufung von Tektonik: kommt in den neuen Beispielen durchaus vor. Aber auch nach diesen 2 Beispielen bleibe ich einstweilen dabei, daß bei deiner Zeichnung der "nichtbetonte Zwischenteil" im Verhältnis zur Betonung für ein Kirchenschiff zu schmal ist.
    - Sprengung des Gebälks: Aha, so etwas wie Eichstätt hatte ich noch nicht gesehen, bei den anderen Beispielen war das anders gelöst. Demnach wurde das tatsächlich mal so gemacht und es gibt keinen Grund, deinen Übergang von gerade auf Bogen für unbarock zu halten. WWG. Aber die anderen Lösungen gefallen mir besser.

    *wobei man dabei dann grübeln kann, ob das nicht alles Spätausläufer des Jugendstils sind.

  • Jetzt müßt ich nur noch wissen, wie "persönliche Nachricht" geht, danach habe ich nämlich in diesem Forum schon lange gesucht. Ist das die "Pinwand"?

    Zuoberst auf dem schwarzen Balken rechts auf "Konversationen" klicken, und dann auf "Konversation starten". Leider erhält man aber keine automatische E-mail-Benachrichtigung, sodass du jemdesmal nach dem Einloggen auf die kleine Zahl daneben achten musst, ob du eine Nachricht erhalten hast. Ein grosses Manko der aktuellen Forensoftware.

  • Aha, danke, Riegel. Der Zweck von "Konversationen" war mir ebenfalls unklar. Ich habe xharlekin jetzt eine Mail geschrieben, denn in seinem Profil gab es die Möglichkeit "Mail schreiben".
    Ich war bisher nur auf phpBB, Wordpress und im Usenet unterwegs; bei phpBB gab es eine recht komfortable Privatnachricht-Funktion, eine Art interner E-Mail zwischen registrierten Benutzern. Burning Board ist da recht anders.

  • @xharlekin: danke, ist angekommen! Der Originalbau ist ja schon etwas seltsam, speziell der Giebel mit dem "Querband" und der Mittelteil zwischen den Säulen mit den in der Luft hängenden Nischen. Ob das vielleicht ein barockisierter älterer Bau ist? Bei näherer Betrachtung wird mir verständlich, daß es Dich juckte, das zu ändern.
    Bitte aber etwas Geduld, das geht mir alles sehr langsam von der Hand. Immerhin ist es mir heute gelungen, mit Inkscape einen Avatar zu basteln, wie man sieht.

  • Loggia: Freut mich. Das war ja immer meine Vorstellung, dass in diesem Thread genau das geschieht. Ich fand, dass die ursprüngliche Fassade durchaus interessante Ansätze hatte, aber ansonsten etwas "naiv" wirkt. Die Vorarlberger haben sich relativ lang um die Außenbauten vergleichsweise wenig gekümmert. Da hatte der Innenbau immer Priorität. Erst ab 1700 wurde das langsam anders.
    Die "in der Luft hängenden" Nischen hatte ich erst übernommen, aber dann hing der Pilaster über den Nischen ebenfalls etwas merkwürdig "in der Luft". Da musste ich dann einen Pilaster drunter stellen. Und die Verkröpfung der äußeren Pilaster fand ich naheliegend, da so eine in sich symmetrische Untergruppe entstanden ist.

    Einmal editiert, zuletzt von xharlekin (19. Oktober 2016 um 14:08)

  • Zur Befassung mit dem Vorarlberger Barock bin ich noch nicht gekommen, aber ich habe jetzt mal die Stella-Ostfassade vom Berliner Schloß "schlüterisiert".
    Hier die Bilder: Entwurf 3

    Nochmal vielen herzlichen Dank für den Tip "Inkscape", auch wenn ich jetzt weiß, was Du, xharlekin, mit "rendert langsam" meintest... so eine Linie mit Pfeiltaste genau auf der gleichen Höhe zu versetzen kann sehr zeitraubend sein...

  • Soll ich diese interessante Grönland-Diskussion in einen eigenen Strang "Nordische Kirchen auf Grönland" (oder so ähnlich) verschieben? Hier droht sie unterzugehen.

  • Zwar schon vor drei oder vier Jahren präsentiert, als Teil unseres Idealstadtprojekts, aber leider im entsprechenden Thread nicht mehr angezeigt (der alte Bilderhost wo ich diese hochgeladen habe ist wohl tot), darum hier nocheinmal:

  • Eigene Fotos sind auch oft eine gute Alternative, etwa wenn man eine schicke Steinmauer oder Bretterwand findet. Ich habe immer noch eine Steintextur in Verwendung, die aus einem Foto vom Wiener Stephansdom entstanden ist ;)

  • Wow, Kaoru, bin verblüfft. Sieht total stimmig aus. Eigene Entwürfe!? Du kannst den Gründerzeitarchitekten Konkurenz machen!
    Kaoru for Bundesstadtbaumeister!!! :trommeln::blumen::knuddel:

    Insbesondere die im spitzen Winkel zueinander gestellten Fachwerkhäuser mit den beiden Erkern gefallen mir. Und das spätgotische an Münster erinnernde Patrizierhaus. Die Fassadengliederung des Renaissancebau ist gelungen. Der Giebel etwas überproportioniert. Die Obelisken scheinen mir zu hoch geraten.

  • Fensterlaibungen, Sprossen, die nicht nur Linien sind, und Schatten einstellen, und schon siehts viel plastischer und traditioneller aus :D

    Aber der letzte Satz ist ein nicht unbedeutender Teil der Wahrheit, denn an der Uni zumindest arbeitet man fast nur im zweidimensionalen Bereich, was CAD-Programme angeht. Und im Beruf setzt sich das fort, auch wenn dort dann schon in der Regel ein komplettes 3D-Modell erstellt wird. Aber das Rendering, und damit die Frage, wie das Gebäude unter natürlichen Umständen wirkt und wirken könnte, überlässt man aus Zeit- und Kostengründen externen Firmen.

    Es ist natürlich ein gewaltiger Unterschied, ob man eine bauliche Situation so...


    ...oder so...

    ...darstellt. Beide Ansichten entstammen dem Idealstadt-Projekt von vor einigen Jahren hier im Forum.


    Und in der Regel sind Pläne von Architekturbüros ja bekanntlich noch viel dröger als die obere Ansicht von mir.


    Als kleine Ergänzung noch eine Rekonstruktionszeichnung einer oberbayerischen Wallfahrtskirche aus der Zeit um 1400, diesmal in AutoCAD und nicht in SketchUp. Ich meine, noch langweiliger geht es kaum...

    4 Mal editiert, zuletzt von Mündener (15. Februar 2017 um 21:26)