Budapest - Burgbezirk

  • Liebe Deutsche,

    anbei einige Bilder des Fortschritts des Baus am Burg! Es geht voran!

    Ehemaliges Roteskreuzgebäude

    Ehemaliges Finanzministeriumsgebäude


    Ehemaliges Verteidigungsministeriumsgebäude

    Erzherzogjozefpalast

    Quelle: skyscrapercity/courage the dog


    Ich wünsche allen einen schönen Tag.

  • Liebe Deutsche,

    etwa Fortschritt mit der kleinen Kuppel des alten Roteskzreuzgebäude am Burg:

    Quelle: skyscrapercity / Nutzer: Panepistimio

    Ich weiß ja nicht genau, was sie mit dem Zweige machen wollen!

    Ansonsten gibt es auch einige Hinweise darauf, dass der Wiederaufbau des Nationalarchivturms bald beginnen wird :D

    Ich wünsche allen einen schönen Tag.

  • Another milestone in the reconstruction of the palace!

    During the excavation of the building, elements of the fireplaces in the so-called Deák Hall and the princely dining room were discovered. These findings will help a lot in the authentic reconstruction.



    Princely dining room:

    Fireplace in the princely dining room:

    Princely dining room in 1958:

    Pieces of the fireplace:



  • Liebe Deutsche,

    Für den vollständigen Wiederaufbau des Archivs wurde eine öffentliche Ausschreibung angekündigt.

    Eine weitere gute Nachricht dazu ist, daß dieses Nebegebäude (Directorhaus oder sowas hieß es) wir gebaut. Interessanterweise wurde dieses Gebäude nie gebaut, also geht es nicht um einem "Wiederaufbau" in diesem Falle!

    Quelle: TallBuiling / skyscrapercity

    Eine zweite gute Nachricht ist, daß die Fassade des alten Gebäudes des Verteidigungsministeriums endlich beschlossen wurde: Sie wird originalgetreu wiederaufgebaut.

    Dies war eine große Unbekannte, da der ursprüngliche Plan folgendermaßen aussah:

    Original:

    Aufgrund sehr negativer Rückmeldungen änderten sie ihren Plan (deo gratias). In einigen Monaten dürften genauere Einzelheiten bekannt sein.

    Quelle: https://index.hu/kultur/jardasz…eri-homlokzata/


    Danke!

  • Atala, das Archiv ,wo genau stand es und wird es wieder stehen?

    Der hintere Teil des Verteidigungsministeriums wird durch die Änderung des Plans deutlich länger ausfallen als noch auf der Animation zu sehen? Also dann die orginal historische Länge?

  • Ich bin zwar nicht Atala aber ich antworte trotzdem mal: Das Archiv liegt quasi - verglichen mit dem Burgpalast - genau auf der anderen Seite des Burgbergs, direkt neben dem Wiener Tor:

    https://www.google.com/maps/place/Ung…85!4d19.0301632

    Wo die "Directorenwohnung" erbaut werden soll, steht momentan noch stand dieses seltsame "Gewächshaus":

    https://www.google.com/maps/@47.50460…!7i13312!8i6656

    Zum Verteidigungsministerium: Es gab einen Zwischenflügel zwischen dem Hauptquartier der Streitkräfte (das Gebäude, auf dessen Rumpf gerade die neue Stahlbetonkonstruktion aufgesetzt wird zur Rekonstruktion der Fassade) und dem Hauptgebäude des Verteidigungsministerium zum St.-Georgs-Platz hin, der die (Seiten-)Fassade des Hauptbaus in fast identischer Weise fortsetzte. In dem Artikel wird erwähnt, dass die Rekonstruktion verkürzt wird. Es wäre also eigentlich ein logischer Sicht Schritt, genau diesen Zwischenflügel (in diesem Beitrag gut zu erkennen) nicht wieder zu errichten (aus architektonischer Sicht kein Verlust) sondern das Hauptgebäude des Verteidigungsministeriums direkt an das Hauptquartier anschließen zu lassen. Da sich der gesamte Gebäudekomplex (Hauptgebäude+Zwischenflügel) zum St-Georgs-Platz hin ursprünglich verjüngte, müsste dementsprechend das rekonstruierte Hauptgebäude dann seine Flügel etwas breiter Strecken (oder auf einer Seite noch weiter), um auf beiden Seiten direkt an das Hauptquartier anzuschließen, damit keine hässliche Brandmauer-Lücke entsteht.

    Wollen wir mal hoffen das es so kommt, bislang gibt es soweit ich weiß keine offizielle Bestätigung der Informationen aus dem Artikel.

  • Atala, das Archiv ,wo genau stand es und wird es wieder stehen?

    Der hintere Teil des Verteidigungsministeriums wird durch die Änderung des Plans deutlich länger ausfallen als noch auf der Animation zu sehen? Also dann die orginal historische Länge?

    Das Archiv wurde zwischen 1913 und 1918 errichtet. Das Gebäude befindet sich am Wiener Torplatz der Budaer Burg.


    Für das Gebäude wurde ein zusätzlicher Flügel geplant, der aufgrund fehlender Ressourcen nicht realisiert wurde.

    (1934)

    Das einzigartige Merkmal des Gebäudes ist der im ikonischen Turm verborgene Schornstein, dessen Design an einen der Türme des mittelalterlichen Palastes erinnert.

    (1936)

    Eines der letzten Bilder des Gebäudes vor der Belagerung. (1941)

    Während der Belagerung erhielt das Gebäude mehrere Treffer. Leider wurde ein Teil der Sammlung zerstört.

    (1946)

    (1945)

    Leider wurde der Turm aus Sicherheitsgründen gesprengt.

    Der Stumpf des Turms

    (1946)

    Das Gebäude wurde schnell restauriert. (1963)

    Heute:

  • Ein interessantes Projekt.

    Wie stark waren die Zerstörungen in Budapest durch den 2. WK?

    Sind die ganzen Abrisse nur auf die Kommunistische Partei zurückzuführen oder waren die Gebäude bereits durch den Krieg stark zerstört?

    Ja, obwohl es eine Tatsache ist, dass die Alliierten nicht die Absicht hatten, die Stadt zu zerstören. Während der Belagerung gaben die deutsch-ungarischen Soldaten den Stadtrand von Pest relativ schnell auf, obwohl es kein Geheimnis ist, dass auch dieser Teil bombardiert wurde. Die schwersten Kämpfe fanden im Stadtzentrum statt, obwohl der Kossuth-Platz und seine Umgebung glücklicherweise von den Kämpfen relativ verschont blieben. Während der 105-tägigen Belagerung wurden 500 der fast 40.000 Gebäude in der Hauptstadt zerstört, 9.100 schwer beschädigt und 18.600 verletzt, so dass es in den inneren Bezirken der Hauptstadt und im Burgviertel fast keine intakten Häuser mehr gab wurde vollständig zerstört. Glücklicherweise wurden viele Häuser restauriert, aber später zerstörte beispielsweise das kommunistische Regime viele nationale Symbole, wie den königlichen Palast oder das ehemalige Nationaltheater.

    Hier sind zwei positive Beispiele für den Wiederaufbau von Vernegyed nach dem Krieg

    Das eine ist die Häuserzeile am Bécsi kapu tér vor dem Archiv:

    Schon vor der Belagerung die Hauslinie

    Nach der Belagerung

    Dank der Nachkriegsmeister sieht auch dieser Teil aus wie vorher

    Ein weiteres Beispiel ist das ehemalige Schweizer Botschaftsgebäude:

    Die Ruine des Gebäudes im Jahr 1945

    Heutzutage

    Ausstellung der sowjetischen Flagge auf dem Kossuth-Platz im Jahr 1945. Leider blieben sie ziemlich lange im Land.

  • Da die Rekonstruktionen auf dem Budaer Burgberg in diesem Thread thematisiert wurden, stelle ich mal aktuelle Bilder vom August 2022 ein. Das ganze ist ein riesiges Rekonstruktionsareal. So, dass ich immer noch nicht ganz den Überblick darüber habe. (Da mögen Fachkundigere aushelfen.) In dieser Masse ist das wohl derzeit einmalig in der Welt. Welch ein Glücksfall.

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    (Rückseite)

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    Ungarn

    Keine Rekonstruktion. Aber ein Haus mit aufgekratzter oder angemalter Fassade.

    Ungarn

    Abschlussfoto. Hilton Hotel.

    Ungarn

  • Da die Rekonstruktionen auf dem Budaer Burgberg in diesem Thread thematisiert wurden, stelle ich mal aktuelle Bilder vom August 2022 ein. Das ganze ist ein riesiges Rekonstruktionsareal. So, dass ich immer noch nicht ganz den Überblick darüber habe. (Da mögen Fachkundigere aushelfen.) In dieser Masse ist das wohl derzeit einmalig in der Welt. Welch ein Glücksfall.


    Was verstehst du nicht, lieber Heimdall?

    Nachrichten!

    Auch die wertvollsten Innenräume des ehemaligen Rotkreuzgebäudes werden rekonstruiert.

    Diese Arbeiten beginnen im Herbst.

    Diese Arbeiten betreffen zwei Zimmer, eines ist die Lobby und das andere der Ratssaal.

    Der Sitzungssaal:

    In der Zukunft:


    Empfangshalle:

  • Zitat "Patbal":

    Zitat

    Was verstehst du nicht, lieber Heimdall?

    Ich habe irgendwie immer noch nicht den völligen Überblick über die verschiedenen Gebäude. Vermutlich bräuchte ich mal eine Karte mit Nummern, die mir jedes Gebäude und Vorhaben anschaulich zeigt und erklärt. Irgendwie bin ich geistig zu überfordert (was schlecht ist) von der großen Zahl an dortigen Rekonstruktionsvorhaben (was gut ist).

  • Heimdall

    Die Website des Nationalen Hauszmann-Programms (NHP) zeigt ein Modell des südlichen Teils des Burgbergs mit den Projekten:

    nemzetihauszmannprogram.hu

    Nach dem Aufrufen der Seite unten auf dem blauen Streifen "Elfogadom" anklicken, um Cookies zu erlauben. Durch Scrollen mit der Maus kannst du das Modell verschieben, um den Rest zu sehen. Die Punkte markieren die Projekte. Gehst du mit der Maus auf einen Punkt, dann siehst du die Nummer des Punktes. Bei Anklicken erscheinen nähere Angaben. Das Ganze ist aber nur auf Ungarisch verfügbar.

    Den Burgpalast kennst du. Hinter der Kuppel ist Nr. 9, die Reithalle, die bereits rekonstruiert wurde.. "Tudjon meg többet" bedeutet "mehr erfahren".

    Weiter rechts ist Nr. 4 - A József főhercegi palota = Palast des Erzherzogs Josef, Wiederaufbau. Das ist in deinem Beitrag auf dem 10. Foto die Baustelle rechts (oder vom Ende her gezählt Bild 7).

    Weiter rechts das große Gebäude ist Nr. 3 - A Honvéd Főparancsnokság = Oberkommando der Armee (Honvéd), Rekonstruktion. Das hast du fotografiert, auch das Bauschild dazu.

    Rechts von diesem ist Nr. 2 - A Vöröskereszt Székház = Sitz des Roten Kreuzes, Wiederaufbau. Das hattest du auch fotografiert, sind deine beiden ersten Fotos.

    Die folgende Unterseite vom NHP zeigt die Schauplätze (helyszínek), also die einzelnen Projekte, in einer Liste (aber eben alles auf Ungarisch).

    nemzetihauszmannprogram.hu/helyszinek


    Das mal auf die Schnelle als Anfang.

  • Nicht auf der Website des Hauszmann-Programms genannt, aber in der ungarischen Wikipedia als Teil des NHP aufgeführt, ist das Finanzministerium (Pénzügyminisztérium) am Szentháromság tér bei der Matthiaskirche. In Heimdalls Fotobeitrag ist es auf den Bildern 12 und 13 zu sehen (bzw. vom Ende her gezählt, auf den Bildern 4 und 5). Es wird in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

  • Zitat "Patbal":

    Ich habe irgendwie immer noch nicht den völligen Überblick über die verschiedenen Gebäude. Vermutlich bräuchte ich mal eine Karte mit Nummern, die mir jedes Gebäude und Vorhaben anschaulich zeigt und erklärt. Irgendwie bin ich geistig zu überfordert (was schlecht ist) von der großen Zahl an dortigen Rekonstruktionsvorhaben (was gut ist).

    Ich hoffe, dies wird dir helfen.

    Beginnen wir zunächst mit den fertigen Gebäuden.

    1. Das Gebäude der Reitschule




    2.Gebäude der Hauptwache (Stökl Treppe




    Stökl Treppe


    Der Wiederaufbau dauerte von 2016 bis 2021.

    Laufende Projekte:


    3.Archduke József's palace


    Voraussichtliche Fertigstellung: 2024

    4. Honvéd Generalkommando

    5.Das Rote Kreuz und das Gebäude des Außenministeriums

    Voraussichtliche Fertigstellung: 2023

    Fortgesetzt werden!



  • 6. Gebäude A und B des königlichen Palastes

    Die erste Phase des Umbaus des gesamten Gebäudes wird bis 2026 abgeschlossen sein



    7. The Ministry of Finance


    Die Sanierung des Gebäudes wird 2023 abgeschlossen sein

    8. Hungarian National Archives

    Die Sanierung des Gebäudes wird 2025 abgeschlossen sein

    Diese Liste wird in Zukunft erweitert, ich hoffe ich konnte helfen.

  • Vielen Dank. Jetzt verstehe ich etwas besser, was da alles läuft und was ich auch gesehen habe, aber nicht alles zuordnen konnte. Das ist schon sagenhaft.

  • In D. nichts möglich und wenn aber doch, nach Jahren von hin und her Ziehen, dann mit modernistische Teillösung oder "halbherzige" Reko.

    Nur in Dresden beim Schloss ist kein Kompromiss gemacht worden. Bleibt Ausnahme und Einzelfall.

    Ungarn also lichtendes Vorbild!!!

  • Es gab in den Jahrzehnten nach dem Krieg durchaus einige herausragende Rekonstruktionsprojekte in Deutschland, die man nicht vergessen darf; z.B. in meiner Heimatstadt München die Residenz, die mit mehr als 130 Schauräumen in 75 Jahren mühseliger Arbeit eine der größten Rekonstruktionsleistungen überhaupt sein dürfte, und dann die vielen Kirchen, die sowohl außen als überwiegend auch innen originalgetreu rekonstruiert bzw. wiederhergestellt wurden. Hinzu kommen kilometerlange Straßenzüge wie Ludwig- und Maximilianstraße, drei Theater, etliche weitere öffentliche Gebäude sowie 17 Adelspalais, die alle entweder schwer beschädigt oder zerstört waren. Auch in anderen deutschen Städten gibt es tolle Beispiele, die sich mit dem, was gerade in Budapest passiert, durchaus messen lassen können. Nur hat man zumindest in Westdeutschland halt leider irgendwann gesagt, dass es jetzt mit der Wiederherstellung von historischer Architektur reicht und ab da fast nur noch auf zeitgenössische Architektur gesetzt... in gewisser Weise kann man also sagen, dass Budapest jetzt nachholt, was in Deutschland teilweise schon früher gemacht wurde. Dies soll aber die herausragende Leistung der Budapester Rekonstruktionen in keinster Weise schmälern, ich finde auch fantastisch, was dort gerade passiert!

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus