Budapest - außerhalb des Burgbezirks

  • Danke für die vielen wunderschönen Bilder! Da geht einem das Herz auf! In Ungarn scheint noch so vieles einfach normal zu sein. Immer wieder eine Wohltat, von diesen Rekonstruktionen und Sanierungen zu erfahren. Balsam für die Seele!

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Gibt es von der Rekonstruktrion am dem Kossuth Platz mittlerweile neue Bilder? Ich finde das sehr spannend!

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Im Skyscrapercity-Forum wurden vom Nutzer "csendesmark" gerade erst neue Baustellen-Bilder präsentiert (s. hier). Ob es sich bei dem Gebäude allerdings um eine Rekonstruktion handelt, wage ich zu bezweifeln. Nichtsdestotrotz gefällt mir der Ansatz, das benachbarte historistische Gebäude zu spiegeln, sehr gut!

    Ich konnte die Baustelle zuletzt im Juni begutachten, als ich mit Freunden Budapest besucht hatte. Damals war bereits der Betonkern fertiggestellt und das Erdgeschoss mit der Fassade versehen.

  • Liebe Deutsche,

    Heute ist ein Tag zum feiern. Eine alte Sünde gegen das Stadtbild Budapests ist weg!

    Vorher/Nachher

    Quelle: Zautan/Skyscrapercity Forum

    Andere Bilder

    Quelle: tehtube/Skyscrapercity

  • Dieser Themenstrang ist einfach unglaublich. Macht mich fröhlich und traurig gleichzeitig. Sehr schön zu sehen, was da in Budapest geschafft wird.

    In Deutschland muss man schon einen erbitterten Kampf um lächerliche Fensterformen kämpfen, den man am Ende auch noch verliert. - Musste da gerade an den Bahnhof in Wuppertal denken.

    Bausünden werden bei uns, im besten Fall, von etwas erträglicheren neuen Klotzbauten ersetzt. Darüber ist man schon froh. Irgendwie peinlich. An den nötigen Finanzmitteln kann es nicht liegen.

  • Ein tolles Projekt. Vielen Dank an Atala.

    Die Ungarn sind da viel entspannter, ideologisch lange nicht so aufgeheizt wie die Deutschen und pragmatisch.
    Sieht gut aus - bauen wir. Keine verkopften Endlosdiskussionen mit selbstverliebten Intellektuellen die meinen
    die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben und andere bekehren zu müssen. Typisch deutsches Sendungsbewußstein.
    Woanders bekämen solchen Zeitgenossen keine Bühne sondern höchstens ein müdes Lächeln und Abwinken.

  • Wenn man die aktuellen Rekonstruktionsprojekte in D ansieht, dann ist das selbstverständlich etwas ganz wunderbar Tolles, aber auch bitterst notwenig! Man darf aber auch nicht vergessen, dass - meines Wissens - kein zumindest europäisches Land leider so dermaßen viele abstoßend hässliche Großstädte hat wie Deutschland (bedingt durch Kriegs- und Nachkriegswiederaufbau-zerstörungen).

    Wenn selbst das arme Ungarn in seinem in Summe sehr gut erhaltenen Budapester Stadtbild sogar solche wunderbaren Einzelgebäude rekonstruiert, dann sollte das im zumindest bis dato noch so reichen Deutschland die Rekonstruktion ganzer Altstädte mit einer Lässigkeit möglich machen. Das Problem ist hier aber tatsächlich die dem entgegenstehende Ideologie, die das leider immer wieder verhindert. Was wäre ohne diese strunzdumme Dogmatik sogar in Dresden alles noch an mehr rekomöglich gewesen, wo die Bauherren wollten, aber leider nicht durften!

  • Wenn man die aktuellen Rekonstruktionsprojekte in D ansieht, dann ist das selbstverständlich etwas ganz wunderbar Tolles, aber auch bitterst notwenig! Man darf aber auch nicht vergessen, dass - meines Wissens - kein zumindest europäisches Land leider so dermaßen viele abstoßend hässliche Großstädte hat wie Deutschland (bedingt durch Kriegs- und Nachkriegswiederaufbau-zerstörungen).

    Wenn selbst das arme Ungarn in seinem in Summe sehr gut erhaltenen Budapester Stadtbild sogar solche wunderbaren Einzelgebäude rekonstruiert, dann sollte das im zumindest bis dato noch so reichen Deutschland die Rekonstruktion ganzer Altstädte mit einer Lässigkeit möglich machen. Das Problem ist hier aber tatsächlich die dem entgegenstehende Ideologie, die das leider immer wieder verhindert. Was wäre ohne diese strunzdumme Dogmatik sogar in Dresden alles noch an mehr rekomöglich gewesen, wo die Bauherren wollten, aber leider nicht durften!

    Ich werde auch sagen dass England hat auch eine riesige Anzahl von hässliche Grosstädten....

  • Ja, stimmt, aber GB hat noch Edinburgh und wunderbare, großflächig erhaltene Bezirke in London. Da machen so manche hässlichen Großstädte nicht mehr so viel aus. PL hat auch viele hässliche Großstädte, aber es hat vor allem noch Krakau...leider hat D keine einzige erhaltene Großstadt mehr und das trübt eben das Gesamtbild so enorm aus meiner Sicht. Wenn der Krieg nur ein paar Wochen kürzer gedauert hätte, dann hätten wir noch unser Dresden und dann wäre der Verlust der restlichen Großstädte nicht so brutal verheerend gotteszahlunendlich.

    • Ich habe England und nicht UK geschrieben:)
    • Ich denke die Schotten haben im Tat schönere Städten aber nach 10 Jahren im England habe ich von hässliche Städten viel Ahnung. Alles von Birmingham bis Southampton bis Sheffield - ein Graus
    • London ist ausserhalb ein relativ kleine Zentrum ein Horror ohne Ende
  • Exilwiener,

    D. hat doch noch Leipzig?

    Was mich stört ist das in D. so wenig behutsam mit Gründerzeit umgegangen wird. Seit den 60-er Jahren wurde diese systhematisch aus dem Strassenbild entfernt: Stuck, Gauben, Balkone, Dächer, Dachreiter, Ecktürme (exemplarisch ist die brutale Vereinfachung und Verstümelung des Eckgebäudes am Kreuzung Eberswalder Strasse und Schönhäuser Allee).

    Berlin könnte heute aussehen wie Budapest heute, wäre nicht brutaler Tabula Rasa dar gewesen und sehr vieles hätte repariert werden können. Georgen Kirche, Petri Kirche, Börse, hunderte von reichen Geschäftsbauten, am Alex (sogar nach schweren Strassenkämpfen dort), in Friedrichshain, in Moabit (Prinzen Allee). Alles waren reich dekorierte Alleen mit schöne Linden Bäume.....heute verstümelte deformierte unharmonsche Strassen ohne viel Grün!!

    Schöne intakte Gründerzeit Bauten am markanten Gesichtspunkten wurden rücksichtslos entfernt...........
    Unter Lüscher und beton fetisjisten wie Chipperfield (und auch Stella) kommt nu wenig schönes hervor!!!
    Vorbilder genug: deformierte Kuppel am Reichstag (Innern komplett verschwunden); Dom Kuppel und Laternen: es könnte einfach so schön werden, aber nichts wird wirklich unternommen.

    Fast alle Resten der einst grosse Bahnhöfe, Hotels, Warenhäuser und vielen Kirchen wurden gesprengt!! Fassaden von tausenden Gebäuden vereinfacht bis unerkennbar von einst!!!

    Kein wunder das es keine Stadtmitte in Berlin gibt: alles wurde im Lauf der Zeit entfernt.

    Was kan denn doch dazu: ALEXA, Glas-artige mini Raketen am Landgerichtsgebäude, viel Raum für Verkehr!! Einige unansehlige Wohntürme.... Townhäuser Englisher Art......Quasi "Neue Gründerzeit" mit rechteckige Blocks ohne Reiz oder Charme. Nein, die wundervolle "detail und kunst reiche" Städtebau Anfang 1900 kommt bis Weitem nicht zurück.

    3 Mal editiert, zuletzt von Klassiker (18. Dezember 2019 um 16:44)

  • Klassiker hat hier ein Punkt - Berlin besitz eigentlich grossflächige Grunderzeitvierteln aber man hat daraus wirklich nicht viel gemacht - man geht sehr rustika mit dieser Epoche um. Mann muss aber sagen viele Gebäuden im Budapest sind immer noch verfallen und es gibt auch dort krasse Kontrasten. Trotzdem Budapest hat schon sehr aufwendige und auch sehr imposante Strassenzugen.

    Einmal editiert, zuletzt von johan v2 (11. Oktober 2019 um 07:10)

  • Johan,

    Ja viele Bauten der GZ sind in Budapest ziemlich verfallen wie kurz vor dem Hauptbahnhof am Rakoczi Ut rechts. Hat zwei hohe Ecktürmen aber Haupteingang stark verfallen und geschlossen!! Sollte eigentlich ein super Bau und hingucker sein.

    Aber in Budapest sind die Strassen Fronten noch da und geschlossen mit historische Bauten, wo in Berlin massive Neubauten stehen von sehr mässiger Qualität. Ab 1955 wurde wenig reizvolles gebaut und die reizvolle Gebäuden die noch da waren (fast) allen verstümmelt oder entfernt. Nicht so in Budapest!! Der Verfall ist grausam aber KANN behoben werden. Die Bauten stehen weit über 100 Jahren und werden bestimmt noch lange durchhalten.....aber nicht für ewig.

    Leider gibts in D. und Berlin keine grosse Plänen zur Heilung und optische Verschönerung der Stadt, wie Restuckierung so oft gezeigt in Leipzig oder Halle. Nicht eben einfaches Grün (wie vor dem Krieg) wird zu Verschönerung eingesetzt.
    Die Planung fehlt total. Die Behörden tuen wenig und versagen hier ihre Pflicht. Interessen fehlen und es gibt keine Kämpfer mit Vision wie z.B. der Bürgermeister von Leipzg.

    Nur vereinzelt werden einige Bauten saniert wie am Eckgebäude Paul-LIncke Ufer/Glogauer (einst wunderbarer Strasse). Das Schwester Gebäude besteht nicht mehr, aber es wird wieder nichts getan um hier einzugreifen!!! Dasselbe galt für Eckgebäude Danziger und Senefelder Strasse. Genau dass und nicht einmal schöne Restuckierung fehlt in Berlin an alle Markante Punkten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Klassiker (18. Dezember 2019 um 16:45)

  • leider hat D keine einzige erhaltene Großstadt mehr und das trübt eben das Gesamtbild so enorm aus meiner Sicht.

    Also wenn du hier Edinburgh ranziehst, da hat Deutschland aber schon noch einiges, was da mithalten kann - wobei das eh immer schwer zu vergleichen ist... Aber allein Lübeck, Regensburg und Erfurt können es schon übertrumpfen, viele deutsche Mittelstädte sind auch auf einem hervorragenden Niveau.