Berlin in alten Fotografien
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Aufnahmen im Rahmen der Lichtwoche in Berlin. Sie fand im Oktober 1928 statt und wurde besonders durch die Firma Osram gesponsert. Dafür erhielt die Firma den Auftrag am großen Stern einen Lichturm zu erstellen.
Lichtturm am großen Stern
Villa D' Este, ein Vergnügungslokal in der Hardenbergstrasse 22-24, nach dem Krieg Ort des Amerikahauses
Kino Lichtburg im Wedding Behmstrasse 7-9
Kino Ufa Palast, heute Zoopalast
Kiosk und Wartehäuschen Schöneberg, Breslauer Platz
Herkulesbrunnen auf dem Lützowplatz, Bildhauer war Otto Lessing
Kino Ufa-Palast Königstadt Schönhauser Allee 10-11
Brüderstraße und Petrikirche
Stadtschloss
Reichstagsgebäude
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und eine Ergänzung zur Lichtwoche bzw. Nachtaufnahmen der zwanziger/ dreißiger Jahre
Café und Restaurant König, Unter den Linden Ecke Friedrichstraße
Neue Rosstrasse
Haus der Technik Oranienburger Straße
Tabakgeschäft Albert Buchholz , Kurfürstendamm 184
Kabarett-Tanz-Bar Columbia, Kurfürstendamm 217
Café des Westens, Kurfürstendamm Ecke Joachimsthaler Straße
Fischerinsel mit Petrikirche
Victoriapark mit Nationaldenkmal auf dem Kreuzberg
Haus Vaterland am Potsdamer Platz
Altes Stadthaus
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Immer gab es Ecken, die gefällig waren, oder nicht allen gefielen oder schlichtweg hässlich waren, wie auf den Bildern. Das ist kein Phänomen der Gegenwart. Es fing schon vor dem 2. WK an....
Das fing auch nicht erst vor dem 2. WK an. Hässliche Lehmhütten oder Bauten der Antike gab es auch damals schon und wohl eigentlich immer mal. Nur sind sie nicht im Bild oder auf Film verewigt oder erhalten. Und - ehrlich gesagt - manch einen Historismusbau muss ich auch nicht wiederhaben.
Die Gebäude wirken so unfassbar modern, dass es irre ist, wenn einem bewusst ist, dass in den beleuchteten Räumen gerade Personen anwesend waren, die in den 20er Jahren lebten, die Klamotten der Zeit trugen und nur die Welt von damals kannten.
Heute leben wir auch in den 20er Jahren, tragen die Klamotten der Zeit, aber weshalb sollten die Menschen vor 100 Jahren nur die Welt von damals gekannt haben? Die Vergangenheit sicher auch, wie wir heute. Ob man sich im Einzelnen dafür interessiert hat, im Champagner- oder Opiumrausch, ist eine andere Frage. Aber auch hier gibt es Parallelen...
Und man ist ja auch nicht mehr im Reifrock oder Korsett rumgelaufen, um sich "Metropolis" anzusehen.
Wie auch immer, zur Ergänzung oder Einstimmung in die Zeit hier ein Video von der Ankunft der Zuschauer zu einer Filmpremiere in den 1920ern in den USA, wie es auch in Berlin ausgesehen haben könnte.
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Den Kiosk mit Wartehäuschen auf dem Breslauer Platz (damals noch Lauterplatz) gibt es auch heute noch.
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Wir können in deren Zukunft sehen, aber in unsere auch nicht wirklich. Oder hast Du eine dieser sagenumwobenen Glaskugeln?
Der Großteil der heutigen Weltbevölkerung bevorzugt es auch, im Hier und Jetzt zu leben und nicht in die Zukunft zu schauen. Der Tanz auf dem Vulkan oder um das Goldene Kalb, da hat sich nichts geändert... leider.
Dass manch damalige Architektur auch für heutige Maßstäbe als spannend empfunden wird und dass die Menschen vor dem 1.WK in einer "ganz anderen Welt" als nach dem 1. WK gelebt zu haben scheinen, hängt damit zusammen, dass wirklich in vielerlei Hinsicht, in vielen Bereichen gewaltige Umbrüche, Sprünge und Verwerfungen innerhalb weniger Jahre/Jahrzehnte stattgefunden haben. Das ist spannend aber nicht verwunderlich. Gab es z.B. in der Renaissance auch, diese quasi Explosion von Neuem in Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst usw.
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Ende der 30er Jahre begann der Abriss des Alsenviertels für die sogenannte Halle des Volkes.Auch für die Nord Süd Achse wurde die Siegessäule und die umliegenden Standbilder 1938/39 an den großen Stern versetzt ( Ost West Achse).
Oben rechts das Lessingtheater
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Das hier gezeigte Café des Westens befand sich nicht
Kurfürstendamm Ecke Joachimsthaler Straße
sondern seit 1913 Kurfürstendamm 26 , im Gebäude des Union-Palastes. Das Alte Gebäude Kurfürstendamm Ecke Joachimsthaler Straße sah erst einmal gänzlich anders aus, blieb aber auch bis 1945 bis zur Zerstörung erhalten. Außerdem stört das Bierzelt rechts, das müsste dann ja auf er Joachimsthaler Straße gestanden haben.
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Wie in Eiserner Pirat s Bildern ist es interessant zu sehen, wie der langsame Durchbruch der Technologie "Elektrisches Licht" zu Beginn des 20. Jahrhunderts ("Berlin war Ende der 1920er Jahre erst zu 50 % an das Stromnetz angeschlossen." Quelle: Wikipedia) nicht nur zu einer immer größeren Breite der Verwendung führte sondern auch zu ganz neue Impulse für Architektur und Reklamedesign brachte. So etablierte sich - nach temporären Aktionen wie der "Lichtwoche" - irgendwann auch das Element der akzentuierten Architekturbeleuchtung als Bestandteil des Gesamtentwurfs, wie wir es heutzutage kennen. Ebenso das "in Szene setzen" von markanten Gebäuden oder das Kreieren von Lichtinstallationen. Der Lichtdom von Albert Speer gehört auch dazu.
Manche Gebäude profitieren in meinen Augen auch von einem Lichtkonzept. Zum Beispiel das Cines-Lichtspieltheater am Nollendorfplatz (UFA-Pavillon). Bei Tag ein grauer Kasten, ähnlich einem Hochbunker oder Mausoleum.
Quelle: Wikipedia
Und bei Nacht ein "Tempel" der Filmkunst. Hier zur Premiere von Fritz Langs Film "Metropolis" 1927.
Quelle: Facebook
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Ich muss noch mal zu diesem Bild zurückkehren, es lässt mir einfach keine Ruhe!
Im Wikipediaartikel steht zwar, das das Café 1913 an die Adresse Kurfürstendamm 26 gezogen ist, was auch der Fertigstellung des Hauses entspricht, dort war die Filmbühne Wien, ursprünglich als Union-Palast erichtet. Das markante Gebäude hat den Krieg fast unbeshadet überstanden und ist heute teilweise an Apple vermietet.
Doch hat die hier gezeigte Fassade mit der der Filmbühne Wien nun garnichts gemeinsam. Hier scheint es sich doch eher um den Umbau eines älteren Hauses zu handeln, dem man die fassade gestohlen und eine moderne vorgeblendet hat. Auch das Bierzelt deutet ja darauf hin, dass das Nebenhaus entweder noch nicht errichtet war oder schon wieder abgerissen, also hier ein Leergrundstück existierte.
Da ich mal schätze, dass das Foto nicht vor 1928, aber vor 1932 gemacht wurde, es fehlt der damals geliebte Fahnenschmuck.
1930 aber war die Adresse bereits wieder eine andere, nämlich Kurfürstendamm 18-19, also wieder an der Ecke der Joachimsthaler Straße. dort aber soll ab 1932 das Café Kranzler eine Zweigstelle gehabt haben.
Das imposante Eckegebäude wurde bereits Ende der 20 Jahre 'modernisiert', ob dabei Teile abgerissen wurden, weiß ich leider nicht, würde aber das Bierzelz erklären.
Ich habe mal zwei Fotos von 1935 mit Kranzler, ganz andere Terrassenbegrenzung und Lampen.
Im Adressbuch von 1935 taucht das Café des Westens dann unter der Adresse Kurfürstendamm 24 auf????
Könnte es also doch die Adresse wie Eiserner Pirat angegeben hat sein? Rätsel über Rätsel, aber lösbar!
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Wie in Eiserner Pirat s Bildern ist es interessant zu sehen, wie der langsame Durchbruch der Technologie "Elektrisches Licht" zu Beginn des 20. Jahrhunderts ("Berlin war Ende der 1920er Jahre erst zu 50 % an das Stromnetz angeschlossen." Quelle: Wikipedia) nicht nur zu einer immer größeren Breite der Verwendung führte sondern auch zu ganz neue Impulse für Architektur und Reklamedesign brachte. So etablierte sich - nach temporären Aktionen wie der "Lichtwoche" - irgendwann auch das Element der akzentuierten Architekturbeleuchtung als Bestandteil des Gesamtentwurfs, wie wir es heutzutage kennen. Ebenso das "in Szene setzen" von markanten Gebäuden oder das Kreieren von Lichtinstallationen. Der Lichtdom von Albert Speer gehört auch dazu.
Manche Gebäude profitieren in meinen Augen auch von einem Lichtkonzept. Zum Beispiel das Cines-Lichtspieltheater am Nollendorfplatz (UFA-Pavillon). Bei Tag ein grauer Kasten, ähnlich einem Hochbunker oder Mausoleum.
Quelle: Wikipedia
Und bei Nacht ein "Tempel" der Filmkunst. Hier zur Premiere von Fritz Langs Film "Metropolis" 1927.
Quelle: Facebook
Quelle: Deutsches Historisches MuseumSchade, dass die Amerikanische Kirche im Hintergrund nicht erhalten wurde. Viele Beispiele von Gebäuden mit gotischem Charakter in Berlin sind mir nicht bekannt..
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Im Adressbuch von 1935 taucht das Café des Westens dann unter der Adresse Kurfürstendamm 24 auf????
Das ist in der Tat verworren, aber lässt sich dann vielleicht mit weiteren Daten bestätigen. Die im Bild rechts zu sehende Pilsner-Urquell-Klause wird hier mit Ku'damm N°23 erwähnt, hier jedoch mit Ku'damm N°22. Vielleicht haben sich ja die Hausnummern verschoben, jedenfalls könnte das als rechtes Nachbarhaus des CdW (N°24) zusammenpassen.
Die Hausnummer N°23, N°24, N°25 waren ja die symmetrischen Alfred-Messel-Bauten (der linke steht ja noch neben Haus Wien mit verschandeltem Dach, 'Hotel am Zoo').
Ist also das CdW Anfang der 1930er temporär in den mittleren Bau eingezogen, dessen Fassade man radikal umgestaltet hatte? Oder könnte es sich nicht auch um die Ansicht der Hofseite handeln, die zusammen mit der Urquell-Klause genutzt wurde?
Die ganzen Bilder des Piraten entstammen ja alle dieser Seite über einen im letzten Jahr veröffentlichten Bildband. Dort heißt es zum betreffenden Bild (wenn man draufklickt):
"In diesem etwas vornehmeren Etablissement am Kurfürstendamm 18 verkehrte vorwiegend das gehobene Publikum der Umgebung. Die Fassade sowie die Beleuchtung des Außenbereiches waren im Stile der Neuen Sachlichkeit gestaltet. Die Terrasse wurde von einer üppigen Blumendekoration begrenzt. Rechterhand befand sich die Pilsner Urquell Klause."
Dass halte ich dann aber hinsichtlich der Hausnummer aus den von Dir bereits genannten Gründen für nicht zutreffend. Vielleicht kommst Du jetzt weiter mit der Zuordnung; halte mich mal auf dem Laufenden, bitte.
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Das ist das Mosse-Palais am Leipziger Platz.
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