Berlin in alten Fotografien

  • Verweis zum letzten Beitrag im alten Forum: Berlin, wie es damals war

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Welch eine herrliche Aufnahmen!!!! Berlin wahrhaft die dritte grösste Stadt der Welt. Welche eine enorme Masse an Gebäuden!!! Alle dicht neben einander gebaut. Nur Kirchtürme ragen oberhalb diese Masse aus!!!
    Hier wohnten gewiss eine Million Menschen mehr wie heute!!!
    Häusser und nochmals Häusser in unglaubliche Dichte.

    Die Spree-Insel: superdicht bebaut!!! Keine Parkplätze, (viele) enge Strassen. Das heutige Nicolaiviertel ist überhaupt damit NICHT zu vergleichen.

    Hausvogteiplatz: einge Häusser im Mitte haben Strassen vor und hinten also keine Garten oder hinterplatz.

    Bayereische Platz: alles so harmoniös, keine einzige Lücke!!!!!

    Das schönste Dächerlandschaft der ganzen Welt!!!!

    Jetzt verstehe ich auch besser das Eckbauten Türme usw haben, denn sonst würde die Strassenfronten zu einformig und langweilig: rasterfassade neben rasterfassade auf relativ kleine Grundstücke.

    Auch die gleiche höhe der hundertausenden von Bauten ist sehr bemerkenswert. Typisch Preussisch!!!!.

    Wie Soldaten stehen die Häuser Berlins da neben einander: bis der Krieg
    und Tabula Rasa danach sie fast alle zerstörte. Eigentlich fast kaum zu glauben das so etwas wirklich gelungen ist, da die Bilder alle eine fast unzerstörbare Masse an Gebäuden an tausende von Strassen und Plätze zeigen. Es ist aber doch passiert!!!!

    Jetzt anno 2004, ist Berlin aus der Luft ganz aufgelockert und sehr unterschiedlich bebaut. Viel mehr Grün, offen Räume und stehen die neuen blockige Bauten quer herum.

    Rob Veenenberg

  • Am 4. Mai 2006 war der 100. Todestag des Berliner Hoffotografen Friedrich Albert Schwartz. Bereits 1887 erwarb die Königliche Bibliothek (heute Staatsbibliothek) rund 200 Abzüge vom Fotografen und konnte in den Folgejahren insgesamt 1.000 Fotografien sammeln. Die Bilder dokumentieren den städtebaulichen Veränderungsprozess Berlins in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im “Wettlauf mit der Spitzhacke”.

    Rund 200 digitalisierte Fotografien sind nun im Internet verfügbar. Oft wird man im Katalog aber noch darauf hingewiesen, dass sich das Projekt noch im Aufbau befinde.


    Trotzdem sollte man sich diese Sammlung mal vormerken, zumal hier wirklich einige Fotographien zu finden sind die auf Bildindex fehlen.

    http://berlinansichten.staatsbibliothek-berlin.de/

    Das Projekt wächst und wächst. Inzwischen eine beachtliche Sammlung.

    Am Ufer der Sonne wo die wesen vom sehen träumen ist in Echtzeit überall Nacht

  • Bei solchen Aufnahmen könnte ich heulen:


    Auch das war Berlin - Nicht schön, aber eng, dunkel, wie aus einer fernen Zeit.

    Was wäre das heute doch für eine Mischung, wenn man wenigstens einen Teil des alten Berlins hätte stehen lassen. Jetzt gibt es vielleicht hundert Meter im Nikolaiviertel, wo man nicht sofort von den Platten erschlagen wird, der Rest ist für immer verloren.

  • Um die Petristr. ist es schon sehr schade. Aber Am Krögel...Hatte zwar einen gewissen Bekanntheitsgrad, aber wenn ich sie so sehe ist es nicht grad schade...

  • Ich habe noch fünf alte Bilder bei mir gefunden aus dem guten alten Berlin. Besonders die Luftbilder sind sehr schön geraten und zeigen viele Details. Die Bilder sind nicht datiert, aber dem Beobachter werden Kleinigkeiten auffallen, die ungefähr den Zeitraum angeben.

    Die Bilder als thumbnails, die Vollauflösung ist wesentlich höher.

    Das Brandenburger Tor

    Blick über den Lustgarten mit Schloss und Dom.

    Blick über Mitte Richtung Brandenburger Tor

    Der heutige Bebelplatz, im Hintergrund wird gerade die Reichsbank gebaut.

    Das Zeughaus

  • Interessante Bilder, danke.

    Echt schade um den Verlust der urbanen Bebauung hinter dem Dom (und nicht nur dort).

    Schade, dass es damals nur wenige Agfacolorfilme gab.

  • Ich liebe das Zeughaus und bin so froh, dass es nicht zu den Verlusten zählt!

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ein hochauflösendes Bild vom Berlin Dom und Umgebung (1,7 MB) aus einer alten Ansichtkarte. Es scheinen noch Gerüste am Dom zu sein, also kurz vor der Vollendung. Eine wirklich wunderbare Ansicht.

  • Danke für das Bild, Unify.
    Sehr schade an der heutigen Erscheinung ist - neben den umgestalteten Kuppeln und der abgebrochenen Denkmalskirche -
    die Verödung der Friedrichsbrücke aufgrund nicht wiederhergestellten Figurenschmucks, wie man an Deinem Bild deutlich sieht.

    Von der Kaiser-Wilhelm-Brücke (heute: Liebknechtbrücke) auf der anderen Seite müssen wir da gar nicht erst reden.
    Hier dazu eine Ansicht des jungen Doms aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts:

    Ich prophezeie einmal, dass die Gestaltung der Rathausbrücke vorentscheidend sein wird, ob wenigstens bei der Friedrichsbrücke noch entfernte Hoffnung auf Besserung besteht.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Quote from "Palantir"

    Ich prophezeie einmal, dass die Gestaltung der Rathausbrücke vorentscheidend sein wird, ob wenigstens bei der Friedrichsbrücke noch entfernte Hoffnung auf Besserung besteht.

    Ich prophezeie mal weiter:
    Dieses Bild bleibt für lange, lange, lange Zeit historisch. Weder die Schlossapotheke nebst Garten :weinenstroemen: , noch die historische Dombekrönung, noch irgendwelche annähernd schönen, geschweige denn historisierenden, Brücken kommen wieder.
    Berlin war früher so wundervoll, was würde ich für eine kleine Zeitreise geben...

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Also, ich finde an der Liebknechtbrücke von heute eigentlich nichts zu meckern. Sie hat ein hist. Geländer, 2-Armige Schinkelleuchten, die Bögen sind mit Sandstein verkleidet und an den Ufermauern hängen die Bärenköpfe, die sich einst an den Säulen befanden. Von einer Reko mal abgesehen kann ich mir kaum einen besseren Neubau vorstellen. Mal schauen, was aus Kurfürsten- und eines Tages vielleicht auch aus der Friedrichsbrücke wird.

  • Historisches Berlin, Aufnahmen der 20er und 30er Jahre.
    Was für eine großartige, pulsierende, vielfältige Metropole, sowas gabs kein zweites Mal. :!:
    Man sollte allerdings nicht lange in den Bildern schwelgen, zu traurig ist die Erkenntnis, daß ein großer Teil des Gezeigten nicht mehr existiert.
    Was gäbe ich darum, am Anhalter Bahnhof den Zug zu verlassen, den alten Potsdamer Platz zu erleben, die Leipziger Straße abzuschreiten, am Dönhoffplatz vorbei zum Spittelmarkt. Das Romanische Forum um die Gedächtniskirche zu besuchen u.s.w.
    Wie dürftig ist dagegen das, was seit 1990 gebaut wurde.

    Bleibt zu hoffen, daß man sich bei der zukünftigen Stadtplanung noch stärker am Vorkriegszustand orientiert als bislang.
    Und das Stadtschloss kommt ja auch wieder! :)

    http://galerien.koepenick.net/thumbnails.php?album=2

    In dubio pro reko

    Der größte Feind der Ideologie ist die Realität

  • Pah, solch Plätze gibt es doch noch hunderte. Fahr bloß mal nach Budapest (in Wien wäre es Zeitverschwendung, sich mit sowas abzugeben).
    Die Petristraße war da schon ein anderes Kaliber, obzwar ich bezweifle, dass da 1930 noch alles so stand.

  • Quote from "ursus carpaticus"

    Pah, solch Plätze gibt es doch noch hunderte.

    In Berlin - bis auf den Hackeschen Markt vielleicht - eben nicht mehr. Es geht dabei auch nicht unbedingt um Einzigartigkeit, sondern um das schlichte Vorhandensein oder Fehlen. In Berlin fehlt heute eben manches, was andere Städte noch im Überfluss besitzen, wie zum Beispiel solche zentralen Großstadtplätze mit geschlossener Vorkriegsbebauung. Wer aus Wien kommt, mag schwer verstehen, wieso man so etwas besonders wertschätzen oder vermissen sollte, was aber nur daran liegt, daß es dort noch in großer Zahl existiert.

    In dubio pro reko

    Der größte Feind der Ideologie ist die Realität

  • @Dirk. Wien hat fast alles noch wie das original damals gebaut wurde. Was im Krieg verloren ging, wurde wiederaufgebaut. In Berlin stehen zwar 66% der Bauten noch (in der historische Mitte bedeutend weniger), aber von diese Bauten ist die Fassade von meisten Bauten (etwa 75%) jeder Schmuck und Stuck beiseitigt worden. Vergleiche mal die Deutsche Bank (Behrenstrasse) früher mit heutigen Substanz der Deutsche Bank und mann sieht gleich auf die Bilder wie Dach, Fenster, Eingangstüren, Statuen fast allen vereinfacht oder beiseitigt wurden. Dasselbe gilt für ALLE bedeutende Plätze Berlin's: Königs-, Pariser-,Potsdamer-, Leipziger-, Dönhoff-, Alexander-, Breitscheidt-, Stein-, Savigny-, Lützow-, Winterfeldt-, Prager-, Nikolsburger-, Belle-Alliance-, Sennefelder-, Moritz-, Oranien-, Hermann-, Viktoria Louise-, Nollendorfer-, Bayerischer -, Wittenberger -, usw. Es gibt kaum ein Platz die überhaupt noch intakt ist!!!!