Berlin in alten Fotografien

  • 1907 weitere Aufnahmen im Auftrag der Berliner Hochbahngesellschaft, der Fotograf der unbekannt ist, folgt weiter den Verlauf der U-Bahnlinie A Richtung Osten über den Hausvogteiplatz, den Spittelmarkt bis zur Wallstraße.

    noch einmal die Mohrenstraße in Richtung Hausvogteiplatz, in den 3 Häusern links befinden sich wiederum Konfektionsfirmen. Die Ramme steht vor dem Bekleidungshaus von Heinrich Pagelsohn, das letze Haus ist wiederum das " Haus am Bullenwinkel ".

    Über die oberen zwei Etagen erstreckt sich die Bekleidungsfirma Gebr. Ebenstein, in der ersten Etage der Schuhsalon von Benjamin Caspary, im Erdgeschoss ein Restaurant, das heute noch exestiert.


    Der Hausvogteiplatz hieß von 1740- 1750 Quaree, von 1750- 1789 Jerusalemplatz danach wurde er nach einem Königlichen Hofgericht in Hausvogteiplatz umbenannt.

    Das dazugehörige Gefängnis befand sich bis Mitte des 19. Jahrhunderts an der Ostseite des Platzes, hier entstand später das Gebäude der Deutschen Reichsbank. Noch 1853 stellte man letztmalig eine Frau öffentlich an den Pranger.

    1860 ließen sich die ersten 20 Bekleidungsfirmen am Platz nieder, 10 Jahre später hatte sich diese Zahl verdoppelt, so das hier später der bekannteste Modestandort des Deutschen Reiches entstand, so entstand auch das vornehmste Kaufhaus Berlins für Bekleidung in unmittelbarer Nähe, das Kaufhaus Gerson am Werdeschen Markt. Die mittlere Ebene der Angestellten der Bekleidungsindustrie traf sich im Cafe Schiller am Hausvogteiplatz während die Führungsspitze sich im Restaurant Reimann traf.


    Auf dem Hausvogteiplatz entstand ein Imbiss, und ein Brunnen wurde hier angelegt, der im Jahr 2003 wieder hier entstand. Im zweiten Weltkrieg wurde der U-Bahnhof am 3.2.1945 durch eine Luftmine total zerstört, es gab zahlreiche Opfer da der Angriff ohne Vorwarnung in den Mittagsstunden erfolgte. Der Bahnhof konnte erst 1950 wiedereröffnet werden. ( genauso erging es dem U-Bahnhof Bayerischer Platz beim gleichen Angriff ).

    Das rechte Haus mit der abgeschrägten Ecke Oberwallstraße 9 ist erhalten, der Bauschmuck am Gebäude ist aber nicht mehr erhalten. Architekten waren Kaiser & Großheim.


    Der Hausvogteiplatz, die beiden dekorativsten Gebäude waren rechts ( Hausvogteiplatz Nr. 9 ) " Zum Hausvogtei " und links ( Hausvogteiplatz Nr. 12 ) " Zur Berolina ". Am Giebel des Hauses Nr. 9 prangt eine aus Kupfer getriebene Figur eines Hausvogts, Bildhauer war Ernst Westphal, dieses Haus wurde vereinfacht nach dem Krieg wiederhergestellt.

    Das Haus Nr.12, Architekten waren Alterthum & Zadeck wurde mit einer Figur der Berolina bekrönt, Das Haus ist bis auf der Skulptur und dem Bauschmuck erhalten, die große Uhr in der Fassade ist erhalten.


    noch einmal Taubenstraße links das Eckhaus Hausvogteiplatz 3- 4

    " Haus am Bullenwinkel " mittig Eckhaus zur Niederwallstrasse von David Levin


    Vor dem Haus Hausvogteiplatz Nr. 1 von Moritz Levin wartet ein Pferdeomnibus der Richtung Blücherplatz fährt. Mittig Hausvogteiplatz Nr. 5 Ecke Taubenstraße wurde für die Firma Adolph Flatow & Co. gebaut. Diese Geschäft hat sich auf Damenmäntel spezialisiert.


    Hausvogteiplatz Nr. 1 , Geschäftshaus von Moritz Levin, seine Initialen sind in einer Kartusche oberhalb des Hauseingangs angebracht, das Haus wurde zugunsten eines Neubaus in den zwanziger Jahren abgerissen.


    Hausvogteiplatz Nr. 2 , in den Läden des Erdgeschosses befinden sich eine Frühstücksstube, ein Friseur, ein Restaurant und eine Conditorei. In den zahlreichen Restaurants und Cafés am Platz wurden die Handelsgeschäfte der Bekleidungsfirmen abgewickelt.


    Blick in die Oberwallstraße in Richtung Unter den Linden, rechts der 1869- 1873 errichtete Bau der " Deutschen Reichsbank ". Architekt war Friedrich Hitzig.


    Oberwallstraße Nr.9 Ecke Hausvogteiplatz Nr.1, dieses Haus mit der angeschrägten Ecke ist heute noch vereinfacht erhalten, das Dach wurde später mit zwei Geschossen aufgestockt, auch hier eine Bekleidungsfirma, im Erdgeschoss Firma Hermann Ganz, darüber Firma Rau & Co.


    Hausvogteiplatz Nr. 13 Ecke Niederwallstrasse 1

    Eckhaus entstand 1896 nach Entwürfen der Architektengemeinschaft Cremer & Wolffenstein.

    Die Firma David Levin war spezialisiert auf die Herstellung von Damenmäntel und Matillen ( ich musste erstmal googlen, Matillen sind um Kopf und Schulter getragene Spitzenschleier, der traditionellen Festkleidung der Spanierin, für Rätselfreunde

    eine bestimmt schwer knackende Nuss ).


    Oberwallstraße in Richtung Unter den Linden, links das Konfektionshaus von Victor Mannheimer vorwiegend Damen- und Kinder- Confektion. Architekten waren Bohm & Engel,rechts wieder das Gebäude der " Deutschen Reichsbank ".


    Oberwallstraße in entgegengesetzter Richtung zum Hausvogteiplatz, links die " Deutsche Reichsbank ", Vorgängerbauten waren von 1690- 1765 der " Jägerhof ", ihm folgte die " Königliche Giro- und Lenbank ", danach die

    " Preußische Bank " und schließlich die " Deutsche Reichsbank ". Rechts ist die Baugrube für den Erweiterungsbau des Konfektionshauses von Victor Mannheimer zu sehen.

  • In der Architektonischen Rundschau 1907 sind Bilder des Wohnhauses des Herrn J. Mühsam in Berlin, Ulmenstraße 3 enthalten. Die Außenaufnahme zeigt uns ein Haus des Historismus in Verbindung mit Jugendstil:


    Die Innenräume sind in großer Pracht mit gutem Geschmack mit edlem Mobiliar ausgestattet, wie uns hier ein Blick ins Speisezimmer zeigt. Vermutlich handelt es sich zumindest bei einem Teil der Möbel um Antiquitäten:

    Das Damenzimmer zeugt von feiner, edler Eleganz:

    Ein Blick ins Herrenzimmer zeigt u. A. reiche Schnitzereien und eine interessante Stuckdecke. Eine Sammlung von Krügen und Humpen auf dem Bücherschrank kündet von fröhlichen Herrenrunden:

  • Nachtrag zum Hause des Herrn J. Mühsam, Ulmenstr. 3, Berlin, hier die Rückseite/Gartenseite des Hauses:

    Der Haupteingang des Hauses Ulmenstraße 3, Berlin, Vorderseite des Hauses:


    Ulmenstraße 3, Berlin, hier die Küche:

  • Villa Fromberg, Berlin, Kurfürstenstraße 132, wurde 1895/96 nach den Pänen des namhaften Architekturbüros Cremer & Wolffenstein errichtet. Bilder aus der Architektonischen Rundschau 1899, hier die Fassade:

    Die Halle mit dem Treppenaufgang, Hinweis auf das unten links liegende Tigerfell:


    Die Baupläne, links das Erdgeschoss, rechts das Obergeschoss:

    Die Villa existtiert tatsächlich noch, sihe hierzu Bilder unter dem folgenden Link:

    Villa Fromberg Wikipedia

  • Aus der Architektonischen Rundschau 1904:

    Speisesaal in der Wohnung des Präsidenten des preußischen Abgeordnetenhauses


    Festsaal in der Wohnung des Präsidenten des preußischen Abgeordnetenhauses:

  • Aus der Architektonischen Rundschau 1904:

    Wohn- und Geschäftshaus Kurfürstendamm 234 in Berlin.

    Kurfürstendamm 234, Eingang zu den Wohnungen, Jugendstil:


    Kurfürstendamm 234, Berlin.

    Das Vestibül, dessen Wandverkleidungen im unteren Bereich aus Marmor bestehen, der Decken-

    und Wandstuck im Jugendstil ausgeführt:


    Aus der Architektonischen Rundschau 1904.

    Das Probsteigebäude zu St. Hedwig in Berlin:


    Aus der Architektonischen Rundschau 1904.

    Landhaus des Herrn Dr. Pfaff in Groß-Lichterfelde:


    Aus der Architektonischen Rundschau 1904:

    Landhaus des Herrn Senatspräsidenten Lettgau in Groß-Lichterfelde:

  • Das Reichstagspräsidentenpalais in der Sommerstraße 7-9. Erbauer war in den Jahren 1897-1904 der Erbauer des Reichstagsgebäude Paul Wallot. Die Schauseite des Gebäudes ist mit dem prunkvollen Giebel auf die Spree ausgerichtet. Der sogenannte Kaisersaal ist Kaiser Wilhelm l. gewidmet. Heute Sitz der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft. In diesem Gebäude finden die Koalitionsgespräche zur Bildung einer Regierung nach den Wahlen zum heutigen Bundestag statt. Direkt am Gebäude verlief bis 1989 die Berliner Mauer, das Gebäude wurde zu dieser Zeit als Hauptsitz des VEB Deutsche Schallplatten genutzt.

    Blick auf das Reichstagspräsidentenpalais



    aus dem Inneren des Gebäudes, Aufgang zum Kaisersaal


    kunstvoll gestalteter Treppenfänger der Treppe zum Kaisersaal


    der Speisesaal im Reichstagspräsidentenpalais


    der Musiksaal im Reichstagspräsidentenpalais


    Empfangsalon im Reichstagspräsidentenpalais

  • Das Reichstagspräsidentenpalais wurde im 2.Weltkrieg gering beschädigt, nur der Kaisersaal der sich in einem Anbau befand wurde zerstört. Nach Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin wurde das Reichstagspräsidentenpalais nach Plänen des Kölner Architekten Thomas van den Valentym in den Jahren 1997 - 1999 umgebaut. Erhaltene historische Bauteile wurden in den Neubau integriert. Die Übergabe an die Bundesregierung erfolgte am 14.9.1999.

    Nach Bau des Jacob Kaiser Hauses wurde das Reichstagspräsidentenpalais in dieses Gebäude integriert und in den Jahren 2007- 2009 erweitert.

    Eingangsbereich des Reichstagspräsidentenpalais


    https://www.brenne-architekten.de/reichstagspraesidentenpalais/#3

  • vom Palais Kellner, Palais Schulenburg und Palais Schwerin zum Reichskanzleramt

    auf dem Stadtplan


    Geschichtliches

    https://www.google.com/url?sa=t&sourc…c5lKmL_ugU1jXSP


    und etwas fürs Auge, die Aussenansicht des Reichskanzleramt in der Wilhelmstraße 73


    Portal des Palais Schwerin zur Wilhelmstraße


    1928

    Grundsteinlegung zum Erweiterungsbau des Reichskanzleramtes


    Treppenhaus Reichskanzleramt


    und die Gegenrichtung


    Vorzimmer zum Raum des Reichskanzlers


    Arbeitszimmer des Reichskanzlers


    Bibliothek der Reichskanzlei



    Die Ruine der Reichskanzlei, der Erweiterungsbau und die Neue Reichskanzlei wurden auf Befehl der russischen Militäradministration 1947-1951 abgerissen

  • Architektonische Rundschau 1902.

    Das neue romanische Haus in Berlin. Architekt: Franz Schwechten.

    Das neue romanische Haus in Berlin. Architekt: Baurat Franz Schwechten in Berlin.