Berlin in alten Fotografien

  • Naja, ziemlich wuchtig und überdimensioniert. Um das andere Eckhaus ists schader.

    Finde auch, dass der Wegfall der Türme für das Museum kein Verlust ist.

  • Naja, ziemlich wuchtig und überdimensioniert. Um das andere Eckhaus ists schader.

    Finde auch, dass der Wegfall der Türme für das Museum kein Verlust ist.

    Sieh Dir die Situation vor Ort einmal an. Angesichts der entleerten Leipziger Straße ostwärts vom Museum und der fehlenden Blickpunkte würden die Türme heilend auf das Stadtbild Berlins wirken, zumal so viele Türme, Giebel und Kuppeln verloren gegangen sind. Vor der Übernahme der Vewaltung des Museums durch den Museumsdirektor Frankfurt (Main) des westdeutschen Bundespostmuseums waren sogar schon die Sandsteinblöcke in entsprechender Größe ausgesucht und bezahlt (damalige Aussage des restaurierenden Bildhauers). Der Frankfurter Direktor wollte die Spuren der Geschichte sichtbar lassen (und sicherlich nicht sein Stammmuseum als im Vergleich zum Berliner Museum hässlichen Neubau noch hässlicher erscheinen lassen). So wurde auch der Lichthof nicht mehr mit den ursprünglichen Dekorationen farbig verglast und auch die Kaiserempore im Lichthof nicht mehr wiederhergestellt, die Dekorationen im Terrazzo-Boden nicht wieder erstellt, ....

  • Es gab in Schöneberg noch ein Gebäude mit Atlas-Bekrönung, nämlich am Bayerischen Platz in der Nord-Ost-Ecke:

    Berlin-Schöneberg, Bayerischer Platz

    Berlin-Schöneberg, Bayerischer Platz

    Im Hintergrund der 2. Fotografie, von Max Missmann von 1912, sieht man den Turm der Kirche Zum Heilsbronnen in der Heilbronner Straße.

  • Der Bayerische Platz mit Blick nach Süden mit Rathaus Schöneberg:

    Berlin-Schöneberg, Bayerischer Platz

    Und so sah der Platz und die Umgebung nach 1945 aus:

    Berlin-Schöneberg, Bayerischer Platz

    Berlin-Schöneberg, Bayerischer Platz

    Berlin-Schöneberg, Bayerischer Platz

    Diese Häuser existieren noch und stehen auf der Westseite des Platzes:

    Berlin-Schöneberg, Bayerischer Platz

    Der Südteil des Platzes und seine verbliebenden Schmuckbauten fielen der Verbreiterung der Grunewaldstraße / Berliner Straße sowie dem Bau der U7 zum Opfer.

  • Andreas #1588

    Nix da mit KuK. Ich würd diese sich hier manifestierende Gigantomanie nicht einmal als wilheminisch bezeichnen, denn sie hat etwas letztlich nichts Mitteleuropäisches mehr. Dennoch hat sie etwas Großartiges an sich, dass ich eher als moskowitisch empfinden würde.

    ad Bayerischen Platz:

    Hier zeigt sich, dass der "Westen" kein Wiederaufbaurezept für derartige STraßenzüge gefunden hat. Hier war der Osten mit dem Stalinbarock, Heimatstil und später auch soz. Realismus doch deutlich überlegen, alles Stile, deren Monumentalität sich imgrunde besser mit der gründerzeitlichen Anlage vertrugen. In Moskau oder Sofia, leider kaum in der verkrampfteren DDR, wie überhaupt weniger in Zentraleuropa ist die Mischung zwischen Gründerzeit, Neoklaassizismus und Stalinbarock völlig zwanglos. Selbst wo nichts mehr erhalten ist (Sofia wurde fürchterlich bombardiert) füllt der Stalinbarock souverän die Lücke.

    https://www.google.at/search?q=Sofia…=G0a4LZoVIEMYPM

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Drei Bilder vom famosen Max Missmann.

    Kreuzberg, Fontanepromenade mit Blick zur Melanchthonkirche

    Charlottenburg, Kantstraße mit Blickrichtung Auguste-Viktoria-Platz

    Schöneberg, Kaiser-Wilhelm-Platz mit Rathaus

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Invalidenhaus in der Scharnhorststraße 33

    Mit Bildung des stehenden preussischen Heeres Anfang des 17.jahrhunderts musste eine Regelung für erkrankte und nicht mehr dienstfähige Soldaten gefunden werden. Friedrich der ll. griff die Idee der Errichtung eines Invalidenhauses auf und gab am 19.12.1746 die Anordnung zur Errichtung eines Invalidenhauses heraus. Bauplatz war am Schönhauser Graben.

    ( Heute Berlin- Spandauer Schifffahrtskanal ) . Bauherr war der Ingenieurkapitän Isaak Jacob Petri aus Magdeburg. Es entstand eine dreiflügelige schloßähnliche Anlage die stark an den Barock angelehnt war. Die Hauptfront war am Kanal und die Bauzeit war 1747-48.

    Der 175 m lange dreistöckige Mittelbau bildete mit den Seitenflügeln ein offenes Viereck zur Scharnhorststraße. Im Süden des Mittelbaus befand sich die evangelische Kirche und im Norden die katholische Kirche. Am Risalit auf der Kanalseite befand sich eine Skulpturengruppe eines gesunden, eines erkrankten und eines sterbenden Kriegers in römischer Tracht. Das Invalidenhaus wurde militärisch geführt und war von 1939-45 Standort der Militärischen Akademie. Sterbende Soldaten wurden auf den in der Nähe befindlichen Invalidenfriedhof beigesetzt u.a. Scharnhorst.

    Heute ist nur noch der Nord und Südflügel erhalten und Bestandteil des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

    Lage des Invalidenhauses im Stadtplan


    Gesamtansicht des Invalidenhauses



    Im Giebel Portrait von König Friedrich ll.


    die lateinische Inschrift " Dem verwundeten doch unbesiegten Krieger 1748"

  • Die Spittelkolonnaden hatten vor dem Krieg die Funktion, sich den flanierenden Passanten zu öffnen. Heute flaniert auf der Leipziger Straße niemand mehr, daher wirken die Kolonnaden auch verloren in ihrem Umfeld.

    In dubio pro reko

  • Mal ein paar kolorierte Aufnahmen des nächtlichen Berlin der 20er Jahre:

    Elefantentor

    Jungfernbrücke

    Herkulesbrunnen

    Erste-Hilfe-Säule auf dem Potsdamer Platz

    Haus Vaterland

    Moka Efti

    Ufa-Palast am Nollendorfplatz

    Fotograf: Martin Höhlig (1882-1948)

  • Der Herkulesbrunnen ist ja eine Wucht und hat durchaus eine Berechtigung zur Rekonstruktion. Es würde den heutzutage sehr langweiligen Lützowplatz enorm aufwerten.

    Oder vielleicht eine Option als Ersatz für den Neptunbrunnen, der dann ans Schloss zurück darf?

  • Kleine Korrektur: Die Erste-Hilfe-Säule oben steht/stand nicht auf dem Alexanderplatz, sondern auf dem Postdamer Platz; links im Anschnitt erkennt man die typischen Brüstungen des Hotel Fürstenhof und rechts im Hintergrund den Postdamer Bahnhof. Vergleich hier:

    1000 Tiergarten Tiergarten Hotel Fürstenhof Potsdamer Platz

  • Aufnahmen aus der Friedrichstraße 107, Standort des ll. Garderegiments zu Fuß

    auf dem Stadtplan


    1888 Kaserne des ll. Garderegiments zu Fuß Friedrichstraße 107


    1934 Blick aus der Karlstraße ( heute Reinhardstrasse ) auf die Kaserne


    1951 Nach dem Krieg entstand auf dem Gelände der Kaserne die ständige Spielstätte des Zirkus Barlay


    1952 Zirkus Barlay, Blick aus der Reinhardstrasse


    1958 Zirkus Barlay


    auf dem Gelände Friedrichstraße 107 entstand am Anfang der achtziger Jahre der neue Friedrichstadt-Palast