Berlin in alten Fotografien

  • Das Ziergitter am kleinen Balkon soll laut Lorenz Demps in das Gebäude Köpenicker Bahnhofstraße 4 integriert worden sein, wo ich es auf Google Earth erkennen konnte, ob es allerdings dieses ist weiß ich nicht.

    Dort gibt es wirklich ein kleines Ziergitter im 2. OG. Hab leider kein Foto aber über Google Earth kann man es sich ansehen.

    Weiß jemand etwas mehr darüber?

    Balkon Wilhelmstraße 72, Palais des Reichspräsidenten (Schwerinpalais)


    aus Google Earth Streetview:


  • Hallo Spreetunnel,

    auch wenn die Bildqualität von Google earth Streetview nicht gerade die beste ist, so erscheint es mir doch eher wahrscheinlich, dass es das Gitter vom früheren Palias Schwerin ist, als dass es dieses nicht ist.

  • Ergänzend noch einige Fotos zum Palais Schwerin:

    Palais von der Wilhelmstraße, 1925:


    Palais von der Wilhelmstraße, 1911:


    Wilhelmstr 73, Palais Schwerin II, Hermenpfeiler mit Vase, 1911:


    Vorbild warJ B Fischer v Erlach, Hermenpfeiler mit Vase, 1722:


    Gartenseite, um 1934:


    Galerie im 1. OG, um 1938:


    Der Festsaal, 1919:


    Deckenmalerei im Festsaal:


  • Nochmals zum Lützowplatz.

    Dort stand die Brunnenanlage mit dem Herkules, entworfen vom Baustadtrat Ludwig Hoffmann, ausgefürt durch Otto Lessing.


    Planung:


    Aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Zeiten fotografiert:

    1903 nach Fertigstellung:

    mit buntem Himmel:


    1904:


    1922:


    1930:

    Nach der Zerstörung, 1946:

    Wohin mögen wohl die Trümmer berbracht worden sein?

  • Vor wenigen Tagen wurde im Wiener Dorotheum dieses Bild versteigert:

    Der südliche Teil des Spreeflügels des Berliner Schlosses mit der Erasmuskapelle und dem Haus der Herzogin

    Hochauflösende Fotos gibt's hier:
    https://www.dorotheum.com/auktionen/aktu…l?currentPage=6
    https://www.dorotheum.com/popup/zoomify/…=1&displayImg=0


    Carl Traugott Fechhelm (Dresden 1748–1819 Riga)
    Der südliche Teil des Spreeflügels des Berliner Schlosses mit der Erasmuskapelle und dem Haus der Herzogin, vorn die Lange oder Kurfürstenbrücke (heute Rathausbrücke); und Der Berliner Dom (in der von J. Boumann d. J. und G. W. v. Knobelsdorff geschaffenen Form 1747–50),
    signiert und datiert unten rechts (auf der Schubkarre): Fechhelm/1768;
    und signiert unten links: Fechhelm der Mittlere,
    Öl auf Leinwand, je 55 x 79 cm, gerahmt

    erzielter Preis
    EUR 68.750 ,-
    Schätzwert
    EUR 15.000 ,- bis 20.000 ,-

  • Beim Stöbern im Netz bin ich heute auf diese Fotos gestoßen, die wir meiner Erinnerung nach hier noch nicht hatten und weil sie mir so gut gefallen, will ich sie mit Euch teilen. biggrin:)

    Als erstes die Kirche zum Heiligen Kreuz in Kreuzberg am Blücherplatz

    Schlesische Straße in Kreuzberg. Eines dieser Häuser ist noch vorhanden, wenn ich mich nicht irre. Ich bin mir jetzt aber nicht ganz sicher, ob es das erste oder das dritte von links ist.

    Rosenthaler Platz um 1880


    Eigentlich müsste das die Bülowstraße in den 50ern sein, oder?

  • Nicht vom "Käfer" verwirren lassen. Der fuhr als KDF- Wagen bereits in den späten 30ern.
    Für die 50er sind mir die Häuserzeilen zu geschlossen, und die Dächer zu homogen. Auch die Werbung an den Tramfahrzeugen spricht eher für die 30er. Also eher eine Aufnahme aus den 30ern oder aus den ersten Kriegsjahren.

  • Das mit den geschlossenen Häuserzeilen habe ich mir auch gedacht und das mit dem KDF-Wagen stimmt natürlich. Vielleicht ist es dann auch die Schönhauser Allee. Das würde dann ganz gut passen, denke ich

  • Hier kommt Nachschub, aus verschiedenen Epochen

    Hier wird gerade die U-Bahn gebaut.


    Die Millionenbrücke im Wedding



    Die Admiralbrücke in Kreuzberg



    Hier noch einmal U-Bahn- bzw. Hochbahnbau. Das Haus in der Dennewitzstraße wird durchbrochen.



    Die Hochbahn ist fertig. Blick aus dem Durchbrochenen Haus direkt auf die Strecke.


    ca. 30 Jahre später
    Der Belle-Alliance-Platz


    Gitschiner Straße E. Hallesches Tor (so der offizielle Name auf dem Straßenschild)


    ...und zum Schluss, eigentlich zu den Nachkriegsbildern gehörend, aber passt gerade so schön in die Reihe.
    Der Belle-Alliance-Plance (vermutlich heißt er jetzt bereits Mehringplatz).


    ...

  • Zum Bild mit der Hochbahn und den beiden Straßenbahnzügen.
    Die Aufnahme ist mit Sicherheit in der Schönhauser Allee entstanden. Der kreuzende Zug fährt von der Bornholmer Straße in die Wisbyer Straße, der zweite Zug kommt aus Richtung Innenstadt und fährt in Richtung Pankow. Entstanden ist dieses Bild um 1950. Zu dieser Zeit fuhren in Ost-Berlin die Straßenbahnen noch mit Kontaktstange. Der Zug Richtung Pankow wird geführt von einem TM33. Diese Type entstand um 1933 aus den ehemaligen Schützenwagen und bekamen damals die, noch aus West-Berliner-Zeiten bekannten, schweren Steuerkabel an der Stirnfront, um zwei Triebwagen im Verbund zu fahren. Da es in Ost-Berlin zu wenig Triebwagen gab, hatte man die Verbundsteuerung ausgebaut und die Kabel entfernt.
    Die hinter der Hochbahn zu sehenden Häuser stehen zwischen der Paul Robeson-Straße (links) und der Bornholmer Straße (rechts). Ganz im Hintergrund scheint gerade ein EMW einzubiegen. Der vorne kreuzende Zug ist soweit man erkennen kann eine Linie 3 mit einem T24-Triebwagen. Viel Spaß beim nachvollziehen.

  • Da fehlt doch was.... :D

    Die Turmstraße ohne Rathaus, noch mit Arminiusplatz

    Ist das dann der heutige Mathilde-Jacob-Platz? Hatte man denn damals schon eine Bebauung vorgesehen, oder war das spätere Rathaus eine Improvisation? Nach dem Motto: Den Platz bzw. Park brauchen wir nicht.

    Bei diesen alten Bildern spüre ich immer den Schmerz darüber, wieviel Berlin doch im Krieg und danach verloren gegangen ist, also dieses typische Berliner Feeling, diese starken örtlichen Identitäten in den Stadtteilen. Andererseits bin ich auch froh, daß es heute viele Alternativen zu den hellhörigen Altbauten und Dielenböden gibt. Das ist wirklich nicht jedermanns Sache, wenn man selbst einen Kuli laut und deutlich auf den Boden fallen hört.

    Ärgerlich ist nur, wie sehr man sich städtebaulich vom alten Berlin distanziert hat nach dem Kriege. Ich sehe heute immer wieder schöne "postmoderne" Nachkriegsbauten, die wunderschön in eine Altbaulücke passen, aber das sind die Ausnahmen. Stattdessen häufig banale 50er Jahre-Bauten mit Flachdach, zurückgesetzt oder als Solitär oder sonstwas. Also eine ziemliche Zerfledderung des Stadtbildes.

  • schade, dass in diesem Forum nur selten Quellen korrekt genannt werden, obwohl die Seiten allgemein zugänglich sind.

    Es gibt da eine interessante Webiste, die fast nur "public domain" bilder nutzt, nach zeitschichten sortiert und räumlich zugeordnet, und die die herkunft immer ganz genau angibt, sogar mit Link zur Quelle:
    http://zeitreisen-berlin.de/

    darin kann man stundenlang rumstöbern und viele Ecken der Stadt neu entdecken..... und sich ggf. die Bilder auf den Quellseiten herunterladen.

    Dem bald wieder aufgebauten Berlin stehen goldene Zeiten bevor .....

  • Einige Bilder von der Synagoge in der Johannisstraße von Gustav Stier:


    Johannisstr 16_Synagoge der Reformgemeinde_Gustav Stier_Ansicht-Schnitte-Grundrisse_1853:


    Johannisstr 16_Synagoge der Reformgemeinde_Vorhof, Gustav Stier_Foto Abraham Pisarek_um 1925:


    Innenansicht, 1913:

    Adresse jetzt Johannisstr 11a, Ruine der Synagoge, 1945:

  • Tolle Bilder der Jungfernbrücke samt Umgebung.

    Blick nach NO auf die Friedrichsgracht zur Einmündung der Spreestraße (später Sperlingsgasse) und des Mühlengrabens.

    Blick nach NW zur Unterwasserstraße - vorn die Einmündung der Alten Leipziger Straße, ganz rechts noch das Weydingerhaus und die Neue Königliche Münze.

    Blick nach SO auf die Friedrichsgracht. Das Haus mit den Vasen ist das Possarthaus, direkt rechts anschließend das Schindlersche Waisenhaus; im Hintergrund der neugotische Turm von St. Petri.

    Bildquelle jeweils: http://www.bildindex.de

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (3. Juli 2016 um 23:11)