Berlin in alten Fotografien

  • Aussicht hinter dem Mühlendamm, Gemälde 1832 von Joh. Heinr. Hintze

    Nikolaiviertel 1888, Spree mit Rückseite der Poststr. 9-13 & Burgstr. 6-1, F.A.Schwartz

    Die Burgstraße von der Kurfürstenbrücke Richtung Mühlendamm, 1889 F.A. Schwartz

    Die Lange Brücke, um 1855 von Leopold Ahrendts

    2 Mal editiert, zuletzt von Hopfenbruch (3. Mai 2014 um 19:32)

  • Hier noch einige andere Ansichten der Königstraße (heute Rathausstraße) und vom Hohen Steinweg


    Königstraße 1-6, Ecke Poststraße, Firma Bruck u Löwenstein, nach 1927:


    Königstraße 22-24, Ecke Klosterstraße, Kaufhaus Gadiel & Co, um 1927:


    Hoher Steinweg 1-4, Ecke Königstraße 46-47, Schuhhaus Salamander, um 1900:


    Hoher Steinweg 1-4, Ecke Königstraße 46-47, Schuhhaus Salamander, Architekt Emil Schaudt:, 1931:


    Hoher Steinweg 1-4, Ecke Königstraße 46-47, Schuhhaus Salamander, Architekt Emil Schaudt:, Foto: Max Missmann, um 1930:


    weitere Bilder von 1931 mit Blick zur Marienkirche:


    Königstraße 19, Ecke Jüdenstraße, Gouvernementhaus. Teile der Fassade wurden nach dem 2. Weltkrieg am ehemaligen Niederländischen Palais, Unter den Linden, eingebaut

    aus Wikipedia:

    Zitat

    Das 1721 fertiggestellte Haus entstand nach einem Entwurf von Friedrich Wilhelm Diterichs und Martin Heinrich Böhme (1676–1725) an der Königstraße 19 (heute Rathausstraße)/Jüdenstraße. Es wurde 1960 abgerissen und 1963/64 von Fritz Meinhardt unter Verwendung von originalen Fassadenteilen an Stelle des im II. Weltkrieg zerstörten Niederländischen Palais am heutigen Standort wieder aufgebaut. Statt der Tordurchfahrt wurde die Freitreppe des Vorgängerbaues übernommen. Ein schmaler Mittelrisalit mit Balkon und großer Kartusche betont die dreigeschossige Putzfassade, die man 1994 erneuert hat. Das G. diente seit 1732 als Gouverneurssitz, ab 1808 als Stadtgericht; nach seinem Wiederaufbau beherbergt es Institute der Humboldt-Universität. Eine Tafel am Haus informiert über dessen Geschichte. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.


    Unter den Linden 11, ehemaliges Niederländisches Palais mit Spolien des Gouvernementhauses, 2007:

    Foto von mir


    Königstraße 27-29, Klosterstraße 40, Weinhandlung, Architekten Kayser & v. Groszheim, aus BAW Dezember, 1909:


    Königstraße 39, Ecke Klosterstraße 79, von Georg Christain Unger um 1780, Foto:1887:


    Königstraße, Blick Richtung Alexanderplatz mit Warenhaus Wertheim, Max Missmann, 1924:


    Nun einige Fotos von einem der ältesten Häuser des Alten Berlin, wurde nach dem 2. Weltkrieg im Zuge der Neuordnung rund um den Fernsehturm abgerissen:

    Königstraße 48, Hoher Steinweg 15, Wirtshaus Alt-Berlin, 1935:


    Hoher Steinweg 15, Ältestes Bürgerhaus Berlins von 1400, Hof, vor 1939:


    Hoher Steinweg 15, Ältestes Bürgerhaus Berlins von 1400, um 1930:


    Hoher Steinweg 15, Ältestes Bürgerhaus Berlins von 1400, Ruine, nach 1945:


    Hoher Steinweg 15, Ältestes Bürgerhaus Berlins von 1400, Gotisches Gewölbe, vor 1945:


    Hoher Steinweg 15, Ältestes Bürgerhaus Berlins von 1400, Gotisches Gewölbe, vor 1945:


    Hoher Steinweg 15, Ältestes Bürgerhaus Berlins von 1400, Gotische Konsole, vor 1945:

  • Eindrückliche Bilder - dass alles, aber auch wirklich alles, was noch stand, im Zuge einer Neuordnung abgeräumt wurde, ist natürlich ein Euphemismus.
    Das Weinhaus mit der Nummer 27-29 habe ich noch nie vorher gesehen.

    Dieses Haus an der Ecke Klosterstraße (N°29) müsste jedoch die Nummer Königstraße N°26 gehabt haben.

    Im Hintergrund ist m. E. das sog. Hohe Haus zu sehen.

    Hier ein Bild des rechten Hauses vom Kaufhaus Gadiel mit der Hausnummer 22 (-24):

    Bildquelle: Landesdenkmalamt Berlin
    Das links angrenzende Haus mit den runden Fenstern im 3. OG ist wiederum rechts in deinem zweiten Bild angeschnitten und hat dort die Nummer 24 angeschlagen.

    Das nach UdL translozierte Gouverneurshaus hat dagegen nichts mit dem alten Niederländischen Palais mehr gemein.


    Noch ein Bild des C&A-Geschäftshauses Königsstraße 33/Ecke Neue Friedrichstraße:

    Und eines meiner Lieblingsbilder, die Brücke über den Königsgraben mit Kolonnaden im Jahr 1872:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Eduard Gärtner (1801-77): Die Königsbrücke und die Königskolonnaden, 1835

    Die Königsbrücke 1872 von Rückwardt mal etwas klarer.

    Die Königsbrücke und der Festungsgraben 1872, Hermann Rückwardt

    Königsbrücke 1880e, Zuschüttung des Königsgrabens für den Bau der Stadtbahn, F.A. Schwartz

    1909, auch die Kolonnaden müssen dem Kaufhaus Wertheim weichen, Tietzenthaler

  • Die Königstr. 1-9, F.A.Schwartz 1889, leider nicht größer.

    Das alte Palais Wartenberg 1888, Front in der Königstraße.

    Königstr.6-1, die 3 Bilder Spreetunnels, zusammengesetzt.

    Mal schnell einen Blick in die Poststraße werfen.

    Der schon bekannte Blick von der Poststraße in die Königsstraße

    An der Ecke Spandauer Str. hatte Nicolai seine Buchhandlung.

    Kaufhaus Israel, Königstr.7-10, hier mal die einzelnen Bilder zusammengesetzt. (anklicken!)

    Das Gleiche: Königstr.11-14

    Zum Schluß ein Luftbild der Königsstraße am Rathaus, 1920erJahre

  • Hier aus der Umgebung des Berliner Rathauses, der Jüdenstraße einige Fotos:

    Jüdenstraße 13-15, um 1932:


    Jüdenstraße 16-17, um 1932:


    Jüdenstraße 22, Haus Zum Löwen, um 1935:


    Jüdenstraße 31, um 1910:


    Jüdenstraße 48, abgerissen für das Stadthaus, um 1900:


    Jüdenstraße von Nordwesten, um 1912:


    Jüdenstraße, Hoher Steinweg, um 1925:


    Jüdenstraße, Stadthaus, Links Eingang zum Großen Jüdenhof, 1933:


    Jüdenstraße, um 1930:


    Kraftwerk, Spandauer Straße 49, gegründet 1889:


    Stadthaus, um 1930:


    Abriss der Häuser vor dem Stadthaus, um 1936-38:

  • Schade, dass man diese Fotos noch nicht in Farbe geschossen hat! Man möchte am Liebsten in diese Bilder förmlich hineinspringen - bis auf die Gesundheitsversorgung muss damals Deutschland wirklich ein Traumbild hergegeben haben. Manchmal hätte ich wirklich gerne mit meinen Großeltern getauscht.

  • Zitat

    Man möchte am Liebsten in diese Bilder förmlich hineinspringen - bis auf die Gesundheitsversorgung muss damals Deutschland wirklich ein Traumbild hergegeben haben


    Ganz deiner Meinung, Berlin muss der Wahnsinn gewesen sein, genauso wie alle anderen deutschen Großstädte. Bei solchen Fotos kommt die Sehnsucht hoch...

    Deswegen ist dieser Strang nur etwas für Masochisten :lachentuerkis:

    Einziger Schandfleck ist das Schuhhaus Salamander, bei aller Liebe der zwischenkriegszeitlichen Architektur, das ist brutal. Das hat leider nur mehr wenig mit der ausgewogenen, schönen Moderne der 20er und frühen 30er zu tun. Was haltet ihr eigentlich von dem Haus?

    Zitat

    Hoher Steinweg 1-4, Ecke Königstraße 46-47, Schuhhaus Salamander, Architekt Emil Schaudt:, 1931:

  • Zitat

    Ganz deiner Meinung, Berlin muss der Wahnsinn gewesen sein, genauso wie alle anderen deutschen Großstädte. Bei solchen Fotos kommt die Sehnsucht hoch...

    Deswegen ist dieser Strang nur etwas für Masochisten :lachentuerkis:

    Oder wir sammeln alle diese Bilder, damit sie in kulturell wieder mehrwertigen Zeiten, wieder die entsprechenden Entwürfe für die Neubebauung darstellen können. Man muss ja bekanntlich das Rad nicht neu erfinden ;-)!

  • Ich finde das Salamanderhaus macht sich echt gut, wie überhaupt damals die Moderne so richtig Eindruck schinden konnte, inmitten von all der Gründerzeit, die dagegen im wahrsten Sinn des Wortes alt aussah. Bei einem solchen Mengenverhältnis wie damals hätte ich gar nichts gegen die Moderne, würde sie sogar begrüßen, nur ist sie leider in ihrer späteren Omnipräsenz gescheitert, als sich das Verhältnis umkehrte. In der städtebaulichen Masse funktioniert moderne Architektur überhaupt nicht, nur als Solitär und funktional-schlichter Kontrast in reichhaltigem, gewachsenen Umfeld. Leider scheint diese Erkenntnis unsere Stadtplaner bis heute nicht erreicht zu haben.

    In dubio pro reko

    4 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (7. Mai 2014 um 21:49)


  • Das einzig schöne an diesem Haus ist der Löwe und die Arbeit der Stuckateure. Man darf bei aller Romantisierung nicht vergessen, daß in vielen dieser alten Seitenstraßen das Elend hauste. Und viele Bewohner nur, wie hier angeboten, mittels Schlafstellen überleben konnten.


    Jedes Ding hat zwei Seiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Hopfenbruch (8. Mai 2014 um 14:07)

  • Obwohl ich der Zwischenkriegsmoderne durchaus zugetan bin, halte ich das Salamanderhaus für total mißlungen. Das Gebäude ist nicht besonders gut proportioniert und wie ein rasender Elefant in die bestehende Bausubstanz hineingetrampelt. Aber es zeigt auch, wohin die Reise an der Königstraße gehen sollte. Für die Zwischenkriegsmoderne in Berlin sind die Kopfbauten am Alexanderplatz wesentlich gelungenere Beispiele. Außerdem gibt es außerhalb Berlins zahlreiche Beispiele dafür, wie dieser Stil eine Innenstadt wirklich bereichern konnte.
    Deutschlandhaus und Lichtburg in Essen, Mittnachtbau und Tagblatt-Turm in Stuttgart oder das Dischhaus in Köln, um nur einige Wenige zu nennen.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Ich finde das Salamanderhaus macht sich echt gut,

    Ich find es greisslich, jedoch was im Gegensatz heute so an "Schuhschachteln" verbrochen wird, könnte man mit diesem Salamander - Glasmonster fast noch leben.

  • Zitat

    Ich find es greisslich, jedoch was im Gegensatz heute so an "Schuhschachteln" verbrochen wird, könnte man mit diesem Salamander - Glasmonster fast noch leben.

    Ja, im Gegensatz zu den zeitgenössischen Kühlschränken noch immer um Einiges besser. Aber das Salamanderhaus ist einfach zu brutal für diese Altstadtstraße. Woanders hätte es vielleicht ganz gut ausgesehen, aber hier ist es einfach unpassender Klotz. Trotzdem ist die Zwischenkriegsmoderne einfach großartig. Man hat sich noch Gedanken über Proportionen gemacht und mit sparsamen Dekor tolle Fassaden gemacht. Das Beste, was nach dem 1. Weltkrieg entstanden ist!

  • Hallo Spreetunnel, beim bearbeiten der Königstraße habe ich festgestellt, daß das folgende Bild nicht aus dem Jahr 1928 stammen kann, das Haus 54 (Mauxion) hat 4 Geschosse

    Auf dem Bild aus dem Jahre 1906 hat das Haus 54 (jetzt Kreditbank) 5 Geschosse.

    Auch auf diesem Bild, um 1900, ist schon das größere Haus zu sehen.

    Ergo, es müßte vor 1900 aufgenommen worden sein.


    Noch eine Frage an Spreetunnel betr.:Königstraße 27-29, Klosterstraße 40, Weinhandlung, Architekten Kayser & v. Groszheim, aus BAW Dezember, 1909

    Bist Du sicher daß dieses Gebäude jemals in der Königstraße gestanden hat?
    Ich habe bisher auf keinem Bild eine Bestätigung für die Existenz gefunden. Auch ist die Adresse unmöglich, das Eckhaus an der Königstraße hat die Nummer Klosterstr.78. Auch zeigt das Bild daß es kein Eckhaus ist und das angrenzende Haus rechts hat üblicherweise die Hausnummer in der Reklame, N° 23 oder 25. Und zum Schluß, der Stil paßt eigentlich nicht zu Kayser & v. Groszheim, eher zu Schwechten. Wenn es die BAW aus dem April gewesen wäre, wäre vieles klarer.
    Außerdem müssen dort alle Häuser in den 10-20ern abgetragen worden sein, um vielleicht etwas Großes zu bauen, dann aber das Geld ausging und nur die 2 geschossige Flachbauten hingesetzt wurden. Dann hätte das Gebäude aber nicht lange gestanden.


    Die Ecke Königstr. - Klosterstr. von F.A.Schwartz 1888

    Das Haus Königstr.28 (1910~?)

    Quelle Bildindex

    Blick vom Alexanderplatz-Hochhaus 1934, Photo: Willy Pragher

    CC by Landesarchiv BW, von mir bearbeitet.

    Das hatte ja den Krieg überstanden.

    Und noch einmal Salamander, ein schönes neues Bild vom Bildindex

    Vielleicht gefällt es jetzt dem Pfälzer Bub etwas besser. :ueberkopfstreichen:

  • Da geht´s schon los mit dieser mir unerklärlichen Betonung der Horizontalen, während andernorts, in den wirklichen Weltmetropolen, alles in die Höhe strebte.
    Zusammen mit der ausdruckslosen Würfelform wirkt das einfach öde, wie ich finde. Dieses Salamanderhaus meine ich übrigens. Die Brandwand dahinter hat allerdings was...:-)

  • An Hopfenbruch:

    Danke für den Hinweis auf Haus Königstraße 54, im Falle des Hauses mit dem Weinhaus Mitscher & Caspary hat sich wohl bei der Redaktion der BAW Dez 1909 ein Fehler eingeschlichen, denn es muss genau umgekehrt heißen Königstraße 40 Ecke Klosterstraße 26-28. Im Adressverzeichnis von 1909 ist dort die Weinhandlung verzeichnet. Man darf also nicht alles glauben, was gedruckt wurde :unsure:

    Hier mal ein Straubeplanausschnitt von 1910 mit dem von mir rot markierten Grunstück. Leider etwas unscharf. Man sieht auch den kleinen Innenhof auf dem Plan. Die Fassade zeigt also zur Klosterstraße. Ob sich der Verlag allerdings auch beim Architekten geirrt haben sollte kann ich nicht glauben.

  • An Spreetunnel.
    Vielen Dank. Das sieht dann doch ganz anders aus, nun kann man auch das ganz links stehende Gebäudeteil identifizieren, Königstr.26, kurz vor dem Abriss 1908-9 für das Kaufhaus Gadiel.

    Ich hatte von der Ecke bisher überhaupt kein Belegphoto!

  • Habe hier noch Fotos von der Klosterstraße, wo ich mir nicht sicher bin, ob die Nummern so stimmen:


    Klosterstraße 88-90, vor 1930:


    Klosterstraße 91, Ecke Kalandsgasse, um 1880 (?):


    Hier ein Bild, wozu ich keine Angaben habe. Es soll die Klosterstraße sein. Es könnte am Haus mit der tollen Kuppel in die Kalandsgasse gehen ??? Hinten schließt sie m. M. nach mit der Neuen Friedrichstraße ab.



    Das Foto mit dem Haus Königstraße 54 ist von 1890, Sorry !!!

  • Spreetunnel
    Du liegst m.M.n. richtig
    Klosterstraße 88-90, links wäre die 90, es ist das gleiche Haus welches auf dem Bild ohne Angaben rechts steht. Dann käme die 91 und die einmündende Gasse wäre die Kalandsgasse. Die N° 92 sollte mal ein Gefängnis gewesen sein, sieht jetzt allerdings nicht mehr so aus.
    Zur N° 91 kann ich nur ein kleines etwas klareres Bild beitragen, vielleicht hilft es die Häuser an der Königsmauer zu identifizieren.