Berlin in alten Fotografien

  • Nach Frauenkirche und Garnisonkirche sollte auch die Petrikirche wiederaufgebaut werden. Das ist die Kirche Cöllns der Doppelstadt Berlin-Cölln.

  • Nach Frauenkirche und Garnisonkirche sollte auch die Petrikirche wiederaufgebaut werden. Das ist die Kirche Cöllns der Doppelstadt Berlin-Cölln.

    Zu spät! Die unterschiedlichen Stadtregierungen der letzten 30 Jahre haben alles dafür getan, die sozialistische Zerstörung des historischen Berlin fortzusetzen.

  • Von 1896 bis 1924 war Ludwig Ernst Emil Hoffmann ( 1852-1932) Stadtbaurat in Berlin. Unter seiner Leitung entstanden in Berlin über 300 Gebäude u.a. Pergamonmuseum, Märkisches Museum, Altes Stadthaus, Stadtbad Wedding, Rudolf Virchow Klinikum, Märchenbrunnen im Friedrichshain, um nur einige zu nennen und 69 Gemeindeschulen für das schnell wachsende Berlin. Er erhielt 1883 den 2. Preis für die Gestaltung der Museumsinsel und gewann 1885 den Wettbewerb zur Errichtung des Reichsgerichts in Leipzig. 1895 erhielt er den Titel Königlicher Beirat und 1906 den Titel Geheimer Baurat den höchsten Beamtentitel im Deutschen Reich. Für seine Verdienste für die Entwicklung Berlins wurde er 1924 zum 54. Ehrenbürger von Berlin ernannt. Ich zeige hier mal einige Eingangsportale von Berliner Gemeindeschulen die in seiner Amtsperiode entstanden sind.


    Stadtbaurat Ludwig Ernst Emil Hoffmann



    Alle Bilder sind Abbildungen von Berliner Gemeindeschulen

    1903 Wilmsstraße


    1904 Waldemarstraße


    1903 Glogauerstraße


    1902 Dunkerstraße


    1903 Rigaer Straße


    1907 Am Koppenplatz


    1904 Waldenserstraße


    1903 Christianiastrasse


    1902 Grenzstraße

  • 2.Teil der Eingangsportale Berliner Gemeindeschulen


    1903 Wilmsstraße


    1912 Eckertstrasse


    1912 Greifenhagenerstrasse


    1912 Pankstrasse Ecke Wiesenstraße


    1907 Pappelallee Ecke Lychenerstrasse


    1912 Thornerstrasse


    1910 Bötzowstrasse


    1912 Christburgerstraße


    1905 Hausburgstraße


    1905 Pasteurstraße


    Das waren einige Beispiele von Gemeindeschulen von Ludwig Ernst Emil Hoffmann

  • Bilder der Preussichen Seehandlung in der Jägerstraße 21 nach dem Krieg Gebäude der Akademie der Wissenschaften der DDR


    1905 Gesamtansicht


    Altes Dienstgebäude Ansicht von der Jägerstraße


    1903 Haupteingang Jägerstraße 21


    1904 Rückansicht


    1903 Eckgestaltung


    1904 Festsaal


    1904 Sitzungsraum


    1905 Schalterraum


    1905 Treppenaufgang

  • Man sieht doch an vielen Stellen ganz deutlich, dass es sich keineswegs um denselben Eingang handelt.

    Anders als beim oberen Bild schließen sich z. B. auf dem unteren Bild am rechten Portalrand direkt ein großes Fenster und darunter ein rustizierter Sockel mit Sockelfenster an. Auch springen auf dem unteren Bild direkt über dem Eingang rustizierte Lisenen auf. Auf dem oberen Bild hingegen tritt genau an dieser Stelle die Fassade zurück, und die Lisenen verlaufen seitlich daneben.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul_Boray (26. Juli 2019 um 08:13)

  • In dem Buch 'Denkmale in Berlin - Ortsteil Mitte' heißt es hierzu:

    Das heutige Erscheinungsbild des 1901-03 von Paul Kieschke anstelle eines barocken Vorgängerbaus errichteten repräsentativen Neubaus geht auf die Umgestaltung in den Jahren 1938-40, vermutlich nach Plänen des Ministerialrats Schindowski, zurück. Die neobarocken Schmuckelemente des Gebäudes, eine Merkurstatue an der Gebäudeecke sowie die rundbogigen Giebel über den Eckrisaliten wurden in Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Neugetaltung des Gendarmenmarktes entfernt.

  • Der gezeigte Haupteingang (ehemals Preußische Seehandlung, jetzt Akademie der Wissenschaften) liegt nicht in der Jägerstraße (das ist die Seitenfassade), sondern zum Gendarmenmarkt hin. Offiziell werden die den Platz östlich begrenzenden Bauten der Markgrafenstraße zugeordnet.

    Gendarmenmarkt, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Foto: Dguendel, März 2013, CC-BY-3.0)

    Die Tür rechts ist der weiter oben gezeigte Haupteingang, offiziell Markgrafenstraße 38. Gegenüber dieser Fassade steht das Schauspielhaus (heute Konzerthaus). In dieser Form mit dem reduzierten Schmuck gefällt mir das Gebäude besser als in seiner ursprünglichen neobarocken Gestalt von 1901-1903. Es wirkt jetzt so, als sei das Haus zehn Jahre später gebaut worden (um 1911). Anfang des 20. Jahrhunderts haben wir eine starke stilistische Zäsur. Interessanterweise erfolgte die Abkehr vom wilhelminischen Neobarock bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Wie @Paul_Boray oben schrieb, wurde die Fassade tatsächlich aber erst während des Dritten Reiches so gestaltet, was man ihr jedoch nicht ansieht. Architekturgeschichte kann wirklich spannend sein.

  • Lieber Rastrelli, ich empfinde es auf deinem Foto leider anders. Die beiden Eckrisalite des Gebäudes streben nach oben und werden im Dachbereich durch gar nichts aufgefangen bzw. als Geste überhaupt nicht 'abmoderiert'. Sie 'knallen' regelrecht auf die harte, plötzliche Horizontale der Traufe. Denn dieses ganze Dach reagiert seit dem Abriss der Giebel auf rein gar nichts von dem, was sich darunter befindet.
    Und mir fehlt leider auch der alte Dachreiter, der zwischen den dominanten Achsen an den Rändern vermittelt hat und diesem Bau eine dezente Mitte gab.

    Wenn man schon plötzlich die Vertikale betonen will, so wie es die Nazis gemacht haben, dann müsste sich diese steinerne Fassade nach oben hin wenigstens über eine Attika auflösen dürfen.

    Wie so oft profiniert auch hier mal wieder ein Bau leider gar nicht davon, wenn an seinem Gleichgewicht und seiner ursprünglichen Harmonie herumgedoktort wird. Das ist zumindest mein Empfinden.

  • neobarocken Gestalt von 1901-1903.

    Mit Neobarock (wie beim Berliner Dom) hat das nicht mehr viel zu tun. Das ist meines Erachtens nach schon klassischer Jugendstil, wenn auch noch nicht ganz so verspielt.

  • Ich denke Rastrelli hat eher Recht mit Neobarock. Im gesamten Aufbau, wie in Details, werden ganz klar Barock und Rokoko zitiert und kopiert. Jugendstilanklänge sind weitaus subtiler, am auffälligsten noch in den schwungvollen Bögen der Fenstersprossen.

  • Dann ist es wohl Jetzt geklärt, Babber 50 hat nur ein falsches Bild gepostet.

    OUPS - tut mir leid.
    Das Foto des heutigen Zustandes ist im Vergleich mit dem historische Foto von Pirat falsch.

    Die Banausen nehme ich aber nicht zurück.
    Wie in der Architekturzeichnung zu sehen ist, sah der Nebeneingang ähnlich schmuckvoll aus, wie der Haupteingang.

    Das ist eine ähnliche Machart, wie die stählernen Kabeltrassen, die in der DDR-Zeit in unserem Treppenhaus über den figürlichen Schmuck geballert wurden.