Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Schon klar, Spendenbereitschaft aufgrund dessen zu streichen ist ein unüberlegter Schnellschuß, wo er überdies durch Missverständnisse und fehlende Informationen bei einigen Schloßfreunden ausgelöst wurde. Das dürfte jetzt geklärt sein.
    Aber ich muß dennoch sagen, wenn der Bund Bauherr ist, dann ist es auch das Deutsche Volk, also wir alle. Der Vergleich mit dem Privatgelände hinkt etwas, m.E.. Es ist öffentlicher Baugrund im Besitz des Souverän. Wer ist der Souverän? Das Volk! (Sind wir souverän ... bescheidene Frage am Rande...?)
    Soweit,, so gut! Warten wir die Baustellentage Ende August ab und freuen uns, treffen uns dort , machen fleißig Fotos (wie bisher), damit die, die nicht dabei sein können auch was davon haben. Dann wird es ja wieder öffentlich erlaubt sein!

    Mal ne andere Frage: Eben schaute ich mir die DVD des Fördervereins an mit dem Filmchen über den Aufbau der Schloßfassadensimulation 1993 und fragte mich wo diese genialen Fassadenplanen geblieben sind? Existieren die noch? Was geschieht damit? Die wären eigentlich die passende Verhüllung der Gerüste gewesen, wie wir es vom Dresdner Neumarkt kennen! Weiß jemand was dazu?

  • Die wurden doch verkauft.... vor ein paar Jahren habe ich mal ein Bericht gesehen, dass z. B. ein Landwirt/ Gutsbesitzer eine ganze Fensterachse - oder sogar mehrere - gekauft hatte und diese dann an seinem Getreidesilo irgendwo auf dem Land angebracht hatte... Auch eine gute Werbung. Ein kleines Stück wird in der Humboldtbox noch meistbietend versteigert.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • @SchortschiBähr

    ich denke, man sollte hier generell im Forum einfach mal mehr überlegen. Ich habe nämlich eine ganz andere These, ohne das ich jetzt die Beweggründe im Detail kenne. Da die angesetzten Regeln für den Besuch im Vorhinein schon sehr strigent waren, tippe ich mal fast darauf, dass die Baustelle so eigentlich gar nicht begehbar ist. Für so eine große Gruppe hätte man formal vermutlich die Baustelle beräumen, bestimmte Areals absperren und sichern müssen und extreme logistische Maßnahmen treffen müssen, wie man es in größerem Rahmen dann ja am Tag der offenen Tür immer macht.
    Stadtbid zuliebe hat man dann eine Sonderführung angeboten, eben weil das Forum und Stadtbild seit Jahren die Stiftung unterstützen und man uns eben die Chance geben wollte, die Baustelle zu sehen. Da die Baustelle aber vermutlich nicht so präpariert ist, wie sie es eigentlich sein müsste, weil das viel zu aufwändig wäre, hat man dann drum gebeten, dass man keine Fotos online stellt, damit mögliche Defizite in dem Bereich nicht öffentlich dokumentiert sind.
    Man kann die ganze Sachlage also auch völlig anders deuten. Man sollte über solche Aspekte zumindest mal nachdenken, bevor man irgendwen wild beschuldigt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Vielleicht ist es auch gar nicht "böse" gemeint, sondern dient allein der Vermeidung von rechtlichen Auseinandersetzungen mit Abmahnanwälten, die gegen den Bauherrn klagen könnten, weil durch die Bilder Beweismittel entstehen (der Kontext dazu kann vielfältig sein - von der mangelhaften Vertragserfüllung bei Fassadenarbeiten, über Bauarbeiter ohne Arbeitsschutzausrüstung oder ... etc.).

  • Im neuen Berliner Extrablatt ist auf Seite 55 übrigens eine Visualisierung des Portaldurchgangs von Portal II enthalten. Also alle Interessierten sollten da mal rein schauen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Der Tagesspiegel berichtet aktuell über die Schlossbauhütte in Spandau. 26 Großskulpturen für die Portale im Schlüterhof und am Portal III seien bestellt wurden. :daumenoben:

    >> https://www.tagesspiegel.de/berlin/schloss…m/21287134.html

    Müssten es nicht insgesamt 28 sein? 16 Schlüterhof, 4 Portal III (außen), 8 Kuppelumgang. Das sind die Statuen, die alle zeitnah fertiggestellt und aufgestellt werden sollen, richtig?
    Vielleicht hat man hier aber bereits den fertigen Antinous und eine weitere fertige Statue ausgenommen?

  • Bist Du Dir mit der Zählung sicher? Es kann sein, daß die Kuppelfiguren erst später kommen. Die 4 Figuren von Innenportal III sind nicht zu vergessen:

    Hier im Original zwar nicht zu sehen und nur leere Sockel, ... :

    ... aber in der Visu vorgesehen:

    ... und in der Ausführungsplanung.



    Was ist mit den beiden Firguren oben links und rechts auf der Balustrade, am Portalabschluss außen? Diese sollten auch mitgezählt werden, bevor es an die Kuppelfiguren geht, oder?

    Also: 16 Schlüterhof, 8 Portal III (innen und außen) + 2 Balustrade außen = 26 ?(:lehrer:

    Hier sind 11(12) von den 16 des Schlüterhofs zu sehen:

  • Die Feinarbeiten erfolgen so ziemlich am Schluss. Dazu zählen solche Dinge wie das Schriftband, aber auch die Trompeten der Engel und die kleinen, vergoldeten Kreuze auf den Reichsäpfeln.
    @SchortschiBähr Die Rechnung dürfte die wahrscheinlichste sein.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Hmm..ich könnte schwören, dass in neuerlichen Berichten immer wieder die Rede davon war, dass Kuppel, inklusive Bauplastiken und Laterne, komplett gespendet wurden und in Planung wären. Und ich habe in Erinnerung, darüber haben wir noch hier im Forum gesprochen, dass trotz der Darstellung der Figuren am Innenportal III in Visus, diese erst mit einiger Verspätung kommen sollen. Von den beiden Statuen auf der Balustrade von Portal III war so weit ich weiß, überhaupt gar keine Rede bisher.

  • Entschuldigt den Doppelbeitrag, aber ich glaube, ich habe Recht behalten, was die Statuen angeht. Jemand in einem anderen Forum hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass außer Antinous...


    Bildquelle: https://www.gettyimages.de/detail/nachric…nfoto/800077452

    ...ja auch die Borussia des Hauptportals bereits fertiggestellt ist:

    Bildquelle: https://pankowerchronikdotde.wordpress.com/2017/02/16/mei…vor-schoenholz/

    Das macht mit den 26 sich im Moment in Planung/Auftrag befindlichen Statuen also doch 28, die Zahl die mir geläufig war. Dies bedeutet dann wahrscheinlich auch, dass die Aufstellung der Statuen folgendermaßen geplant ist:

    16 Statuen auf den Risaliten des Schlüterhofs, 4 Statuen auf der Außenseite von Portal III und 8 Statuen auf dem Oktagon der Kuppel, insgesamt 28.

  • Ich weiß, dass ich mit dieser Frage zu spät komme, aber möglicherweise weiß ja jemand Bescheid: Was ist eigentlich mit der Bodengestaltung des Schlüterhofes? Auf den historischen Photographien sieht es immer so aus, als wäre er im Prinzip mit denselben kleinen Granitsteinen gepflastert gewesen, die man vom Trottoir der innerstädtischen Straßen Berlins her kennt. Allerdings kann man auf den Bildern auch erkennen, dass dazwischen hellere Steine verlegt waren, die irgendein Linienmuster ergeben. Allerdings ist mir bisher keine Ansicht untergekommen, auf der man das gesamte Liniensystem bzw. das sich daraus ergebende Muster erkennen könnte...

  • Hier findet man zwei Fotos mit dem Pflaster, drittunterste Bilderreihe:
    https://berliner-schloss.de/das-historisch…iner-schlosses/

    Offenbar waren von Portal zu Portal und zum grossen Treppenhaus hin mit grösseren, ebeneren Pflastersteinen Fahrwege angelegt worden, die das kleinteiligere Pflaster mit Diagonalmuster durchschnitten. Ich habe das auch schon an andern Orten gesehen, dass ein Hof komplet mit einem unebenen Kieselsteinpflaster belegt war, und als spätere "Modernisierung" einfach solche Fahrwege mit flacheren Pflastersteinen angelegt wurden.

  • @ Mozart, Riegel:
    Mit flacheren Steinen gelegte Fahrspuren kenne ich auch. Aber in diesem Fall scheint es mir doch mehr ein gestalterisches Diagonalmuster zu sein, das laut den Plänen und Visualisierungen auch so wieder verlegt werden wird, hoffe ich doch sehr!

    Im Schlüterhof Rauten, in der Agora Quadrate, in der Passage Trottoirs in der Breite der niedrigeren Portaldurchgänge. Wird schön!
    @ Treverer, na da bin ich ja gespannt, ob die Kuppelfiguren kommen oder nicht!

  • Es sind noch einige historische Pflastersteine vorhanden. Seinerzeit hatte ich angeregt, damit zumindest den Bereich unter den Hoflauben zu pflastern, so dass der gesamte Fassadenbereich aus historischem Material bestünde. Ob dieser Vorschlag weiterverfolgt wurde, vermag ich nicht zu sagen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Es sieht auf der webcam so aus, als ob die Verputzarbeiten im Schlüterhof begonnen worden sind:
    1. der Außensockel des obersten Umganges wurde abgedeckt
    2. ein Wandverputzsilo wurde aufgestellt
    3. in der Nordwestecke hat man mit der Wandschlemme begonnen.

    :)

  • Zur Zeit sieht man wieder den Unterschied zwischen (einigermaßen) privatem und öffentlichem Bauen.

    Der Aufbau eines Kranes für die Stützmauern dauert 2 Tage,
    am Humboldtforum nur einen!

    Auckland bei Nacht