Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • eine bebauung der schlossfreiheit wäre (fast) eine katastrophe!!!

    vor allem würde der blick auf schloss verstellt (von den linden aus wäre das schloss verbaut und vom schinkelplatz sähe man wohl nur die kuppel); das eosander-portal stände an einer engen straße!

    was sollen denn das für gebäude werden?! was man maximal rausholen könnte, wären wohl bauten im pariser-platz-stil (liebermann-haus, dresdner bank); es könnte auch schlimmer kommen > denken wir doch mal an unseren chippi!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! - na dann gute nacht berlin!

    man könnte doch den großen kurfürsten vom charlottenburger schloss an willis ehemaligen platz stellen und das umfeld begrünen - das wär die beste lösung (die schlossplatz-komission hat eh die rückkehr des großen kurfürsten an den schlossplatz vorgeschlagen)

  • campus solus schreibt:
    eine bebauung der schlossfreiheit wäre (fast) eine katastrophe!!!

    nun das ist auch meine ansicht wenn man diese schoene gebaeude wiederaufbaut und gebaeude dafuer baut ( die letztendlich am ende des 19 jahrhunderts abgerissen worden sind!!!!) wird das die aussicht auf dem schloss verderben. ich hoffe doch ernsthaft dass man diese bloede entscheidung nicht treffen wird: ich habe den eindruck alst tut man alles ddamit man den schloss wieder aufbau verpesten kann: :boese:
    uebrigens binn ich schon fuer den ruekckehr des grossen kurfuersten am seinem urspruenglichen platz , sud oestlich der bauakademie ( wie heisst denn diese brueck?) aber dann muss man die bruecke erst neu aufbauen: wie steht es eigentlich mit dem neptun brunnen am funkturm? kommt dieser brunnen auch wieder auf ihrem stamm platz zurueck???? dann haette man ja da wieder platz den marien viertel teilweise wiederaufzubauen :gg:

  • Die Schlossfreiheit wieder zu bebauen, wäre auch meiner Meinung nach schwachsinnig.
    Aber wenn dies passieren sollte, dann wahrscheinlich mit gelungenen Entwürfen, schließlich wären die Grundstückspreise enorm und die jeweiligen Eigentümer würden wahrscheinlich auch mehr Wert auf ein passendes Äußeres legen.. mal abwarten, ich bin da optimistisch, dass da eher ein Denkmal hinkommt (vorausgesetzt die CDU gewinnt die nächsten Bundestagswahlen...).
    Wisst ihr, wer für die Bebauung zuständig ist (Bund oder Stadt)?


    Und jetzt noch etwas Lustiges:

    Der ernstgemeinte Bebauungsvorschlag der Firma BELFAS für das Schloss. (http://www.modocom.de/belfas/belfasbild.htm)

  • Ich vestehe nicht ganz, wieso man/die CDU das Denkmal unbedingt vor das Schloss stellen will...!? Wär sowas vor dem Reichstag nicht viel angebrachter/wirksamer? Der "Platz der Republik" ist sooo öde...Oder vielleicht - je nach Ausmaßen - auf dem ehem. Gelände der Krolloper...

    Dieses Denkmal wird bestimmt aus mumiziereten Trabbies oder so bestehen, die sich Mal wieder mit dem Schloss beißen...Oh, Verzeihung: "Einen spannenden Kontrast erzeugen :ba: "...Dasselbe befürchte ich auch bei einer Bebauung (s. Prico/Neumarkt oder Behnisch/Pariser Platz).


    Sauerländer
    Bei diesem "Entwurf" würde man nicht mehr mit Disneyland, sondern mit LEGO-Land argumentieren... :augenrollen:

    P.S. Wo ist denn der blaue "Blabla"-Smiley?

  • auch ich bin entschieden gegen eine bebauung der schlossfreiheit, denn das würde die blickachse seitens der linden stark beeinträchtigen.
    viele schwerwiegender ist aber, dass an diesem ort eine normale bebbauung nichts verloren hat. man stelle sich vor: schloss, dom, altes museum, zeughaus, kommandantur und bauakademie bilden eine ring und inmitten des ringes - ein wohn- oder bürohaus. das geht überhaupt nicht.
    zudem muss jedem klar sein, dass die bauten stilistisch sich bestimmt nicht mit ihrer umgebung werden messen lassen können. vermutlich wird es so eine "kritische" mischung wie am leipziger platz: nein danke!

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich glaube, diese BELFAS-Geschichte ist eine Veräppelung. Ich habe mir die Seiten mal ein bisschen angeschaut. Für nur 10 Milliarden ganz Berlin mit BELFAS überzogen. Und die Schwesterfirma von Belfas wirbt für vielfältig einsetzbaren Wanddekor: http://www.modocom.de/wandekor/wandekor_produkt.htm\r
    http://www.modocom.de/wandekor/wandekor_produkt.htm
    Im GHND-Forum gab's auch schon mal so einen Spinner, der so überzogene Pro-Moderne-Sülze geschrieben hat, dass sämtliche Traditionalisten drauf reingefallen sind... :D

  • Wahrscheinlich hast du Recht, wer so was ernst meint hat sich wahrscheinlich alle Gehirnzellen weggesoffen; aber wer weiß, die Ergüsse von Herrn Flender bei der GHND und beim Förderverein waren ja auch ernst gemeint (Der hatte beispielsweise die Idee, statt die Frauenkirche wiederaufzubauen, zwei Kuben mit 50 Metern Seitenlängen leicht versetzt übereinander zu stapeln)!

  • ach, man weiß jetzt, ob der typ echt war/ist?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich glaube schon, er hatte Anfang der Neunziger wohl schon diesen Bebauungsvorschlag für die Frauenkirche und auch Modelle für den Schlossplatz... im Übrigen gibt es einen Architekten mit dem Namen in Süddeutschland...
    Aber selbst wenn Herr Flender das Ganze nicht ernst meinte, war das Ganze eine sehr gelungene Parodie auf die modernistische Architektur!

  • Auch ich lehne eine Bebauung der Schloßfreiheit ab. Denn alles andere als eine originalgetreue Reko der zur Kaiserzeit abgerissenen kleinteiligen Bebauung an dieser Stelle wäre eine Katastrophe. Eine solche Reko wäre wohl sehr unwahrscheinlich und im übrigen meiner Meinung nach auch nicht erstrebenswert. Nicht nur, weil sie den Blick auf Portal III verstellen würde, sondern weil das nicht dem Zustand vor 1945 entspräche, den man aber bei Rekonstruktionen im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit im Auge behalten sollte.

    Nicht zufällig hat man ja auch das 1968 das Kronprinzenpalais und 2003 die Kommandantur in jeweils der Gestalt rekonstruiert, die die Gebäude vor dem Abriß der Ruinen gehabt hatten, nämlich in der aufgestockten Form (wenn auch beim Kronprinzenpalais leicht verändert) und nicht mit den ursprünglichen Mansardendächern. Das Schloß soll dementsprechend ja auch in der Gestalt, die es bis 1950 hatte, rekonstruiert werden, also auch mit der Kuppel, die es erst Mitte des 19. Jahrhunderts bekam (deswegen habe ich mich im Dresden-Thread ja auch leicht kritisch zum Hotel de Saxe geäußert, das im Jahr 1945 schon über seit über 60 Jahre Geschichte war, so daß jetzt hier keine Folge von Weltkrieg oder Ulbricht, sondern von kaiserlicher Stadtplanung korrigiert wird). Es wäre ja auch niemand auf die Idee gekommen, anstelle des Adlon das von Schinkel entworfene Palais Reedern zu rekonstruieren, das seinerzeit (trotz Denkmalschutz, aber durch kaiserliche Erlaubnis)zugunsten des alten Adlon abgerissen worden war.

    Deshalb: Das Schloß wiederaufzubauen ist weiß Gott schon aufwendig und teuer genug, also Finger weg von der Schloßfreiheit, die niemals eine besondere Bedeutung für Berlin hatte und die heute kein Mensch mehr braucht!


    Sauerländer

    Woher ich weiß, daß Du beim Förderverin bist? Ich habe das eigentlich nur aus der Formulierung "wir" geschlossen, aber Deine Meldung vom Umzug war wohl nur ein Zitat in Anführungszeichen. Naja, aber Du klangst schon ansonsten auch so.
    Also, wie gesagt: Macht weiter so, wir zählen auf Euch. Seit ich kurz nach der Wiedervereinigung mal einen Artikel über das Schloß in der "Zeit" gelesen hatte (der damalige Autor hatte jegliche Wiederaufbaugedanken verspottet...), hat mich das Thema nicht mehr losgelassen und ich verfolge seitdem alles dazu, aber seit das Internet so verbreitet ist, kriegt man dazu ja zigfache Informationen...

  • Zitat

    Macht weiter so, wir zählen auf Euch

    Na ja, als einfaches zahlendes Mitglied und dazu noch Student, der weit weg von Berlin wohnt, hat man da nicht so die Einflussmöglichkeit...

    Aber ich schicke Herrn von Boddien gelegentlich mal Mails mit Vorschlägen oder Fragen und er antwortet auch immer sehr ausführlich! Besonders froh bin ich ja, dass unser APH - Forum jetzt beim Förderverein in der Linkliste ist. Vielleicht können wir ja irgendwann mal alle Rekovereine in Deutschland vernetzen :gruppe: (, auf dass ein architektonisches Umdenken einsetze...; man wird ja mal davon träumen dürfen!).


    Was die Schlossfreiheit betrifft: Vielleicht wird das Schloss ja vorher fertig, den Anblick von den Linden aus will dann bestimmt niemand mehr verlieren!

  • "Vielleicht können wir ja irgendwann mal alle Rekovereine in Deutschland vernetzen "

    ja, das ist und bleibt erstes ziel. egal, ob inwieweit wir daran beteiligt sein werden, die hauptsache ist, dass diese vernetzung überhaupt einmal kommt.
    denn ohne starke lobby erreicht man hierzulande nur sehr wenig.
    boddien ist auch deshalb so erfolgreich, weil er bzgl. des schlosses ein eigenes netzwerk aufgebaut hat.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    boddien ist auch deshalb so erfolgreich, weil er bzgl. des schlosses ein eigenes netzwerk aufgebaut hat.

    Eine negative Folge dieses Netzwerkes ist allerdings die Öffentlichkeitsarbeit. Manchmal wirkt der Verein sehr geheimniskrämerisch.
    Ich hoffe, das ändert sich nach Abriss des Palastes und Eröffnung der Infobox. Denn dann wird ja kein potentieller Großspender mehr absagen und man kann endlich konkrete Zahlen veröffentlichen...

  • ich finde die schlossfreiheit schön und interessant (-> stichwort: gewachsene stadt), aber sie ist kein muss - ich kann auch gut ohne sie leben. mit ihr vielleicht noch ein stück besser ;)

    was für ein gebäude ist das vorne rechts? ein bahnhof?

  • Sicher war die Schlossfreiheit sehr schön, aber eine Reko wäre utopisch und daher wäre ich ganz klar gegen eine Neubebauung. Lieber ein paar Platanen hinpflanzen und eine kleine Spree-Allee mit Bänken etc. an dieser Stelle errichten.

    Dieses Gebäude vorn rechts sieht aus wie ein Lagerhaus oder ein Spreicher, in dem Waren, die mit dem Schiff transportiert wurden, untergebracht waren.

  • Das mit dem Lagerhaus kann gut sein. Dort ist der (heute zugeschüttete, da unter und im Garten des Staatsratsgebäudes gelegen) Mühlengraben, der wohl zur Umfahrung der Spreeschleusen diente, wieder in den Spreekanal gemündet...

    Hier ein Paar Schnappschüsse von Schloss-Bus...

  • @ Ben: Danke für die Fotos, ich hoffe, der Bus bringt was...

    Einige Neuigkeiten gibt es vom Förderverein in der Rubrik: "Wie geht es weiter" (http://www.berliner-schloss.de/start.php?navID=129&typ=main#129); interessant finde ich die neuen Pläne zur Bauweise:

    "Die Außenmauern werden konventionell, wie früher, in Ziegelbauweise aufgeführt. Dabei wird, wie bei Schlüter, eine Außen- und Innenmauer aufgemauert. Der Zwischenraum wird mit einer Mischung aus Mörtel und Ziegelteilen gestampft, nachdem vorher die Schächte für Heizung, Klima, elektrische Anlagen und Kommunikationstechnik eingezogen wurden.
    [...]
    Im Inneren wird sicherlich ein Betontragwerk das Skelett des Schlosses ausmachen"


    Neues gibt es auch bei der Stadtschloss-Berlin-Initiative (http://www.stadtschloss-berlin.de), diese fragt nach, ob auch ein Gästebuch oder ein Forum gewünscht ist (http://www.stadtschloss-berlin.de/aktuelles.html).
    Vielleicht könnt ihr euch ja auch dort noch melden ( mailto:waldmann@stadtschloss-berlin.de">waldmann@stadtschloss-berlin.de ); wenn es dort endlich ein Gästebuch gibt, kann man dem Waldmann mal endlich die Meinung sagen! Ich lehne jedenfalls ein zu 80% kommerziell genutztes Schloss ab. Es gibt aber bestimmt noch viele Spender, die sich dort täuschen lassen!


    Ich wünsche euch ein schönes Schlossjahr und den Beginn des BdR - Abrisses im Herbst! Vielleicht können wir uns ja zu diesem feierlichen Anlass in Berlin treffen!

  • Berliner Morgenpost schreibt heute:

    Neubau des Berliner Schlosses größer als der Reichstag
    Der auf dem Schloßplatz geplante Neubau eines Schlosses wird größer als der Reichstag, wenn auch nicht ganz so hoch. Das geht aus einer Antwort von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) auf eine Parlamentarische Anfrage hervor. Die vom Bundestag befürwortete kulturelle Nutzung als Humboldtforum der Humboldt-Universität werde "Ausstrahlung weit über Deutschland hinaus" entfalten, so die Senatorin.


    Der geplante architektonische Wettbewerb zur Wiedererrichtung des in der DDR 1950 gesprengten Hohenzollernschlosses an Stelle des Palastes der Republik gewährleiste "eine großzügige und exquisite, dem Standort angemessene Qualität". Das Nutzungskonzept garantiere zudem eine überwiegende öffentliche Nutzung.

    Nach Angaben der Sprecherin der Senatorin, Manuela Damianakis, wurde der Wettbewerb bisher nicht ausgeschrieben. Die notwendigen Abstimmungen mit dem Bund seien noch nicht abgeschlossen. Sie gehe davon aus, daß man noch im Januar zu einem Ergebnis komme. Junge-Reyer halte an dem vorgesehenen Abrißtermin Herbst 2005 fest. Offen sei derzeit noch, ob die Betonwanne unter dem Palast auch abgerissen wird oder stehen bleiben kann. dpa


    Nah hoert sich doch an dass sich wieder etwas positives bewegt :gg: