Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Mehr wird es wohl nicht werden!
    :evil:
    Und verputzt ist da auch noch nicht!
    Aber die Philharmoniker können dann vor dem entrüsteten Bereich aufgestellt werden.
    Das macht sich gut fürs Spendensammeln.
    :kopfwand:

    Auckland bei Nacht

    Einmal editiert, zuletzt von Weissenseeer (17. Juli 2018 um 11:50)

  • Jo mei, Geduld. Die brauchen da halt jetzt im Umgang auch ein bissel mehr Tageslicht, sonst sehen die ja nichts, wohin sie den Putz an die Wand klatschen sollen. Mehr wird das nicht, nix mit Abrüsten!
    Natürlich macht sich das für's Spendensammeln gut. Je nachdem wie man drauf schaut. Gerüste sagen ja aus, daß es noch Arbeit braucht, noch nciht fertig ist, also Spenden gebraucht werden.

  • Hurra, es geht los. Sie rüsten gerade im Schlüterhof ab:

    Und verputzt ist da auch noch nicht!

    Die jetzt entfernten Gerüste standen ja vor dem Umgang/Laubengang an der nun fertigen Sandstein-Außenseite. Damit aber die Rückwände des Umgangs verputzt werden können, müssten doch Gerüste im Umgang stehen, oder sehe ich das falsch? Und die können ja schlecht durch die äußeren Gerüste hindurch aufgebaut werden. M.E. ist das der Grund für den Abbau der äußeren Gerüste. Vielleicht liege ich auch falsch, aber logisch wär´s...

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Zum von "Treverer" empfohlenen Interview mit Sebastian Rost in der "TAZ" zwei dumme Fragen:
    1. Wo gibt es am Berliner Schloss "Stuck"? Im Gegensatz zu Gründerzeitfassaden ist doch im Außenbereich des Schlosses eigentlich fast alles "echt" aus Sandstein bzw. Terrakotta. Die Putzpilaster an den Risaliten des Schlüterhofes können ja wohl nicht gemeint sein, oder? Und da bisher (leider) kein einziger Innenraum, wo es tatsächlich Stuck in großen Mengen gab, rekonstruiert wurde, kann ich mit dem Artikel wenig anfangen, es sei denn, dass der Interviewte als Modelleur für später in Sandstein ausgeführte Elemente tätig war.
    2. Habe ich Herrn Rost richtig verstanden, dass er der Rekonstruktion des Schlüter-Eosander-Böhme-Baus eine Wiedererrichtung des Schlosses im Zustand VOR dem barocken Umbau zur Königsresidenz vorgezogen hätte, damit die Linden an ihrem östlichen Ende nicht mit einem "Würfel" kollidieren? Oder wollte er damit zum Ausdruck bringen, dass auch die Spreeseite in ihren deutschen Renaissance-Formen hätte rekonstruiert werden sollen?
    Und was schließlich Herrn Rosts Annahme betrifft, das fertige Schloss werde, da/obwohl es so aussehen wird wie 1701, wenig Begeisterung hervorrufen, würde ich persönlich entschieden widersprechen wollen: Ich kann mir gut vorstellen, dass das Berliner Schloss kurz vor seiner Zerstörung mit seinen rußgeschwärzten Fassaden, die ja in der Tat eine ziemlich beachtliche Größe hatten, auf manchen Betrachter den Eindruck eines etwas langweiligen, vielleicht sogar etwas bedrohlichen Kastens gemacht haben mag, zumal die barocke Architektur sich zu dieser Zeit allgemein nicht der größten Wertschätzung erfreute. "Deutsche" Romanik fand damals vielmehr Anhänger. Aber die kurz vor ihrer Vollendung stehende Rekonstruktion mit ihren warmen Gelbtönen und den wegen des fehlenden schwarzen Schmutzes wunderbar klar erkennbaren plastischen Elementen des Fassadenschmuckes wird insgesamt einfach eine monumental-barocke Festlichkeit ausstrahlen. Und keineswegs werden die "Baumassen" den Flaneur "erschlagen", denn trotz seiner imposanten Dimensionen wirkt das Schloss nicht einschüchternd oder gar erniedrigend, sondern es wahrt menschliche Maßstäbe, im Gegensatz zu dem nach meinem Empfinden etwas überdimensionierten Raschdorffschen Dom. Aber der wirkt nun auch nicht mehr ganz so unpassend, da seine Ausdehnung durch die bloße Nachbarschaft zum Schloss relativiert wird.
    Meine Kinder beispielsweise finden das Schloss "gar nicht SO groß", und erst als ich ihnen sagte, dass die Fassaden in etwa so hoch seien wie das zehnstöckige Hochhaus am südlichen Berliner Stadtrand, in dem ihre Großeltern leben, erkannten sie seine wahre Dimension. Und mir wurde dabei klar, dass es die harmonischen Proportionen sind, die ihm diese Würde verleihen und es eher großartig als einfach nur "groß" erscheinen lassen.

  • Zu Mozarts Fragen:

    1) Ich glaube, er hat größtenteils Gipsmodelle gefertigt, die später dann in Sandstein gehauen werden, wie man auch am Bild, das das Interview begleitet, sehen kann. Dort ist z.B. eines der Kapitelle der Portale in Gips zu sehen.
    Einige Stuckarbeiten gibt es am/im Schloss allerdings schon, so in den historischen Durchfahrten und wie man vor ein/zwei Tagen sehen konnte, Girlanden im Schlüterhof. Die wurden zwischenzeitlich aber wieder entfernt, hat wohl nicht so ganz gepasst.

    2) Hörte sich so an, als hätte er das Renaissanceschloss interessanter und bedeutsamer gefunden, außerdem scheint er Stellas Ostfassade nicht ausstehen zu können. Er zieht dieser sogar noch die Fassade des Palasts der Republik vor. Außderm beklagt er die durch den Wiederaufbau weitreichende Beseitigung historischer Fundamente. Obwohl da schon so gut wie alles weg war (Betonwanne des Palasts der Republik) und einen Teil der erhaltenen Fundamente hat man doch wiederverwendet und wird sie auch im Keller des HFs museal sichtbar machen.

    Zu den Ausmßaen des Schlosses:
    Die werden ja immer nur von einer ganz bestimmten Seite her verunglimpft. Zu monumental, zu massiv, zu klotzig, größenwahnsinnig etc... Lange Zeit wurde es ja auch als Betonmonster verunglimpft. Gegen die barocken Fassaden, die den Beton verdecken, ist man aber auch. Nun verunglimpft man es eben als fake Barockmonster... *seufz*

    Das Berliner Schloss ist in seiner Größe im oberen Mittelfeld von königlichen Stadtpalästen in Europa einzuordnen. Da gibt es weitaus ausgedehntere Komplexe, wie Louvre, Eremitage, Kaiserpalast in Wien, Münchener Residenz. Über diese beschwert sich auch kein Mensch. Im Gegenteil, man freut sich an deren Schönheit und Grandezza. Das Berliner Schloss ist höchstens mit über 30 Metern Fassadenhöhe und der Kuppel mit 70 Metern höhe ungewöhnlich hoch. Allerdings ist auch viel freier Raum rund um das Schloss. Da ging es früher etwas gedrängter zu, und ist oft noch immer so in anderen Städten mit Stadtpalästen. Durch den großen Freiraum drumherum relativieren sich die Ausmaße des Berliner Schlosses auch wieder sehr. In manchen Bildern wirkt es sogar fast etwas klein und verloren auf dem weiten Schlossplatz, als vermag es die südliche Raumkannte des Lustgartens nicht komplett zu schließen.

  • Was die Höhe des Berliner Schlosses betrifft: die Kuppel wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts unter anderem deswegen realisiert, weil die königliche Residenz inmitten der immer zahlreicher werdenden stattlichen Bürgerhäuser keine so herausragende Stellung mehr besaß wie im 18. Jahrhundert, und noch Wilhelm II. soll sich darüber erregt haben, dass die Höhe der Kuppel des Reichstages diejenige der Schlosskuppel um ca. 5 Meter übertraf.

  • Ich deute das Interview mit Sebastian Rost keinesfalls so negativ. Dass er ein "Gegner des Wiederaufbaus" sei, schreibt der betreffende taz-Redakteur nur in der Überschrift. Das ist eine "Fake News", die nicht im Interview verifiziert werden kann, und soll wohl die Ressentiments von Teilen der Leserschaft bedienen.

    In Wirklichkeit äußert Rost nur Dinge, die auch in diesem Forum immer wieder kritisch angemerkt werden. Er kritisiert nicht den Schloss-Wiederaufbau an sich, sondern explizit den modernistischen Stella-Flügel und die städtebaulich betrachtete Größe der Baumasse. Statt dessen hätte er gerne eher "das Renaissance-Schloss (...) mit der Schlossapotheke" aufgebaut. Hinsichtlich des Stella-Flügels wird das auch in diesem Forum immer wieder geschrieben. Statt des Stella-Flügels hätte sich Rost auch eine Integration des Palastes der Republik vorstellen können. Das wäre der Graffunder-Plan geworden. Das alles ist aber Schnee von gestern, und Rost nimmt das Humboldt-Forum auch gegen Vorwürfe des "preußischen Militarismus" in Schutz.
    Also, mehr ist in der taz gar nicht möglich.

    Viel bemerkenswerter sind diese Äußerungen von ihm:

    Zitat

    Ich glaube, es gibt durchaus eine Sehnsucht nach Schönheit und Tradition. Der Mensch braucht Ornament im Gegensatz zu dem, was Adolf Loos in seinem Buch „Ornament und Verbrechen“ propagiert hat. Der Mensch will sich und seine Umwelt schmücken.

    Zitat

    Ich habe 2003 bis 2012 nochmal an der Universität der Künste nebenher Architektur studiert, auch für meine Visitenkarte. Da habe ich viele junge Leute getroffen, die bei der Eignungsprüfung sehr buntes, verrücktes Zeug gezeichnet haben. Und nach zwei Jahren haben sie nur noch Kisten entworfen. Unsere Lehrer waren alle 68er, die voll in der Moderne lebten, deren Helden Le Corbusier und Donald Judd waren.

  • Eine Sache ist schon sehr ärgerlich. Als ich im letzten Jahr den Urlaub plante, habe ich ihn extra auf Ende Juli geschoben. Eine Woche Berlin. Damals dachte ich, dass die Kupferverkleidung der Kuppel dann schon fast fertig oder sogar fertig ist. Weit gefehlt. Wann wird denn damit eigentlich begonnen?

  • Greetings from America! What a fantastic website for architecture lovers!

    Firstly, I have to say that pre-WW2 Berlin was one of the most beautiful cities ever! Everything looks so Neoclassical to me which I guess was the result of Karl Schinkel and those who followed him?

    Secondly, why was the river Spee side of the new Berliner Schloss done in a contemporary way? Most unfortunate to me at least.

    Cheers,
    John

  • Greetings from America! What a fantastic website for architecture lovers!

    Firstly, I have to say that pre-WW2 Berlin was one of the most beautiful cities ever! Everything looks so Neoclassical to me which I guess was the result of Karl Schinkel and those who followed him?

    Secondly, why was the river Spee side of the new Berliner Schloss done in a contemporary way? Most unfortunate to me at least.

    Cheers,
    John

    Hi John, let me answer your second question, since it is the easiest one :)
    Well, the reason for the contemporary way is the result of a typical German approach : making a compromise which is between two absolute solutions and makes nobody fully happy or satisfied :D
    Basically, as you probably know, long time after they destroyed the prussian palace, the GDR decided to build something else, the palace of the republic, which was used politically and socially (concert hall, restaurants, and so on).
    After Germany was re-united, the politics did not knew what to do with it, the building was full of toxic materials and needed quite a high investment to be brought back to modern safety and health norms they had 3 alternatives :
    -Restore the Republic' s palace, a rather polarizing decision knowing how strongly the building was put in relationship with the GDR, not to mention the fact that there was no clear plan or solution to re-purpose the building in a cost effective way.
    -Destroy the palace and re-build entirely the old prussian palace: also very expensive, and also politically very difficult to defend since lots of people at the parliament considered this building as a symbol of the prussian monarchy
    -Destroy the palace and build something modern.
    Solution 3 was quickly dropped, solution one was also not very popular, except amongst the berliner.
    But with solution 2, the government would have had also some difficulties to get the budget approval. So the idea was to offer three reproduced exterior facades, and a modern one, with a modern interior, the building becoming a museum for mainly east asian art. And the reproduced facades also have to be financed by donation, no tax money is expected to be spent for this. The member of the parliamant had then far less issues and voted massivly the budget for the partial reconstruction of the stadtschloss.
    But with a fully reconstructed exterior, it would have been doubtful that the parliament had given its approval, not to mention that the increased costs would also have probably never been fully covered by public donations : the current donation target is still sadly far from being reached, so imagine how they would have struggled with one additionnal reconstructed side.

    3 Mal editiert, zuletzt von uhugreg (22. Juli 2018 um 14:20)

  • Hello John, welcome to our Forum!

    Next year the Berlin Stadtschloss will be completed and look like in this Video:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Leider gibt es ja gegenüber dem Film einige Wermutstropfen: die barocke Kleinteiligkeit der Fenstersprossen wurde aufgegeben zugunsten der Gliederung des 19. Jh. Hinzgekommen sind die Dachaufbauten neben der Kuppel. Mit der Bemalung, wie sie jetzt erfolgt, bin ich auch nicht ganz glücklich.

    Nimm das Recht weg, was ist der Staat dann noch anderes als eine große Räuberbande? (Augustinus von Hippo)

  • Es kommen auch erst mal nicht die portalbekrönenden Statuen und die von Balustraden eingesäumten Beete rund um das Schloss kommen auch nicht.

    @Seinsheim, was genau sagt dir bei der Bemalung nicht zu? Ist ja doch sehr ähnlich zu dem Film, nur einen Tick mehr ins Gelb.

    Etwas dass mich stört (oder sehr wahrscheinlich stören wird, wenn es denn einmal fertig ist) und was auch nicht mit allen Visualisierungen übereinstimmt: Pilaster und Gesimse im Schlüterhof, die nicht aus Sandstein bestehen, sondern nur aufgeputzt werden. Das wird den Fassaden über den Laubengängen wahrscheinlich einiges an Struktur und Harmonie nehmen, es sei denn man streicht diese Teile in einem Sandsteinton an?


  • Etwas dass mich stört (oder sehr wahrscheinlich stören wird, wenn es denn einmal fertig ist) und was auch nicht mit allen Visualisierungen übereinstimmt: Pilaster und Gesimse im Schlüterhof, die nicht aus Sandstein bestehen, sondern nur aufgeputzt werden. Das wird den Fassaden über den Laubengängen wahrscheinlich einiges an Struktur und Harmonie nehmen, es sei denn man streicht diese Teile in einem Sandsteinton an?

    Hallo Treverer,

    ich denke und hoffe mal, dass die aufgeputzten Pilaster entsprechend farblich abgesetzt werden, siehe auch Visu auf der Schlossvereinssseite https://berliner-schloss.de/neues-schloss-…er-berlin-2019/

    Soweit ich informiert bin, waren die betreffenden Modellstücke ja bereits beim Originalschloss "nur aufgeputzt" und farblich abgesetzt.

    Abgesehen davon wird das Innenportal V seit ein paar Tagen verputzt.

    Leider kann ich mir angesichts der nur äußerst geringfügigen sichtbaren Aktivitäten im Außenbereich auch nicht mehr vorstellen, dass sich der Schlüterhof, wie versprochen, per 25/26.08. final gerüstfrei präsentieren kann...

  • Es kommen auch erst mal nicht die portalbekrönenden Statuen und die von Balustraden eingesäumten Beete rund um das Schloss kommen auch nicht.

    @Seinsheim, was genau sagt dir bei der Bemalung nicht zu? Ist ja doch sehr ähnlich zu dem Film, nur einen Tick mehr ins Gelb.

    Etwas dass mich stört (oder sehr wahrscheinlich stören wird, wenn es denn einmal fertig ist) und was auch nicht mit allen Visualisierungen übereinstimmt: Pilaster und Gesimse im Schlüterhof, die nicht aus Sandstein bestehen, sondern nur aufgeputzt werden. Das wird den Fassaden über den Laubengängen wahrscheinlich einiges an Struktur und Harmonie nehmen, es sei denn man streicht diese Teile in einem Sandsteinton an?

    Du sprichst das richtige Problem an: im Barock hat man Profile oft in Naturstein ausgeführt, die glatten Flächen hingegen aus Sparsamkeit in verputzten Ziegel. Man kann das gut am Zeughaus oder am Charlottenburger Schloss sehen. Kapitelle, Basen, Architrave und Kranzgesime sind aus Sandstein, Schäfte, Friese und Postamente aus Putz. Diese unterschiedliche Verarbeitung spielte im Barock keine Rolle, da die Fassaden komplett bemalt waren. Das heißt, alle tektonisch relevanten Elemente, also die Säulenordnungen samt Postamenten und Gebälk sowie gegebenenfalls die komplette Sockelzone des EG waren in ein und derselben Farbe gefasst, die sich von der Farbe der Füllflächen bzw. Ausfachungen unterschied. Am Zeughaus und in Charlottenburg hat man hingegen in einem völlig falsch verstandenen Verständnis von Materialität (Materialfetischismus der Denkmalpflege) die Sandsteinteile entweder in Natur gelassen und sie anders bemalt als die bloßen Wandflächen, ungeachtet der tektonischen Strukturen. Nun schwimmen Kapitelle und Basen in der Fassade, ohne durch den Schäfte miteinander verbunden zu sein. Vollsäulen aus Naturstein haben eine andere Farbe als Dreiviertelsäulen oder Pilaster. Alles völlig sinnwidrig!!
    Diesen Fehler hat man am Berliner Schloss in Teilen wiederholt. Die Lisenen der Hofrisalite, die schon von Schlüter in Putz ausgeführt worden waren, werden hoffentlich sandsteinfarben und nicht gelb angestrichen, ebenso die kolossalen Ecksäulen an den Portalinnenseiten I und V. Aber an den Außenfronten hätten die verputzten Brüstungen unter den Fenstern auch sandsteinfarben bemalt werden müssen, da sie optisch den gesamten Rahmen mit den massiven Giebelverdachtungen tragen. Jetzt hängen die schweren Fenster irgendwie in der Luft. Auch die Eckquader an den EG-Fenstern hätten sandsteinfarbig werden müssen, da sie bossierte Quader simulieren. Derzeit stimmt die Tektonik der Fassade in keiner Weise. Aber die Expertenkommission hat bewusst anders entschieden....

    Nimm das Recht weg, was ist der Staat dann noch anderes als eine große Räuberbande? (Augustinus von Hippo)