Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte
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Gerade fällt mir auf, dass dir Rückseite von Portal III nur vereinfacht rekonstruiert wurde. Die seitlichen, leicht zurückgesetzten Säulen und ihre Hinterlegungspilaster fehlen. Das ist schade, da die ursprüngliche Staffelung wesentlich zur Plastizität beigetragen hat und dem Portal viel mehr Kraft gab. Im Vergleich zum ursprünglichen Zustand wirkt die Rückseite nun wie angeklebt.
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Stimmt! Aber nur wenn in dem Hof seitlich mehr Platz gewesen wäre, hätte man das wie im Original machen können.
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Da wir wieder beim Eosanderportal sind... @Seinsheim, weißt du vielleicht etwas zu meiner Frage, die ich vor ein paar Tagen gestellt hatte:
RE: Berliner Stadtschloss (architektur- und kunsthistorische Aspekte) -
Ich weiß, dass es gewisse Probleme gab, die Durchfahrt zu rekonstruieren, vor allem gab es kaum Fotos. Wie man das Problem dann doch gelöst hat, weiß ich nicht. Ich kann es bei Gelegenheit in Erfahrung bringen...
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Stimmt! Aber nur wenn in dem Hof seitlich mehr Platz gewesen wäre, hätte man das wie im Original machen können.
Man hätte den Hof eben breiter konzipieren müssen. Dann wäre natürlich etwas von der Nutzfläche entfallen. Und der Hof hätte seine idealen Maße verloren. In der ausgeführten Fassung ist er ebenso breit wie tief und hoch. Hat auch etwas. Aber ich hätte doch einer vollständigen Rekonstruktion des Portals den Vorzug gegeben.
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Dennoch finde ich, dass der Kontrast zwischen der rekonstruierten Innenseite von Portal III und Stellas anderen Hofseiten sehr gelungen und harmonisch ist, ebenso wirkt die Passage zwischen Portal V und II. In abgeschwächter Form stellt sich dieses Gefühl bei mir auch im Schlüterhof ein (da könnte es allerdings auch vielleicht noch stärker werden, wenn die Gerüste erst mal gefallen sein werden). Die Verbindung von Lustgarten- und Schlossplatzfassade mit dem zur Spree gewandten Ostflügel hingegen empfinde ich als krassen Bruch.
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Schlimmer, als den Ostflügel an sich - der ist ja vor allem einfach nur lahm - finde ich die Übergänge zu den Schlüter-Fassaden, vor allem zum Rodell. Das ist total eingedrängt und man kann kaum das Gesamte sehen. Der kurze Abschnitt bis zu dem vorschlüterschen Fassadenabschnitt der Ostfassade hätte ja noch drin sein können...
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Der Hinweis auf diese bemerkenswerte Publikation von Ende letzten Jahres.
Basierend auf einer Dissertation, herausgegeben vom Landesdenkmalamt Berlin, enthält das Werk die Dokumentation des wissenschaftlichen
ArchivsAktivs seit der Sprengung des Schlosses 1950 mit einem Katalog erhaltener Fragmente.Anja Tuma: Denkmalpflege am Berliner Schloss - Gebr. Mann Verlag, Berlin 2016
Zum Herunterladen und Lesen hat der Verlag bereitgestellt:
>Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
>Zusatzmaterial: Appendix zum Download"Stilistische Eleganz ist Anja Tumas Text nicht zu bescheinigen. Hier wird eher kekstrocken referiert und insofern kann ihr Buch nicht mit Albert Geyers oder Goerd Peschkens Schloss-Großmonografien konkurrieren. Durch ihre exzellente Rechercheleistung schließt sie jedoch zu Geyer, Peschken & Co. auf und an diese an. Denn sie bietet – schriftlich wie bildlich –, was derart quellengestützt bislang fehlte: „eine Verlustbilanz“, die mit dem Abriss des Schlosses noch längst nicht beendet war."
Buchbesprechung von Frank Kallensee von der SPSG -
LETZTER WERKSTEIN AM AUSSENPORTAL 3 „VERSETZT“Sie kennen es zwischenzeitlich, das Portal 3. Denn es handelt sich um nichts anderes als um das Eosanderportal,
dessen Innenseite einen der Höhepunkte der diesjährigen Tage der
offenen Baustelle bildete. Das Außenportal versteckt sich noch hinter
einem Gerüst. Vor diesem hielten am 29. Juni Hans-Dieter Hegner,
Vorstand Bau der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, sowie
zahlreiche Bauleute, Architekten und Tragwerksplaner kurz inne. Denn die
letzte von über 1100 Klammern, mit denen die Werksteine untereinander
verankert werden, wurde eingebaut und vergossen und der letzte Werkstein wurde eingebaut oder – wie es in der Fachsprache heißt – versetzt.
Für Bauleiter Heiko Bärwald, Firma Dressler Bau, war dies Anlass genug,
kurz hervorzuheben, wie stolz man darauf sei, an dem Jahrhundertbauwerk
mitzuarbeiten. Alle Arbeiten wurden in höchster Qualität und
termingerecht durchgeführt.Das Eosanderportal ist ein Nachbau des römischen Triumphbogens des Septimus Severus,
der früher den großen Schlosshof nach Westen öffnete. Die Schlosskuppel
kam erst 150 Jahre später oben drauf. Über dem mächtigen Rundbogen
wacht der Adler des Jupiters mit Blitz und Feuerwalze in seinen Fängen,
umgeben von Famen, Gottheiten des Ruhmes. Über den großen Rundbögen ist
der Triumphbogen mit Heraldik-Tafeln geschmückt. Dazwischen wird eine
große Wappenkartusche eingebaut. Weitere Bronzetafeln mit Bildern und
Inschriften über den seitlichen kleineren Torbögen fehlen noch. Hier
warten wir noch auf die notwendigen Spenden. Aber wir sind zuversichtlich, dass uns die Freunde der Schlossrekonstruktion aus aller Welt nicht versetzen. -
Was ist denn das für ein unschöner, kreisrunder Fleck oder Beschädigung mitten im Banner über dem Kopf des Adlers?
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Na, da wird er halt hingeschi...en haben, bevor er gelandet ist.
Hm, könnte auch eine eisenhaltige Konkretion sein, eine kugelförmige Konzentration von anderem, meist dichterem Sandsteinmaterial im umgebenden Gestein. Der Bildhauer steckt halt auch net drin, wenn er den Stein öffnet, oder er gesägt wird. Dann kommt's halt raus. Wird sich schon egalisieren, wenn die Patina kommt, so in einigen Jahrzehnten. Und von unten siehst Du das eh nicht!
(Im übrigen hab ich mich gerade in obigem Beitrag mit dem Editor abgenervt, nur um ein einfache Kopie aus dem Newsletter ins Forum zu bringen. Restbestände des Rumgewurschtelns sind noch die Codes oben. Die gehen einfach nicht zu löschen. Hat Jemand Erfahrung damit oder weiß, was da los ist? Passiert mir bei jeder dieser Rüberkopier-Geschichten!?)
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1950 wurden Tränen vergossen, heute werden Klammern vergossen - glücklich zu preisen sind jene, die Deutsch nicht als Fremdsprache lernen müssen...
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(Im übrigen hab ich mich gerade in obigem Beitrag mit dem Editor abgenervt, nur um ein einfache Kopie aus dem Newsletter ins Forum zu bringen. Restbestände des Rumgewurschtelns sind noch die Codes oben. Die gehen einfach nicht zu löschen. Hat Jemand Erfahrung damit oder weiß, was da los ist? Passiert mir bei jeder dieser Rüberkopier-Geschichten!?)
Der Newsletter ist offensichtlich im HTML-Format. Beim Herauskopieren (Markieren) hast Du offenbar eine Tabelle nur halb erwischt. Man sieht da die schließenden Klammern einer Tabellenzeile (</tr>) und der Tabelle selber (</table>), aber nicht die öffnenden (<table> bzw. <tr>).
Damit kann der Parser der Forums-Software, der auf dem Webserver die anzuzeigende Seite erstellt, natürlich nichts anfangen, weswegen diese HTML-Code-Rudimente dann einfach als Text erscheinen.
Diese Rudimente kannst Du doch einfach löschen, indem Du im Editor ganz links oben auf das Quadrat klickst (Modus auf BBCode umschalten) und diese dann dort löschst.Das Kopieren von HTML-Inhalten im WYSIWYG-Modus (also so, wie man den Newsletter normalerweise ansieht und nicht als HTML-Code) ist halt schwierig, weil man beim Markieren nicht genau sehen kann, wie der Code dahinter aussieht (z.B. wo genau eine Tabelle beginnt und endet) und dann solche Probleme auftreten.
Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich...
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DANKE, für Deine Erklärungen. Jetzt hat es geklappt mit dem Löschen!
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Auf die Hunderten von Kronen mit Kreuz an allen Fenstern des 2. Stockwerks wird wohl jetzt verzichtet, weil das eine Kuppelkreuz schon so viele Probleme bei den Multikultipolitikern macht.
An dem fertigen Fassadenabschnitt fehlen sie, aber es fällt nicht auf, wenn man nicht weiß, dass dort mal welche waren.
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Wie kommst du darauf?
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Die Kronen sind schon da, zumindest an der freigelegten Fassade. Du meintest sicher "nur" die Kreuze, oder?
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Solche sehr kleinen und dadurch während des Bauens extrem bruchanfälligen Details werden per Dübelmontage immer erst beim letzten "Schliff" der Fassade kurz vor dem letzten Abrüsten abgebracht.
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